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Rezensionen zu
R.I.P.

Yrsa Sigurdardóttir

Kommissar Huldar und Psychologin Freyja (3)

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Stella wird brutal ermordet. Ihre Freunde bekommen ihre letzten qualvollen Minuten über Snapchat geschickt. Nur wenige Tage später erhalten die Freunde von Egill auch solch fürchterliche Videos über Snapchat. Doch im Gegensatz zur Tat an Stella, wo offensichtlich ist, dass sie diesen Angriff nicht überlebt hat, hoffen nun die Ermittler Egill, zwar schwer verletzt, aber dennoch lebend zu finden. Als ob das alles nicht schon schlimm genug ist, scheint es auch noch ein drittes Opfer zu geben. Das Ermittlerteam aus Reykjavík versucht die Fälle schnellstmöglich zu lösen. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn es gibt keine offensichtlichen Hinweise auf das Motiv der Taten oder Verbindungen zwischen den Opfern. Die Jugendlichen waren augenscheinlich sehr beliebt und hatten keinerlei Probleme. Kommissar Huldar wird zunächst nicht wirklich in die Ermittlungen mit einbezogen. Er und sein Partner bekommen so gut wie keine sinnvollen Aufgaben zugeteilt, dabei drängt die Zeit und jeder gute Mann wird gebraucht. Grund dafür sind private Differenzen zwischen Huldar und seiner Chefin. An dieser Stelle möchte ich kurz auf die vorherigen Bände eingehen. Huldar hat im ersten Band „DNA“ eine Nacht mit Freyja verbracht und war dabei nicht ganz ehrlich zu ihr. Im zweiten Band „SOG“, ist er nach einem alkoholgetränkten Abend mit seiner Chefin im Bett gelandet. Was natürlich ein riesen Fehler war, denn eigentlich möchte Huldar das Herz von Kinderpsychologin Freyja gewinnen, aber er bekommt es einfach nicht auf die Reihe. Erla wiederrum ist gekränkt. Doch das Erla nun einen ihrer besten Ermittler aufs Abstellgleis stellt, nur weil sie eifersüchtig ist, geht gar nicht und behindert die Arbeit. Spannungen im Team sind was Normales und gerade wenn einem die Zeit im Nacken sitzt. Aber diese Reaktionen einer Chefin sind für mich ein absolutes no go und hat meiner Meinung nach auch zu viel Raum in der Story eingenommen und somit den Spannungsbogen immer wieder nach unten gedrückt. Huldar lässt sich aber nicht unterkriegen und er schafft es sogar Freyja wieder mit ins Boot zu holen. Wie praktisch für ihn. Freyja hat gleich von Anfang an den richtigen Riecher, was den Grund der Taten anbelangt. Doch Erla glaubt nicht an diese Theorie. So nach und nach kristallisiert sich heraus, weswegen gerade diese Jugendlichen zu Opfern wurden. Wahrlich waren die beiden keine Unschuldslämmer und sie haben fürchterliches getan. Was in meinen Augen die Wut und die Rachegelüste auch verständlich machen, aber entsetzt hat mich die Brutalität und überhaupt die Art und Weise der Rache. Die Auflösung war sehr verstrickt und umfangreich, aber dennoch gut durchdacht. Doch hat mich auch dieser Band wieder etwas unbefriedigend gelassen. Auch wenn die Ermittlungen abgeschlossen wurden, zeigt das letzte Kapitel, dass doch noch nicht alles offengelegt wurde und somit eine Frage offen bleibt. Auch die Beziehung zwischen Huldar und Freyja ist noch immer sehr angespannt. Irgendwann müssen sie doch mal zusammenfinden. Man möchte ja am liebsten in das Buch hineinkriechen und die beiden mal richtig schütteln. Der Schreibstil ist wie gewohnt locker und leicht verständlich. Anmerken möchte ich noch, dass der Titel „R.I.P.“ überhaupt nicht zu diesem Buch passt. Müssen es immer nur drei Buchstaben sein? Warum hat man nicht den isländischen Originaltitel einfach übersetzt? Fazit: Hier hat die Autorin ein weitgefächertes und brandaktuelles Problemfeld angesprochen, was ich sehr gut finde. Vielleicht öffnet das einigen Menschen die Augen, wenn man bedenkt wie die Opfer leiden und das meist ein Leben lang. Oder sie ihr Leben vielleicht schon vorzeitig beenden, weil sie mit ihrer Situation nicht mehr zurecht kommen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Bände mit den, mir liebgewonnenen, Charakteren Huldar und Freyja.

