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Rezensionen zu
Das Leuchten meiner Welt

Sophia Khan

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Mit 10 Jahren geschieht der 10jährigen Irenie das Schlimmste, was einem Kind passieren kann, ihre Mutter Yasmeen verschwindet spurlos...Ihr Vater James erklärt ihr nicht was passiert ist...5 Jahre später findet sie eine Kiste Briefe. Nun ahnt sie, dass ihre Mutter tot ist... Der Leser wird in dieser Geschichte mitgenommen auf der Suche Irenies nach der Wahrheit. Sie möchte herausfinden, was mit ihrer Mutter passiert ist und ob James wirklich ihr Vater ist. Die Autorin lässt ihre Hauptgestalt in der Ich-Form erzählen. Demgegenüber stehen die Gedanken und Erlebnisse aus der Sicht des Vaters. Es ist eine Geschichte von Liebe und den Kampf um Liebe und Anerkennung im Leben. Es zeigt auf, dass es nicht immer leicht ist für zwei Menschen, die unterschiedlichen Nationalitäten angehören, ein gemeinsames glückliches Leben aufzubauen. Auch zeigt es auf, dass es wichtig ist, wenn zwei sich lieben, alle Probleme offen anzusprechen und gemeinsam eine Lösung zu finden. Beim Lesen habe ich mit Irenie mitgefiebert, die mit ihren 10 Jahren versucht hat, die Rolle der Mutter zu übernehmen und den Haushalt zu führen und ihrem Vater täglich ein leckeres Essen zu servieren. James versteht es nicht seiner Vaterrolle gerecht zu werden. Er versinkt in Selbstmitleid und findet zu Irenie keine tiefe Bindung. Im Roman erfährt der Leser auch, wie es soweit kommen konnte, dass Irenies Mutter die Familie verlässt. Es gibt große Teile des Romans, wo durch Rückblenden vieles wiederholt wird und durch lange Beschreibungen bestimmter Handlungen, der Lesefluss gestoppt wird. Das ist eigentlich schade, da der Inhalt der Geschichte sehr unterhaltsam ist, aber der Spannungsbogen dadurch abgeflacht wird. Gut gefiel mir die die Beschreibung des Lebens in Pakistan, wohin Irenie reist, um alle Geheimnisse des wahren Lebens ihrer Mutter aufzudecken. Wird es ihr gelingen, hinter das Geheimnis des Verschwindens ihrer Mutter zu kommen und wird James für Irenie ein richtiger Vater werden oder entscheidet sie sich Amerika für immer zu verlassen, um in Pakistan, der Heimat ihrer Mutter zu bleiben? Für Leser, die Familiengeheimnisse lieben, empfehlenswert, auch wenn es einige Abstriche bei der Unterhaltung durch die Erzählweise gibt.

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"Das Leuchten meiner Welt" von Sophia Khan ist ein sehr ruhiger, aber bewegender Roman über eine außergewöhnliche Familie. Oftmals habe ich gelesen, dass dieses Buch "langatmig" sei. Ich kann diese Aussage nicht unterstreichen. Ich würde eher behaupten, dass es sich um einen anspruchsvollen Roman mit einer sehr poetischen Sprache handelt. Dieses Buch ist nichts für zwischendurch und ich glaube, dass genau dieser Umstand die vielen negativen Kritiken ausgelöst hat. Wenn man dieses Buch sieht und die Inhaltsangabe liest, erwartet man nicht, dass man einen solchen eindrucksvollen Roman in Händen hält. Der Leser erhält durch die wechselnde Erzählperspektive immer wieder neue Eindrücke von Irenie und ihrem Vater James. Ebenso ist das Buch in zwei Teile gegliedert: Amerika & Pakistan. Besonders schön fand ich, dass jedes Kapitel mit einem Briefausschnitt beginnt, wobei ich manchmal gerne noch etwas mehr daraus gelesen hätte. Nach und nach begibt Irenie sich auf eine Reise in die Vergangenheit und rekonstruiert das Leben ihrer Mutter Yasmeen. Diese Rekonstruktion zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Erinnerungen an die Mutter vermischen sich mit Erlebnissen aus der Gegenwart. Das Verschwinden der Mutter hat das weitere Leben der Familie sehr stark geprägt und dieses Gefühl bringt die Autorin optimal rüber. Irenie und ihr Vater leben zwar zusammen, aber jeder lebt doch in seiner eigenen Welt. Nicht mal das Verschwinden der Mutter verbindet die beiden miteinander. Am Ende fügt sich dieser Roman zu einem großen Ganzen.

