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Rezensionen zu
Hausbesuche

Stephanie Quitterer

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Stephanie Quitterer ist Regieassistentin am Theater. Als sie Mama wird, hat sie plötzlich viel freie Zeit. Was tun? Stephanie beschließt, mit ihrem Freund Tom eine Wette abzuschließen. In 200 Tagen möchte sie 200 Kuchen backen und sich spontan mit Kaffee und Kuchen bewaffnet bei fremden Menschen in ihrer Nachbarschaft einladen. Ein ungewöhnliches, verrücktes Unterfangen. Von den Erfahrungen dieser Hausbesuche berichtet sie nun im gleichnamigen Buch. Eine junge Mutter, die Kuchen bäckt und bei wildfremden Menschen an der Haustür klingelt? Das klingt erfrischend, dachte ich, gerade in der jetzigen Zeit, in der niemand auf die Idee kommen würde, spontane Kaffeekränzchen bei anderen Leuten zu starten, sondern jeder um Social-Distancing und Kontaktreduktion bemüht ist. Die Erfahrungen der Autorin spielen in der Vor-Corona-Zeit, in der man spontan sich mit Nachbarn treffen konnte, ob sie wollten oder nicht. Quitterer erzählt von ihren ersten Backversuchen, von vielen stillen Sprechanlagen, von Absagen und natürlich auch von denjenigen Menschen, die sie tatsächlich spontan in ihre Wohnungen reinlassen. Quitterer ist interessiert an den Geschichten ihrer Nachbarn, jede Person hat ihre eigene Vergangenheit, jeder Mensch hat etwas zu erzählen. Im Laufe der Zeit lernt die Autorin nicht nur, wie man richtig guten Kuchen bäckt, sondern auch, was es heißt, alte Vorurteile zu überwinden und neue Freundschaften in ihrer Nachbarschaft zu schließen. Das Buch ist ein lustiges und unterhaltsames Sammelsurium an Anekdoten, die Quitterer in der Zeit ihrer Kaffeekränzchen-Besuche niedergeschrieben hat. Der Schreibstil der Autorin ist locker und gut zu lesen, man kommt schnell in die Geschichte rein, die den großen Mehrwert hat, dass sie auf wahren Begebenheiten basiert. Manchmal hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin betont humorvoll schreiben wollte und es dabei ein wenig übertrieben hat. Die Kapitel beginnen meist mit einem Kuchenrezept, was eine schöne Einführung ist. Man lernt in dem Buch verschiedene Nachbarn kennen, die Besuch von der Autorin bekommen. Zudem wird Quitterers Freund Tom immer wieder erwähnt, der in dem Buch jedoch eher unsympathisch dargestellt wird und eher als der Kritiker und Nörgler ihrer Vorhaben rüberkommt. An einigen Stellen scheint es fast so, als würde Quitterer über das Schreiben mit ihm abrechnen wollen, aber vielleicht ist es auch nur ihre Art von Humor. Von den vielen Nachbarn, die sie besucht, bleibt niemand wirklich im Gedächtnis, da sie stets nur auf wenigen Seiten/ Absätzen thematisiert werden. Nichtsdestotrotz finde ich die Idee der Wette bemerkenswert und das Buch unterhaltsam zu lesen. Eine schöne, leichte Lektüre für zwischendurch. :)

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Wie lernt man seine Nachbarn kennen? Die Autorin nutzte so ihre Elternteilzeit, backte Kuchen und klingelte sich durch ihre Berliner Nachbarschaft. Was sie alles erlebte, hat sie aufgeschrieben, nachdem sie eine paar hundert Klingeln gedrückt hatte. Treppauf, treppab, Tür auf Tür zu, mal freundlich, mal schroff, von Jung (13) bis Alt (87), wie eben die lieben Nachbarn so sind. Aber mit ihren Kuchen und ihrem Scharm hat sie alle um den Finger gewickelt. Aber lesen Sie selbst und probieren die 200 Rezepte. Es lohnt sich. Ralf Jacob