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In Island schlägt mal wieder da Böse zu. Der Täter überfällt ein Mädchen nach ihrer Schicht im Kino und lässt ihre gesamte Snapchat – Freundesliste an der brutalen Gewalttat teilhaben. Bevor der Täter sie mitnimmt, muss sie sich immer wieder entschuldigen – für was genau, scheint das Opfer auch nicht zu wissen. Das Ermittlerteam um Huldar, welcher nach Vorkommnissen im vorherigen Band mit seinem Kollegen arg im Abseits steht, kann durch die verschickten Snaps und ein Überwachungsvideo im Kino die Tat ziemlich genau mit verfolgen. Wo das Mädchen hingebracht wird, ob es noch lebt, wofür es sich entschuldigt und wo der Täter herkam – all das steht anfangs noch in den Sternen. Auch Kinderpsychologin Freya wird, sehr zur Freude Huldars, wieder in die Ermittlungen mit einbezogen und entdeckt ein entscheidendes Motiv. Stil, Machart, Meinung. Diese Geschichte ist die Nr. 3 in der Reihe um Huldar und Freya. Ich habe auch die beiden anderen Bände DNA und SOG gelesen und rezensiert und muss sagen: Ich hab mich schon riesig auf den dritten Teil gefreut! Denn die Thriller der Reihe zeichnen sich zunächst einmal durch einen sehr lockeren Schreibstil aus, der –nach meinem Geschmack – genau die richtige Balance zwischen flott und detailreich trifft. Locker flockig flogen die spannenden Kapitel nur so dahin und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Längen zur Vertiefung des Themas und der Gefühlswelten fühlten sich nicht lang an und am Ende wartete eine schlüssige Auflösung. Ein besonderes Lob geht an die humoristischen Sätze, Bemerkungen und Situationen, die von er Autorin gekonnt in die spannende und oft düstere Geschichte eingebaut werden. Noch dazu mag ich die Ermittler und ihre Beziehung zueinander („es ist kompliziert“) sowie die von der Autorin jeweils aufgegriffenen Themen. Auch in diesem Band ist das Thema wieder brandaktuell. Es geht um Mobbing ( leider irgendwie immer aktuell) und genauer um die moderne Variante: das Cybermobbing. Hier hat die Autorin umfassend recherchiert und nimmt den Leser mit auf einen Ausflug zum Thema - ohne belehrend zu wirken und mit einem umfassenden Einblick in die Gefühlswelt von Opfer und Täter. Auch das Medium des Täters, Snapchat, ist aktuell und gerade bei der Jugend äußerst beliebt. Am Puls der Zeit ist die Geschichte auf der einen Seite; die andere Seite blickt –wie eigentlich immer bei der Autorin- auf die Wurzel allen Übels in der Vergangenheit. Man kann diesen dritten Teil sicherlich bedenkenlos ohne Vorwissen lesen. Falls die von mir oben genannten Punkte deinen Geschmack treffen, dann solltest du jedoch von vorne anfangen. Denn diese Thriller sind etwas Besonderes und werden dir wahrscheinlich so gut gefallen, dass du dich ärgerst wenn du mit Teil 3 anfängst. Die Beziehung der Hauptpersonen zueinander, die Hauptpersonen sowie die Machtverhältnisse im Polizeirevier sind mit interessanten Entwicklungen versehen. Dass relativ offene Ende in Bezug auf die Hauptpersonen schürt meine Vorfreude auf Band 4, der Fall an sich ist aber abgeschlossen. Fazit Wie immer in dieser Reihe komme ich um 5 Sterne einfach nicht herum. Das möchte ich auch überhaupt nicht. Ein spannender, gut geschriebener Thriller. Die Seiten fliegen nur so dahin und es geht nicht nur um einen „gewöhnlichen“ Psychopathen sondern das gewisse Extra. Ich freue mich auf Band 4 und kann diese Reihe nur jedem ans Herz legen, der die von mir oben aufgeführten Punkte an einem Thriller schätzt.

