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Rezensionen zu
Novemberschokolade

Ulrike Sosnitza

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Schon bevor ich zu lesen begann, ließ mich das Cover meine Schokoladenvorräte durchwühlen. Doch kaum hatte ich die ersten Seiten inhaliert und erfahren wie unsere Hauptprotagonistin Lea Winter ihre Schokoladekreationen herstellt, war es um mich geschehen! Man riecht und schmeckt die Schokolade, den Zimt, Kardamon, Orange, Koriander usw. und es blieb keine Süßigkeit in meinem Haus verschont! (nur mal zur Warnung....hee, hee....) Seit ihrer Kindheit ist Lea von Schokolade umgeben, denn ihr Vater war ein Meister vom Fach. Lea hat seine Begabung geerbt und erkennt Düfte und Ihre Zusammensetzung. Sie widmet sich ihrem Job mit Leib und Seele, Geschäftssinn hat sie aber leider weniger. Und so steht es um ihren kleinen Laden in der Würzburger Innenstadt nicht sehr gut, obwohl ihre Pralinenvariationen einfach göttlich und mit nichts vergleichbar sind. Lea ist seit Monaten mit der Miete in Verzug und der Inhaber der gegenüberliegenden Pizzeria hat bereits ein Auge auf die Räumlichkeiten geworfen. Als ihr die Vermieterin schlussendlich die Wohnung kündigt, schläft Lea im Lagerraum des Ladens. Ihre große Hoffnung ist das Weihnachtsgeschäft und ein Wettbewerb um die beste Schwanenpraline, damit sie doch noch den Laden retten kann. Doch dann läuft ihr Leben komplett aus dem Ruder, als sie den gut aussehenden und hervorragend duftenden Alessandro kennenlernt und außerdem ihre Mutter findet, die sie als Kleinkind verlassen hat.... Durch den wunderbaren und lebendigen Schreibstil der Autorin fühlt und schmeckt man mit Lea, durchlebt ihre Verzweiflung, ihre Einsamkeit und ihre Liebe zur Schokolade durch die Buchseiten. Trotzdem konnte ich viele ihrer Aktionen nicht ganz nachvollziehen. Lea agiert oft Hals über Kopf, ohne groß nachzudenken und wirkt für ihr Alter etwas naiv und gutgläubig. Die Sehnsucht nach ihrer Mutter, die sie schon als Kleinkind verlassen hat, lässt sie ganz spontan nach München fahren. Dort lebt und arbeitet diese ausgerechnet mit dem damaligen größten Konkurrenten ihres Vaters, dem Star-Chocoaltier Sebastién. Doch die gewünschte Freude der Mutter Lea wiederzusehen stellt sich nur teilweise ein und ab diesem Zeitpunkt nimmt das Familiendrama einen sehr spannenden, aber auch teils vorhersehbaren Verlauf. Trotzdem konnte ich mit "Novemberschokolade" ein paar wunderbare und sehr kalorienreiche ;) Stunden verbringen und finde den Debütroman der Autorin äußerst gelungen. Schreibstil: Ulrike Sosnitza hat ein unglaubliches Talent die Sinne beim Lesen anzuregen. Ihre detaillierte Beschreibung verschiedenster Gerüche und Geschmäcker habe ich noch kein einziges Mal so grandios beschrieben bekommen als in "Novemberschokolade" - ein Traum! Auch sonst liest sich der Roman sehr flüssig und hat Atmosphäre. Die Charaktere sind teilweise sehr lebendig (Sebastien, Anna), manche bleiben jedoch nicht ganz greifbar. Alessandro ist nett und einfühlsam, aber ich konnte keine richtige Beziehung zu ihm aufbauen. Leas zu spontane Reaktionen konnte ich ebenfalls nicht nachvollziehen. War sie mir zu Beginn noch sehr sympathisch, verlor ich in der Mitte irgendwie den Bezug zu Lea. Auch Manon und die Großeltern blieben für mich zu viel im Hintergrund und nicht greifbar, obwohl sie doch wichtige Bezugspersonen in Lea's Leben darstellen. Fazit : Ein Wohlfühlbuch für die Sinne, das gut unterhält und vorallem durch den wunderbaren Streibstil der Autorin glänzt. Als Debüt gelungen, wenn auch noch mit kleinen Schwächen. Ich freue mich trotzdem schon auf den nächsten Roman der Autorin und werde nun wieder meinen Schokoladenbestand aufstocken ;)

