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Rezensionen zu
Die Abschaffung der Mutter

Alina Bronsky, Denise Wilk

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Mutter und Karrierefrau gleichzeitig zu sein, scheint heute nicht mehr zur Debatte zu stehen. Eine Mutter möchte nicht mehr nur Zuhause sein und sich ausgiebig um ihre Familie kümmern. Nein, sie will auf jeden Fall auch arbeiten gehen und trotzdem das Kind perfekt erziehen. Ein Spagat, der sich nicht immer als einfach erweist. Und ist das wirklich der Wunsch ALLER Mütter? Alina Bronsky und Denise Wilk kreiden an, dass Mütter in der heutigen Zeit von mehreren Instanzen - Gesellschaft sowie Staat (finanzielle Gründe) - quasi dazu genötigt werden arbeiten zu gehen und sehen sich selbst als wichtigsten Bezugspunkt ihrer Kinder. Aussagen, die ich nachvollziehen kann, denn ich sehe als Mutter und als Pädagogin wie wichtig das familiäre Umfeld für die kindliche Entwicklung ist. Das ersetzt nun mal keine Kindergartengruppe. Ob die Schäden so drastisch sind, wie Wilk und Bronsky sie darstellen sei mal dahin gestellt, denn es gibt durchaus auch Kinder, die im Hort besser aufgehoben sind, als bei den eigenen Eltern. Und genau das ist das Problem. Wilk und Bronsky sehen eine Seite der Elternschaft - ihre eigene - und vertreten diese mit nicht repräsentativen Studien (hauptsächlich eigenen Erfahrungen und Empfindungen), statt die Toleranz auszuspielen, die sie anprangern. Die Frage ist, ob man das Thema überhaupt objektiv sehen und niederschreiben kann oder ob es immer eine Verlagerung in eine Sparte der Mutterschaft gibt. Es gibt kein richtig und kein falsch in der Erziehung. Diese sollte individuell und auf die Bedürfnisse von Kind und Eltern abgestimmt sein. Schwarz-weiß denken sorgt weder für Aufklärung, noch für Akzeptanz. Trotzdem wünsche auch ich mir mehr Verständnis, Anerkennung und Unterstützung für uns Mütter, die wir gerne die ersten Jahre unseres Kindes Zuhause verbringen. Auch wenn das oftmals Verzicht bedeutet. Unsere Kinder sind die Gesellschaft von morgen. Dass diese Tatsache noch nicht in allen Köpfen angekommen ist, ist das größte Manko von allen.

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Als dieses Buch im April 2016 in meinem Briefkasten lag, habe ich mich total gefreut, denn in den Medien wurde das Thema schon heiß diskutiert und ich wollte mir selbst ein Urteil bilden. Ich fing sofort an zu lesen, doch irgendwann viel es mir immer schwerer nach dem Buch zu greifen. Der Funke sprang einfach nicht richtig über. Während ich den Grundtenor des Buches auch aus meinen persönlichen Erfahrungen als Mutter total nachvollziehen kann, ist es mir im Detail oft zu überspitzt und zu negativ dargestellt. Provokant ist es in jedem Fall und lesenswert außerdem, aber ich kann eben nicht immer jede These zu 100% nachvollziehen. Alina Bronsky und Denise Wilk beleuchten viele Bereiche des Mutterdaseins, beim Kinderwunsch angefangen bis hin zu der Frage, ob die familiäre Erziehung mittlerweile ein Auslaufmodell sei. Gerade die letzten beiden Kapitel haben mich dann doch wieder gefesselt, denn im Grunde sprechen sie mir aus dem Herzen. Über die Lüge der Vereinbarkeit habe ich schon das ein oder andere Mal hier auf dem Blog geschrieben und die Argumentation von Bronsky und Wilk trifft an dieser Stelle genau meinen Nerv. Hoch anzurechnen ist Ihnen in jedem Fall ihr Plädoyer für die Normalität der Mutterrolle. Ihr Wunsch nach mehr gesellschaftlicher Anerkennung von Müttern und Kindern sowie besseren Rahmenbedingungen für Familien. Die Erwartungen, denen Mütter gerecht werden sollen, waren noch nie so hoch, wie gegenwertig. Ob das Streben nach diesem gesellschaftlich anerkannten Ideal allerdings auch für die Frauen auf Dauer leistbar ist und wie diese Lebenswirklichkeit den Kindern bekommt, wird kaum diskutiert. Wie oft erlebe ich Eltern, die ihr berufliches und privates Leben sowie das Leben der Kinder nur noch mit dem Kalender planen. Hilfe von außen erhalten sie dabei nur selten. Das Modell der generationsübergreifenden Großfamilie ist längst ausgelaufen, Familien sind heutzutage oftmals auf sich alleingestellt und viele Mütter arbeiten dennoch Vollzeit. Da bedarf es Anerkennung und nicht noch Kritik. Trotzdem heißt es nicht, dass es so, wie es ist gut ist. Besser geht immer und jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten in dem wir Mütter und ihre unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten nicht kritisieren, sondern anerkennen. Bronsky und Wilk zeigen in ihrem Buch: Die Abschaffung der Mutter. Kontrolliert, manipuliert und abkassiert – warum es so nicht weitergehen darf auf sehr provokante Weise gesellschaftliche Fehlentwicklungen auf und stellen ein Ideal vor, welches die Mutterrolle anerkennt und Mütter sowie ihre natürliche Kompetenz wertschätzt. Auch wenn ich nicht jeder These zustimmen konnte, handelt es sich um ein gewinnbringendes und lesenswertes Buch.