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Ein bewegendes Buch über eine ungewöhnliche Mutter-Tochter-Vater Beziehung. Und eine Reise in die Vergangenheit und eine fremde Welt. Irenie ist eine sehr starke und selbstbewusste Hauptprotagonistin, die mir in einzelnen Kapiteln ihre Geschichte erzählt. Dazwischen werde ich immer wieder in die Vergangenheit geworfen, immer wieder zu unterschiedlichen Zeitpunkten erlebe ich Yasmeens Leben. Die Kapitel mit Irenie gefallen mir sehr gut. Die Beziehung zu ihrem Vater ist nicht ganz einfach, weil sie ihn für das Verschwinden der Mutter mitverantwortlich macht. Sie ist eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst und geht mit dem Schicksal auf verwobenen wegen über die Vergangenheit ihrer Zukunft entgegen. Doch die Kapitel, die mir die Vergangenheit schildern, die machen mir das Nachvollziehen der Geschichte ein wenig schwer. Ich kann mich zwar immer wieder in diese Kapitel einlassen, aber sie stören so ein wenig den Lesefluss. In welcher Zeit in Yasmeens Leben begegne ich der jungen Frau? Wo ist sie gerade? Das hätte man so schön lösen können, wenn man die Kapitel mit Jahreszahl oder sonstigem gekennzeichnet hätte. Nichts desto trotz bekomme ich eine sehr gut durchdachte, ein wenig dramatische und rührende Familiengeschichte. Ein Hauch Romantik ist ebenfalls zu finden. Alles in allem ein sehr solides Buch, was ich gerne gelesen habe. Es ist still, man darf keine lauten großartigen Wendungen erwarten. Das Buch besticht eher im Kleinen, es berührt das Herz und lässt den Leser mit einem zufriedenen Lächeln zurück. Was gibt es auch schöneres, als zu sich selbst zu finden? Von mir, für eine leise, herzergreifende Geschichte 4 Eselsöhrchen.

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Irenie hatte keine leichte Kindheit: Als sie eines Tages nach Hause kommt, ist ihre Mutter verschwunden und ihr Vater antwortet nicht auf ihre Fragen. Nach einigen Jahren findet der Teenager eine Kiste mit Briefe ihrer Mutter und sie kommt ihrem Geheimnis näher. Ihre Suche führt sie in die Heimat ihrer Mutter: Pakistan. Und dort lernt sie zu verstehen, was hinter dem Verschwinden steckt und welche Bedeutung es für ihr bisheriges Leben hatte... Der Schreibstil der Autorin finde ich gut, auch wenn die Geschichte an sich zum Teil ihre kleinen Längen hatte. Sie hat jedoch durchaus Potential und die Idee dahinter hat mir sehr gut gefallen. 'Das Leuchten meiner Welt' ist eine Familiengeschichte, der etwas anderen Art, die ich in dieser Form noch nicht gelesen habe. Das Buch besticht nicht mit Action, sondern mit der Ruhe. Die Suche nach Antworten ist zwar interessant, aber ein paar Highlight hätten der Geschichte keinen Abbruch getan. Die Charaktere fand ich okay, aber sie konnten mich nicht richtig überzeugen. Obwohl die Hintergründe der Hauptprotagonisten sehr gut ausgearbeitet waren, konnte ich die einzelnen Personen nicht greifen. Das fand ich sehr schade. Die Nebencharaktere sind etwas flach ausgefallen, was ich mir ein wenig anders gewünscht hätte. Vielleicht hätte man hier die ein oder andere Person anders einfliessen lassen oder beleuchten können. Das Cover ist ein Traum und passt sehr gut zur Geschichte! Fazit Obwohl ich zwei, drei Kritikpunkte habe, finde ich die Geschichte erfrischend anders. Daher bekommt sie von mir 4 Sterne.

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Vorsicht Spoiler! "An dem Tag, an dem ich die Kiste finde, weiß ich, dass meine Mutter tot ist." Sophia Khan, Das Leuchten meiner Welt, Diana Verlag, 1. Auflage, Seite 11 Mit dem Verlust ihrer Mutter kämpft die 15-jährige Irenie schon seit fünf Jahren. Damals kommt sie von einem gemeinsamen Urlaub mit ihrer Freundin und Nachbarin Celeste nach Hause und ihre Mutter ist nicht mehr da. Und von diesem Tag an, nimmt Irenie die Rolle ihrer Mutter ein, als diejenige, die sich um den Haushalt kümmert. Ihr Vater James und sie entfremden sich und an diesem Punkt setzt die Geschichte ein. Irenie findet eine Kiste mit Briefen ihrer Mutter. Getrieben davon, endlich herauszufinden, was ihrer Mutter Yasmeen zugestoßen ist, liest sie die Briefe und begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Aber nicht nur Irenie, sondern auch ihr Vater erzählt seine Sicht der Dinge. James nimmt uns mit zu jenen Tagen, an denen er Yasmeen kennen gelernt hat. Die wunderschöne Frau, die ihre Wurzeln in Pakistan hat, zieht ihn vom ersten Moment der Begegnung in ihren Bann. Und auch Yasmeen scheint von James angetan zu sein und die beiden heiraten, trotz eines recht großen Altersunterschieds. Dabei heraus kommt ihre Tochter Irenie, die ihre Mutter schon bald vergöttern wird. James berichtet aber auch von seinen Affären und Fehltritten, die man zunächst noch verurteilt. Doch je länger die Geschichte andauert und je tiefer man in das Leben der Eccles