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Inhalt Zimt, Koriander und natürlich Schokolade – in Würzburgs einzigartiger Chocolaterie liegen verheißungsvolle Düfte in der Luft. Hier zaubert Lea Winter die wunderbarsten Schokoladengenüsse. Doch Liebe und Begeisterung allein bezahlen keine Rechnungen. Lea steht kurz vor der Pleite, und der einzige Ausweg scheint die Teilnahme an einem Wettbewerb zu sein. Mitten in ihrer Recherche entdeckt sie ihre Mutter Anne, die vor über zwanzig Jahren spurlos verschwand, in der Fachzeitschrift der Chocolatiers. Lea macht sich auf den Weg zu ihr und erfährt eine lang verdrängte, furchtbare Wahrheit. (Quelle: Bloggerportal ) Meine Meinung Zuerst möchte ich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar bedanken. Lea ist in die Fußstapfen von ihrem Vater getreten und hat eine Chocolaterie eröffnet. Nun führt sie den Laden und hat unter sich zwei Angestellte, die ihren Job bei ihr lieben. Zumindest eine. Ihre Freundin, die sie in der Produktion unterstützt, flieht als es brenzlig wird. Bleibt ihr aber als gute Freundin erhalten. Während ihrer finanziellen Krise lernt sie eine alte Freundin von ihrem Vater und einen netten Italiener kennen, der im Nachbarladen arbeitet. Durch viele Zufälle findet sie auch ihre verschwundene Mutter wieder, die immer näher bei ihr war, als sie es erwartet hat… Lea hat mir sehr gut gefallen, anfangs ist sie nahe am verzweifeln und zum Ende hin schöpfte sie neue Hoffnung, auch wenn sie in der Zwischenzeit viele Tiefschläge zu verkraften hatte. Sie geht in der Arbeit mit der Schokolade auf und liebt es über alles. Ohne Schokolade wäre sie kein richtiger Mensch mehr. Mit der Liebe und dem Vertrauen zu anderen klappt es nicht so wirklich, aber innerhalb der Geschichte lernt sie beides neu zu entwickeln und findet an unerwarteter Stelle Verbündete. Wie auch Lea haben mir alle anderen Charaktere sehr gut gefallen und jeder einzelne konnte mich mit seinem Verhalten überzeugen. Der Schreibstil ist locker und flüssig, sodass sich das Buch auch zügig lesen lässt. Ich mochte es gar nicht aus den Händen legen, weil es mir so gut gefallen hat. Für mich gab es keine Schwachstellen bei dieser Geschichte, ich bin hin und weg vom Erzähl- und Schreibstil, und natürlich auch von der Story. Ich habe „Die Rosenfrauen“ geliebt und bin ein großer Fan der Maierhofen-Reihe und „Novemberschokolade“ reiht sich in die Liste ein. Mir gefällt es sehr gut, wenn nicht nur die Liebes- oder Familiengeschichte im Vordergrund steht. Hier liegt in meinen Augen der Fokus auf die Pralinen- bzw. Trüffelherstellung. Man lernt beim Lesen viel Neues und das liebe ich. Auch wenn ich beim Lesen Hunger auf Schokolade hatte… Der große Schokoladenhauch, die Liebesgeschichte um Allessandro und die Familiengeschichte und die unerwarteten Geheimnisse, die ans Tageslicht kommen, machen dieses Buch zu einem Highlight, das man unbedingt gelesen haben muss. Klare Lese- und Kaufempfehlung. Schönstes Zitat gab leider keins 🌟🌟🌟🌟🌟 Sterne

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„Manchmal genügt ein Duft und eine Welt öffnet sich“ „Novemberschokolade“ Autorin: Ulrike Sosnitza Genre: Roman Verlag: Heyne Autoreninfo: Ulrike Sosnitza wurde 1965 in Darmstadt geboren und ist seit ihrer frühesten Kindheit schokoladensüchtig. Sie war als Bibliothekarin tätig und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Würzburg. „Novemberschokolade“ ist ihr Debüt. Buchinfo: Lea Winter ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen. In Würzburg hat sie nun eine Chokoladerie eröffnet, die vor finanziellen Problemen steckt. Als ihre Vermieterin ihr fristlos kündigt, setzt sie eine Geschichte in Gang, bei der sie nicht nur ihre verloren geglaubte Mutter wiederfindet, sondern auch einem langverdrängtem Familiengeheimnis auf die Spur kommt. Meinung: Die Autorin erzählt eine schöne Geschichte über Liebe, Freundschaft, Verzeihen und ein wohl behütetes Familiengeheimnis. Ihr Schreibstil ist so bildlich und gut vorstellbar, dass man förmlich den Geschmack der Pralinen auf der Zunge verspürt. Leider ist das Ganze auch sehr vorhersehbar und es gibt keine wirklichen Überraschungen. So lässt mich der Roman auch mit gespaltenen Gefühlen zurück, auf der einen Seite die Charaktere, die wirklich hervorragend herausgearbeitet wurden und ihre Geschichte, manchmal heiter, aber manchmal auch etwas düster zu erzählen hatten. Auf der anderen Seite fehlt mir dann doch die richtige Würze, etwas das mich an der Geschichte mitgerissen hätte und mit fiebern ließ. Insgesamt hat die Autorin einen soliden Roman geschrieben, der durchaus lesenswert ist. Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm, gut und flüssig zu lesen. So ist dieser Roman als Debüt durchaus empfehlenswert.

