Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Unsterblich

Jens Lubbadeh

(7)
(17)
(5)
(3)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

„Unsterblich“ ist Jens Lubbadehs Debütroman und greift eine der vielen Möglichkeiten auf, wie unsere zunehmend automatisierte und digitalisierte Welt wohl in 20 Jahren aussehen könnte. 2044. Die Welt hat sich maßgeblich verändert. Virtuelle Realitäten haben an Bedeutung gewonnen und bereits Verstorbene können mit Hilfe einer neuen Technologie auf der Erde weiterexistieren. Man kann sie zwar nicht körperlich anfassen, sie sind den Menschen aber dennoch nahe! In Amerika regiert wieder John F. Kennedy und Filmstars wie Marlene Dietrich drehen neue Filme. Selbst Otto Normalverbraucher können sich, mit dem richtigen Kleingeld, die Unsterblichkeit als „Ewiger“ sichern, dessen computergenerierte Nachbildungen nicht von den Verstorbenen zu unterscheiden sind und sich wie diese verhalten, fühlen und ebenso handeln. Benjamin Kari arbeitet für „Fidelity“, dem weltgrößten Versicherungskonzern, der eng mit „Immortal“ verstrickt ist. Jener Firma, die die Ewigen ermöglicht und kontrolliert. Er zertifiziert Jene, deren vorheriges Leben altersbedingt noch nicht auf Lebenstrackern gesichert werden konnte und überprüft, ob sie dem Original auch wirklich entsprechen. Schließlich wurden sie aus Videoaufnahmen, Interviews und sonstigen Aufzeichnungen zusammengesetzt. Nach dem Verschwinden der ewigen Marlene Dietrich wird Kari mit den Nachforschungen beauftragt und gerät in eine atemlose Jagd quer über den Planeten … „Unsterblich“ ist ein spannender Roman, dessen Autor den Vergleich mit anderen großen Autoren in diesem Genre nicht scheuen muss. Er weiß, wie man seine Geschichte erzählt und er weiß sicher auch, wovon er hier schreibt. Natürlich ist Jens Lubbadeh längst nicht der erste, der sich mit der Fortsetzung des Lebens als Mischung aus Daten und Algorithmen belletristisch auseinandersetzt, aber seine charmante, packende und fundierte Art hat mir sehr gut gefallen. Da verzeiht man ihm als Leser auch den einen oder anderen logischen Denkfehler. Die Geschichte nimmt sich immer wieder die Zeit, um zu reflektieren und zu erklären. Ich musste oft schmunzeln, da die Handlung in meiner Vorstellungskraft mit den heute populären Prominenten wirklich sehr verstörende Züge annehmen würde … Auch wenn es sich vielleicht so anhört, steht die reißende Action in dieser Geschichte nicht unbedingt im Vordergrund. Sie wird eher ruhig und sachlich erzählt, mit vielen Details zur Entwicklung der Menschheit. Der Roman befasst sich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens und damit natürlich auch mit der Frage nach dem Sinn des Todes! Was würde aus den Menschen werden, wenn sie tatsächlich ewig leben könnten? Wäre dieses Leben noch lebenswert? Was machen Erinnerungen aus? Hat Vergänglichkeit nicht auch ihre guten Seiten? Eine weitere Frage beschäftigt sich mit dem Einfluss der technologischen Großkonzerne, die auch heutzutage in Europa vermehrt auftreten und immer mehr zur Realität werden. Jens Lubbadeh gelingt eine großartige Mischung aus einem spannenden Thriller und der umfangreichen Idee der „digitalen Immortalität“, die für den Leser sicher einige neue Denkansätze bringen wird.