eintaucht, desto mehr fängt man an, die Familie und jeden Einzelnen von ihnen zu verstehen. Irenie, die schon als Kind erwachsen werden musste, erzählt zunächst die wunderschönen Seiten ihres Lebens mit ihrer Mutter. Sie haben eine innige Verbindung und die Tochter blickt zu ihrer Mutter auf. Doch Irenie hat auch mit den Geistern ihrer Mutter zu kämpfen, die Yasmeen in die Depression zwingen. So rettet die sechsjährige Irenie ihrer Mutter nach einem Selbstmordversuch das Leben und hält deren Kopf über das Wasser in der Badewanne. Schon vor dem Verschwinden der Mutter regelt Irenie also den Tag und unterstützt ihre Mutter, sodass James von der Krankheit seiner Frau und ihrem Alkoholkonsum bis zum Selbstmordversuch nur wenig mitbekommt. Aber zurück zu den Briefen, die Irenie findet, denn diese enthalten den Briefwechsel ihrer Mutter mit Ahmed Kakkezai. Und diese Briefe verhelfen Irenie zu einer neuen Sicht der Dinge, denn nun weiß sie nicht nur von den Affären ihres Vaters, sondern auch davon, dass ihre Mutter einen anderen Mann geliebt hat. Dieser jedoch hat, wie Yasmeen auch, jemanden anderen geheiratet. Nach einigen Nachforschungen in Amerika beschließt Irenie, die alles über die Vergangenheit ihrer Mutter herausfinden möchte, zu ihrer Familie nach Pakistan zu fliegen, um dort möglichst viel über Yasmeen herauszufinden. Dort muss sie die Erfahrung machen, dass ihre Großeltern nicht über das Leben ihrer Tochter sprechen möchten. Der Schmerz der Familie ist tief verwurzelt, sodass sie sich auf die Suche nach anderen Quellen macht und Baby Tamasha trifft, die Irenie so einiges zu erzählen weiß und auch von einem Tagebuch erzählt, das sie von ihrer Mutter habe. Außerdem erfährt Irenie, dass ihre Großeltern und auch die gesamte Familie der Frau von Ahmed, Mehrunissa, die Schuld am Tod Yasmeens geben. Auf einer Hochzeit in Pakistan trifft Irenie auf Mehrunissa und auch auf den Sohn von Ahmed und Mehrunissa und das Geheimnis wird vollends gelüftet. Mehr wird wie immer nicht verraten, denn ihr sollt schließlich das Geheimnis selber lüften können! Ein bisschen spoilern muss ich aber dennoch, denn so sehr ich mir während des Lesens ein großes, bedeutsames Geheimnis erhofft hatte, so wurde ich ein wenig enttäuscht. Das Geheimnis ist nicht besonders groß oder weltbewegend, bringt dem Buch aber dennoch die Wendung und Veränderung für die Charakter, die benötigt ist. Die Geschichte zu lesen war zwar nicht so einfach, wie ich es gewohnt bin. Häufig lese ich völlig überzogene Liebesgeschichten, um mich aus meiner eigenen Welt entführen zu lassen. In diesem Buch aber wird man in die Vergangenheit von Irenie und James mit genommen, die sich mit der Depression und Alkoholsucht Yasmeens auseinandersetzen mussten und mit dem plötzlichen Verlust eines geliebten Menschen. Diese Geschichte ist also weder besonders romantisch, noch besonders dramatisch, sondern einfach besonders ehrlich und lebensnah! Während des Lesens muss ich zugeben, dass mir die Dramatik und Spannung ein wenig gefehlt hat, aber nachdem ich das Buch nun gelesen habe, bin ich bewegt von der Tiefe der Charaktere und davon, was gerade Irenie in ihrem jungen Leben bereits durchmachen und leisten musste. Ich wurde von dieser Geschichte so emotional berührt, dass ich nun einfach so froh bin, dass ich sie lesen durfte, denn die Geschichte ist einfach echt - eine Geschichte wie das Leben sie erzählen würde!

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Klappentext laut Amazon: Irenies Kindheit endet an dem Tag, an dem sie nach Hause kommt und ihre Mutter Yasmeen nicht mehr da ist. Der Vater erklärt nichts, weicht allen Fragen aus. Fünf Jahre vergehen, bis Irenie eine Kiste mit Briefen findet und dem Geheimnis ihrer Mutter näher kommt. Auf der Spur einer verbotenen Liebe reist sie von Amerika bis nach Pakistan, voller Hoffnung, in diesem Sommer Yasmeens Verschwinden endlich zu verstehen. Anrührend und klug erzählt Sophia Khan in ihrem beeindruckenden Debüt von einer geheimen Liebe und deren Folgen für eine ganze Familie Meine Meinung: Das Buch wurde mir in der eBook-Version vom Verlag zu Verfügung gestellt - dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bedanken. Es gibt sie noch. Diese Bücher, die sich nach Freiheit, Abenteuer und Selbstfindung anhören. Und manchmal auch genau danach aussehen. Weshalb mir der Roman überhaupt aufgefallen ist. Denn das Cover ist so wunderhübsch, dass man einfach daran hängen bleiben muss. Als ich dann den Klappentext las, wusste ich, dass ich mir dieses Buch unbedingt besorgen muss. Irenie verlor mit zehn Jahren ihre Mutter und seit diesem Tag hofft sie, dass diese irgendwann zurückkommen wird. Bis dahin übernimmt Irenie aber ihre Rolle, führt also den Haushalt, kocht und zieht sogar ihre alten Kleider an. Ihr Vater James scheint all das nicht mitzubekommen, er