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Mal wieder hat mir meine Tochter quasi ein anderes Genre aufgedrängelt! In einer Facebook-Gruppe war ihr das Sachbuch Hausbesuche – Wie ich mit 200 Kuchen meine Nachbarschaft erorberte aufgefallen und mir wurde die Ehre zuteil, es zu lesen. Bereut habe ich es nicht. Vielmehr wurde ich köstlich unterhalten. Die Autorin war mir völlig unbekannt und so ging ich völlig frei von Vorurteilen an die Sache heran. Stephanie ist Maskenbildnerin in Berlin und befindet sich gerade in Elternzeit. Nicht so ganz ausgelastet, droht sie in Depressionen zu versinken. Auch ihr Mann Tom, ein Musiker, ist ihr keine große Hilfe, da er sich in seine Arbeit flüchtet. Wie soll sie dem tristen Alltag entfliehen? Von Haus aus eher schüchtern und nicht gerade kontaktfreudig, beschließt Stephanie ihre Nachbarschaft kennen zu lernen. Aber wie soll sie das anstellen? Kurzerhand wettet sie mit ihrem skeptischen Ehemann, sich in 200 Tagen bei genau so vielen Leuten mit selbstgebackenem Kuchen zum Kaffee einzuladen. Neben dem Drang sich selbst zu beweisen, kommt auch eine gewisse Neugier zum Tragen: Wie sehen die anderen Wohnungen aus und wer wohnt darin? Aber aller Anfang ist schwer! Mit ironischen Bemerkungen ihres Mannes Tom (keine große Hilfe) und Schweineohren im Gepäck macht sie sich auf den Weg – und wird gleich an der ersten Klingel für eine Perverse gehalten! Stephanie lässt sich aber nicht abschrecken, selbst wenn ihr Göttergatte ihr so manches Horrorszenario ausmalt. Doch so schlimm sind die Nachbarn gar nicht, selbst wenn nicht jeder sie in die Wohnung lässt oder sie schon mal glaubt, einem Serienmörder in die Falle zu gehen. Um ihre Wette nicht aus den Augen zu verlieren, schreibt Stephanie in einem Blog über ihre täglichen Erlebnisse. Prompt hat sie dadurch wieder Kontakt mit ihrer Schwester, der nach ihrem Umzug nach Berlin völlig eingeschlafen war. Stephanies Tag ist jetzt fast zu kurz, da zuerst immer ein Kuchen gebacken werden muss. Dabei ist sie eigentlich keine besonders begabte Bäckerin. Zu allem entschlossen geht die Klingeltour trotzdem los. Mit dabei hat sie stets diverse Kaffeesorten, Teebeutel, Sahne und Zucker. Ihre Gastgeber müssen nur das Wasser beisteuern und natürlich ihre Geschichten. Auf diese Weise schafft sie meist einen Besuch pro Tag. Immer mutiger wird sie, als sie merkt, dass auch ihr Blog positiv ankommt und Leute sie in ihrem Ansinnen bestärken. So kommt Stephanie schließlich selbst in den Genuss von Einladungen – nicht unbedingt aus Ihrer Straße, sondern aus ganz Berlin. Als sich Tom eines Tages weigert, auf ihre knapp einjährige Tochter Marie aufzupassen, nimmt sie diese kurzerhand mit. Entgegen Toms Misstrauen öffnet sich nun wie durch Zauberhand so manche verschlossene Tür. Als Stephanie krank wird und nicht zum Kaffeekränzchen gehen kann, retten bereits Besuchte ihre Wette und machen Gegenbesuche oder stehen ihrerseits bei fremden Nachbarn auf der Matte. Das Ende der Wette – gibt es denn eines? Stephanie kennt inzwischen den Großteil ihrer Nachbarn, weiß wie diese wohnen und ist bekannt bei den Leuten in ihrer Umgebung. Ob sie ihre Wette wohl gewonnen hat? Dieses Sachbuch habe ich in nur wenigen Stunden runtergelesen! Der Schreibstil ist flüssig, häufig mit einem Augenzwinkern verfasst und vor allem eines: menschlich. Natürlich haben einige Besuche einen tieferen Eindruck bei der Autorin hinterlassen als andere, sodass ausgewählte Episoden geschildert werden. Manchen Erlebnissen widmet sie nur einige kurze Sätze, andere Situationen wiederum sind sehr detailliert beschrieben. