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Rezensionen zu
Rom, Villa Massimo

Hanns-Josef Ortheil

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Wie immer in Stil und Formulierungskraft literarisch ANSPRECHEND und ANSPRUCHSVOLL ist auch der 2015 im btb-Verlag erschienene, nur 250 Seiten starke Band "Rom, Villa Massimo" von Hanns-Josef Ortheil (65). " ... ein Buch, das man nicht liest, sondern ausschlürft, wie schweren Wein." Dieses Zitat aus Seite 101 wäre als Rezension eigentlich völlig ausreichend, zeigt es doch zugleich die bild- und wortreiche Sprache des Autors. Das Buch ist kein Roman, enthält keine Handlung im eigentlichen Sinn. Es sind Beobachtungen, Notizen, Bilder im Kopf, die Ortheils meist schweigsamer und einzelgängerischer Protagonist, der Lyriker Peter Ka, während seines einjährigen Stipendiats in der Villa Massimo in Rom in sich aufsaugt. Wer Ortheils Leben kennt, weiß, dass dieser Ka wohl Ortheil selbst sein dürfte, der in diesem Buch die Eindrücke seiner beiden Massimo-Aufenthalte 1991 und 1993 sowie nachfolgender Rom-Besuche verarbeitet hat. Wie der reale Ortheil, der allein in einer Bar sitzen kann und dabei seine Umwelt beobachtet, kleinste Eindrücke auf Zettel kritzelt, um sie irgendwann in seinen Büchern zu nutzen, so wandert auch Ka durch Rom und notiert, fotografiert und diktiert seine Eindrücke. Ka verliebt sich allmählich in die Stadt, nicht in das touristische antike Rom, sondern in die lebendige Metropole der heutigen Römer - bis er zuletzt fast selbst einer wird, in Rom bleibt, Italienisch spricht. Vielleicht ist dies auch des Autors Ortheil geheimer Wunsch? Man glaubt, es beim Lesen spüren zu können, und wird von dieser Liebe zu Rom angesteckt. Grund dafür ist wie immer Ortheils unvergleichliche Formulierungskunst und literarische Sensibilität, mit dem er den Leser auf stille und zarte Art umfängt. Es ist ein ruhiges, fast stilles Buch, das man vielleicht besser bei einem guten italienischen Wein mit Käse, Brot und Kerzenschein in aller Abgeschiedenheit lesen oder Seite für Seite "ausschlürfen" sollte.

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