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Rezensionen zu
Die drei Sonnen

Cixin Liu

Die Trisolaris-Trilogie (1)

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Langweilig :(

Von: Ruby

29.12.2017

Zitat: " Das Spektrum der kosmischen Miskrowellenstrahlung entsprach ziemlich genau dem eines Schwarzen Körpers der Temperatur von 2,726 Grad Kelvin und war insgesamt isotrop, also gleichförmig in alle Richtigungen, aber es gab lokale Schwankungen der Temperaturkurve in der Größenordnung von ungefähr fünf Millionsteln. " Handlung Also es geht um . . . tja das habe ich mich das ganze Buch über auch gefragt. Denn zwar reden alle viel und hauen einen mit Physikalischen Theorien nur so um, würzen alles mit Erklärungen, die man nicht versteht oder schaffen es nach vielleicht ja 150 Seiten überhaupt mal anzudeuten das da was ist was gefährlich sein könnte. Oder auch nicht. Darüber reden sie dann auch noch. "Umwälzend" oder "Erschreckend" wie es im Klappentext heißt, waren höchstens die Müdigkeitsanfälle, die mich immer wieder heimsuchten, wenn ich mich mal wieder an einen Versuch wagte. Bis zum Ende. Das Buch kam weder in Fluss, noch setzte da eine Dynamik ein. Ich hatte ganze Sätze, die ich dreimal Lesen musste um sie überhaupt annähernd zu verstehen. Und falls zwischen all dem eine Handlung lief, die man als solche ruhigen Gewissens bezeichnen konnte, dann habe ich sie nicht gefunden. Stattdessen wirkte alles wie ein Vorspann. Ein fast 500! Seiten langer Vorspann der einen ins Land der Träume geleitete. Aber zumindest dies mehr als einmal sehr Erfolgreich. Schreibstil Wisst ihr noch, was für einen Satz ich am Anfang der Rezi gestellt habe? Nein? Ihr dürft gerne nochmal spicken. Und nun? Könnt ihr mir sagen, was er dir/uns sagen will? Und nein, wirklich wichtig für die Handlung war es nicht. Nicht einmal für das bisschen was ich da zusammenkratzen konnte. Dieses Buch ist voll davon. Zwar weiß ich dadurch was genau eine "kosmischen Miskrowellenstrahlung" ist, hätte aber auf dieses Wissen auch getrost verzichten können. Das Buch kommt einfach nicht voran und dümpelt im selben trägen Stil voran. Irgendwann um Seite 250 wird zumindest mal von der Invasion geredet. Ganz wissenschaftlich natürlich. Und politisch. Gewürzt mit immer mehr Wörtern, die man wohl mal googeln müsste. Charaktere Es gibt eine Menge, aber wenn man sie alle überschlägt, sticht im Grunde keiner heraus. Weder habe ich einen lieb gewonnen, noch einem den Tod gewünscht. Alles war grau und gleich. Immer das Schema F, wenn man es mal so ausdrücken darf. Denn es sind immer super kluge Wissenschaftler, die mehr Macht, mehr Wissen oder einfach ihre Ruhe haben wollen. Die zumeist ziemlich Handlungsfaul sind und lieber reden. Viel reden in Dialogen, denen jedes Leben fehlt. Da ist einfach keine Dynamik drin. Die Aliens selber werden auf den wenigen Einblicken genauso dargestellt. Wir haben also echt Abwechslung. *Ironie*. Meinung Nachdem dieses Buch so oft bejubelt wurde, habe ich es fast schon als Sakrileg angesehen das ich es noch nicht gelesen habe. Und nun wünschte ich mir fast, dass ich es nie getan hätte. Aber der Klappentext klang toll und die ersten Seiten versprachen etwas. Was dann aber kam, hätte ich nicht gedacht. Und so kämpfte ich mich durch zähe Kaugummiseiten und hoffte bis zum Ende auf Besserung. Sie kam nicht. Von einem Gewinner des Hugo Award´s hätte ich wirklich mehr erwartet. Oder einfach überhaupt mal etwas erwartet. Immerhin ist er einer der wichtigsten Preise in der SF-Literatur!! Und dann steh ich vor sowas . . . Ihr merkt ich bin enttäuscht. Ziemlich sogar. Vielleicht hätte ich ein Physik-Studium absolvieren müssen, um den tief greifenden Erklärungen etwas abgewinnen zu können. So aber wartete ich nur das es endlich überhaupt mal anfing. Für mich einfach enttäuschend. Ohne Tempo, Dynamik und allem was für mich ein Buch ausmacht, muss ich den Auftakt der Reihe für mich schnell abhacken. Weiterverfolgen werde ich das ganze mit großer Sicherheit nicht.