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf, denn die 30 Kapitel sind genauso abwechslungsreich, wie die dazugehörigen Kuchenrezepte. Hier finden sich auch einige Verlegenheitskuchen, in die alles hineingerührt wird, was die Autorin zu dem Zeitpunkt gerade in ihren Küchenschränken hatte. Stephanie selbst war mir von Anfang an sympathisch, denn sie wirkt stets bodenständig und glaubwürdig. Obwohl sie anfangs nur ungern auf fremde Menschen zugeht, wird sie im Laufe der Zeit wesentlich unbeschwerter und forscher. Hausbesuche – Wie ich mit 200 Kuchen meine Nachbarschaft erorberte ist eine genauso kurzweilige, wie nachdenklich machende Lektüre. Die Geschichten der einzelnen Personen regen häufig zum Grübeln an. Wer von uns weiß schon, was der nächste Nachbar so alles treibt? Manchmal täuscht der erste Eindruck oder man denkt zu sehr in alt vertrauten Schubladen. Vielleicht stellt sich ja der bullige, gefährlich aussehende Typ von Nebenan als Teddybär mit Sammeltick heraus? Diese etwas anderen Hausbesuche laden jedenfalls auf herzliche Weise dazu ein, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Das Buch ist ein realistisches, aus dem Leben gegriffenes Lesevergnügen für Zwischendurch, das ohne großes Drama auskommt. Fast wäre mir übrigens beim Schmökern ein Fehler unterlaufen: ich wollte die Rezepte am Anfang jeden Kapitels überlesen. Gott sei Dank habe ich noch rechtzeitig gemerkt, dass hier sehr viel Humor und Selbstironie versteckt waren. Denn Stephanie hat so ihre Probleme mit dem Backen. Und die kamen mir teilweise äußerst bekannt vor. Kuchen angekokelt? Kein Problem: einfach das Schwarze abschneiden und Schokoladenguss darüber geben! Die Hausbesuche der Protagonistin sind zugegeben eine sehr gewöhnungsbedürftige Variante, seine Nachbarn kennen zu lernen. Erzählt wird das von der Kuchenbäckerin aber auf eine so natürlich-charmante Art, dass es einen reizt, es ihr gleich zu tun. Vielleicht ist ja ein solches Experiment in der heutigen Zeit und vor allem in Großstädten die einzige Möglichkeit zu erfahren, wer mit einem Tür an Tür wohnt? Nach dem Lesen fragte ich mich unwillkürlich, ob ich selbst den Mut hätte, bei fremden Leuten anzuklopfen. Vielleicht wäre es tatsächlich einen Versuch wert – auf jeden Fall würde es sicher für einige Überraschungen sorgen! Carmen, www.inkunabel.wordpress.com Autorin: Stephanie Quitterer Buchtitel: Hausbesuche – Wie ich mit 200 Kuchen meine Nachbarschaft erorberte Verlag: Knaus Verlag

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In 200 Tagen 200 Nachbarn mit 200 Kuchen zu beglücken ist ein sportliches Ziel und klingt nach einer sehr schönen Idee. Allerdings dachte ich mir beim Lesen des Klappentextes, dass Stephanie Quitterer bestimmt eine dieser hochambitionierten Hausfrauen ist, die den ganzen Tag wunderschöne Desserts und Kuchen zaubern und furchtbar gesellig einen riesigen Freundes- und Bekanntenkreis bedienen. Solch einer Frau dürfte es ja nicht allzu schwer fallen, in ihrer bestimmt besser betuchten ländlichen Nachbarschaft zu