Lesen Sie weiter

Im Jahr 2044 stirbt man nicht mehr. Zumindest nicht mehr so ganz. Dank des Unternehmens Immortal kann man sich erkaufen, dass man nach dem physischen Ableben als Ewiger weiterhin leben kann – mit seiner Familie, seinem Charakter und all seinen Erinnerungen. Dafür muss man nur den Lebenstracker, in Form eines kleinen Diamanten im Handgelenk, tragen. Benjamin Kari arbeitet bei der Versicherungsagentur Fidelity und ist dafür zuständig, die Ewigen auf Authentizität zu prüfen. Dabei kommen ihm auch viele Promis unter – unter anderem Marlene Dietrich. Und gerade weil er ihren Ewigen so gut kennt, muss er nun herausfinden, was mit ihm passiert ist. Lange hat mich kein Buch mehr so sehr auch abseits des Lesens beschäftigt. Jens Lubbadeh schafft es spielerisch und ganz nebenbei Details aus den Leben der Prominenten, die hier eine Rolle spielen, einfließen zu lassen. Er erzählte mir so viel Neues über Marlene Dietrich, dass ich meine Mutter fragen musste, ob sie sich an ihren Tod im Jahr 1992 erinnert. Auch wenn „Unsterblich“ der erste Roman von Jens Lubbadeh ist, merkt man ihm allein dabei schon an, dass er als Journalist Erfahrung im Schreiben hat. Doch nicht nur von den Details über die Personen war ich fasziniert, sondern auch von der Welt, die der Autor erschafft. Es gab so viel zu bedenken, so viele Kniffe, die er sich überlegt hat: Wie können Ewige (und auch Avatare, denn Menschen können auch zu Lebzeiten als Avatar überall hingleiten) Licht anmachen, wie können Ewige auf Fotos und Film gebannt werden, wenn sie ja nur digital sind, wie funktioniert die Blended Reality, diese Mischform aus digitaler und realer Welt? In der Zukunft gibt es auch neue Höflichkeitsformen, denn die Hand wird nicht mehr geschüttelt. Man will Ewige oder Avatare nicht bloßstellen, wenn sie diese Geste nicht erwidern können. Ich habe es geliebt, die Welt, in der Ben lebt, kennenzulernen. Alles funktionierte, es gab keine Logiklücken. Mit dieser passenden Grundvoraussetzung stürzte ich mich ins Buch und begab mich mit Ben auf die Reise, Marlene zu suchen. Dabei stellt sich natürlich schnell die Frage, wer hier der Gute und wer der Böse ist. Wer hat alles Interesse daran, einen Klon – und dann auch noch so einen bekannten – aus dem Weg zu schaffen? Als der Hacker Reuben Mars auf den Plan tritt, nimmt alles Fahrt auf und Ben weiß erst recht nicht mehr, wem er hier wirklich trauen kann. Ich fand es interessant, mit Ben an die verschiedenen Orte der Welt – und darüber hinaus – zu reisen. Er musste unterschiedliche Leute treffen und hier, wie in einer Schnitzeljagd verschiedene Details über die letztem Wochen der Dietrich herausfinden, um zu klären, wo ihr Ewiger nun ist. Doch bald eröffnete sich eine ganz neue Dimension, die die Welt, wie sie im Jahr 2044 ist, erschüttern kann. So gut der Plot eigentlich ist, so schnell fiel mir auf, dass so richtige Spannung nicht aufkommen wollte. Auch als die ersten ungewöhnlichen Begebenheiten und Toten auftauchten, stellte sich keine Hektik bei mir ein. Obwohl das Buch stetig voranging und Bens Erkenntnisse wuchsen, wies das Buch Längen auf. Ich erwischte mich dabei, dass ich das Buch immer öfter nach ein paar Seiten weglegte. Auch der generelle Fokus auf Marlene hatte sich verloren. Einerseits wurden die Themen demnach breiter, andererseits ging mir der Fokus verloren. Dazu kam, dass Ben als Identifikationsfigur schlecht funktionierte. Nach dem Tod seiner Frau vor fünf Jahren hat er nicht nur sie, sondern im Prinzip auch sich verloren. Er war freud- und antriebslos. Durch die Suche nach dem Dietrich-Ewigen hatte er endlich wieder eine Aufgabe, die über seine normale Arbeit des Zertifizierens der Klone hinausging. Doch so richtig Lust hatte er auf das Abenteuer nicht. Die Personen, die seinen Weg kreuzen sind alle direkt und selbstbewusst und haben generell einen sehr starken Charakter. Mit Höflichkeiten hält sich keiner viel auf. Für die Auflösungen der großen Rätsel des Buches hat sich Lubbadeh meiner Meinung nach häufig für die langweiligsten Varianten entschieden. Was bleibt ist eine Thematik, die ich wirklich geliebt habe. Ich wollte am liebsten noch viel mehr von dem Alltag mit den Ewigen lesen. Ein bisschen mehr heile Welt, bevor ich mit dem all das Schreckliche und Gefährliche aufdecken muss. Doch genau in dem Teil fehlte mir einfach die Spannung und die Überraschung. Als Kombination ergibt das bei mir trotzdem 3,5 Sterne.