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Ich lese dieses Buch seit einigen Tagen. es lag bei uns in der Bibliothek. Was ich las, hat mich so richtig wütend gemacht. Weil vieles so ist, wie beschrieben. In vielen Dingen habe ich auch vornehmlich gute Erfahrungen gemacht, vlt. auch, weil ich immer unter den richtigen Leuten war und auch, weil ich mir meine starke Position als Mutter erarbeitet habe. Aber das war ARBEIT! Du musst durch alle deine unangenehmen Gefühle gehen und dich klar positionieren. Ich bin eine von den daran stark gewordenen Frauen und ich hätte gern auf viele Erfahrungen verzichtet. Es hat lange gedauert bis ich meine unbezahlte Stelle als Mutter selbst anerkennen konnte. Nie war irgendetwas gut genug, auch in meinen Augen nicht. Welch ein WAHN!!! Es ist schwer in einer Gesellschaft etwas zu tun, wenn die Anerkennung über die Höhe des Gehaltes oder anerkannter Positionen geht. Einfach Mutter sein ist das unglaublich schwerste Ding mit einer wirklich nicht anerkannten und gesehenen Leistung und mittlerweile übertragen wir das volle Kanne auf unsere Kinder. BILDUNG ist das Zauberwort. FÜHLEN, Einfühlung, Umsichtigkeit,, Achtsamkeit - das erwarten wir von Müttern und von deren PRODUKTEN - den Kindern. Dieses Werk weckt den Zorn und das ist gut so, denn aus diesem Zorn werden, so hoffe ich, viele Mütter aufstehen und Väter und Großeltern, um diesem Wahn ein Ende zu bereiten und einen lebendigen Boden erschaffen auf dem die Zukunft der Gesellschaft gedeihen kann und nicht herangezogen wird! ... Wie wir mit der Natur umgehen, so gehen wir mit den Müttern um. Beide sind die Basis, der Boden in dem neues Leben gedeiht. Beiden wird kräftig nachgeholfen, damit es in die Perfektion geht, die unserem Schöpfungswahn am nächsten kommt und der ist ganz, ganz weit weg von der absoluten Perfektion der Natur. Weshalb wir diese nur zerstören können mit unseren überdrehten Erwartungshaltungen und Ansprüchen,. Genau das, was wir in der heutigen Gesellschaft der neuen Kindergeneration, die die neue Müttergeneration hervorbringt, vorwerfen. Ein mutiges Buch, das die Dinge einmal beim Namen nennt und erMUTigend, dem etwas Konstruktives entgegenzusetzen. Ich selbst habe zwischen 1983 und 2001 Kinder geboren, habe das Mütterkapitel in der DDR und in der BRD erlebt und frage mich, warum ausgerechnet das Schlechteste von beiden sich durchgesetzt hat?! In diesem Sinne. Hut ab vor den beiden Autorinnen. Wer es besser braucht, kann dem ja ein eigenes Buch folgen lassen. Mich haben die beiden inspiriert und neu fühlen lassen. DANKE. Susanne StL

