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Rezensionen zu
Die Fliederinsel

Sylvia Lott

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Osiander Vertriebsgesellschaft

Von: Martina Kraus aus Friedrichshafen

22.06.2017

ich muss zugeben: beim Blick aufs Cover dachte ich zunächst - oh, sehr leichte Unterhaltungslektüre und in dem Stapel an Leseexemplare habe ich eigentlich gar keine Zeit dafür. Doch dann wollte ich etwas über den Inhalt erfahren und dachte, ich habe dafür eine große Zielgruppe und begann zu lesen - und war absolut begeistert. Eine wunderbare und auch ergreifende Geschichte. Die beiden Zeitebenen, die sympathischen Frauenfiguren - sie machen den Roman zu einer perfekten Lektüre. Daraufhin hab ich auch die Inselfrauen wieder in die Backlist aufgenommen und ich bin sicher, beide Romane werden ich meinen Kundinnen sehr ans Herz legen.

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Schreibstil Es war mal wieder Zeit für etwas leichte Lektüre, da meine Konzentration gerade nicht sonderlich gut ist. "Die Fliederinsel" von Sylvia Lott kam da ganz gelegen, denn der Schreibstil der Autorin ist sehr einfach gehalten, was einen sofort in die Geschichte katapultiert. Mit vielen interessanten geschichtlichen Fakten verbindet die Autorin in "Die Fliederinsel" mit einer lockerleichten Familiengeschichte. Sie wechselt zwar zwischen Vergangenheit und Gegenwart, doch nimmt die Zeit um 1938 einen viel größeren Raum ein und verdrängt ein wenig die kleine Geschichte der Gegenwart. Mir hat dies aber gut gefallen, da ich in den meisten Büchern dieses Genres die Vergangenheitssicht eh bevorzuge. So war es auch hier. Charaktere - Ruth - Ruth ist Jüdin und lebt zu Beginn dieser Geschichte mit ihrem Mann noch in Berlin. Das Leben ist schwer, obwohl sie beide nicht gerade arm sind und bis dahin eigentlich ein angenehmes Leben geführt haben. Urplötzlich ändert sich alles und Ruth und Jakob beschließen zu fliehen - eine gute Idee, nur wo soll es hingehen? Während Jakob noch auf eine Einreiseerlaubnis aus Amerika wartet, will Ruth zu ihren Verwandten nach Dänemark, doch auch dies erweist sich als recht schwierig. Als die beiden es dennoch schaffen, erwartet sie ein ganz anderes Leben ... Ein Leben in Armut und ein Leben auf der Flucht ... Ruth selbst ist eine Künstlerin. Sie malt und illustriert und ist eine sehr starke Persönlichkeit. Beinahe die gesamte Geschichte verliert sie ihren Sinn für das "Schöne" nicht, obwohl sie selbst diese düstere Zeit miterlebt hat. Das habe ich an ihr bewundert, allerdings fehlte mir zu ihr eine gewisse emotionale Bindung. Ich hatte Mitgefühl mit Ruth und ihrer Geschichte, fand sie interessant und toll charakterisiert, doch es war schade, dass ich keine richtige Nähe zu ihr habe aufbauen können. - Jakob - Jakob ist Ruths Mann und er ist selbst Künstler. Er schreibt und ist ein sehr aufgeschlossener Mensch. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass Ruth und er nicht so recht zusammenpassen wollen und daraus hat sich eine gewisse Abneigung entwickelt. - Celia - Celia ist die Urlauberin aus der Gegenwart, die in das Ferienhaus kommt und von der Vermieterin nach und nach Ruths und Jakobs Geschichte erfährt. Celia selbst bleibt nur Nebenfigur, als Leser erfahren wir so gut wie nichts über sie, was ich ein klein wenig schade fand. Meine Meinung "Die Fliederinsel" ist ein Buch, das durch den leichten Schreibstil und der interessanten Thematik sofort in den Bann zieht. Zu Beginn begleiten wir Celia, die nach Dänemark kommt und in dem Ferienhaus, das auch für sie eine Bedeutung zu haben scheint, ein altes Bild finde. Sie fragt bei der Vermieterin nach und bekommt sofort bereitwillig die Geschichte von Ruth und Jakob erzählt. Diese Geschichte ist das Kernstück dieses Romans. Ich muss sagen, dass es mir zu Beginn etwas zu flott ging, denn die Gegenwartssicht wird schnell abgehandelt, um endlich mit der Hauptgeschichte anzufangen zu können. Letztendlich fand ich dies jedoch passend, da ich in den meisten Büchern dieses Genres die Vergangenheitssicht eh viel aufregender finde. So war es auch hier. Ruths Geschichte ist tragisch. Sie beginnt kurz vor dem zweiten Weltkrieg und erzählt ihre Flucht aus Deutschland und der Suche nach einem neuen Leben. Interessant fand ich hier die geschichtlichen Fakten, die Sylvia Lott geschickt eingebaut hat. Es war spürbar, wie intensiv sie sich mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Ich habe beim Lesen einiges lernen können. Unter anderem, wie die damalige Situation in Dänemark war und wie mit Juden in anderen Ländern umgegangen wurde. Es war schön, hier auch eine menschliche Seite zu sehen und zu erfahren, dass es damals auch Mitgefühl und ehrlichen Zusammenhalt gab. Der Aufbau der Geschichte hat mir gut gefallen. Zwar habe ich schon geahnt, wohin sich alles entwickelt, aber das hat dem Lesegenuss keinen Abbruch getan. Das Ende und die Überleitung zur Gegenwart fand ich gelungen und ich habe das Buch mit einem guten Gefühl zuschlagen können! Fazit "Die Fliederinsel" ist ein interessante Einblick in die Zeit vor und während des zweiten Weltkrieges. Ruths und Jakobs Geschichte konnte mich zwar emotional nicht direkt berühren, aber ihre Flucht, die Suche nach einem neuen Leben und die ganzen Hürden, die sie meistern müssen, um endlich "anzukommen" konnten mich in den Bann ziehen!

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