Lesen Sie weiter

Wir schreiben das Jahr 2044. Marlene Dietrich ist verschwunden. Wie bitte? Ja, ganz richtig gehört! Die Technik hat sich weiterentwickelt, und es ist nun möglich, Verstorbene digital wieder zum Leben zu erwecken allerdings mit einigen Einschränkungen. Sie können sich beispielsweise nicht mehr an ihren Tod erinnern und sind auch nur virtuell dank eines Implantats zu sehen, sodass man seine geliebte Großmutter zwar wieder um sich haben, sie jedoch nicht umarmen kann. Allein die Grundidee hat mich schon gereizt, diesen Roman lesen zu wollen, und die Geschichte des Versicherungsagenten Benjamin Karl, der den Auftrag erhält, die verschwundene Marlene Dietrich zu finden, weil er damals ihre Überprüfung übernommen hatte, liest sich auch meistens recht spannend. Es gibt natürlich allerlei Komplikationen, ihm werden von unerwarteter Seite Steine in den Weg geworfen, während er sich ebenso überraschend mit jemandem zusammentut, der auf den ersten Blick ganz andere Interessen zu haben scheint. Mir hat die Story gefallen, allerdings fehlte der letzte zündende Funke zu einer Empfehlung als Buchtipp. Dafür war mir manches zu wenig durchdacht (Wieso akzeptiert der Großteil der Menschen diesen Stillstand anstelle von Neuerungen einfach? Warum sollte man die eingeschränkte virtuelle Kopie eines längst verstorbenen Menschen einfach so annehmen oder gar an die Macht wählen?), viele Charaktere blieben zu oberflächlich, und einige Längen im Mittelteil trugen ihr Übriges dazu bei. Der Roman ist zweifellos gut, aber aus der Idee hätte man meiner Meinung nach noch mehr machen können …