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Alina Bronsky und Denise Wilk haben mit "Die Abschaffung der Mutter" ein sehr streitbares, aber auch sehr wichtiges Buch geschrieben. Die Mütter von insgesamt 10 leiblichen Kindern, haben vielfältiges Erfahrungen gesammelt. Aus der Einleitung geht hervor, dass das Buchprojekt wohl schon vor Veröffentlich für reichlich Wirbel gesorgt hat, denn das Vorwort kommt sehr kämpferisch daher, was mir zu Beginn nicht so gut gefallen hat. Auch das Thema "Vollzeitmutter" fehlt nicht, denn gerade diese scheinen so manch anderen Müttern ein Dorn im Auge zu sein. Ich sage immer: Leben und leben lassen. Wenn eine Frau glücklich damit ist, ihre Kinder selbst zu erziehen und nicht in die Fremdbetreuung zu investieren, so ist das doch perfekt für die Kinder. Ich stelle immer wieder fest, dass es - leider - unter Müttern keinen Zusammenhalt gibt, jede meint, das Beste zu tun, aber ich sage, jeder wie er mag. Die Akzeptanz der Mütter, die ist wichtig. Nicht wer wie was und wo macht. Ich bin sehr gerne für mein Kind da und mir ist es völlig egal, was andere darüber denken, denn es ist meine Entscheidung und mein Leben. Richtig in Fahrt kommen die beiden Autorinnen, wenn es um den von allen Seiten propagierten Zwang der Betreuung von Kleinkindern geht. Die in den Medien stets positiv verbreitenden positiven Erfahrungen in der Kleinkinderbetreuung in Schweden und Frankreich widerlegen die beiden, mit prominenter Unterstütung des Familientherapeuten Jesper Juul nd dem Bindungsforscher Karlhein Brisch. Fazit: Ein wichtiges, kämpferisches Buch und ganz besonders die Stellen über die oben erwähnte frühkindliche Betreuung sowie die ebenfalls lesenswerten Textstellen über die Situation Alleinerziehender in Deutschland sind absolut gut recherchiert und geschrieben. Auch soll das Buch dazu anregen, sich selbst als Mutter einmal zu reflektieren und sich von den Meinungen anderer und den in den Medien propagierten Trends schlicht und einfach zu distanzieren und sich auf seine Familie zu konzentrieren - ob nun mit Teilzeitjob oder ohne. Hauptsache alle sind damit glücklich und zufrieden. Freiheit für die Frau und Mutter, Freiheit für alle Menschen!!!

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Alina Bronsky und Denise Wilk schreiben sich in ihrem Buch mal den ganzen Frust von der Seele. Mütter werden ihrer Meinung nach kontrolliert, manipuliert und abkassiert. Sie werden von Beginn der Schwangerschaft an zu Patientinnen erklärt und entmündigt, können nichts richtig machen und bekommen keinerlei Anerkennung. Es ist ein Rant. Sie sprechen viele richtige und wichtige Dinge an. Zum Beispiel die Pathologisierung von Schwangerschaft und Geburt die Abschaffung der Hebammen und die mangelnde Wertschätzung für Fürsorgearbeit Aber in einigen Punkten schießen sie, meiner Meinung nach über das Ziel heraus. So werden Väter, die sich einbringen wollen, verdächtigt, in Konkurrenz zu ihren Partnerinnen treten zu wollen. Das halte ich für ein eher seltenes Szenario, das hier aber als Gefahr hochstilisiert wird. Sonst gehen sie auf die positive Rolle, die Väter spielen können und die Vorteile eines 50/50-Modells nicht ein. Genauso wie sie generell nur Argumente für ihre Thesen anführen, aber keine Gegenpositionen darlegen oder auch nur Ursachenforschung betreiben, wenn man mal von einer diffusen Kritik an „der Wirtschaft“ und „der Politik“, die uns in ein bestimmtes Schema pressen wollen, absieht. Die Autorinnen wollen absichtlich polemisieren. Das merkt man deutlich. Sie verteidigen ihre Position. Dennoch hätte ich mir ein wenig mehr Differenziertheit und Ursachenforschung gewünscht. Und vor allem Alternativvorschläge zu dem, was sie kritisieren. Hier kommt zu wenig. Auch die pauschale Behauptung, der Feminismus in Deutschland sei mütterfeindlich, finde ich nicht haltbar. Ich selber erlebe einen Feminismus für alle, der sich für Wahlfreiheit einsetzt. Im Schlusskapitel stellen Alina Bronsky und Denise Wilk die Frage Was ist passiert, dass Kinder keine geteilte Freude mehr sind, sondern ein individuelles Problem? Ich möchte die Frage stellen, ob Kinder in Deutschland je eine „geteilte Freude“ waren. Denn den Eindruck habe ich nicht. Dennoch gehe ich mit der Forderung nach einer Willkommenskultur für Familien konform, die wünsche ich mir auch. Fazit Das Buch ist gut zu lesen, hat viele Stellen, bei denen ich genickt habe, aber mindestens genauso viele, bei denen ich den Kopf geschüttelt habe. Mir fehlen die Alternativorschläge. Es ist mir immer lieber, wenn man auch konstruktive Vorschläge macht und nicht nur polemisiert. Vielen Dank an die Deutsche Verlagsanstalt für das Zur-Verfügung-Stellen eines Rezensionsexemplares.