klingeln und sich in Vorstadtvillen zum Kaffee im gepflegten Garten einzuladen. Wie angenehm überrascht wurde ich, dass ich völlig falsch lag. Die Autorin ist nämlich ganz furchtbar schüchtern und hat regelrecht Angst vor dem Kontakt mit Fremden. Bei ihren zahlreichen ihr unbekannten, teils griesgrämigen Berliner Nachbarn zu klingeln kostet sie viel Überwindung, weshalb sie das Projekt auch erst monatelang vor sich herschiebt. Dass ihr Mann sie auch noch mit ihrem Projekt aufzieht, statt sie zu motivieren, tut natürlich sein Übriges. Zudem wohnt sie in der anonymen Großstadt Berlin in einem "Problemviertel" mit mehreren 100 Nachbarn und klingelt sich sowohl durch Luxus-Penthousewohnungen als auch durch windschiefe Altbauten. Zu guter Letzt kommt noch erschwerend hinzu, dass Stephanie Quitterer eigentlich gar nicht so richtig backen kann. Was da den Nachbarn manchmal angeboten wird, ist nicht immer uneingeschränkt genießbar - aber immer mit viel Liebe hergestellt (oder auch mal gekauft). Das Buch enthält zahlreiche Episoden über die verschiedenen Besuche bei ganz verschiedenen Menschen. Singles, Familien, Einheimische, Zugereiste, Arme, Reiche,... Die Autorin trifft wirklich Gott und die Welt. Manche Begegnungen sind ganz lustig, manche herzerwärmend oder auch mal ein wenig verstörend. Aber die anfängliche Angst, in unangenehme oder gar gefährliche Situationen zu kommen, stellt sich zum Glück als unbegründet heraus. Im Gegenteil: Mit jedem Besuch scheint das Viertel einen Farbtupfer mehr zu erhalten, der aus der grauen anonymen Masse auftaucht. Jedem Kapitel ist ein Backrezept vorangestellt - ob ich davon mal etwas nachbacken werde, weiß ich nicht. Gerade am Anfang ist es eher ein "Gemansche", bei dem das Ergebnis dem Zufallsprinzip überlassen wird, aber die Autorin steigert ihre Backfähigkeiten mit der Anzahl ihrer Besuche. Die Beschreibungen ihrer oft missglückten Backaktionen sind wirklich zum Schmunzeln und machen sie gleich nochmal sympathischer. Das Projekt wurde damals "live" in Quitterers Blog vorgestellt und hatte bald zahlreiche Fans. So wurde sie nach einiger Zeit sogar aktiv in Haushalte - nicht nur in ihrer direkten Nachbarschaft - eingeladen. Was natürlich nicht heißt, dass sie nicht trotzdem noch weiterhin versuchte, die Nachbarn zu knacken, die ihr nur widerwillig oder gar nicht die Türe öffnen wollten. Quitterers Buch ist unterhaltsam und erfrischend. Sie schreibt sehr bildlich mit vielen Metaphern und Vergleichen, mal humorvoll, mal nachdenklich. Die verschiedenen Episoden sind mal mehr, mal weniger interessant, aber auf jeden Fall abwechslungsreich. Es ist auch schön zu sehen, wie die Autorin, die anfänglich ja noch sehr schüchtern ist und eine regelrechte Sozialphobie hat, immer mutiger wird, sich von Klischees verabschiedet und immer mehr Menschen in ihr Leben lässt. Nebenbei beschäfigt sie sich noch mit ihrer Rolle als frischgebackene Mutter, was vielleicht für Gleichgesinnte ebenfalls interessant sein dürfte. Am Ende besteht Quitterers Nachbarschaft nicht mehr aus anonym hinter Gardinen lebenden Schatten, sondern aus einem kunterbunten Haufen liebenswerter Menschen, die auf der Straße stets für ein spontantes Pläuschchen innehalten. Ein unterhaltsames und amüsantes Plädoyer für das Einreißen von Mauern und das Beenden des Schubladendenkens.

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