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Für solch ein Buch eine Einleitung zu finden, ist recht schwer. Ich könnte einfach schrecklich viele Superlative aneinanderhängen. Ich könnte kurz erwähnen, dass es den Galaxy Award sowie den Hugo Award erhalten hat. Du könntest auch erwähnen, dass Cixin Liu ein Chinese ist und es eine ganze Weile gedauert hat, ehe es jemand geschafft hat, dieses geniale Werk zu übersetzen. Oder ich mach es mir einfach und zeige es euch durch die Worte eines Anderen. "Jeder anständige Autor muß auf jeder nur denkbaren Stufe sein Publikum respektieren und darf ihm darum nur das subjektiv Beste vom Besten bieten." Kurt Tucholsky Ein wahres Wort. Und zutreffend auf Cixin Liu. Mit "Die Drei Sonnen" bietet er dem Leser das Beste aus Geschichte, Mathematik und visionärem Zukunftsdenken, garniert durch mitreißende Einzelschicksale. Wir erleben die chinesische Kulturrevolution im Jahr 1967 und die grausame Verfolgung von Millionen Menschen, unter ihnen Ye Wenjie. Eine junge Astrophysikerin, die in den Wirren der Revolution ihre komplette Familie verliert, und sich später auf einer geheimen Militärbasis der Erforschung von Radiowellen widmet. Dies tut sie auf eine besondere Art und Weise. Zum Einen ist sie jahrzehntelang abgeschieden auf dieser Station und zum Anderen ist sie es, die gewaltige Fortschritte in der Forschung verzeichnen kann und eine bahnbrechende Entdeckung macht . Wir lernen auch Wang Miao kennen .... oh ja da fallen mir viele viele unqualifizierte Dinge ein, die dir nicht gefallen werden, liebe Apos. Wang Miao: "Miau-das neue unfassbar Gute Futter für Ihre Katze"; "Einmal die 62 - Wang Miao-gebratene Nudeln mit viel Flaaaaiß" Also an einen hochwertigen Roman hab ich an dieser Stelle schon nicht mehr gedacht. Und ernst nehmen konnte ich das Ganze an der Stelle, an der dieser Name das erste Mal fiel erst recht nicht mehr. Ok, man kann und muss das auch überwinden können. Wenn man das schafft, dann lernt man Wang gut kennen und im Anschluss lieben. Ähm. Ja. Also wir lernen Miao Mi.., Professor Wang Miao kennen. Einen Nanowissenschaftler, der beginnt Dinge zu sehen, die für einen normaldenkenden Menschen völlig unerklärlich sind. Zu allem Überfluss wird er auch zu einer, vom Militär komplett von der Öffentlichkeit abgeriegelten Sitzung eingeladen. Mit ihm treffen sich dort hochrangige Mitglieder der chinesischen Armee sowie zahlreiche Physiker. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf und kommt richtig in Fahrt. Sie beginnt damit, dass auf Miaos Netzhaut auf unerklärliche Art und Weise ein Countdown auftaucht. Er hat allerdings keine Ahnung, warum er diesen Countdown sieht und vor allem auf was er sich bezieht. Das wollen wir euch natürlich nicht vorweg nehmen. Miao gerät jedenfalls in eine Spirale der Verunsicherung, weil er nicht mehr sicher sagen kann, was nun Realität ist und was nicht. Dies liegt auch daran, dass er in dieser Phase ein Computerspiel für sich entdeckt, welches mit einem Virtual Reality Anzug zu spielen ist. In diesem Spiel gerät er in eine Welt, in der es drei Sonnen gibt. Die Welt ist unterteilt in Phasen der Dunkelheit (Kälte) und Licht (Hitze). Das bedeutet, die Spieler, die sich in jedem Level Zivilisationen aufbauen geraten ebenfalls in diese Phasen, mit denen die jeweiligen Gesellschaften umgehen müssen. Herrscht beispielsweise eine Phase der Sonnen, so schützen sich die Menschen so, dass sie sich "zusammenfalten", also dehydrieren und am Ende der Phase wieder hydrieren. So können sie überleben und die Welt kann sich weiterentwickeln. Die drei Sonnen - genau. Hier nun kommen wir zur Mathematik. Zwischendurch wird der Leser immer wieder mit dem Drei-Körper-Problem konforntiert. Es gilt als eines der schwierigsten mathematischen Probleme, welches darin besteht, eine Lösung - also Vorhersage - für den Bahnverlauf dreier Körper unter dem Einfluss der Gravitation, also der gegenseitigen Anziehung, zu finden. Ein faszinierendes Problem, welches schon die größten mathematischen Köpfe beschäftigt hat - Euler, Lagrange, Thiele, Poincare. (Um nur einige zu nennen) Wer nicht so sehr an den wissenschaftlichen Aspekten interessiert ist, könnte die besagten Stellen vielleicht etwas zäh finden. Zäh? Ja das ist ja nett ausgedrückt. Ich halte mich ja doch für ziemlich intelligent, aber DAS, DAS war einfach zu viel. Ich kam mir wirklich unglaublich dumm vor, weil ich fast nichts verstanden habe. Deprimierend, jedoch lehrreich zu gleich. Cixin Liu hat nämlich für die "Nicht-Mathematiker", "Nicht-Physiker" und "Nicht-Chemiker" unter uns ein wunderbares Glossar angehängt, in dem jegliche abgefahrene Theorie verständlich erklärt wird. Tja, das dauert zwar, aber dann kommt auch über diese Passagen hinweg. Hat man es soweit geschafft, wird man mit der Zusammenführung von Wang Miao und Ye Wenje belohnt. Dies kann natürlich nur innerhalb einer abgefahrenen Geheimgesellschaft passieren. Diese will die Entdeckung Ye Wenje's für sich nutzen um die Welt weiter zu verbessern oder zur retten. Ganz einig ist sich der Verband da nicht und ein neuer Strang beginnt. Nachdem man also einen Grundkurs in höherer Mathematik, chinesicher Geschichte und futuristischer Spieleentwicklung erfolgreich absolviert hat, bleibt man mit einem Gefühl der Leere zurück. Denn die Fortsetzung wird aller frühestens Mitte 2018 erscheinen. Alles in allem: Gelungener Auftakt einer Trilogie. Absolut lesenswert. Maßstäbe im Science-Fiction Genre setzend.