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Schon vor Erscheinen las ich ein paar kontroverse Äußerungen zu diesem Buch, war aber dennoch sehr interessiert am Thema, weil ich einigen der Angesprochenen Probleme zustimmen konnte und gespannt war, das die beiden Autorinnen hier für ein Werk geschrieben haben, das sich den Problemen der Mütter annimmt. Die Einleitung las sich ganz gut, es wurde darauf aufmerksam gemacht, dass doch einiges in unserer Gesellschaft nicht ganz so optimal läuft, wie es für Familien mit Kindern, bzw. speziell eben auch für die Mütter laufen könnte und auch sollte. Ich wunderte mich allerdings, dass die Autorinnen sich selbst bereits in der Einleitung verteidigten und dem Leser mitteilten, dass ihnen davon abgeraten wurde dieses Buch zu schreiben. Auf diese unbequemen Wahrheiten, die ich dahinter vermutete, war ich also gespannt. Natürlich gibt es hier in unserem Land viele Baustellen, an denen man arbeiten müsste. Dringend sogar. Das fängt tatsächlich schon vor dem Kinderwunsch an, zieht sich dann durch die Schwangerschaft bis hin zur Geburt und bis weit über die ersten Erziehungsjahre hinaus. Sei es die fehlende Akzeptanz, die man Frauen heutzutage entgegen bringt, die sich für ihre Kinder und gegen den Job entscheiden oder auch gegen Familien, die sich für viele Kinder entscheiden, statt den als normal betrachteten maximal zwei Kindern. Zum größten Teil konnte ich hier zustimmen, habe mich aber gefragt, warum die Autorinnen Frauen, die sich genau anders herum entschieden haben, nicht ebenso ihre Rechte zusprechen, denn so klang es ganz und gar nicht. Es folgte der Teil über den ich mich am wirklich geärgert habe. Wobei geärgert eigentlich das falsche Wort dafür ist, ich war nur etwas fassungslos wie einseitig und radikal die Autorinnen die medizinische Seite betrachteten. Ich finde zwar auch, dass gerade bei dieser Versorgung und Durchführung einiges nicht richtig läuft, aber so wie die Autorinnen es darstellt haben ist unsere medizinische Geburtshilfe in Deutschland für die Tonne und schadet nur allen, Kindern sowie Mütter. Wenige Ausnahmen werden gemacht, meiner Meinung nach aber viel ZU wenige. Schon alleine, dass die heutige Geburtsmedizin mit jener vor 300 Jahren verglichen wurde (siehe obiges ausgewähltes Zitat) ist absurd und nur provokant und genau so liest es sich auch für mich, nämlich wie eine einzige Schmähschrift. Den Aussagen bezüglich dem Stillen und dem Wert von Muttermilch konnte ich zum größten Teil zustimmen, wie auch den folgenden Kapiteln darüber, wie man sich als Mutter fühlt, wenn einem ständig die Erziehungskompetenz abgesprochen wird und signalisiert wird, dass jegliche Institutionen es eh besser wüssten. Die These, dass die Rolle des Vaters zumeist auf Kosten der Mutter ausgetragen wird konnte ich ebenfalls mit wenigen Einschränkungen hinnehmen, denn tatsächlich gibt es dahingehend viel zu ändern, wie auch ich finde und vor allem das Kapitel über die Vereinbarung von Familie und Beruf hat mich wieder solidarisch nicken lassen. Einzig das Kapitel über Fortpflanzungstechnologien fand ich in diesem Buch nicht so ganz gut aufgehoben. Zwar war es interessant zu lesen, aber ich denke, auf so wenigen Seiten wie sich diesem Thema gewidmet wurde, kann man dieses Thema nicht annähernd ausreichend diskutieren. Das abschließende Kapitel „Unsere Utopie: Wie wir mit Kindern leben wollen“ fand ich wiederrum sehr gut zusammengefasst. Obwohl in diesem Buch also sehr viele interessante Themen besprochen und aufgegriffen wurden und ich überwiegend Zustimmung verspürte, hätte ich es gut gefunden, wenn die Autorinnen an bestimmten Punkten weniger provokant geworden wären. Das hat mich persönlich sehr gestört, so sehr, dass ich das Buch einige Mal weg gelegt hatte mit der Absicht es nicht mehr zur Hand zu nehmen. Fazit Alina Bronsky und Denise Wilk haben mit Die Abschaffung der Mutter ein Buch geschrieben, was oftmals recht provokant formuliert wurde, obwohl es viele unangenehme Wahrheiten über unsere Gesellschaft und deren Umgang mit Müttern und Kindern ansprach. Mir wäre ein weniger provokante Ausdrucksweise lieber gewesen, zumal das Buch zwar interessant war, aber vermutlich keinerlei Denkweisen verändern wird. Schade, aber es war zum überwiegenden Teil eine interessante Lektüre.

