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Rezensionen zu
Chita

Lafcadio Hearn

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Ich hatte eine vage Erinnerung an den Autor Lafcadio Hearn, als ich diesen Roman in den Vorschauen entdeckte. Eine meiner Jugendlieben studierte Japanologie und damals habe ich alles über Japan gelesen, was ich finden konnte. Erst, um den jungen Mann zu beeindrucken, später dann, weil mich das Thema tatsächlich interessierte. Dabei stolpert man zwangsläufig irgendwann über Hearn, der sich mit Land und Leuten sehr beschäftigt hat und auch eine Japanerin heiratete. Überhaupt scheint dieser Autor ein ziemlich spannendes, wenn auch sicherlich nicht einfaches Leben geführt zu haben, ein reisereiches Leben. Und so hat er auch eine Zeit lang in New Orleans gelebt, wo er diesen Roman verfasste, der 1889 erschien. Er beruht wohl in Teilen auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte eines Mädchens, dass während eines gewaltigen Sturmes von einem Fischer gerettet wird und bei ihm und seiner Frau aufwächst. Mehr nicht? Nein, tatsächlich nicht wesentlich mehr. Das Büchlein ist schmal, der Roman nicht allzu umfangreich. Aber wie die diese Geschichte erzählt wird, das ist groß, sprachgewaltig, wortmächtig. Hearn malt mit Worten, zeichnet die Natur nach, die Gewalt eines Wirbelsturms, die Farben des Meeres, beschreibt Stimmungen äußerst genau, läßt das Bayou, die Flussmündung des Mississippi und die vorgelagerten Inseln vor den Augen des Lesers entstehen, erschafft mit wenigen Strichen eigenständige Charaktere und führt dabei noch in die Eigenarten dieses Landstrichs ein. Und das alles auf 117 Seiten. Gedrängt, getrieben, übersprudelnd und doch nie den roten Faden verlierend. Ein wirklich beeindruckendes Buch, das einen die Frage stellen läßt, warum Hearn eigentlich nicht bekannter ist? Dem btb Verlag sei Dank gesagt für diese sorgsame und bedachte Ausgabe. Hearn setzt die Dialekte und sprachlichen Besonderheiten der Gegend ein, um sein Bild lebendiger zu machen und daher war ich recht froh über die Anmerkungen, die ebendiese übersetzt und erklärt haben. Auch das informative Nachwort Alexander Pechmanns hilft recht gut, den Autor und sein Werk einzusortieren. Und nun hoffe ich natürlich, dass weitere Romane aus der Feder dieses Autors in der nächsten Zeit, ähnlich liebevoll bearbeitet, erscheinen. Und diesem Buch wünsche ich viele Leser, die sich wie ich an der besonderen Sprache erfreuen können.

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