vertieft sich lieber in die Unwichtigkeiten des Lebens und lässt niemanden wirklich an sich ran. Unreflektiert und hoffnungslos streift er durchs Leben. Bis zu jenem Tag als Irenie alte Briefe und sich ihr Leben von Grund auf verändert. Die Geschichte bietet eigentlich mehrere Facetten, die man alle gar nicht erklären kann, sondern sie erleben muss. Zum einen geht es um die Vergangenheit von Yasmeen, Irenie's geliebter Mutter. Hier begibt man sich auf die Suche nach Erklärungen für ihr exzentrisches Verhalten, ihre plötzlichen Weinanfälle und die ständige Tristesse, die sie zu umgeben scheint. Dabei geht es um die oben angesprochene verbotene Liebe und ihre Vergangenheit in Pakistan. Eine weitere Facette bietet allerdings auch Irenie's Vater, James. Dieser wird von den Dämonen seiner Vergangenheit heimgesucht und lebt oft noch in dieser. Als Leser erkennt man recht schnell, was James ändern muss, um glücklich zu werden und würde ihn am liebsten mal wach schütteln. Doch so muss man seine Entwicklung nur still verfolgen und hofft, dass sich alles zum Guten wendet. Und neben all dem geht es natürlich auch um die Beziehung zwischen Irenie und James, denn diese könnte komplizierter, verworrener und trauriger nicht sein. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil und findet genau die richtige Balance zwischen erklärenden und informierenden Parts und Beschreibung von Gefühlszuständen. Hier und da hätte ich mir gewünscht, man würde einige Begriffe etwas mehr erklären, beispielsweise die Namen für die Kleidung in Pakistan. Dies kommt eigentlich gar nicht vor, also bleibt einem nur übrig sich es gut es geht diese vorzustellen oder wirklich zu recherchieren, was man ja aber als Leser auch nicht unbedingt machen will. Mein Fazit: Insgesamt hat mich die Geschichte wirklich total in ihren Bann gezogen. Ich fand es spannend Irenie und ihr Leben kennenzulernen, der Geschichte ihrer Mutter auf den Grund zu gehen und James dabei zu begleiten, wie er sich von der Vergangenheit löst und langsam zu der Person (und dem Vater) wird, der er eigentlich sein sollte. Hier und da dauerte mir die Entwicklung zu lange, aber alles in allem war ich fasziniert von der Welt, die die Autorin schafft und der Stimmung, die sie dabei vermittelt. Der perfekte Roman also für lange Herbst-Wochenenden oder einem gemütlich Adventsabend. Dafür gibt es von mir 4 von 5 Punkten.

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<em>Die Debutautorin Sophia Khan ist die Tochter eines pakistanischen Vaters und einer amerikanischen Mutter. Die 31-Jährige lebte in beiden Ländern, reist viel und wohnt seit einigen Jahren in Islamabad.</em> [caption id="attachment_16577" align="alignleft" width="189"]<a href="http://lesekabinettleipzig.com/?attachment_id=16577#main" rel="attachment wp-att-16577"><img class="size-medium wp-image-16577" src="https://lesekabinettleipzig.files.wordpress.com/2016/10/khan_sdas_leuchten_meiner_welt_171077.jpg?w=189" alt="www.randomhouse.de" width="189" height="300" /></a> www.randomhouse.de[/caption] Wie fühlt es sich an, zu erfahren, dass die eigene Mutter ein geheimes Parallelleben geführt hat? Irenies Mutter verschwand vor fünf Jahren. Seitdem lebt die 15jährige mit ihrem Vater allein. Sie übernimmt den Haushalt, die beiden reden wenig miteinander. Auch nicht über das Verschwinden der Mutter. Bis Irenie auf dem Dachboden eine Kiste mit Briefen findet. Für sie eröffnet sich ein großes Geheimnis ihrer Mutter, dem sie von da an nachgeht und deren Spuren sie bis nach Pakistan führen. Die Autorin gibt sich viel Mühe, die Charaktere sehr genau zu zeichnen. Die Perspektiven zwischen den Protagonisten wechseln sich ständig ab, was herausfordernd und gleichzeitig interessant ist. Auch das Aufzeigen der Verbindungen zwischen dem Nahen Osten und Amerika gelingt der Autorin gut. Als Leserin bekomme ich ein lebhaftes Bild von Irenies amerikanisch-pakistanischer Familie und auch die Schauplätze und Nebenfiguren werden sehr anschaulich und detailliert beschrieben. Das lässt die Geschichte leider an vielen Stellen auch etwas zäh wirken. Großes Minus sind für mich die jedem Kapitel vorangestellten Briefausschnitte, die an Kitschigkeit kaum zu überbieten sind. Ansonsten ist das Buch zwar gefühlvoll, aber erträglich. Als Leserin habe ich ein vorhersehbares Ende erwartet, wurde aber eines Besseren belehrt. <strong>Fazit: </strong>Ein emotionales Buch, das tiefsinniger als eine leichte Strandlektüre ist. Dennoch ist die Geschichte an vielen Stellen zu schnulzig und langatmig erzählt. Ich bin dennoch gespannt, wie sich die nächsten Bücher der jungen Autorin entwickeln, da die amerikanisch-pakistanische Sichtweise sehr viel Potential für interessante Geschichten birgt. Rezensentin Franziska Schmidt schreibt für den Autorenpool von Detlef M. Plaisier [Der Mann für den Text].