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Pauschalisiert, polarisiert, weckt Albträume

Von: Eva-Maria Obermann

05.04.2016

Angefangen bei den Untersuchungen in der Schwangerschaft werfen die Autorinnen einen Blick auf alles, womit sich eine Mutter heute konfrontiert sieht. Die Bevormundung durch Mediziner, die Anleitungen zur Kindererziehung, den Druck, zu arbeiten. Eine Abwertung der Mutter meinen Frau Bronsky und Frau Wilk. Diesem Buch lässt sich schwer zu Leibe rücken, ohne persönliche Kommentar einfließen zu lassen. Schon allein, weil beide Autorinnen vor allem ihre eigenen Erlebnisse aufgreifen und pauschalisiert wiedergeben (das geben die beiden auch in ihrer Einleitung zu). Ich möchte hier trotzdem trennen und den Versuch einer vernünftigen Kritik unternehmen. Viele Punkte, die die Autorinnen aufgreifen, sind interessant, diskussionswürdig und wichtig. Die stetige Abwertung der Hebammen durch die immer weiter steigenden Krankenkassenbeiträge beispielsweise, gegen die trotz gesellschaftlichem Protest nichts unternommen wird. Der von der Empfängnis an lastende Druck auf einer Frau, „plötzlich“ Mutter zu sein und die überhöhten, unerreichbaren Eigenschaften, die damit verbunden sind. Doch bereits hier zeigt sich eine erste Diskrepanz. Während Frau Bronsky und Frau Wilk nämlich in einem Satz eben jene Erhöhung kritisieren, ist es im Grunde gerade sie, die beide erhalten wollen. Das zeigt nicht erst dann, wenn beide den Vätern absprechen, adäquate Bezugspersonen zu sein oder sie den Platz einer Mutter an der Seite ihres Kindes sehen und Kleinkindbetreuung in der KiTa oder bei Tageseltern ablehnen. Es zeigt sich an der Tatsache, wie die Autorinnen mit der Mutterfigur in ihrem Buch umgehen und wie sie immer wieder tiefe Seitenschläge auf andere Meinungen austeilen. Als Quellen nutzen die Beiden dabei nicht etwa Fachliteratur, sondern fast ausschließlich journalistische Texte, oft Kommentare und Kolumnen, die durch ihre Textgattung bereit gefärbt sind und deren Aussagekraft je nachdem als krasser Gegenpunkt herhalten muss oder als längst belegte eigene Meinung. Hier zeigt sich sehr deutlich, wie leicht es sein kann, der eigenen Meinung polarisierende und pauschalisierende Stimmen hinzuzufügen, um den Anschein einer fundierten Grundlage zu wahren. Doch Die Autorinnen gehen – was eigentlich wichtig wäre – nicht konstruktiv mit den verwendeten Texten um, sie reflektieren ihre eigenen Aussagen nicht und gehen auch nicht auf bestehende Gegenstimmen zu ihren Theorien ein. Im Grunde wird Die Abschaffung der Mutter, dessen Kernaussage so viel mehr verdient hätte, zu einer Ansammlung von Vorwürfen und Schreckensbildern, angefangen von „gezwungenen“ Untersuchungen und Geburten bis zur Enteignung des Kindes durch die staatliche Erziehung. Ein Buch, das ich keiner werdenden Mutter wünsche, sie wird weder