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Eine idyllische und atmosphärische Familiengeschichte mit tragischen Klängen und Drama, aber auch einer Spur von Harmonie, Wohlfühlcharakter und ganz vielen Düften für die Sinne, Ein herzensguter Roman mit Wintergefühl und Kuschelfaktor, mit Herz und Gefühl. Als ich das wunderbar einladende Cover dieser Romangeschichte „Novemberschokolade“ von der Autorin Ulrike Sosnitza sah fragte ich mich, was sich hinter dem Titel und dem geheimnisvollen Klapptext verbergen mag… Mit diesem Buch assoziiert man gemütliche Lesestunden, Wärme, Kaminfeuer, Tee, Gebäck und Naschereien. Erschienen im Heyne Verlag (https://www.randomhouse.de/Verlag/Heyne/30000.rhd) Inhalt: "Zimt, Koriander und natürlich Schokolade – in Würzburgs einzigartiger Chocolaterie liegen verheißungsvolle Düfte in der Luft. Hier zaubert Lea Winter die wunderbarsten Schokoladengenüsse. Doch Liebe und Begeisterung allein bezahlen keine Rechnungen. Lea steht kurz vor der Pleite, und der einzige Ausweg scheint die Teilnahme an einem Wettbewerb zu sein. Mitten in ihrer Recherche entdeckt sie ihre Mutter Anne, die vor über zwanzig Jahren spurlos verschwand, in der Fachzeitschrift der Chocolatiers. Lea macht sich auf den Weg zu ihr und erfährt eine lang verdrängte, furchtbare Wahrheit." Zum Schreibstil: Die Autorin Ulrike Sosnitza überrascht mich hier in diesem soliden und atmosphärischen Familienroman um die tüchtige, aber alles andere als geschäftstüchtige Lea Winter (was für ein treffender Nachname) und der Geschichte ihrer Mutter und den Tod ihres Vaters. Das erste Kennenlernen im Buch mit Lea und ihrer Vergangenheit gleich in den ersten Seiten mit einer tiefen Verbundenheit, viel Sympathie, Idyll und schafft sofort eine Nähe zum entspannten und erwartungsvollen Leser. Sehr bemerkenswert und gekonnt formuliert und entsprechend eingestreut und verwebt sind all die wunderbaren Kulissen von Leas kleinen Laden und Handwerk, die Düfte, die mit Liebe hergestellten Kreationen, die die Autorin Ulrike Sosnitza uns hier bietet. Leas kleines Geschäft scheint zu scheitern und sie muss alle Karten auf den glorreichen Wettbewerb setzen. Doch als sei die Lage nicht schon angespannt genug, trifft Lea hier auf ihre Mutter und die Vergangenheit und die Lebenslügen holen Lea ein. Die Krönung ist zudem die eigentlich überhaupt nicht geplante Liebesgeschichte. Hier bietet die Autorin viel Tiefgang, um uns in Alessandros und Leas Gedanken und Gefühle zu verlieren. Die Autorin schreibt dabei so leicht und herrlich, hier bietet die Autorin genau dass, was ich mir erhofft habe. Sarkasmus, Ironie, Gefühl und Humor fehlen an angebrachten Stellen auch nicht. Leider nimmt diese Begeisterung im Verlauf des Geschehens etwas ab und die vielen Details der Schokoladenkunst, die Gewürze, Zutaten, Kreationen, Varianten und die tiefe Liebe zum Handwerk nehmen zu viel Raum ein und überladen den Roman förmlich damit. Die Autorin beschreibt gekonnt die Schauplätze und bietet Tradition, Moderne und enorme Facetten, aber lässt den Kern der Geschichte damit in den Hintergrund rücken. Leider erreicht die Geschichte, das Familiendrama und die zarte Liebesgeschichte nicht ganz mein Herz, stellenweise wirkt ihr Schreiben etwas aufgesetzt und überspitzt. Das hat mir leider nicht gefallen. Dieses Buch mutet so sanft an, den Schachzug hätte ich mir gern im Schreibstil erhofft, sanft und dennoch kernig und bissig, wie die große Fragestellung, was es mit dem Tod des Vaters auf sich hat und was Manon im Komplott für eine Rolle spielt. Hier geht für meinen