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Rezensionen zu
Astrid Lindgren. Ihr Leben

Jens Andersen

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Die Biografie von Astrid Lindgren, geschrieben von Jens Andersen, der auch schon die Biografie von Hans Christian Andersen schreib. Wer Astrid Lindgren ist, muss man glaube ich tatsächlich niemandem erklären, ich bin mit ihren Büchern aufgewachsen und habe mir (der Familienlegende nach) mit den Bullerbü-Büchern das Lesen beigebracht. Ihr Leben war genauso ungewöhnlich wie doch irgendwie normal. Mit 19 wurde sie von einem viel älteren verheirateten Zeitungsverleger schwanger und entschied sich für das Kind, aber gegen den Mann. Es folgte ein eigentlich ganz normales Leben in Schweden, sie heiratet, bekommt noch eine Tochter, findet Bürojobs bei Zeitungen und Verlagen, bis sie selber mit Pippi Langstrumpf erst Schweden und dann die Welt erobert. Die Biografie ist sehr nah dran am Leben (soweit man das beurteilen kann), liest sich wunderbar und hat bei mir ausgelöst, dass ich jetzt eigentlich auch alles andere über Astrid Lindgren (Die Kriegstagebücher! Der Briefwechsel mit der jungen Sara!) lesen will. Beim nächsten Elternbesuch müsste ich im Keller mal nach meinen alten Büchern suchen, denn die Figuren und Geschichten von Astrid Lindgren haben mich viele Jahre begleitet. Große Empfehlung, sicherlich auch immer als Geschenk.

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Anlässlich des Internationalen Frauentags, der diese Woche ja war, erschien es mir passend, über die Biografie von Astrid Lindgren, geschrieben vom Dänen Jens Andersen, der 2006 schon Hans Christian Andersen porträtierte, zu reden – viele von euch werden wissen, dass ich generell etwas verrückt nach Skandinavien bin und speziell eine Schwäche für Tove Jansson und eben auch Astrid Lindgren habe. Für mich war sie schon immer eine Art Kindheitsheldin und auch heute, wo ich bereits erwachsen bin oder es zumindest sein sollte, ist sie für mich eine der inspirierendsten und faszinierendsten Persönlichkeiten. Ich muss gestehen, ich schaue nicht oft über den Bücherrand und widme mich dem Lebensweg der Autoren und Autorinnen, die mir gefallen. Meist ist die traurige Wahrheit, dass mich einzig und allein die Werke interessieren, nicht die Person, die dahintersteckt. Über Astrid Lindgren wusste ich dagegen schon immer viel – ich weiß gar nicht, warum sie in der Hinsicht eine solche Ausnahme bildet, aber ihre Geschichte fand ich schon immer spannend und ich habe auch schon die ein oder andere Dokumentation über ihr Leben geschaut. Ihre Bücher waren durchweg Lieblingsbücher in meiner Kindheit und ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass all diese wunderbaren Geschichten ein und demselben Kopf entsprungen sind. Für mich war es unbegreiflich, wie so viele Ideen und so viele tolle Figuren von nur einer Person erfunden werden konnten. Ich möchte in dieser Rezension aber dennoch weniger auf Astrid Lindgrens Biografie eingehen – wer sich dafür interessiert, der sollte nämlich selber zum Buch greifen, denn ich möchte keinesfalls irgendetwas vorwegnehmen oder ihren Lebensweg in Kurzfassung niederschreiben – sondern eher auf das Buch im Allgemeinen und wie sich das Lesen angefühlt hat. Andersen schreibt sehr klar und detailliert und ich war von Anfang an begeistert davon, in diesen Lebensstrudel von Astrid Lindgren