Lesen Sie weiter

Im Jahr 2044 arbeitet Benjamin Kari für das amerikanische Unternehmen Fidelity in deren Auftrag er die virtuellen Kopien von verstorbenen Berühmtheiten, insbesondere Schauspielern, zertifiziert. Diese so genannten Ewigen werden den Menschen mit Hilfe eines Gehirnchips direkt in ihren Alltag eingeblendet. So können verstorbene Familienmitglieder weiterexistieren und längst verstorbene Filmstars erneut Kassenhits produzieren. Einer dieser Stars ist Marlene Dietrich, die damals von Benjamin auf ihre Originaltreue zertifiziert wurde. Jetzt wird Benjamin in das Büro seines Chefs gerufen, wo ihn der gesamte Fidelity-Vorstand erwartet. Die Dietrich ist verschwunden. Man kann sich nicht erklären, was dahinterstecken könnte. Wurde ihr Programm gelöscht oder entführt? Steckt ein Hacker oder ein Virus dahinter? Immortal, der Konzern, der die Technologie hinter den Ewigen erfunden hat und alle Server betreibt, schweigt sich aus. Nach Möglichkeit soll die Presse von dem Vorfall nie etwas erfahren. Obwohl er eigentlich gar nicht dafür qualifiziert ist, schickt man Benjamin los, um Marlene Dietrich aufzuspüren oder herauszufinden, wie sie verschwinden konnte. Dazu reist er nach Hamburg, um sich mit dem Regiseur Lars von Trier zu treffen. Dieser hat die Dietrich zuletzt gesehen. Er erzählt Benjamin, dass sich die beiden in einem Berliner Restaurant getroffen haben, um über ein bevorstehendes Filmprojekt zu sprechen. Erstaunlicherweise sollte es in dem Film um den Selbstmord eines Ewigen gehen. Eine Sperre in deren Programmen schließt jedoch normalerweise jegliches Nachdenken über den Tod kategorisch aus. Benjamin reist weiter nach Berlin, um sich die Überwachungskamerabilder aus dem Restaurant anzuschauen. Auch hier macht er eine unerklärbare Entdeckung. Am nächsten Tag hat die Presse von dem Vorfall erfahren und es kommt zu Protesten auf den Straßen, da die Menschen glauben, ihre ewige Existenz sei jetzt nicht mehr sicher. Als sich Benjamin das Haus von Marlene Dietrich anschauen will, trifft er auf die NDR-Reporterin Eva Lombard, die ihn zu einer Zusammenarbeit überreden kann. Gemeinsam gehen sie auf Spurensuche. Doch schon bald wird der Fall gefährlich, als in ihrem Umfeld immer mehr rätselhafte Morde passieren. Jemand scheint seine Spuren verwischen zu wollen und Benjamin und Eva sind nun zu ungeliebten Zeugen geworden. Nach einem eher gemächlichen Start nimmt das Buch immer mehr Fahrt auf und verwandelt sich gegen Ende in einen spannenden Science Fiction-Thriller. Im Vordergrund stehen neben der Aufdeckung von Verschwörungen Fragen wie: Was ist eigentlich Bewusstsein? Was ist Leben? Und bedeutet ewige Existenz Stillstand? Die Welt von Unsterblich bietet viele Möglichkeiten für Geschichten, konzentriert sich aber sehr auf das Vorhandensein der Ewigen und nicht allzu sehr auf die Technologie dahinter. Bei einer Lesung in Berlin hat Jens Lubbadeh erklärt, dass er mit seinem Buch eine bestimmte Geschichte erzählen und nicht große Teile des Inhalts mit technischen Erklärungen füllen wollte. Ihm war bewusst, dass es natürlich noch viele andere Aspekte gibt, die man in den dreißig Jahren an Technologie und Gesellschaft hätte verändern können, diese aber eben bei seiner Handlung nicht der Fokus waren. Das ist nachvollziehbar und es ist ihm auch dadurch gelungen den möglichen Stillstand, der mit so einer Technologie einhergehen könnte, zu verdeutlichen. Mir ist beim Lesen immer wieder aufgefallen, dass Jens Lubbadeh als Journalist im Technologiebereich arbeitet, da mir viele Entwicklungen in seinem Roman aus Artikeln, die ich ebenfalls gelesen habe, bekannt vorkamen. Er hat sich scheinbar von seiner Arbeit inspirieren lassen und so eine durchaus realistische Zukunftsvision geschaffen.