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Die 16 jährige Stella wird, nach ihrer Schicht im Kino, brutal ermordet. Das perfide daran: Der Killer schickt live Clips des Mordes über Snapchat an alle Kontakte in Stellas Handy. Er fordert Stella auf sich zu entschuldigen doch auch das kann ihr Leben nicht retten. Warum und für was sollte sich Stella entschuldigen und warum findet man ihre Leiche nicht? Die Ermittler Huldar und Freya stehen vor einem Rätsel. Doch es bleibt keine Zeit denn der Killer ist noch nicht am Ende und plötzlich verschwindet ein Junge. Können die beiden Ermittler den Fall lösen und das Leben des Jungen retten? Ich muss gestehen dass ich anfangs Probleme mit den ganzen Namen hatte. Da kann man aber niemanden einen Vorwurf machen sie sind mir einfach nicht geläufig. Hatte mich aber dann ganz schnell daran gewöhnt so dass es keinen Einfluss auf den Lese Spaß hatte. Der Schreibstil der Autorin war flüssig spannend und temporeich so dass keine Langeweile aufkam. Von Beginn an ist der Spannungsbogen am Anschlag und Yrsa Sigurdardóttir entwickelt eine komplexe Geschichte die einen nicht los lässt. Ich hatte bisher noch kein Buch der Reihe gelesen, bin aber trotzdem gut rein gekommen da die Beziehungen zwischen den Ermittlern gut erklärt wird. Unsere beiden Protagonisten waren mir direkt sympathisch auch wenn sie komplett unterschiedliche Charaktere sind. Huldar ein etwas grobschlächtiger Ermittler mit Ecken und Kanten aber mit dem Herz am rechten Fleck. Freya arbeitet als Kinderpsychologin und ist eine taffe junge Frau die es nicht wirklich leicht hat da ihr Privatleben das reinste Chaos ist. Gerade deshalb ist sie auf Huldar nicht wirklich gut zu sprechen da er nun auch ihr berufliches Leben nach einem One Night Stand noch komplizierter gemacht hat. Den Fall den die beiden diesmal zusammen bearbeiten müssen fand ich persönlich sehr interessant und am Puls der Zeit. Snapchat, Instagram und Facebook sprich das ganze Social Media bestimmt schon sehr viel in unserem Alltag und hier wird es nun benutzt um Angst und Schrecken zu verbreiten. Und damit nicht genug ist Freya durch den Fall besonders betroffen und alte Wunden werden wieder aufgerissen. Das große und leider immer noch aktuelle Thema des Buches ist Mobbing und das die Opfer oft allein gelassen werden. Ein Thema das gerade durch Social Media noch viel größere Ausmaße angenommen hat. Die Autorin arbeitet das Thema in dem Buch gut auf und zeigt dass die Opfer besser geschützt werden müssen. Die Homosexualität eines Charakters hingegen wird meiner Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Hier hätte ich mir ein wenig mehr erhofft das wurde mir zu schnell abgehandelt. Ich hoffe dass im nächsten Band noch etwas kommt. Zum Ende hin hätte ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht da die Auflösung des Falles noch etwas besser erklärt und entwirrt werden müsste. Das ging mir etwas zu fix. Insgesamt hat mir RIP allerdings sehr gut gefallen ich hab das Buch in nur 2 Tagen gelesen. Die Geschichte besticht vor allem durch die Interaktion seiner beiden Ermittler und einem spannenden und aktuellen Fall. Für mich steht fest dass ich auch weitere Teile der Reihe lesen werde und ich freu mich schon weiter Fälle mit Huldar und Freya zu lösen. Wer Thriller mag sollte dieser Reihe mal eine Chance geben.