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„Das leuchten meiner Welt“. Dass ist ein Titel, der nach dem Lesen des Buches einen ganz anderen Klang erhält, als vor dem Lesen des Buches. Die junge Autorin Sophia Khan hat einen sehr bewegenden und tiefgründigen Roman geschrieben, der den Leser zum Nachdenken und Einkehren bringt. Ganz nah und intensiv erzählt sie in ihrem Debütroman von einer ehrlichen Liebe, von einer verlorenen Hoffnung, von einem Drama und den Hinterlassenschaften eines familiären Scherbenhaufens. Vom Verstehen, Nachfühlen, Verzeihen, Verurteilen und Erkennen. Ein Familiendrama, welches es so nicht hätte geben müssen, wenn nur einmal ein offenes Wort gesprochen worden wäre… Traurig, schwermütig, tiefgründig und auf seiner ganz leisen Weise auch sehr berührend und schön. Erschienen im Diana Verlag (https://www.randomhouse.de/Verlag/Diana-Verlag/31000.rhd) Inhalt: "Irenies Kindheit endet an dem Tag, an dem sie nach Hause kommt und ihre Mutter Yasmeen nicht mehr da ist. Der Vater erklärt nichts, weicht allen Fragen aus. Fünf Jahre vergehen, bis Irenie eine Kiste mit Briefen findet und dem Geheimnis ihrer Mutter näher kommt. Auf der Spur einer verbotenen Liebe reist sie von Amerika bis nach Pakistan, voller Hoffnung, in diesem Sommer Yasmeens Verschwinden endlich zu verstehen. Anrührend und klug erzählt Sophia Khan in ihrem beeindruckenden Debüt von einer geheimen Liebe und deren Folgen für eine ganze Familie." Darum wollte ich dieses Buch lesen: Eigentlich war es die begeisterte Lesestimme einer Mitarbeiterin/Lektorin des Diana Verlags, die in dem Verlags Flyer „Herzenszeilen“ einen Kommentar zu diesem Roman hinterlassen hat, der mich sofort gefangen genommen hat: „Mein Lieblingsbuch… Sophia Khan hat mein persönliches Lieblingsbuch geschrieben – so klug und fesselnd erzählt sie von der Liebe, so sehr berührt mich die Geschichte von Irenie, die sich aufmacht, das Geheimnis um ihre verschwundene Mutter zu enthüllen. … Ein großartiges Debüt von einer spannenden neuen Autorin.“ (Zitat: Cardin Klemenz; Lektorin Diana Verlag). Die Mitarbeiterin / Leserin und Lektorin klingt hier so verliebt in dieses Buch, dass ich mich angesteckt fühlte und es ebenfalls lesen wollte. So kam ich auf den Geschmack zu „Das Leuchten meiner Welt“… „Seit ich diese Kiste auf meinem Schoß geborgen halte, frage ich mich, ob ich für Jahre ein Echo bewohnt habe.“ (Seite 11) Zum Schreibstil: Die Autorin Sophia Khan hat es mir anfangs mit ihrem Roman nicht allzu leicht gemacht. Die junge Autorin versucht sich erst gar nicht zu verstecken und schreibt ihren Roman selbstbewusst, voller Überzeugung und ist sich sicher, wo sie ihre Leserschaft hinbewegen möchte. Dazu nutzt sie einen intelligenten Stil, der von Anspruch, Herzensangelegenheit, Hintergrund und Tiefe zeugt. Gerne zeigt sie sich und ihr schriftstellerisches Maß in langen und verschachtelten Sätzen, die den Leser dazu einladen, diesen Roman nicht einfach nur wegzulesen, sondern zu verdauen und zu verarbeiten. Sehr klug und lenkend. Das hat mich überrascht und fasziniert. Sophia Khan hat in ihrem Interview, welches man in den Klappen der Klappbroschur-Ausgabe des Taschenbuchs findet schon erklärt, dass ihr der Part aus Sicht von Irenie geschildert leichter zu verfassen und zu Papier zu bringen gelang, als die Passagen, in denen James den Leser in sein zerrüttetes Leben blicken lässt. Ich finde jedoch, dass der Autorin beide Sichtweisen unheimlich gut gelungen sind. Sophia Khan wechselt nicht nur die Erzählperspektiven der jeweiligen Ich-Form und die des stillen Beobachters aus dritter Sicht erzählt, sondern auch die zeitliche Ebene. Dieser Wechsel lässt sich in den Absätzen leider manchmal nur schwer differenzieren und verfließt mit den vorherigen Zeilen, sodass man sich als Leser darauf konzentrieren muss, wo und bei wem wir uns gerade befinden. Da hätten bei der Umsetzung einige Absätze oder Kapitelüberschriften sehr gut getan. Leider fehlt das hier, was aber mit dem Schreibstil der Autorin an sich gar nichts zu tun hat. Die pakistanische Herkunft der Autorin verleitet sie auch dazu, den Lesern ihre Heimat nahe zu bringen. Dieses Kunststück gelingt ihr dadurch, dass sie Speisen, Gerüche, Farben, Sitten, Kleidung und Festakte in ihrem Roman verwebt und den Leser ganz nah teilhaben lässt an einem zweierlei Familienleben. Das schweigsame Nebeneinanderleben in den USA, wo Irenie mit ihrem Vater James und ihrer schwermütigen Mutter Yasmeen lebt und das offene und redliche Großfamilienleben in Islamabad in Pakistan, wo Irenie den Spuren ihrer verschwundenen Mutter folgt… Sophia Khan überrascht hier mit sehr vielen Einflüssen, gibt Psychogramme auf, betreibt Charakter- und Familienstudien und schreibt einen Roman, der sehr intensiv und tiefgründig ein Drama zeigt, was durch offene Worte niemals so tragisch und hoffnungslos geendet hätte, wie es hier der Fall ist. Sophia Khan lädt ihre Leser dazu ein, noch lange über diesen Roman nachzudenken und ihn wirken zu lassen. Längst, nachdem man die letzten Zeilen bereits gelesen hat… Denn das Ende wird nur angeregt und der eingeladene Leser darf sich nach den letzten Zeilen: „Dieser Koffer gehört mir nicht!