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Es ist wieder mal eines dieser Bücher, bei denen ich nicht weiß, wie ich meine Rezension beginnen soll. Das Buch hat mich so sehr umgehauen, dass ich nicht so ganz weiß, wie ich das beschreiben soll. Diese SciFi Geschichte war ganz anders, als ich es erwartet habe. Es war deutlich komplexer und wissenschaftlicher, als ich vermutet habe und ich war absolut begeistert davon. Die Menge an komplizierten Unterhaltungen über Physik, Astronomie und Forschung war enorm, aber wer ein bisschen Grundlagen hat und davor nicht zurückschreckt, wird von Cixin Lius Beschreibungen genauso gefesselt sein wie ich. Leider bin ich nicht in der Position, um bei der Wissenschaft immer zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden, aber egal welches von beidem der Großteil der Ideen entsprungen ist, es hat mich gepackt und mich staunen lassen. Ich habe es geschafft, diese fast 600 Seiten in 3 Tagen zu lesen, weil ich immer wissen wollte, wie es weiter ging und nicht aufhören konnte, über das Buch nachzudenken. Was den Schreibstil / die Charaktere angeht, bin ich ein wenig skeptisch. Denn es fehlt leider komplett der zwischenmenschliche und emotionale Aspekt der Geschichte. Wang Miao, einer der Hauptcharaktere, hat zB eine Frau und einen Sohn, die werden aber nur einmal ganz kurz erwähnt. Was er für sie empfindet, ob er auch mal an sie denkt und was sich durch Wangs Erfahrungen, die er im Buch macht, in der Familie verändert, kommt überhaupt nicht vor. Auch er selbst scheint keine charakterliche Entwicklung durchzumachen. Und so war es mit allen Charakteren. Niemand hatte Emotionen, niemand veränderte sich, es gab überhaupt keinen Rückschluss auf das Zwischenmenschliche und Dialoge waren immer nur reiner Informationsaustausch und keine richtigen Gespräche. Das fand ich schade, aber aus irgendeinem Grund hat es mich gar nicht so sehr gestört. Dabei sind diese Elemente für mich eigentlich immer die wichtigsten - aber hier fehlten sie mir nicht. Ich war auch so vollkommen gebannt von der Geschichte und ihrer Komplexität. Cixin Liu hat mit diesem ersten Buch bereits etwas so Großes geschaffen, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, was in den nächsten beiden Bänden noch kommt. Er vereint blühende Fantasie mit weitreichendem Wissen und Gesellschaftskritik zu einem Buch, dass mich mit seiner Andersartigkeit überzeugen und vollständig mitreißen konnte. Ich weiß nicht, wie ich ein Jahr auf das nächste Buch warten soll.