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ERSTER EINDRUCK: Das Cover ist herrlich. Die Geschichte spielt im Winter, daher unheimlich passend. Die Thematik ist kalt und teilweise schwer zu verdauen. Ich habe hier eine Trigger Warnung in Bezug auf Mobbing vermisst. INHALT: Seine Opfer sind jung und unschuldig. Sie betteln um Verzeihung, danach werden sie auf brutalste Art ermordet. Die Morde landen auf Snapchat, so dass Freunde und Familie daran teilhaben können. Kommissar Huldar und Psychologin Freya arbeiten erneut gemeinsam an den Fällen. Was bewegt jemanden dazu solche Taten an Jugendlichen zu begehen? Wenn Mobbing zu weit geht. Ich konnte teilweise die Schilderungen über die Mobbing Opfer und was alles den Kindern angetan worden ist, nur mit schwerem Herzen lesen. So detailreich erzählt, dass es weh tut. Mobbing ist ein absolut heikles Thema und sowohl für das Opfer als auch für den Täter kein Zuckerschlecken sich damit auseinander setzen zu müssen. Mobbing fällt den wenigsten auf, denn es gibt so viel unterbewusstes Mobbing, dass es einem erst klar wird, wenn man darauf angesprochen wird. Das Opfer spricht es vor Angst, dass es schlimmer werden könnte erst gar nicht an. Der Täter realisiert es erst gar nicht. Es gibt immer ein warum. Mobbing entsteht nicht aus Langeweile. Für jede unserer Aktionen gibt es einen Trigger, den gilt es heraus zu filtern und das wird in R.I.P mit Freyas Figur sehr gut an den Tag gebracht. Was zusätzlich im Buch angesprochen wird ist Homosexualität und LGBQT, doch ich weiß nicht genau, was die Autorin uns damit sagen möchte. Alles wird sehr Oberflächlich angesprochen, kurz geht es um Outing, doch nichts wird tiefer eingegangen. Immerhin scheint Hulder, die Hauptfigur, keinerlei Probleme damit zu haben und das ist auf jeden Fall ein Pluspunkt. Ein guter Thriller, wie wir ihn von Yrsa gewohnt sind. Für meinen Geschmack ein wenig lang, hätte man um gut 100-150 Seiten kürzen können.

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Spannend, düster und erschreckend

Von: Buch und Ton

22.08.2019

Der neue Krimi der isländischen Erfolgsautorin Yrsa Sigurdardöttir dreht sich um einen Mord an einer Jugendlichen, den der Täter wenig später als Video über Social Media Kanäle verbreitet. Es beginnt eine spannende Jagd für Kommissar Hulder und seine Kollegen, die immer wieder von im Raume stehenden dienstlichen Animositäten überschattet wird. Doch als es nicht bei einer Toten bleibt, rückt die Aufklärung der Verbrechen für alle in den Vordergrund und man geht gezielt daran, den Täter zu finden und weitere Verbrechen zu verhindern. Gemeinsam mit der Psychologin Freyja beginnt eine kurzweilige Ermittlungsarbeit, die nicht nur die Beiden, sondern auch die anderen Beteiligten zwingt, an ihre Grenzen zu gehen. Düster und spannend erzählt Yrsa Sigurdardöttir das Geschehen im dritten Band ihrer Serie um die Hauptfigur, Kommissar Hulder. Mit geschickten Beschreibungen und oftmals plastisch beschriebenen Schauplätzen zieht die Autorin den Leser mitten ins Geschehen und verleiht ihm das Gefühl, als unsichtbarer Beobachter direkt mit vor Ort zu sein. Der Roman lässt sich sehr gut und flüssig lesen und wenn man erst einmal begonnen hat, dann fällt es schwer, das Buch vor seinem Ende wieder aus der Hand zu legen.