“ selbst ein Ende für diese Geschichte ausmalen. Sehr schön! „Sie sieht mich durchdringend an, und mir ist, als kenne sie jede Hoffnung und jeden Gedanken, die ich jemals hatte. Du hast die Augen deines Vaters, Irenie! Sagt sie und marschiert hinaus in den Sturm“ (Seite 98)“ Schauplätze: Die geformten, realen und überaus detaillierten Schauplätze haben mich wirklich absolut überzeugt und begeistert. Hier gibt es nicht nur Orte des Wohlgefallens, der Herzlichkeit, Harmonie und Familiengeschichte, nein hier gibt es ausladende Charaktere, die ihre eigene Geschichte mit ihrem eigenen bisherigen Leben und daraus resultierenden Kulissen und Schauplätze bieten. Irenie Khalil lebt in den USA mit einer pakistanisch stämmigen Mutter und einem westlichen Vater. Ihr Haus ist alt und an vielen Stellen baufällig, vor allem der Hängeboden des Hauses erweist sich als löchrig und brüchig. Doch genau da sitzt die stille und schweigsame Irenie so gern und beobachtet ihren Vater, der ebenso schweigsam und in sich gekehrt in seinem Arbeitszimmer sitzt und schreibt. Bis Irenie auf eine silberne Schatulle stößt und sich ihre ein Geheimnis zu offenbaren scheint. Antworten auf all die unausgesprochenen Fragen… Die Autorin schafft es bereits nach wenigen Zeilen den Leser abzuholen und in ihre Geschichte der Familie Khalil zu platzieren. Wir durchstreifen viele verschiedene Kulissen, die je nach Zeitebene und Handlungsort von unterschiedlichen Facetten und Einflüssen geprägt sind. Das Familienhaus von James, Irenie und zuvor auch Yasmeen, ehe sie spurlos verschwand. Die alte Universität an der sich James und Yasi in ihren jungen Jahren begegneten und an der James noch immer unterrichtet. Der bereits genannte Hängeboden des Hauses, der eine Schlüsselrolle spielen wird, der Rosengarten der Familie, Irenies Verwandtschaft in Islamabad (Pakistan), wo sie versucht das Leben und die Liebe ihrer Mutter nachzuvollziehen… All die Emotionen, die mit den Kulissen und Orten einhergehen, die allesamt gleich wichtig sind, bringt die Autorin wunderbar zum Wirken und zur geltung. Man fühlt, lebt, leidet und Denkt mit diesem Buch und befindet sich stets an den beschrieben Orten und fühlt beinahe das Gleiche wie die Protagonisten selbst. Die Eindrücke sind einfach einzigartig und so nah beschrieben, dass man sich als Gast in dem Buch willkommengeheißen fühlt. Ich jedenfalls. Geheimnisvoll, real, bildhaft und charmant. Hier gibt es enorme Atmosphäre, Vegetation, Flair, Gemütlichkeit, Kultur, Einfluss und eine Reise in die Vergangenheit und die Spur eines Geheimnisses und den nie gesprochenen Worten. All die atemberaubenden Kulissen werden stets gespickt mit Nuancen aus Tradition und Kultur, sowie den modernen Denken und der westlichen Welt. Melancholisch, einsam und schwermütig. Tragisch, dramatisch und hoffnungslos, Mutmachend, optimistisch und voller Wärme und Zuversicht. Die Autorin S. Khan gibt in ihrem Roman immer ein authentisches und zeitgemäßes Bild der Schauplätze wieder. Dies bezieht sich nicht nur auf das Leben von James und Yasmeen, ihrer Liebe, die Liebe zwischen Ahmed und Yasmeen und der heranwachsenden Irenie selbst, nein, die Autorin entführt den Leser an die Örtlichkeiten, zeigt das Leben und lässt einiges Revue passieren. Hier spürt der Leser viel Herzblut und Verbundenheit zur Geschichte, die die Autorin mit sehr viel Liebe verfasst hat. Mein besonderes Highlight und die absolute Stärke hier in diesem Buch!!!! „Doch mir gefällt es, ihm das Essen zu bringen. Wenn ich alles kann, was meine Mutter konnte, gelingt es uns vielleicht, so zu tun, als wäre sie noch da. „ (Seite 104) Charaktere: Bei den Charakteren bekommt der Leser sehr viel Stoff und Anreiz zum Nachdenken, einlenken, nachfragen, sinnieren, reflektieren und kapitulieren… Ja, das Buch wird nicht einfach sein zu verdauen und es wird dem Leser auch nicht einfach sein Partei für Jemandem aus dem Buch zu ergreifen. Irenie ist 15 Jahre alt und wächst nach ihrer Kindheit als Halbwaise auf, wobei man nicht von Waise sprechen kann, da niemand weiß, wo ihre Mutter Yasmeen geblieben ist. Bis zu dem Tag an dem Irenie eine Blechkiste mit alten Briefen (Liebesbriefen) von ihrer Mutter mit einem unbekannten Mann, Ahmed, findet. Irenie lebt mit ihrem Vater James zusammen. Beide hegen eine ganz traurige Vater-Kindbeziehung. Dies war leider auch schon vor dem Verschwinden der Mutter der Fall. Sogar nach Irenies Geburt war James nicht imstande sein rosafarbenes, schmieriges Kind willkommen zu heißen und es in sein vaterherz zu schließen. Diese Distanz zieht sich bis zu Irenies