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Als Fan von guter SF-Literatur ist der erste Band der Trilogie des chinesischen Autors Cixien Liu seit dem Lesen meines ersten großen SF-Romans "Menschen wie Götter" von Sergei Alexandrowitsch Snegow ein ganz phantastisches Buch. Die Idee ist so etwas von eigenartig aber irgendwie auch "realistisch", dass die Lektüre dieses Buches zu einem Abenteuer mit der Lust auf mehr wird. Die Bilder, die der Autor zaubert, sind alle glaubhaft, die Kulturrevolution wirkt so echt, so ehrlich, so grausam, so menschgemacht, wie auch die folgenden wissenschaftlichen Erläuterungen, die trotz des grossen Fantasiequantums auf wirklichen wissenschaftlichen Grundlagen beruhen und verständlich scheinen. Ein Buch, welches Hunger auf Weiteres macht, und welches definitiv die Einkehr in das eigene Denken einfordert.

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Wo fange ich nur an. Am besten damit, wie ich auf das Buch gekommen bin. Ehrlich gesagt, hat mich zunächst das Äußere angesprochen. Das Cover verspricht einen interessanten Science Fiction-Roman, eventuell endlich mal wieder etwas Neues, Bahnbrechendes. Zudem haben mich die Auszeichnungen des Romans mit dem Hugo Award (Best Novel 2015) und dem chinesischen Galaxy Award (2006) neugierig gemacht. Nach etwas Recherche fand ich heraus, dass dieser erste Teil der Trilogie nach Erscheinen der englischsprachigen Übersetzung im Jahr 2014 einschlug wie eine Bombe. Cixin Liu erhielt als erster chinesischer Autor den renommierten Hugo. Auch poppten überall positive und neugierige Posts in den sozialen Medien und in Blogs auf. Meine Neugier war immens, die Erwartungen entsprechend hoch. Das Drei-Körper-Problem – ein Teaser, keine Zusammenfassung “Die drei Sonnen” (Englischer Titel “The Three Body Problem”) beginnt in der Zeit der chinesischen Kulturrevolution und begleitet dann bis zu vier Generationen in unsere Gegenwart. Ye Wenjie tritt als Tochter ihrer in den Augen des chinesischen Regimes verräterischen Eltern in die Fußstapfen derselben und wird angesehene Astrophysikerin. Ihr Vater Ye Zhetai, Physikprofessor, wird öffentlich hingerichtet. Sein Verbrechen war das eigenmächtige Ergänzen des Unterrichtsmaterials durch Einsteins Relativitätstheorie. Solch reaktionäres Verhalten wurde nicht geduldet – damals in den 60ern, in China. Auch nicht von seiner Frau. Ye Wenjie sah alles mit an. Der Physiker Wang Miao sieht einen Countdown. Plötzlich und aufdringlich ist dieser Zahlencode, der vor seinen Augen abläuft. Auch auf den Fotos, die er macht, ist er zu sehen. Aber nur wenn er abdrückt … Als wichtige internationale Gesellschaften wie die CIA, Nato und auch das chinesische Äquivalent sich an ihn wenden, da er der Schlüssel zu einer geheimen Gruppe sein könnte, sagt er zu. Er wird Mitglied bei den “Frontiers of Science”, bei dem auch Ye Wenjie zu finden ist und ihre Tochter es vor ihrem Selbstmord war. Die Selbstmorde unter den hochrangigen Wissenschaftlern sind derzeit auffällig, Wang Miao soll ergründen, ob die Ursache bei den “Frontiers” liegt. Dabei stößt er auf ein Computerspiel namens Three Body, welches ihm Rätsel aufgibt. Warum nur verbringen Menschen, die zu den klügsten Köpfen der Erde gehören, ihre Zeit in einem VR-Computerspiel? Was steckt dahinter? Wang Miao macht den Schritt und betritt das erste Level von Three Body … Phantastisch. Und fundiert. Es ist nicht schwer, sich in diesen wissenschaftlich fundierten Science Fiction-Roman einzulesen. Es ist auch nicht schwer, dranzubleiben, sich