Lesen Sie weiter

Karls Rezension Klappentext DIESE ZUKUNFT IST NUR EINEN KLICK ENTFERNT Der Traum der Menschheit vom ewigen Leben ist Wirklichkeit geworden: Dank Virtual-Reality-Implantaten können die Menschen als perfekte Kopien für immer weiterleben. Auch Marlene Dietrich ist als Star wiederauferstanden und wird weltweit gefeiert – bis sie eines Tages spurlos verschwindet. Eigentlich unmöglich! Für den Versicherungsagenten Benjamin Kari wird aus der Suche nach ihrem digitalen Klon ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel. Mit »Unsterblich« legt der Wissenschaftsjournalist Jens Lubbadeh einen Debütroman vor, der die Hybris unserer digitalisierten Gegenwartswelt schonungslos und packend entblößt. Der Autor Jens Lubbadeh ist freier Journalist und hat bereits für Technology Review, Greenpeace Magazin, Spiegel Online und viele weitere Print- und Digitalmedien geschrieben. Für seine Arbeit wurde er mit dem Herbert Quandt Medienpreis ausgezeichnet. »Unsterblich« ist sein erster Roman. Jens Lubbadeh lebt in Hamburg. Mein Fazit Story 2044, der Tod ist gestorben, zumindest teilweise. Ein Hightech-Unternehmen hat es möglich gemacht, dass von jedem Menschen Hologrammen angefertigt werden können, die nach dem Tod des Menschen weiterleben. Aber auch schon längst gestorbene Menschen können wiederauferstehen, z.B. John F. Kennedy, der gerade wieder Präsident ist, zumindest sein Hologramm. Michael Jackson rockt wieder die Charts, zusammen mit Elvis Presley, aber auch Filmstars wie z.B. Marlene Dietrich gibt es wieder – und die ist plötzlich verschwunden, ja man glaubt, sie soll ermordet worden sein. Aber wie ist das möglich, ein Hologramm zu entführen, geschweige denn zu ermorden? Der Versicherung Agent Benjamin Kari wird auf die Suche nach dem digitalen Klon geschickt. Schreibstil Das Buch ist, obwohl es viel zu erklären gibt, einfach zu lesen. Es ist schon erstaunlich, wie es dem Autor gelingt, auf knapp 450 Seiten eine neue Welt entstehen zu lassen und die ganzen Vorgänge rund um die neue Technologie zu erklären und dennoch spannend zu erzählen. Charaktere Hauptfigur ist Benjamin Kari. Die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt. Einen Bezug kann man indes nicht aufbauen, was auch nicht unbedingt vom Nachteil ist, so bleibt die Geschichte flüssig und recht temporeich. Mein Fazit Eine interessante Geschichte in einer Welt von morgen. Die Geschichte ist recht temporeich und spannend. Es sagt uns, welch ungewöhnliche Wege der Mensch gehen kann auf der Suche nach Unsterblichkeit. Kari muss im Laufe der Geschichte erkennen, dass das Unternehmen, für das er tätig ist, nicht ganz die Wahrheit sagt. Und das der Weg, den die Menschheit gewählt hat, auch nicht der richtige ist, obwohl sicherlich nachvollziehbar. Wenn der Lebenspartner früh stirbt, hat man noch den Klon. Schauspieler können weiter Filme drehen usw. Da die Klone für die Menschen an sich keine Gefahr darstellen, ist es für den Leser nicht ganz so einfach, dafür zu sein oder dagegen. Ich vergebe gute vier von fünf Leseratten/Sternen und eine Leseempfehlung für S/F Fans.

Lesen Sie weiter

Die Welt im Jahre 2044 - Dank der Firma Immortal ist es den Menschen möglich mit Hilfe eines Implantates nach ihrem Tod als perfekte Kopie für immer weiterzuleben. Auch berühmte Verstorbene werdende wiederbelebt, Stars und Politiker aus allen Bereichen. Benjamin Kari arbeitet im Versicherungswesen der Tochterfirma dieses großen Unternehmens. Er ist dafür zuständig, diese Kopien, sogenannte "Ewige" zu prüfen und freizugeben. Das System ist perfekt und fehlerlos - bis eines Tages die Ewige von Marlene Dietrich verschwindet. Würde sie entführt oder gar ermordet ? Kari wird auf den Fall angesetzt und findet schon bald immer mehr Unstimmigkeiten heraus und scheint geheime Machenschaften und ein Forschungsprojekt aufzudecken, das schließlich in einer wilden Jagd endet. "Unsterblich" hat mich zunächst einmal aufgrund des wahnsinnig gelungenen Covers als erstes im Buchladen angesprochen. Dies Story klang ebenso interessant und ich würde auch nicht enttäuscht. Zu Anfang braucht man natürlich eine kleine weile, bis man sich in diese neue Sci-Fi-Welt eingedacht hat. Das erschreckende daran ist, dass das ganze gar nicht einmal so unwahrscheinlich ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass es einmal zu virtuellen Wiederbelebungen kommen wird und dass ein uns implantierter Chip als unser Leben aufzeichnet nach dem wir wiederbelebt werden können. Einzig die Form der Wiederbelebung, also der "Ewigen" wie sie in diesem Buch beschrieben sind, hätte ich mir ein wenig anders vorgestellt, als bloße Art von Hologrammen, die nicht berührt oder gefilmt werden können (außer mit speziellen Kameras) oder sich gar im Spiegel sehen können, aber ansonsten vollkommen das Bewusstsein ihres verstorbenen Ichs haben. Wenn ich mir vorstelle weiterleben zu können, aber meine Familie, meinen Partner nicht berühren und umarmen zu könne, wäre das doch recht traurig. Essen und trinken geht natürlich auch nicht. Die Geschichte baut nach anfänglicher Einleitung, durch die man dann auch schnell in die ganze Welt sich einfindet immer mehr an Spannung auf. Die Lage spitzt sich zu, es kommen Ereignisse und Wendungen mit denen man nicht rechnet und man will einfach nur noch weiterlesen. Bis zur großen Enthüllung und zum Knall, doch dahin ist ein steiniger und gewaltsamer Weg der viele Überraschungen für Kari und den Leser parat hat. Am Ende hätte ich mir allerdings auch nochmal etwas mehr gewünscht... Alles in allem ein grandioser Sci-Fi-Roman, der nicht nur Fans dieses Genres begeistern wird. Ich selber lese wenig Scifi, finde aber in letzter Zeit immer mal wieder gefallen an einigen Romanen dieses Genres und habe dies hierin durchaus gefunden. Eine Leseempfehlung von mir ! Schaut unbedingt mal rein.

