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Rezensionen zu
Ein wilder Schwan

Michael Cunningham

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Ich habe aufgrund des Covers eine ruhige und stilvolle Adaption der Kultmärchen erwartet, aber etwas völlig anderes bekommen. Zwar werden die Märchen adaptiert, aber was dabei herum kommt, ist tatsächlich das, was der Klappentext verspricht - raffiniert, düster und sexy. Der Schreibstil der hinterfragten Märchen ist sarkastisch und bitterböse. Auch auf die Skurrilität mancher Märchenversionen muss man sich einlassen können, manchmal ist die Gestaltung etwas abgedreht. Mir hat das hier sehr gefallen und mir oft ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Themen wie Castingshows, Suchtmittelmissbrauch, oder die Einsamkeit von alten Menschen werden auf eine unterhaltende Art und Weise in die Märchen mit eingeflochten. So bekommen sie einen zeitgenössischen Touch. Durch die aktuellen Bezüge haben mich ein paar der Märchen zum Nachdenken angeregt und mich auf die Idee gebracht, mich mit dem ein oder anderen Thema näher zu beschäftigen. Was die Geschichten ebenfalls zeitgenössischer erscheinen lässt ist die Ausführlichkeit, mit der Cunningham während der kurzen Geschichten auf die Protagonisten eingeht. In der alten Version geht es den Autoren eher um die Handlung, und hier versucht der Autor, die Figuren in den Mittelpunkt zu rücken, was ihm auch sehr gut gelingt. Was auch auffällt, ist, dass der Autor eher auf der Seite der Antagonisten steht, was mir sehr gut gefallen hat. Für eine anspruchsvolle Lektüre ist "Ein wilder Schwan" vielleicht nicht geeignet. Dafür aber als Geschenk für Märchenbegeisterte oder für sich selbst, um sich einen vergnügliche Zeit zu gönnen.

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Hach, es ist ja alles immer wie im Märchen. Vor allem in Märchen. Aber was, wenn die Realität Einzug in die Geschichte hält, der Alltag nach dem Happy End die Liebesgeschichte ruiniert oder man ein Märchen mal aus der Sicht der bösen Hexe betrachtet? Einzelne Märchen werden nacheinander aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet und sind dann doch eher etwas für Erwachsene. Böse, sexy, realistisch aus anderer Perspektive und auf die heutige Zeit getrimmt erzählt der Autor bekannte Märchen ganz neu. Stil, Machart, Meinung Die Idee, altbekannte Märchen mal ganz anders zu beleuchten, fand ich super. Das Buch sprach mich sehr an und ich war wirklich gespannt. Wir hatten auf einem Mädelsabend nach etwas zu viel Wein mal eine ähnliche Ideensammlung begonnen, angezettelt durch „sei mit deinen Erwartungen doch nicht so Disney“ bishin zu „was meinst du, wie toll der Prinz Rapunzels Haarpracht findet, wenn er das erste mal mit ihr in einen dm-Markt gehen muss“. Genau so geht der Autor vor, natürlich aber auf einem etwas höheren Anspruch im Verdienst der Literatur und etwas unnötigem Schnickschnack. Die Idee ist wie gesagt super und die Herangehensweise an die verschiedenen Märchen ist auch immer etwas anders mit verschiedenen Themen, Blickwinkeln und Lektionen sowie immer etwas sozialkritischem Beiwerk. Nur zuerst musste ich als Nicht-Märchen-Experte bei einigen Geschichten erst einmal drauf kommen, um welches Märchen es sich hier überhaupt handelt bzw. wie das noch mal genau war. Hier hätte mit eine Kurzfassung geholfen bzw. der genaue Name des Märchens. Klar, ich hätte es auch googlen können, aber dafür hat mich das Buch leider nicht genug gepackt. Es gibt auch zu jedem Märchen eine Abbildung, die sicher sehr kunstvoll gestaltete ist, auf die ich aber gut und gerne verzichten konnte. Für mich war das nix, aber andere finden das sicher sehr kunstvoll. Das Buch kommt in edlem Gewand, ist mit 19€ eher dünn und damit ein teurer Spaß und deshalb hatte ich einfach mehr erwartet. Die Geschichten sind nicht so lang, manchmal hat man gerade raus, um welches Märchen es sich handelt und dann ist die Geschichte auch schon vorbei. Ich finde, in Anbetracht des Preises und der Aufmachung hätte einfach viel mehr WOW hinter der Idee stecken müssen. Fazit Ich vergebe 3 Sterne und muss gestehen, dass ich den Rest des Buches nur noch überflogen habe, weil ich schlichtweg keine Lust mehr hatte. Die 3 Sterne sind hauptsächlich dieser tollen Idee geschuldet. Märchen von anderen Perspektiven betrachten ist genial, und einige Gedanken sind wirklich interessant oder lustig. Ich hatte mir jedoch mehr erwartet, viel mehr. Auf dem nächsten Mädelsabend mit Wein werde ich die Idee vielleicht nochmal ansprechen und wahrscheinlich besser unterhalten werden und auch interessante Gedanken hören und haben. Wenn ich noch mal vor der Entscheidung zum Kauf des Buches stehen würde, würde ich 19€ also lieber in Wein für meine Mädels investieren. Und vielleicht ein eigenes Buch darüber schreiben, um dann sogar Gewinn zu machen. Denn das Buch hier machte auch nicht den Eindruck von sehr langer, intensiver Arbeit. Märchen finden, lesen, anderen Blickwinkel überlegen, es kunstvoll darstellen. Da hätte ich auch kein Problem mit, wenn es so gut wäre wie ich es erwartet habe. Aber so bin ich enttäuscht. Ich tippe jedoch darauf, dass ich mit meiner Meinung etwas von der durchschnittlichen Meinung abweiche. Wahrscheinlich gibt es oft 4 & 5 Sterne, weil die Idee mal was neues ist und die Aufmachung kunstvoll aussieht.