dem Sog der Seiten hinzugeben. Aber es dauert ein wenig, bis die LeserInnen erkennen, was sie hier eigentlich vor sich haben. Bis der Roman sich in seinem ganzen Volumen zeigt und danach nicht damit aufhört an selbigem zuzunehmen. Es empfiehlt sich, vor der Lektüre möglichst nichts über die Richtung und Intention der Story zu wissen. Die oben stehende Zusammenfassung ist daher eher ein Teaser des ersten Teils und nahezu bedenkenlos lesbar. Cixin Liu beginnt seinen Roman mit Schauplätzen während der chinesischen Kulturrevolution, der Zeit der Rotgardisten. Entsprechend brutal und zugleich auch revolutionär geht es schon auf den ersten Seiten zu. Ausländische Literatur, die schon damals das Schicksal der Natur thematisiert wird als verlogen dargestellt und verboten. " Indem es Umweltprobleme thematisiert, verbreitet es eine eschatologische Endzeitstimmung. Das Buch liefert nur faule Ausreden für die Dekadenz und den unausweichlichen Untergang des Kapitalismus." (E-Book, Seite 38, gerichtet an Ye Wenjie, bei der ein solches Buch entdeckt wurde) Mit diesem Anfang legt Liu die ersten Steine für die Richtung seines Romans. Thematisiert wird hier der Mensch, die Menschheit, der Planet Erde und zudem alles was “da sonst noch so ist” – das All. Seine Erzählung ist dabei gleichzeitig phantastisch als auch realistisch, basiert sie doch an vielen Stellen auf realen Hintergründen, wie beispielsweise der Quantenphysik oder Informatik. Die Schilderung eines durch Personen zusammengesetzten Computers ist geradezu genial. Und das ist nur ein Beispiel. Die Idiotie der Menschheit Stück für Stück entwickelt sich die Story, lässt die LeserInnen streckenweise im Dunkeln über die Intention, um dann den Bezug zum Gesamten wieder herzustellen. Die Idotie der Menschheit, die Arroganz dem Planeten gegenüber auf dem sie lebt, die Überheblichkeit und die Macht von Einzelnen vermag der Autor auf intensive Art zu transportieren. "Viereinhalb Milliarden reichen zum Bau eines Flugzeugträgers, aber auch mit tausend Flugzeugträgern hält man die Idiotie der Menschheit nicht auf." (E-Book, Seite 316) Stellenweise überrascht Liu daher mit plötzlich auftretender Brutalität – offensichtlicher und subtiler -, die sich so real anfühlt, dass einem dabei regelrecht übel werden kann. Ich selbst habe den “Fehler” gemacht an einer solchen Stelle zufällig musikalische Untermalung durch J. S. Bach gewählt zu haben, die das Erlebnis so intensiviert hat, dass es sich bei mir regelrecht eingebrannt hat. Philosophisch mit Tiefenwirkung. Empfehlenswert. Phantastisch, spannend, intelligent, philosophisch, nachdenklich, wissenschaftlich fundiert, authentisch und das alles von einem überaus sympathischen Autor, wie sein ausführliches Nachwort im Anhang des Buches zeigt. Sein Plädoyer für die Science Fiction, in dem er dieses Literaturgenre als jenes bezeichnet, das die gesamte Menschheit angeht und deshalb am ehesten verständlich und zugänglich sein sollte, tut sein Übriges. “Die drei Sonnen” endet mit einem Satz, der in die Riege der “schönsten” Schlusssätze gehört. Zugleich legt er den ersten Stein für den zweiten Band der Trilogie “Der dunkle Wald”, der beim Heyne Verlag in Vorbereitung ist. Es fällt sehr schwer zu warten, was bereits viele LeserInnen dazu gebracht hat, die englische Fassung der Fortsetzung zu lesen. Ich werde warten. Geduldig. Mehr oder weniger. Vielleicht lese ich diesen ersten Teil noch einmal, jetzt mit dem Wissen, wie der letzte Satz lautet. Vielleicht. Für mich eindeutig ein Highlight der SF!