Lesen Sie weiter

Wovon die Menschheit schon seit Jahrhunderten träumt ist endlich Wirklichkeit geworden: Unsterblichkeit ist mithilfe von Virtual-Reality-Implantaten nun für jedermann erreichbar, denn dadurch können die Menschen als perfekte Kopien für immer weiterleben. Auch bereits verstorbene Persönlichkeiten, wie etwa Marlene Dietrich, werden in die neue Welt integriert. Doch eines Tages verschwindet der weltweit gefeierte Star ohne den kleinsten Hinweis auf ihren Verbleib. Eigentlich sollte dies unmöglich sein, aber der Versicherungsagent Benjamin Kari, der sich auf die Suche nach ihrem digitalen Klon begibt, findet schon bald Dinge über die neue Welt heraus, die besser für immer verborgen geblieben wären. Damit stürzt er sich ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel, das für einige Beteiligte tödlich endet. "Unsterblich" ist mir wegen des ansprechend gestalteten Covers direkt ins Auge gefallen und auch die Geschichte konnte mich begeistern, weshalb dieses Buch von mir vier Sterne bekommt. Zunächst wirkt die Welt, die in Jens Lubbadehs Debütroman skizziert wird, wie eine grandiose Erfüllung des größten Wunsches der Menschheit: die Unsterblichkeit. Doch je tiefer man in die Geschichte mit hineingezogen wird, desto offensichtlicher werden die Risse in der Fassade der perfekten Welt. Die Lebenstracker, die man zur Speicherung der Daten für die Immortalisierung benötigt, kosten ein Vermögen, weshalb sich die kleinen Leute hoch verschulden müssen und sich damit der Firma Immortal restlos ausliefern. Zudem haben die Ewigen eine Todessperre, sodass sie bei Dingen, die unmittelbar mit ihrem Tod in Zusammenhang stehen, immer ganz plötzlich das Thema wechseln. Außerdem stößt der Versicherungsagent Benjamin Kari, der auf den außergewöhnlichen Fall der verschwundenen Marlene Dietrich angesetzt wird, bei seinen Nachforschungen einige unschöne Dinge, welche die guten Absichten von Immortal in Frage stellen, da diese die Welt ganz nach ihren Wünschen zu modellieren scheinen. Benjamin Kari selbst ist ein starker Charakter, der zu Beginn der Geschichte von dem Tod seiner vor fünf Jahren verstorbenen Ehefrau Hannah geplagt wird, denn ihr Ewiger hat keinerlei Erinnerungen an ihre gemeinsamen Jahre, doch mit der Zeit heilen diese Wunden, nicht zuletzt, als er mit einer Journalistin zusammenarbeitet, die seine Nachforschungen entscheidend voranbringt. Dabei kommen Dinge ans Tageslicht, die so ungeheuerlich sind, dass es mir eiskalt den Rücken hinuntergelaufen ist, bei der Vorstellung dies wäre irgendwann keine Fiktion mehr, sondern Realität. Gesteigert wird dieses Unbehagen durch die nahezu linear ansteigende Spannung mit fulminanten Verfolgungsjagden, die in ein rasantes Finale mündet, das mir fast zu schnell ging. Auch wenn die Auflösung des Plots ein ansprechendes Ende des Thrillers darstellt, kam mir das doch ein klein wenig unrealistisch vor, denn es ist in meinen Augen doch ein sehr großer Zufall, dass genau diese Person immortalisiert wurde, obwohl sie zuvor ziemlich unbedeutend war. "Unsterblich" ist ein spannungsgeladener Thriller, der dem Leser die Verschmelzung unserer digitalisierten Gegenwartswelt schonungslos und absolut fesselnd vor Augen führt, wodurch ein kurzweiliges Lesevergnügen mit zahlreichen überraschenden Wendungen geboten wird.