sich, noch ihrem Mann oder ihrem Umfeld mehr vertrauen. Im Grunde sprechen die Autorinnen, allen Müttern, die sich für ein Krankenhaus als Geburtsort oder einen frühen KiTa-Platz entscheiden ihre Mütterlichkeit ab. Selbst homosexuelle Paare, die ein Kind adoptieren werden angegriffen, weil die Mutter fehlt, Leihmutterschaft (ohne Frage ein großes Problem) wird gemeinsam mit „Retortenkindern“ verteufelt, immer mit dem netten Spruch „Wir wünschen allen, die es anders machen alles gute“, der hier mehr nach einem „Kannst es ja probieren, ist aber trotzdem falsch“ klingt. Als Leserin hatte ich oft den Eindruck, die Autorinnen verteidigen ihre Entscheidung, ihre Kinder eben nicht frühzeitig in die KiTa zu geben, weil sie den Eindruck haben, das zu müssen. Hier liegt das große Problem. Denn dabei greifen sie alle an, die dies tun, erhöhen die Mutter zur alleinigen akzeptablen Bezugsperson des Kindes, zu einer Person, die aus Instinkt alles weiß, was sie wissen muss, wie sie ihr Kind auf die Welt bringt, es umsorgt und erzieht. Unsicherheit, Fragen oder andere fähige Personen mit anderem Geschlecht oder ohne familiären Bezug werden schlicht als unnötig, nicht existent oder falsch nebenangestellt. Kurz: Die Abschaffung der Mutter pauschalisiert und polarisiert mit fragwürdigen Argumenten und ohne fundierten Hintergrund, oft allein auf den Meinungen und Erlebnissen der Autorinnen gefußt.

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der alltägliche Wahnsinn als Mutter

Von: Rebecca aus Trier

03.04.2016

Sehr interessanter Blick auf das mütterliche Dasein heute. Der Titel des Buches fasst es sehr gut zusammen. Die Mutter heute obliegt den Blicken der ganzen Nation und es scheint als dürfte jeder kritisieren und meckern und man muss sich scheinbar jeder Kritik annehmen und versuchen soviel wie möglich umzusetzen, weil ja offensichtlich jeder mehr Ahnung hat, als man selbst. Das Urvertrauen in mütterliche Instinkte wurde kurzum abgeschafft. Jede Mama die sagt, das sie ihr Kind kennt und vieles nach " Bauchgefühl" macht, wird schier als wahnsinnig und unfähig dargestellt. Egal wie man es macht, in den Augen von irgendwem macht man es doch falsch. Darüber muss man sich echt keine Sorgen machen. Aus den Zeiten von Akzeptanz und Individualismus sind wir heute rausgewachsen. Es muss strickt nachdem vorgegangen werden , wie Politiker, Pädagogen und sonstige Fachleute, zumeist noch kinderlose, es sagen. Meiner Meinung nach ein sehr gutes Buch um das Urvertrauen der Mütter zu stärken, die sich alldem ausgeliefert fühlen. Vielen Dank an die mutigen Autorinnen! Ich kann mir gut vorstellen, daß sie mit ihren Ansichten bei vielen in der Kritik stehen. Aber ich finde es gut, das sie sich getraut haben, was es heute heisst Mutter zu sein mal auf den Punkt zu bringen!

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