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Der Einstieg in das Buch gelang mir relativ schnell. Zwar war ich anfangs durch die chinesischen Namen etwas verwirrt, aber das hat sich schnell gegeben. Zu Beginn befindet sich der Leser fünfzig Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt und es wird erzählt wie alles begann. Ab dem zweiten Abschnitt wird der Leser dann erst einmal in die Gegenwart versetzt. Ab dem dritten Abschnitt schließlich beginnen die Fäden langsam zusammen zu laufen. Die Protagonisten waren alle auf ihre Weise recht sympathisch, selbst wenn sie mitunter ihre Probleme zu haben schienen. Der Schreibstil von Cixin Liu ist schön und flüssig, auf überflüssige Schnörkel wird hier verzichtet, was meiner Meinung nach jedoch besser ist für die Handlung. Auch den Spannungsbogen baut der Autor gleich von Beginn an auf und durch einige unvorhergesehene Ereignisse langsam aus. Problematisch war für mich eigentlich nur, dass es mitunter sehr physikalisch war, eine Sache, mit der ich mich nicht wirklich auskenne. Das Cover ist in Blautönen gehalten, man erkennt Kreise, die wohl Sonnen sein sollen, Pyramiden und Brocken, bei denen es vermutlich um Meteore handelt sowie eine Person. Alles in allem passt es sehr gut zur Geschichte. Insgesamt hat mir, auch wenn ich durch die physikalischen Elemente mitunter etwas Probleme hatte, einige schöne Lesestunden beschert. Daher bekommt das Buch von mir 4 von 5 Sternen

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Ausgezeichnet mit dem "HUGO" und "Galaxy" Award, schaffte es dieser außergewöhnliche Science Fiction nicht zu Unrecht zum Spiegel-Bestseller 2017. Cixin Liu (Autor) entführt den Leser zu einer einzigartigen Art des Erstkontaktes mit einer außerirdischen Zivilisation und zeigt nebenbei ein beeindruckendes Bild, zu was Menschen ohne Perspektive bzw. die den Glauben in Politik und Mitmenschen verloren haben, fähig sein können. In Anbetracht der Wahlen und Wahlergebnisse in den USA, Frankreich, Deutschland, ... scheint dieses Buch gar nicht mehr so utopisch, sondern visionär.