Lesen Sie weiter

Buchinformationen Titel: Unsterblich Autor: Jens Lubbadeh Seiten: 445 Preis: [DE] €14,99 [AT] €15,50 Genre: Science Fiction Herausgeber: Heyne Herausgegeben: Januar 2016 Cover und Aufmache Bei dieser Ausgabe handelt es sich um ein Taschenbuch mit Klappe. Die Cover-Illustration ist ein toller Blickfang und sehr plakativ gestaltet worden. Die Farben, schwarz, weiß und gold als Schmuckfarbe geben viel her und verleihen dem Buch ein edles Aussehen. Die Illustration einer abstrahierten Schauspielerin Marlene Dietrich deuten auf den roten Faden hin, welcher sich durch das Buch zieht. Erstes Durchblättern Jedes Kapitel hat die Illustration auf dem Cover seitlich als Markierung bekommen und macht meiner Meinung noch klarer deutlich, dass es der Beginn eines neuen Abschnittes ist. Besonders gut entdeckt man anhand des Buchschnittes dadurch die neuen Kapitel. Wenn schon so ein Schmuck verwendet wird, hätte ich gerne unterschiedliche Persönlichkeiten gehabt, so wirkt es doch etwas zu oft wiederholt und auf das Cover hingewiesen. Die Kapitelüberschriften haben passend ein futuristisches Aussehen bekommen. Über den Autoren Jens Lubbadeh Vor Unsterblich habe ich noch nie etwas von diesem Autoren gehört, was aber auch kein großes Problem für mich darstellt. Von unbekannten Autoren zu lesen ist auch interessant. Jens Lubbadeh ist freier Journalist und schreibt für Die Zeit und viele weitere Print- und Digitalmedien. Er war Redakteur bei Spiegel Online und Technology Review und wurde für seine Arbeit mit dem Herbert Quandt Medienpreis ausgezeichnet (nach dem Klappentext von Unsterblich). Dieses rezensierte Buch ist also nicht nur der Debutroman von Jens Lubbadeh, sondern passt auch noch thematisch zu seinen bisherigen Aufgabenbereichen, wenn ich es einmal so frei interpretieren darf. Der Inhalt Wir befinden uns im Jahre 2044, wo Menschen nicht mehr sterben können. Gut, können sie schon, aber ihre Daten werden verarbeitet, sodass sie als digitale Menschen, Ewige, wiederauferstehen können. Gesehen können sie aber nur, weil Menschen in dieser Zeit einen Chip eingebaut haben, um die digitale Welt sehen zu können. Es ist quasi die Zukunft der Augmented Reality. Der Protagonist Benjamin Kari arbeitet als Versicherungsagent für Fidelity, die Tochterfirma von Immortal, welche es möglich macht, Ewige herzustellen. Knifflig wird es für die Firma, als die Ewige Marlene Dietrich verschwindet und die Bevölkerung sich zu fragen beginnt, wie unsterblich das ewige Leben wirklich sein kann und ob Immortal wirklich die Firma ist, für die sie sich auszugeben scheint – eine Verbesserung für die Welt. Kari wird auf eine Mission geschickt, um für Immortal herauszufinden, was mit Marlene Dietrich nun wirklich passiert ist. Umso tiefer er in den Fall eintaucht, desto eher merkt er, wie zerbrechlich die Welt der Ewigen eigentlich ist und wie gefährlich es sein kann, mit viel zu viel Wissen auf derselben Erde wie Immortal zu wandern. Meine Meinung Für mich war es ein sehr intelligent geschriebenes Buch, bei dem ich öfter das Gefühl hatte, dass es nicht so umwegig sein würde, eine vermischte Realität in der nahen Zukunft zu erstellen. Wenn man sich Oculus Rift oder Hololenses