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»Die meisten von uns führen ihr Verderben recht zuverlässig selbst herbei. Rachsüchtige Fabelwesen haben es nur auf ganz bestimmte Menschen abgesehen, auf jene, die aus unerfindlichem Grund nicht nur mit Reichtum und Talent beschenkt wurden, sondern auch mit einer Schönheit, die die Vögel aus den Bäumen scheucht; und obendrein sind sie so anmutig, gütig und charmant, als wäre es das Normalste von der Welt. Wer bekäme nicht Lust, solchen Menschen fertigzumachen?« So der Autor zu seinem Buch. Zunächst hört sich die Sache banal an: Nimm ein Grimms-Märchen, schreibe es in die heutige Zeit und drehe dabei Gut und Böse um. Eine typische Aufgabe aus der Schulzeit im Deutschunterricht. Nun schreibt diese neuen Märchen aber nicht irgendwer. Es ist Michael Cunningham, der bekanntermaßen ein großartiger Erzähler ist. Weiter: http://sabine-ibing.ch/rezension-sabine_ibing-Ein_Wilder_Schwan-Michael_Cunningham.htm

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Rumpelstilzchen, Hänsel und Gretel, Schneewittchen und Rapunzel – wer kennt diese Märchen nicht? Aber Michael Cunningham erzählt sie nun vollkommen anders, berichtet über die Hintergründe jener Geschichten und schreibt Prequels und Sequels. Und nicht immer ganz jugendfrei … . Bei diesen Märchen-Neuinterpretationen scheiden sich wohl die Geister, wenn man sich verschiedene Rezensionen durchliest. Die einen sind hellauf begeistert, wozu ich mich zähle, und die anderen finden Cunninghams Geschichten langweilig und uninspiriert. Cunninghams Schreibstil ist gewohnt hoch und er kann mit seinen Gedanken, die oftmals zum Nachdenken anregen, schlichtweg verzaubern. Doch der Autor, dessen Meisterwerke wie „The Hours – Die Stunden“ oder „Ein Zuhause am Ende der Welt“ noch nach Jahren im Gedächtnis des Lesers haften bleiben, nimmt den Märchen an manchen Stellen die Mystik, in dem er etwas derb den Plot in unsere Wirklichkeit verlegt. Das funktioniert aus meiner Sicht unglaublich gut, kommt aber anscheinend bei anderen Lesern nicht so gut an. Michael Cunningham „spielt“ mit den bekannten Märchen, erzählt eine Vor- und/oder Nachgeschichte und passt die Charaktere der Realität an, verbannt sie sozusagen aus der Märchenwelt, wie wir sie kennen. Das ist zum einen erfrischend, zum anderen aber auch sehr geschickt verändert, so dass man in manchen Geschichten unsere Wirklichkeit wiedererkennt. Michael Cunningham kann Geschichten erzählen, das hat er mit vielen Romanen mehrfach bewiesen. In „Ein wilder Schwan“ traut er sich einfach mal etwas anderes, geht über seine Grenzen hinaus und wird hin und wieder sogar lynchesk „abgedreht“. Das ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, aber wenn man sich auf die Ideen einlassen kann, wird man mit einem ironischen, augenzwinkernden Blick in unsere echte Welt belohnt, der zeigt, wie aktuell „alte“, klassische Märchen sein können. Cunningham geht oft auf die menschliche, emotionale Seite der Protagonisten ein, die in den Originalen oftmals fehlen. Er zeigt, dass sich hinter den Märchenwesen echte Menschen und Charaktere verstecken könnten, so dass man den verklärten Blick auf eine Märchenwelt manchmal vergisst und darüber nachdenkt, ob die Inspirationen, aus denen diese Geschichten einst wurden, vielleicht sogar ihren Anfang in einer