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Die Geschichte, die der Auftakt einer Trilogie ist, beginnt Ende der 1960er Jahre und wird im Laufe des Buchs Jahrzehnte umfassen. Zentrale Figuren sind Ye Wenjie, eine Astrophysikerin, und der Nanotechnologe Wang Miao. Ye Wenjie, die zu Zeiten der Kulturrevolution unter besonderer Beobachtung steht, da ihr Vater als Aufständischer galt, arbeitet an einem geheimen Projekt namens "Rotes Ufer" auf einer Radarstation. Sie und ihre Kollegen senden Signale ins All, in der Hoffnung, dass Außerirdische diese sehen und ihrerseits als erstes mit der Radarstation Kontakt aufnehmen. Wang Miao bekommt derweil die Aufforderung, seine Forschungen unverzüglich einzustellen. Zuerst weigert er sich und sieht urplötzlich auf Fotografien, die er gemacht hat und auf seiner Netzhaut einen Countdown, der stetig runterzählt. Erst als er widerwillig seine Forschungen einstellt, verschwindet dieser Countdown. Eines Tages begegnet Wang Miao Yen Wenjie und sie tauschen sich aus. Yen Wenjie erzählt ihm die Geschichte ihres teilweise aufreibenden Lebens und ihrer Forschungen. Wang Miao gelangt an die Webadresse eines Virtual-Reality-Spiels namens "Three Body" und loggt sich aus Neugierde ein. In dieser fiktiven Welt trifft er auch andere Spieler. Diese Welt ist der Erde nicht unähnlich, hat jedoch drei Sonnen und thematisiert damit das sogenannte Dreikörperproblem (in der Himmelsmechanik ist dies der Versuch, eine Vorhersage für den Bahnverlauf dreier Körper unter dem Einfluss ihrer gegenseitigen Gravitation zu treffen). Die Spieler müssen eine Lösung für das Problem finden, was ihnen mal mehr, mal weniger gelingt. Aber wie hängt das alles zusammen und was hat dieses Spiel mit Außerirdischen zu tun? Um nicht zu viel zu verraten sei an dieser Stelle das Buch jedem Science-Fiction-Fan und wissenschaftlich Interessiertem wärmstens empfohlen. Die Geschichte ist klug und hervorragend recherchiert (auf politischer sowie auf naturwissenschaftlicher Ebene). An manchen Stellen ist es gar philosophisch und daran sieht man, dass Physik und Philosophie eng miteinander verknüpft sein können. Die durchaus berechtigte Gesellschaftskritik kommt auch nicht zu kurz. Die Charaktere sind sympathisch, man erfährt aber mehr von Ihrer Forschernatur als von ihren Persönlichkeiten, die eher gefühlskalt wirken. Vielleicht wollte der Autor sich hiermit nicht aufhalten, geht es für ihn doch in erster Linie um das Wissenschaftliche. Der Autor hat auf mehreren Seiten teils sehr ausführlich physikalische Gegebenheiten ausgeführt, so dass ich mich erwischt habe, gedanklich weg zu driften. Ich musste dann ein paar Seiten zurückblättern und noch mal aufmerksamer lesen. Neugierig wurde ich auf dieses Buch vor allem, weil es so gehypt wurde. Das lag meines Erachtens daran, dass Barack Obama mit dem Buch in der Hand während seines Urlaubs abgelichtet wurde. Der Autor gibt an, nicht mit diesem Erfolg gerechnet zu haben, gibt es doch eher amerikanische oder europäische Science-Fiction-Literatur, die schon lange auf diversen Klassikerlisten stehen. Für dieses Buch aber erhielt er sogar den "Hugo Award" und den "Galaxy Award". Das Buch ist sicherlich nicht für Jedermann. Durch mein naturwissenschaftliches und technisches Interesse konnte ich vieles nachvollziehen und auch verstehen, obwohl sich wirklich sehr viel um Physik dreht. Dies war eins meiner ersten Science-Fiction-Romane, die ich gelesen habe und ich fand vor allem gut, dass es nicht alles reine Fiktion war, sondern ein großer Teil auf wissenschaftlichen/physikalischen Grundlagen basiert. Am Ende des Buches werden in einem Glossar nochmals grundlegende Dinge erklärt, vor allem politische Ereignisse und naturwissenschaftliche Fachbegriffe. Ebenso wird ein kleiner Exkurs in chinesischer Sprache gegeben. Ich bin sehr gespannt auf Band 2 ("Der dunkle Wald"), der voraussichtlich erst im Juni 2018 erscheint.

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