beispielsweise ansieht, diese sich bei uns noch in den Anfangsstadien befinden von dem, was sie vermutlich in der Zukunft alles machen könnten, fragt man sich natürlich auch, wie weit diese realitätsverschwimmenden Brillen gehen können. Im krassen Gegensatz dazu kombiniert geht die ewige Frage weiter, was denn wäre, wenn man unsterblich wäre und wie man dies bestenfalls hervorrufen könnte. Mit Daten, Code und im Gehirn eingebauten Chips scheint das nicht mehr so weit hergeholt zu sein. Doch will man ewig leben? Klar wäre das irgendwie toll, dennoch sollte man sich dann auch weiterentwickeln können anstelle von stehenbleiben und alles beim alten lassen. Dieses Problem des Stillstandes bei Ewigen wurde auch besonders im Buch thematisiert. Ewig leben schön, aber bitte mit Weiterentwicklung! Doch wenn man einer korrupten Firma unterworfen liegt, die nur den eigenen Nutzen zum Vorteil hat, können sich selbst die besten Absichten ganz schnell zum Bösen wenden. Wie man sieht, beschäftigt einen Unsterblich also ganz schön und lässt einen rätseln, wie es denn mit der wirklichen Realität weitergehen könnte. Die Erzählweise des Buches hat seine Höhen und Tiefen. Oft dachte ich, die Geschichte sei gleich zu Ende obwohl noch lange nicht die letzte Seite erreicht war – und wusch kam plötzlich ein neues Detail ins Spiel und das Katz-und-Maus Gejage ging weiter. Das fand ich ein bisschen unausgeglichen, aber es war nicht weiter schlimm. Bis zu einer gewissen Stelle war es auch erträglich, dann jedoch überzeichneten sich manche Ereignisse so deartig, dass es fast schon zu lächerlich war. Es ist ungefähr so zu verstehen: Dreiviertel der Geschichte sind sehr nett zum lesen und wirken so als wüsste man schon längst, was 2044 passieren würde. Es war logisch. Dann aber gerät die Geschichte aus dem Ruder und es wirkt wie eine Abenteuergeschichte, die zum restlichen Buch nicht mehr wirklich passt. Ganz abgesehen davon, dass das richtige Ende dann sehr rasch und lückenhaft abgeschlossen wurde. Während anfänglich noch genau und einleuchtend alles erklärt wurde, war die Auflösung der ganzen lang gezogenen Fragen dann doch etwas mickrig. Wie gesagt, das letzte Viertel des Buches passte nicht mehr ganz zum Anfang hinzu. Bezogen auf die Charaktere waren diese nett, mit Gründen, so zu handeln, wie sie es nun taten. Sie wirkten ihrem Alter entsprechend (was in manchen Genre nicht immer der Fall ist), jedoch fehlte mir bei manchen Charakteren dann doch die Tiefe. Genauere Beweggründe. Besonders bei den Bösewichten fehlte mir dann doch etwas mehr als die angekratzte Oberfläche. Diese hatten im Nachhinein einen sehr klischeehaften Nachgeschmack. Fazit Im Grunde war es ein sehr gutes Buch, dessen Ende ein wenig stört aber hey, in ein paar Tagen werde ich schon wahrscheinlich weniger negativ darüber denken. Denn ziemlich das ganze Buch über hatte ich sehr Spaß es zu lesen, der Schreibstil war flüssig und spannend und es gab nie Passagen, die zu lang gezogen waren. Jedoch war das Ende dann so merkwürdig, dass ich Unsterblich von Jens Lubbadeh nur 4 von 5 Sternen geben kann. Keineswegs eine schlechte Bewertung finde ich. xo Annina

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.