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Nach "DNA" und "SOG" jetzt der dritte Band um Komissar Huldar und Psychologin Freyja. Und genau wie bei seinen Vorgängern geht es wieder schonungslos zur Sache. Diesmal hochmodern im Thema. Heutzutage läuft nichts mehr ohne Handy. Vor allem bei der Jugend. Snapchat ist da so ein Medium, das gern genutzt wird. Aber was passiert, wenn man plötzlich keine lustigen Nachrichten und Fotos mehr bekommt, sondern sieht, wie die Freundin oder der Freund beim qualvollen Sterben gefilmt und fotografiert wird? Genau das ist es diesmal, das einen mitreißt. Yrsa Sigurdardottír hat ein großes Talent die Spannung aufrecht zu erhalten. Es gibt genug Platz für ein bischen privates der Portagonisten, aber gerade so viel, dass es den Spannungsbogen nicht zu tief fallen läßt. Mich hat auch dieses Buch begeistert, da es auch durch das Thema Snapchat sehr aktuell ist. Es gab nur einmal einen Moment, wo ich ein bischen ins straucheln kam, weil plötzlich so viele Personen auf einmal involviert waren. Aber das ist nur ein winzig kleines Detail, das meine Begeisterung ankratzt. Von mir aus dürfen gern noch weitere Bände folgen, denn Huldar und Freyja sind ja jetzt schon fast alte Bekannte für mich. Fünf von fünf Sternen.

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Dieses Mal sieht sich Huldar mit einem besonders perfiden Fall konfrontiert. Ein junges Mädchen wird auf der Toilette im Kino brutal ermordet. Ihre letzten Minuten können alle ihre Freunde auf Snapchat mit ansehen. Psychologin Freyja, die neben ihrem Job im Kinderhaus auch ein BWL-Studium begonnen hat, kommt schnell auf die Idee, dass der Fall etwas mit Mobbing zu tun haben könnte. Doch so richtig will ihr keiner glauben. Das liegt auch daran, dass Huldars Vorgesetzte Erla Freyja nicht leiden kann und deshalb schon mal gar nichts auf ihre Meinung gibt. Doch als ein zweites Opfer auf ähnliche Weise verschwindet und auch hier wieder Snaps gesendet werden, verdichten sich die Hinweise. Nur kennen sich die Opfer nicht und es gibt scheinbar keinen Zusammenhang. Ich mag Huldar und Freyja sehr, weil sie Charaktere mit Ecken und Kanten sind. Ein bisschen wünsche ich mir ja schon, dass zwischen den beiden mal was passiert. Seit ihrem One-Night-Stand im ersten Band, bei dem Huldar einen falschen Namen genannt hat, schleichen sie umeinander herum. Gleichzeitig mag ich es aber auch, dass eben nichts passiert. Freyja plagt sich damit, dass sie in ihrem Leben etwas ändern will. Das BWL-Studium soll ein erster Schritt sein und mit diesem tut sie sich unglaublich schwer. Da ist sie schon wieder froh, von Huldar um Hilfe gebeten zu werden. Huldar hat hingegen auf dem Kommissariat zu kämpfen. Mit seinem Teamgefährten Guðlaugur versteht er sich ganz gut und sie ergänzen sich prima. Allerdings macht Erla, mit der er eine Liebesbeziehung hatte, ihm nach wie vor das Leben schwer. Das geht so weit, dass sie ihn mit langweiligen Alltagsaufgaben abspeist, obwohl ein Mordfall aufzuklären und ein Junge verschwunden ist und Huldars jahrelange Erfahrung hier viel eher von Nutzen wäre. Das Thema Mobbing wird bei „R.I.P.“ schonungslos und realistisch umgesetzt. Yrsa Sigurðardóttir nimmt hier kein Blatt vor den Mund und zeigt auf vielfache Weise, wie sehr Opfer unter den Grausamkeiten ihrer Altersgenossen zu leiden haben – auch Jahre später noch. Im Grunde wird auch Mobbing am Arbeitsplatz thematisiert, wenn auch ohne zu sehr in den Fokus zu rücken. Allerdings hält sich die Autorin im Gegensatz zu den beiden Vorgängern mit detaillierten, grausamen Beschreibungen der Morde eher zurück und findet damit auch wieder zu ihren Anfängen, was mir sehr viel besser gefällt. Mir hat „R.I.P.“ sowohl thematisch als auch erzählerisch sehr gut gefallen. Zeitweise war ich sogar mal auf dem richtigen Dampfer, was einen wichtigen Aspekt der Lösung des Falls betrifft. Hier kam nicht alles überraschend und man konnte sich einiges zusammenreimen. Interessant fand ich auch die Darstellung der Polizeiarbeit, inwiefern die Befindlichkeiten die Arbeit beeinflussen und das eben nicht immer alles reibungslos funktioniert, sondern auch hier der Alltag ermüdet, Fehler passieren und es zwischenmenschlich kriselt. © Tintenhain