wahren Begebenheit fanden. Cunningham nimmt den Märchen ihren Zauber, das ist keine Frage, aber er verleiht ihnen eine neue Art von Zauber, der so manches Mal sogar beeindruckender ist als der der Originale. Aber man muss sich, wie gesagt, darauf einlassen können und die Sprache des Autors verstehen. Abgesehen von der wirklich tollen Aufmachung des kleinen Bandes werden die sprachlich raffinierten Geschichten von wunderbaren Illustrationen der japanischen Künstlerin Yuko Shimizu unterstrichen, die sich perfekt an die Erzählungen anpassen. Ein wenig erinnern ihre schwarzweißen Zeichnungen an den hierzulande relativ unbekannten Künstler Aubrey Beardsley. Ich habe diese Illustrationen jedes Mal ein paar Minuten auf mich einwirken lassen, weil sie mich zum einen stark beeindruckt und zum anderen den „Geist“ von Cunninghams Märcheninterpretation hervorragend ergänzt haben. Diese Symbiose aus Text und (Bilder)Kunst gibt dem Buch eine ganz besondere Note, die man nicht so schnell vergisst. Die aus einer anderen Sichtweise erzählten Märchen haben mich mal mehr und mal weniger begeistert, im Gesamten aber vollkommen in den Bann gezogen. Und wer behauptet, dass sich zwischen den Zeilen keine Gefühle und Sehnsüchte verbergen, der hat Cunninghams Arbeit (und Anliegen) wohl nicht verstanden. „Ein wilder Schwan“ ist nämlich keine leichte Kost zum Zwischendurchlesen (oder gar oberflächlichem „Konsumieren“), sondern fordert ein wenig Feingefühl (trotz der manchmal derben Ausdrücke) und literarische Empathie. Für mich zeigt dieser Band erneut das Können dieses Schriftstellers, wenngleich auf eine völlig andere Art als seine bisherigen Bücher. . Fazit: Abgedrehte, aber auch voller Gefühle und Innovationen steckende Märchen-Neuinterpretation mit wunderschönen Illustrationen. © 2018 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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Wenn das bildschöne Liebespaar nicht bis ans Ende seiner Zeiten zufrieden und glücklich zusammenlebt; wenn Wünsche sich umkehren und Alpträume mit sich bringen; wenn das vermeintlich böse Männchen auch nur eine gescheiterte Persönlichkeit mit dem Traum von Liebe ist, ja, dann stecken wir wohl in einer Sammlung von Märchenadaptionen des amerikanischen Schriftstellers Michael Cunningham. Unterhaltsam mischt er hier den modernen, realistischen Alltag mit bekannten Erzählungen aus unserer Kindheit und nimmt ihnen ihre oberflächliche Schwarz-Weiß-Malerei. So sehen sich für einander bestimmte Prinzen und Prinzessinnen plötzlich mit den Krisen einer langjährigen Ehe konfrontiert und ein verwunschener Edelmann wird erst dann zur wahren Bestie, wenn ihm seine Schönheit wiedergegeben wird. Wie es sich bei Geschichtensammlungen oft verhält, gingen mir auch diesmal einige der Erzählungen näher als andere. Ich war zwar beeindruckt, wie Cunningham mit den verschiedenen Motiven der Märchenwelt spielt und diese für seine Zwecke einsetzt, doch verbirgt sich in den meisten seiner Geschichten auch eine mir von ihm bereits bekannte Trostlosigkeit, die ich einserseits nachvollziehen kann und realistisch finde, andererseits auch einen bitteren Beigeschmack bei mir hinterlassen. Sie scheinen nicht das bei mir zu erreichen, was sie bei anderen schaffen und so kann ich nicht ganz in die begeisterten Lobeshymnen mit einstimmen.