eingesogen zu werden. Der Autor widmet sich ausführlich jedem bedeutsamen Punkt in ihrem Leben und das nicht nur von außen, sondern indem viele persönliche Schriftstücke von Lindgren mit einbezogen wurden. Das gefiel mir unheimlich gut, denn so hatte ich das Gefühl, dass das alles wirklich stimmte, was dort stand und darüber hinaus fühlten sich viele Dinge wesentlich vertraulicher und intimer an, so, als würde eine gute Freundin einem etwas erzählen. Für mich war es ein großer Pluspunkt, dass Andersen die Lebensgeschichte von Astrid Lindgren nicht distanziert beschrieben hat, sondern wirklich mühsam passende Tagebuchausschnitte, Briefe oder andere Notizen zur Ergänzung herangezogen hat. Dazu zählen auch die zahlreichen Fotografien oder Notizbuchausschnitte, die in das Buch eingefügt wurden und alles so viel lebendiger und schöner gemacht haben. Ohne viel um den heißen Brei zu reden, aber auch, ohne der schwedischen Kinderbuchautorin Honig um das Maul zu schmieren, zeichnet Andersen ein faszinierendes Bild dieser außergewöhnlichen Frau und versucht dabei stets, ihrer großartigen Persönlichkeit gerecht zu werden, ihre Gefühle in der jeweiligen Lebenssituation nachzuvollziehen und für den Leser anhand der persönlichen Schriftstücke zu belegen. Astrid Lindgren hatte es fürwahr nicht immer so leicht, wie es scheint. Viele Niederschläge und Krisen begleiteten sie durch ihr Leben – umso bewundernswerter, dass sich diese Frau nie hat unterkriegen lassen, dass sie immer stark geblieben ist, sich selbst treu geblieben ist und ihren Einfluss, den sie dank ihrer unglaublichen schriftstellerischen Karriere hatte, auch für politische Dinge genutzt hat, sich stark gemacht hat für die Schwächeren, immer ihrem Moralgefühl gefolgt ist und das nie auf eine gewaltsame oder bäsartige Art und Weise, sondern mit Verstand, Fingerspitzengefühl und auch Humor. Ich hatte schon vor dem Lesen dieser Biografie ein positives Bild der Autorin, aber diese Biografie hat mir noch einmal gezeigt, was für ein beeindruckender Mensch Astrid Lindgren wirklich war. Vielen Dinge, die in dem Buch Erwähnung fanden, habe ich nicht einmal gewusst – etwa, dass Astrid Lindgren damals die von Tove Jansson illustrierte Ausgabe von Tolkiens “Der kleine Hobbit” initiiert hat – für mich war das vermutlich das Highlight des Buches, weil ich beide Frauen wie gesagt unheimlich gerne mag und sympathisch finde. Positiv ist daneben übrigens auch, wie hochwertig sich dieses Buch angefühlt hat. Die ganze Aufmachung war unglaublich schön und auch die Fotografien, die sich im Inneren befunden haben, waren hochauflösend und hochwertig. Man merkt geradezu, dass viel Arbeit in dieses Buch gesteckt wurde und das verdient wirklich Anerkennung. Wer mit Astrid Lindgrens Büchern aufgewachsen ist, aber sonst nicht viel über die Autorin weiß, dem würde ich auf jeden Fall dazu raten, zu dieser bewegenden Biografie zu greifen, denn sie gewährt einen eindrucksvollen Blick hinter die Fassade dieser einzigartigen Frau. Die Einbindung von Astrids persönlichen Schriftstücken sowie zahlreicher Fotografien machen diese Biografie in meinen Augen besonders spannend und hochwertig und sorgen dazu für eine besonders persönliche Note – und das, obwohl diese Biografie ohne jegliche Mitarbeit der bereits verstorbenen Autorin entstanden ist. Für diesen wunderbaren Abriss über Astrid Lindgrens Leben vergebe ich deswegen 4.5 von 5 Sternen.