Jugend durch. Die Familie lebte nebeneinander her. Zur Mutter Yasmeen hat Irenie eine ganz besondere Beziehung und Nähe, obwohl sich diese Bindung auch eher als psychologischer Knackpunkt erweist, denn Irenie fühlt sich für ihre Mutter verantwortlich und will sie beschützen. Mutter Yasmeen verfällt immer wieder in Depressionen, hat schwermütige Phasen und verlebt einen Teil ihrer Mutterpflichten in Gedanken und Träumen, die sie traurig machen… Für den Leser wird es genauso lange dauern, die Tragik dieses Familienlebens zu entschlüsseln und zu erkennen, wie für James und Irenie selbst. Häppchenweise nähern wir und Zeile um Zeile, Erzählung um Erzählung, dem eigentlichen Drama und der eigentlichen Tragödie. Das Schweigen legt sich permanent wie ein Demokleschwert über diese Familie, die ihrem Leben selbst eine Wunde dadurch zufügt und sie immer wieder durch nichtgesagte Worte aufreißen lässt. Die Autorin Sophia Khan gibt hier tiefenpsychologische Einblicke in die Gedankenwelt und das Seelenleben einer zerrütteten Familie. Mit all seinen Folgen und Momenten. Hier hat die Autorin sehr eindringliche Charaktere erschaffen, die sie wunderbar nachfühlbar beschreibt, um ein klares Bild des Ausmaßes dieser verurteilten Liebe zu erhaschen. Neben den Hauptprotagonisten, Vater James, Mutter Yasmeen und Tochter Irenie, werden auch Nebencharaktere eine sehr wichtige und abwechslungsreiche, sowie prägende Rolle einnehmen. Hier möchte ich Irenies Freundschaft zur Nachbarin Celeste nennen, James Arbeitskollegen von der Universität, einige seiner vor allem weiblichen Studentinnen, die ganze Verwandtschaft und Familie Khalil aus Pakistan, die Liebschaft zu Ahmed, Ahmeds Sohn Firdaus… All die Charaktere und Nebenrollen werden diesen Roman vollkommen erscheinen lassen, obwohl hinter jeder Person ein Stück Schicksal und Hoffnung steckt. Die Autorin schenkt den Lesern ein genaues Bild ihrer besonderen Charaktere und deren Leben und deren Zusammenleben nach und vor dem Verschwinden von Mutter Yasmeen. Bei der Ausformung und Darstellung der einzelnen Charaktere aus Haupt- und Nebenrollen hat die Autorin aus den Vollen geschöpft, verschenkt nicht eine nützliche Nuance und bietet ausgefeilte und bemerkenswerte Studien eines Familiendramas. „Im Park dagegen brach sie bei den Astern in Rufe des Entzückens aus und schwärmte von den Gänseblümchen, wobei sie genug Abstand hielt, damit ihre Begeisterung die Blumen nicht verschrumpeln ließ.“ (Seite 196) Meinung: Zuerst möchte ich die vielen versteckten dennoch offensichtlichen Botschaften aus dem Roman loben, die sich darauf beziehen, wie wichtig es doch ist in einer Familie miteinander zu sprechen. Hier hat das eiserne Schweigen eine Familie zerbrochen!!!! Aber auch die Wichtigkeit der eigenen Wurzeln, der Familie, die Brocken der Vergangenheit, die das Heute prägen, die Verletzlichkeit der Liebe, das zarte Band der Verbundenheit...der Weg in die Vergangenheit und der eigene Schatten der überwunden werden muss, und auch der sensible Umgang mit Lebenslügen und echter Freundschaft. Hier hat Sophia Khan sehr genau auf das Ausmaß geachtet und ich finde es ist ihr sehr galant gelungen. Eine perfekte Mischung und ein perfekter Mix aus zwei wichtigen Säulen, auf denen dieser Roman gebaut ist, das Davor und das Danach. Ich wurde sehr überrascht vom Buch, wo meine Vorfreude aufgrund der tollen Leserstimme doch so unendlich hoch war und meine Erwartungen dementsprechend geprägt waren. Dieser Griff zu diesem bewegenden und tiefsinnigen Roman hat sich gelohnt. Im letzten Drittel tauchen zwar einige Längen auf und der Trubel um die Hochzeitsvorbereitungen der Cousine in Islamabad nehmen für meinen Geschmack zu viel Raum ein, doch möchte ich resümierend keine der gelesenen Zeilen missen. Das Buch hat mir den Einstieg jedoch nicht so leicht gemacht. Auf den ersten knapp 60 Seiten musste ich mich zwischen Erzählperspektive und Zeitebene doch zurechtfinden und mich erst einmal selbst sortieren und platzieren. Diese Standortbestimmung nimmt die Autorin den Lesern leider nicht ab. Ihr Roman beginnt sofort und dem Leser ist es an der Hand gegeben sich mit diesen ersten Zeilen und Brocken anzufreunden. Mutig, selbstbewusst und von sich überzeugt startet die Autorin ihr Debüt und lässt sich das Zepter dann nicht mehr aus der Hand nehmen. Das lobe ich ihr und das wertschätze ich auch. Einzig der schnelle Wechsel der Perspektiven und der nahtlose Übergang zu den unterschiedlichen zeitebenen, ohne großen erkennbaren Absatz im Text und zwischen den Charakteren muss ich kritisieren. Ein Kritikpunkt, dem nicht der Autorin zu schulden ist, sondern eher der Umsetzung und der Aufteilung des Romans beim Druck. Kapitelüberschriften hätten Abhilfe geschafft. Es hätte noch viel schöner werden können, wenn alle Komponenten so rund geworden wären, wie der Schreibstil und der Sinn der Geschichte, wie es sich