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Man darf sich von dem Wort "Märchen" nicht in die Irre führen lassen. Die Geschichten sind weder verträumt noch bezaubernd – und genau das macht sie lesenswert. Michael Cunningham hat mit „Der wilde Schwan“ moderne, ehrliche, aber vor allem unterhaltsame Interpretationen alter Märchen geschrieben, die sowohl inhaltlich als auch erzählerisch immer wieder überraschen.

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"Vertraue dem Fremden. Glaube an die Magie."

Von: Travel Without Moving

03.01.2018

"Vertraue dem Fremden. Glaube an die Magie." Ich habe als Kind sehr viele Märchen der Gebrüder Grimm, von Hans Christian Andersen und Wilhelm Hauff gelesen, aber mein Herz verloren habe ich an die Märchen aus 1001 Nacht. Auch wenn die letztgenannten Märchen nicht Teil von Cunninghams Buch sind, fand ich seine Interpretationen von bekannten Märchen und Geschichten sehr schön und sehr unterhaltsam. Michael Cunningham erzählt in ‚Ein wilder Schwan‘ bekannte Märchen auf neue Weise: Er erzählt da weiter, wo das Originalmärchen aufhört, dichtet das Märchen um, versetzt die Geschichte in die Gegenwart, beleuchtet Hintergründe, fügt einige pikante, nicht immer jugendfreie Details hinzu. Der Leser erfährt so z.B., was mit dem zwölften Schwan passierte, der von seiner Schwester nur ein halbfertiges Brennnesselhemd bekommen hat und in seiner menschlichen Gestalt deshalb einen Schwanenflügel behalten hat. Und auch wer schon immer wissen wollte, wie die Hexe in ‚Hänsel und Gretel‘ zu ihrem Pfefferkuchenhaus kam, der findet Antworten in Cunninghams Märchenband. Ich persönlich finde, dass das Lesen der Geschichten mehr Spaß macht, wenn man das Originalmärchen kennt, denn so entsteht besonders viel Spannung. Meist war mir von der ersten Seite an klar, um welches Märchen es sich handelt, aber bisweilen habe ich das Märchen erst spät erkannt und über Seiten hinweg gerätselt, welche Geschichte Cunninghams Version zugrunde liegt, was ich als besonders gelungen empfand. Ich würde definitiv eine nächste Märchenausgabe von Cunningham lesen, falls er so etwas plant. Michael Cunningham: Ein wilder Schwan. Aus dem Amerikanischen von Eva Bonné. Illustrationen von Yuko Shimizu. Luchterhand, 2017, 152 Seiten; 19 Euro.

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Michael Cunningham erzählt in seinem Buch "Ein Wilder Schwan" alte Märchen für Erwachsene neu. Es ist ein relativ dünnes Büchlein, aber optisch wunderschön. Im inneren wurde jedes Märchen mit einer Illustration versehen, die etwas gruselig ist. Allerdings passen diese sehr gut zu den düsteren, oft mit einem negativen Touch veränderten Geschichten. Manche Märchen wurden in die heutige Zeit versetzt, bei anderen, wie Rapunzel, erfahren wir, wie es nach der eigentlichen bekannten Geschichte weiterging. Ob die Versionen von Michael Cunningham Happy Ends haben, muss jeder für sich selber entscheiden. Aber sie hinterlassen in jedem Fall Eindruck. Meine liebste Geschichte aus diesem Buch ist "Ihr Haar", welche sich auf Rapunzel bezieht. Ich werde nicht auf die einzelnen Geschichten eingehen, da man sie einfach selbst lesen muss. Ich habe dieses Buch sehr, sehr gerne gelesen.

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