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Tod bei Mobbing

Von: Buecherseele79 aus Hochrhein

07.08.2019

Kommissar Huldar steht mit seinem Team vor einem neuen, grausamen Fall. Stella, ein junges Mädchen, wird nach ihrer Arbeit im Kino entführt...und der Täter sendet Bilder sowie Videos über Snapchat an alle Kontakte die Stella kennen. Für die Polizei beginnt ein Wettlauf mit der Zeit denn Stella ist schwer verletzt und keiner hat etwas gesehen oder weiß was genau passiert ist. Huldar holt die Psychologin Freya wieder mit ins Team, sehr zum Ärger seiner Chefin Erla. Dann kommt heraus dass Stella ein Mädchen in ihrer Schule gemobbt hat, und nicht nur sie alleine....dann verschwindet ein Junge und die gleiche Vorgehensweise wie bei Stella nimmt ihren Lauf.... Auf diesen Thriller war ich richtig gespannt, denn der erste Band mit dem Titel „DNA“ konnte mich komplett überzeugen, während der zweite Band „Sog“ mich nur genervt hatte und für mich die Spannung auf der Strecke blieb. Der Einstieg mit diesem Schreibstil in die Geschichte fällt leicht, die Autorin hat einfach ein Händchen die Leser schnell zu fesseln und sie für ihre Geschichte zu gewinnen. Im Mittelpunkt stehen natürlich wieder Erla, Freya und Huldar , diese 3 Protagonisten kennt man von Band 1 an und ich habe alle, mehr oder weniger, lieb gewonnen. Hier war ich nun gespannt wie sich die Geschichte nach Band 2 weiterentwickeln wird bzw. worauf legt die Autorin diesmal ihren Blickpunkt bei den 3? Im zweiten Band war mir das Hin und Her zwischen Erla und Huldar ziemlich auf die Nerven gegangen. In diesem Buch steht diese Geschichte noch zwischen ihnen und ich muss Huldar hier mal meinen großen Respekt zollen für seine Geduld und Verständnis, seine Feinfühligkeit, doch noch bei diesem Fall mitwirken zu dürfen. Bei Freya weckt der neue Fall alte Geister aus ihrer Schulzeit und die Autorin konnte hier sehr gut aufzeigen dass man Mobbing nicht so schnell vergisst bzw. es kaum Möglichkeiten gibt sich diesem Gefühl zu entledigen. Grosser Punkt zu diesem Thriller ist die Thematik Mobbing, was Mobbing aus Opfern und Tätern macht, auch was das Cybermobbing heute für einen hohen und vor allem leichten Stellenwert in der Gesellschaft hat, denn online und gefühlt anonym lässt es sich leichter mobben, hetzen und drohen als wenn man einer Person persönlich gegenüberstehen muss. Auch welche Gruppendynamik hinter so einer Tat steht, wie viele „Mitläufer“ ihre Ansichten vertreten, es klein reden oder versuchen sich herauszuwinden wird hier erschreckend realistisch umgesetzt, erklärt und eingeflochten. Bis zum Ende war ich nie sicher wer jetzt hier welchen Part der Geschichte hat, die Auflösung war auf der einen Seite schockierend, aber auf der anderen Seite konnte ich die Gründe auch nachvollziehen denn irgendwann ist man einfach gegen viele „bösen“ Geister macht- und hilflos. Mit diesem neuen Buch „R.I.P.“ konnte mich die Autorin wieder vollkommen packen, schockieren, aufwühlen und begeistern und ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Fälle mit Erla, Freya und Huldar. Ich empfehle die Autorin und ihre Thriller auf jeden Fall weiter! Klare Leseempfehlung!

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