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„Die beinahe achtzigjährige Astrid Lindgren wurde gefragt, was sie wohl getan hätte, wenn sie seinerzeit nicht Schriftstellerin geworden wäre. Ihre Antwort lautete: „Ich wäre eine kleine aktive Widerstandskämpferin in der ersten Zeit der Arbeiterbewegung geworden. (...) Eine kleine Vorkämpferin für die Menschen der damaligen Zeit.“ Die Biographien über Astrid Lindgren, darunter die autorisierte von Margareta Strömstedt, werden nun durch eine weitere ergänzt, die erstmals die zahlreichen handschriftlichen Aufzeichnungen der Autorin berücksichtigt. Ihr Verfasser, Jens Andersen, Nordist und Literaturkritiker, könnte als Dänischer Nationalbiograph bezeichnet werden. 2005 legte er die Lebensgeschichte des Märchendichters Hans Christian Andersen vor, die international beachtet wurde. Seine Biographie über Königin Margrethe II. im Jahr 2012 sorgte vor allem im königstreuen Dänemark für Furore. Mit Astrid Lindgren widmet er sich einer Autorin, der nicht nur ihre Figur Pippi Langstrumpf weltweite Beachtung brachte. Gerade deswegen stellt sich die Frage, ob es über die berühmte Kinderbuchautorin noch viel Neues zu erzählen gibt? Bergen Lindgrens Blöcke und Briefe Unbekanntes über die Mitteilsame, die auch öffentlich gerne ihre Meinung sagte? Ein großes Interesse ist Andersens Buch gewiss, denn fast jeder ist in seiner Kindheit den Figuren Lindgrens begegnet. So verbrachte ich viele junge Jahre mit Pippi und den Kindern aus Bullerbü, um mit meinen Kindern noch tiefer in den Lindgren-Kosmos einzutauchen. Als Karlsson-Vorleserin amüsierte ich mich mindestens so sehr wie meine Zuhörer. Andersen nutzt diese Bindung der Leser an Astrid Lindgren. Im ersten Kapitel Fanpost steigt er mit dem Briefwechsel zwischen einer jungen Leserin und der Autorin wie nebenbei in die Lebensphilosophie Lindgrens ein. Dann berichtet er in drei Kapiteln über ihre Jugend und die frühen Erwachsenenjahre, bevor der Biograph zu ihrer Kinderbuchkarriere kommt. Aufgewachsen in der Provinz, im Flecken Näs nahe der Kleinstadt Vimmerby, war Astrid mit 17 ganz up-to-date als Flapper mit Bob und Männerhosen unterwegs. Ihr Sprachtalent veranlasste ihren Lehrer die herausragende Schülerin dem Redakteur der Vimmerby Tidning zu empfehlen. Der nahm dies allerdings zu wörtlich. Die attraktive und intelligente Frau wurde Volontärin der Zeitung und bald auch Geliebte des 30 Jahre älteren, verheirateten Redakteurs Blomberg. Zwei Jahre später erwartet sie ein Kind und verlor ihre Stellung. So interessant diese Lebensphase Lindgrens für den Leser auch ist, Andersen tut sich mit der Schilderung schwer. „Was Mutter sagen wird“ oder „Mysterien der Fortpflanzung“ sind kurios klingende Überschriften, Informationen werden zum Teil wortgleich wiederholt und Redewendungen wie „Perlen an der Schnur“ oder „die Tränen kommen“ treten gehäuft auf. Diese sprachlichen Defizite stören auch im psychologisch einfühlsam geschilderten Abschnitt über die ersten Jahre der alleinstehenden Mutter, die vom Zerrissensein zwischen ihrem kargen Leben in Stockholm und den Fahrten nach Kopenhagen geprägt sind. In der dänischen Hauptstadt lebt ihr Sohn Lasse in einer Pflegefamilie bis Astrid, die damals noch ihren Mädchennamen Ericsson trägt, ihn 