Geschmack viel Potential verloren, auch wenn die Charaktere allesamt interessant sind, so entfalten sie hier nicht ihre ganze Wirkung. Schade. Hier wird doch zu viel im Schokoguss ertränkt. Erste Fragen tauchen schon nach wenigen Seiten auf, Dinge stellen sich als schleierhaft dar, und auch Lea selbst birgt ihre Geheimnisse aus der Vergangenheit. Dem will und MUSS der Leser natürlich nachgehen. Ein breites Feld möglicher Intrigen, Vermutungen, Ahnungen, Überraschungen und Offenbarungen. Hier punktet die Autorin Ulrike Sosnitza wiederum haushoch, lässt dieses Potential aber nicht an die Oberfläche kommen. Ihre Ideen sprudeln nur so aus ihr heraus und der Leser erlebt wirklich allerlei Unglaubliches. Die Familie Winter, davon will man dann doch mehr erfahren und lesen. Trotz aller Stolpersteine und „Abbruchgedanken“ zum vorzeitigen Beenden des Buches habe ich diese Geschichte auf besondere Art liebgewonnen. Es mag an der gemütlichen Jahreszeit liegen, da liest man so etwas einfach gern. Schauplätze: Die geformten, realen und überaus detaillierten Schauplätze haben mich wirklich absolut überzeugt und begeistert. Hier gibt es nicht nur Orte des Wohlgefallens, der Herzlichkeit, Harmonie und Familie, nein hier gibt es ausladende Charaktere, die ihre eigene Geschichte mit ihrem eigenen bisherigen Leben und daraus resultierenden Kulissen und Schauplätze bieten. Doch ganz besonders hat mir Leas kleines Reich gefallen und ich hatte Angst es mit ihr im Roman zu verlieren. Turbulent, intrigant, idyllisch, bildhaft und charmant. Hier gibt es enorme Atmosphäre, Vegetation, Flair, Gemütlichkeit, Kultur, Einfluss und eine Reise nach Würzburg in die Welt der Pralinen und Trüffelspezialitäten. Gemütlichen Stuben, Familien, unwegsame Straßen, die Wettbewerbsarena, Handwerksidyll und Winter-(Alb)-Traum. All die atemberaubende Kulisse wird stets gespickt mit Nuancen aus Tradition und Kultur, sowie den modernen Denken der Gesellschaft. Ulrike Sosnitza gibt in ihrem Roman immer ein authentisches und zeitgemäßes Bild der Schauplätze wieder. Dies bezieht sich nicht nur auf das Stadt- oder Straßenbild, nein, sie entführt den Leser an die Örtlichkeiten, zeigt das Leben und Leiden Leas Familie und ihrer frischen Beziehung zu Alessandro. Verborgene Konstellationen und Spannungen. Ulrike Sosnitza durchforstet Geschäftsmodelle, Gedanken und Psychogramme, sie besucht Familien und Kenner, durchdringt die Fassaden und Geheimnisse, zeigt die Beweggründe der Familienmitglieder und deren Denken in Wort und Bild. Hier lobe ich die intensive und authentische Recherche der Autorin. Sie schreibt mit viel Hintergrund, eigenem Wissen und Erfahrungen und ausgiebiger Kenntnis. Hier spürt der Leser viel Herzblut und Verbundenheit zu Würzburg und der nahen Region. Charaktere: Bei der Wahl der Charaktere muss ich einige Kritik üben. Manches wirkte auf mich sehr aufgesetzt und schon fast too much. So hat mich Lea mit ihrer Sanftmütigkeit und ihrer Liebe zu Schoko und Co schon fast auf die Palme getrieben. Das wirkte auf mich schon nicht mehr ganz echt und glaubwürdig. Da konnte ich mich leider wenig mit ihrer Passion identifizieren. Aber auch bei den Nebencharakteren wurde viel abgeladen. So hat ein jeder hat seine Marotten und Schrullen, jeder hat eine besondere Vergangenheit, Ambitionen, Motivationen und Geheimnisse. Was für eine Familie und was für ein Umfeld…. Das wirkt dann wirklich schon sehr klischeehaft und überladen, leider. Zu Anfang fand ich Lea Winter, mit dem tollen Nachnamen, mit ihrem lockeren Gedankenwerk wirklich ganz toll und sie hat mich