die Autorin gedacht hat. Nun denn… Meckern auf hohem Niveau. Sehr schön sind die kursiv gedruckten Zeilen einer tragischen Liebe und der Umgang mit dem Verlust der Herzenshälfte zu jedem neuen Kapitel als Einleitung. Hinten im Buch befindet sich ein Stammbaum der Familie Khalil, dem es eigentlich nicht benötigt hätte, der aber vielleicht dem einen oder anderen Leser Hilfestellung bringt. Autorin Sophia Khan bedient viele Emotionen und glänzt mit einem ruhigen und langsamen Ton und lässt ihren Roman nur langsam fortschreiten. Scheibchenweise kommen wir den Antworten näher und erkennen nach und nach die ganze Tragik dieses zerrütteten in Schweigen gehüllten Familienlebens. Das Buch hielt einfach dass, was es für mich aufgrund des Klapptextes, des Covers, der Lesestimmen und Pressestimmen versprach! Pluspunkte: • Ganz klar die lobenswerte Ausarbeitung und Beschreibung der Kulissen und der detaillierten Beschreibungen der zerfallenen gelben Villa von James, Yasmeen und Irenie mit dem Garten, den Rosen, dem Hängeboden und dem Keller… • Liebevolle Einleitungen verlorener Zeilen einer Liebe als Kapitelüberschriften. Tolle Idee! • Absolut authentische Kulissen und Atmosphäre • Das undurchsichtige Leben einer verurteilten Liebe und das Leben in einer Familie, in der geschwiegen wird. Schmerzlich, tragisch und fatal. • Die Darstellung und Ausarbeitung der Charakterstudien, vor allem die besonders traurige Vater-Kind-Beziehung zwischen James und Irenie • Gesellschaft, Brauch und Sitte, vor allem die Familienfeste und Angelegenheiten in Pakistan bei Irenies Verwandten. • Ein wunderschönes Cover • Eine eindringliche Botschaft und Metapher dieses Romans. Ein Kreis der sich schließt. • Viele beschriebene Gerüche, Düfte, Farben, Kultur und Brauch (vor allem die pakistanischen), jedoch auch der staubige Hängeboden, der düstere Keller, die alte Treppe, das Arbeitszimmer von James, die Badewanne in dem alten Haus…. • Botschaften um Liebe, Vertrauen, Bindung, Mitgefühl, Toleranz und Sich-fallen-lassen… • Die sympathische Autorin hat mich überzeugt und ich hoffe, dass sie uns noch viele weitere Romane bieten wird, die den Nahen Osten und Pakistan in all seinen Facetten zeigen. Schön. Kritikpunkte: • Der Schreibstil ist wunderbar, trotzdem benötigte ich knapp 60 Seiten um mich neu einzunorden. Sophia Khan zeigt sich mutig und fordert ihre Leser heraus. • Das Ende des Romans hätte für mich gerne anders ausfallen können. Dieser Faden letzter Antworten und Hoffnungen (vor allem in bezug auf James und Irenie und ihrer Beziehung) bleibt lose. Und doch finde ich den Schlusssatz: „Dieser Koffer gehört mir nicht!“ super und rund. Der Leser wird auch hier wieder aufgefordert sich sein Ende zu erdenken und die Geschichte selbst zu Ende zu schreiben • Der Perspektivenwechsel ist nicht immer sogleich zu erkennen und wechselt nahtlos. Ebenso die zeitebene, was verwirrend sein kann, ehe man verstanden hat wo und bei wem man sich jetzt gerade befindet. Das stört an einigen Stellen sehr. Ein erkennbarer Absatz hätte hier gereicht. • Im letzten Drittel (im zweiten Teil des Buches) tauchen Längen auf. Die Hochzeitsvorbereitungen nehmen verhältnismäßig viel Raum ein, der die Geschichte jedoch wenig bis gar nicht vorantreibt sondern nur ein Bild der pakistanischen Lebensfreude und Lebendigkeit zeigt. Als Kontrast zum Leben mit James in dem verwaisten Haus ein gelungener Gegenpol. Die Autorin: "Sophia Khan wurde 1985 als Tochter einer amerikanischen Mutter und eines pakistanischen Vaters geboren. Sie wuchs in beiden Ländern auf, reiste viel, studierte in den USA und lebt heute mit ihrem Mann in Islamabad. Das Leuchten meiner Welt ist ihr erster Roman." „Aber als ich die Briefe gelesen hatte, fühlte ich mich deinem Vater näher, als ich meinem jemals gefühlt hatte. Und jetzt habe ich beinahe die halbe Welt durchquert und fühle mich meinem Vater näher als jemals zuvor. Ist das nicht verrückt?“ (Seite 450) Zum Cover: Das Cover ist sehr schön und wirkt richtig einladend. Die Ornamente passen zur Kultur, zu Pakistan und zur Autorin. Der Schriftzug des Titels leuchtet in hellem Gold und spiegelt vielerlei wider. Ein Briefstempel als Sinnbild zum Inhalt. Denn mit verlorenen Liebezeilen beginnt dieser Roman an Dynamik zu gewinnen. Fazit: Das Buch lässt mich zurück, mit einem wirklich sehr bewegten Gefühl. Ich muss ganz ehrlich sein, dass mich diese Tragik sehr berührt hat und traurig gemacht hat. Hier erkennt man, wie wichtig das Reden und das Sprechen über die eigenen Gefühle und der der anderen Familienmitglieder ist. Mannomann, was für ein mitreißendes und nachhallendes Buch. Mit schönen, aber auch sehr andächtigen Seiten. Über dieses Familiendrama und der Vater-Tochterbeziehung zwischen James und Irenie wird man noch lange nachdenken und darf sich sein Ende selber formen… 4 Sterne +!

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