sofort für diesen Roman gewonnen. Ihre Dialoge und Gedanken werden jedoch im Fortschreiten der Story immer weniger eine große Rolle spielen, somit geht ein Sympathieträger verloren und wir erleben im Grunde viele einzelne Familiengeschichten in einzelnen Handlungssträngen. Hier hätte ich mir mehr Beisammensein erhofft. Neben Leas Familiendrama und den Geheimnissen, erleben wir viele einflussreiche Persönlichkeiten und Konstellationen in Nebenhandlungen und Rückblicken. Die Autorin schenkt den Lesern ein genaues Bild ihrer besonderen Charaktere und deren Leben und nun deren Zusammenleben wider Willen. Bei der Ausformung und Darstellung der einzelnen Charaktere aus Haupt- und Nebenrollen hat die Autorin Ulrike Sosnitza aus den Vollen geschöpft, verschenkt durch ihren raschen Wechsel jedoch auch viel Potential und wirkt dadurch überladen und distanziert. Dass sich Lea in Alessando verguckt, ist schön und herzlich beschrieben, ich konnte mit dieser Liebe jedoch nicht richtig mitfühlen und mich auf die beiden einlassen. Ulrike Sosnitza schafft ein stimmiges Bild der Persönlichkeiten und formt das passende Umfeld, die passende Aura und den Status der Charaktere gleich dazu, vergisst jedoch Bezug zum Leser zu nehmen. Meinung: Zuerst möchte ich die vielen versteckten Kalorien loben, die dieses Buch beherbergen. Mannomann, wenn man da nicht den Genüssen verfällt und den inneren Schweinehund neben sich sitzen hat, der sich das Fell kraulen lässt… Ganz intensiv werden hier alle Sinne angeregt und Düfte und Zartschmelz beschrieben. Oh la la. Ulrike Sosnitza hat viele Nuancen und Facetten einfließen lassen. Leas Geschäft scheint den Bach runter zu gehen. Dabei liebt sie ihren Job und würde für ihren Laden beinahe alles geben. Aber auch die Wichtigkeit der eigenen Wurzeln, der Familie, die Brocken der Vergangenheit, die das Heute prägen, die Verletzlichkeit der Liebe, das zarte Band der Verbundenheit...der Weg in die Vergangenheit und der eigene Schatten der überwunden werden muss, und auch der sensible Umgang mit Lebenslügen und echter Freundschaft. Und vor allem der geglaubte Tot eines wichtigen Menschen, der bisher für Zuversicht gesorgt hat. Hier hat Ulrike Sosnitza sehr genau auf das Ausmaß geachtet und ich finde es ist ihr sehr galant gelungen. Eine perfekte Mischung und ein perfekter Mix aus zwei wichtigen Säulen, auf denen dieser Roman gebaut ist, Schauplatz Chocolaterie und Schauplatz Familie. Manches wirkte auf mich im Geschehen sehr beklemmend und ich musste beim Lesen häufig meinen Blickwinkel verstellen, dadurch, dass ich Lea aber nie richtig nahe gekommen bin, berührte mich ihre Leben etwas wenig. Das hat mir wirklich nicht so gut gefallen, wie erhofft. Ich wurde unterhalten, durfte gespannt die Dinge verfolgen, wurde mit Düften und Kindheitserinnerungen gelockt, mit Würzen meinen Sinnen beraubt, wurde in die Irre geführt und fühlte mich in das Geschehen samt Verblüffung und AHA-Momenten eingebunden, aber nie richtig mitgenommen. Autorin Ulrike Sosnitza bedient viele Emotionen und glänzt mit Spannungsspitzen und Erholungsinseln und Überraschungen und den vielen Familienproblemen und auch den Problemen auf den Weg der eigenen Firma und des eigenen Ladens und Labels. Stellenweise habe ich mit dem Gedanken gespielt das Buch nicht zu beenden, ich fühlte mich nach anfänglicher Euphorie etwas verlassen und enttäuscht. Aber ich habe die Hürde genommen und doch noch ein tolles und solides Buchwerk genießen können, was mich dank der Wonne und der Wärme eingelullt und eingehüllt hat. Die Autorin: "Ulrike Sosnitza, 1965 in Darmstadt geboren, ist seit ihrer frühesten Jugend schokoladensüchtig. Die frühere Bibliothekarin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Würzburg. Novemberschokolade ist ihr erster Roman bei Heyne." Zum Cover: Das Cover hat mich wirklich zum Buch gelockt. Hier fühlte ich mich sogar als Thrillerleserin sehr angesprochen. Es wirkt so verführerisch und zartschmelzend. Die Schüssel voller Rosenknospen hätte ich auf dem Cover jedoch nicht benötigt, die stören mich etwas. Das Buch fühlt sich sehr hochwertig an und das Cover hat eine geriffelte und feste Struktur. Fazit: Das Buch lässt mich zurück, mit einem wirklich zwiespältigen Gefühl. Ich war so euphorisch, später sehr verärgert, und am Ende voller Wonne und Wohlgefühl und zwei Kilo mehr auf den Hüften. Dieses Buch könnte mehr, aber es bietet auch schon viel. Aber ich mag dieses Buch irgendwie rückblickend doch und bin froh es dennoch beendet zu haben! 3 Sterne vergebe ich mit einem Hauch Schokopulver und Trüffelspäne.

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„Novemberschokolade“ ist ein richtiges Wohlfühlbuch, wunderbar leicht zu lesen hat es trotzdem Tiefgang. Wie ein zartschmelzender Trüffel mit einer überraschenden Chilifüllung. Man darf nur keine Schokolade in der Nähe haben, die überlebt nicht! Ich konnte Leas Kreationen förmlich riechen und schmecken – ein Buch für alle Sinne. Leas Leben läuft nicht rund. Ihre Chocolaterie bringt zu wenig ein, obwohl die selbstgemachten Pralinen, Schokoladen und Trüffel jede Sünde und ihren Preis wert sind. Als ihre Vermieterin ihr kündigt, lebt sie heimlich im Lagerraum und hofft auf das Weihnachtsgeschäft. Ihre Rettung wäre der Gewinn des Wettbewerbes für die Schwanenpraline. Dabei entdeckt sie ihre vor Jahren verschwundene Mutter. Die ist ausgerechnet mit Sebastién liiert, einem Star-Chocolatier (und der größte Konkurrent von Leas verstorbenem Vater). Dann ist da noch Alessandro, dessen Duft Lea fasziniert – der erste Kuss ist auf jeden Fall sehr verheißungsvoll ... Die Geschichte ist voller Geheimnisse, welche nach und nach aufgedeckt werden. Wie starb Leas Vater damals wirklich? Warum verschwand ihre Mutter einfach und was hat die geheimnisvolle Manon damit zu tun? Die Spannung zieht sich durch das gesamte Buch, man mag es kaum aus der Hand legen (höchstens, um nach dem nächsten Stück Schokolade zu greifen). Auch die Protagonisten sind nicht straight, sie haben mehr oder weniger liebenswerte Ecken und Kanten. Lea ist eine charmante Chocolatier mit zu wenig Geschäftssinn. Statt ihre beiden Angestellten einzuweihen, verheimlicht sie die Situation so lange wie möglich und macht es dadurch nur noch schlimmer. Bei Alessandro ist man sich nie sicher, ob seine Gefühle echt sind oder er eine ganz andere Motivation hat. Leas Mutter erscheint sehr zwiespältig, im ersten Moment eiskalt und berechnend, im nächsten extrem warmherzig. So als wüsste sie selbst nicht, wie sie sich geben soll. Ich weiß auch nach Abschluss des Buches nicht, ob ich sie hassen oder Mitleid haben soll. Aber am meisten überrascht hat mich Sebastién, der privat so ganz anders ist als im Geschäft ... Obwohl mir die unerwarteten Wendungen in der Handlung sehr gut gefallen haben, konnte mich das Ende nicht ganz zufrieden stellen. Mir fehlen ein paar Details, so hätte ich z.B. gern mehr über die Beweggründe der Protagonisten erfahren. „Novemberschokolade“ bekommt von mir verdiente 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Schokoholics und Fans tiefgründiger Romane!

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