1930 endlich zu sich nach Schweden holt. Unterstützung findet sie bei ihren Eltern in Näs. In der Geborgenheit dieser Großfamilie verbringt der Enkel 16 Monate. Als Astrid, mittlerweile Stenotypistin im K.A.K. Automobilclub, 1931 den Redakteur Sture Lindgren heiratet, kommt das Familienleben in geregelte Bahnen und ihre schriftstellerische Karriere langsam in Fahrt. Sie verfasst Reiserouten für das Tourenbuch des Clubs, aber auch Märchen und Geschichten für die Zeitungen und Zeitschriften Stockholms-Tidningen, Landsbygdens Jul (Weihnachten auf dem Land) und Mors hylling (Lob der Mutter). Angeregt von ihren Kindheitserinnerungen und den Schriften A.S. Neills und Bertrand Russells liefert ihr der Kontakt zu anderen Müttern und Kindern, denen sie mit Lasse und der 1934 geborenen Karin im Vasapark begegnet, Stoff für ihre Geschichten. Die Ideen notiert sie zunächst in ihrem Haushaltsbuch, wo sie auch die Entwicklung der Kinder und die originellen Sprüche Lasses festhält. Ihr eigenes Motto im Umgang mit Kinder lautet „Lass die Kinder in Ruhe, aber sei in Reichweite, wenn sie dich brauchen“. Seit 1941 entstehen auf ihren Notizblöcken die Geschichten von Pippi Langstrumpf. In ihnen fließen Lindgrens Eindrücke von den Grausamkeiten des Krieges, den die Autorin in den Nachrichten verfolgt. Den Folgen der nationalsozialistischen Bedrohung ist sie als Brief-Spionin des schwedischen Geheimdienstes auch mittelbar ausgesetzt. In ihren ab 1939 geführten Tagebüchern bezeichnet sie die Tätigkeit als „Drecksarbeit“, die so gewonnen Einblicke lassen sie dennoch nicht los. Besorgt und beschäftigt wie Astrid Lindgren war, wundert es also nicht, daß Pippi erst drei Jahre später vollendet wurde. Gelegenheit dazu gibt ein verstauchter Fuß, der ihr die Muße verschafft, die Taten des stärksten Mädchens der Welt zu notieren. In Stenographie und mit Bleistift auf ihrem Block, das ging auch im Liegen und sollte Lindgrens bevorzugte Kreativhaltung werden. Mit Pippi wehrt sie sich gegen Kriegsgewalt und Hitlerangst, indem sie ihre Heldin über den brutalen Schlägerbenno und den tyrannischen Zirkusdirektor triumphieren lässt. Inspiriert hat sie auch die populäre Comicfigur Superman, worauf Andersens Archiventdeckungen hinweisen. Pünktlich zum 10. Geburtstag ihrer Tochter Karin hat Lindgren die Ur-Pippi fertig gestellt. Gedruckt wird sie erst ein Jahr später. Zuvor erscheint Britt-Mari erleichtert ihr Herz, ein heute wenig bekanntes Mädchenbuch, das jedoch ihre Karriere ins Rollen bringt. Die auf dem schwedischen Kinderbuchsektor einflussreiche Elsa Olenius wird zur Förderin und Freundin der Autorin. Trotz dieser Unterstützung lehnt das führende schwedische Verlagshaus Bonniers das Buch ab. Ausgerechnet der Verlagsleiter findet es zu anspruchsvoll. So wird Pippi wie schon Britt-Mari unter hohem finanziellen Risiko bei Ravén&Sjögren veröffentlicht. Zudem bietet ihr der Verlag nach Olenius’ Fürsprache eine Stellung als Lektorin an, die die vor kurzem geschiedene Lindgren gerne annimmt. Vormittags arbeitet sie nun an ihren eigenen Texten, nachmittags an denen der Kollegen. Die Werke Lindgrens schildert Andersen neben Privatem beinahe beiläufig. Dies wundert nicht bei der enormen Produktionsdichte, alleine in den Fünfzigern erscheint jährlich ein neuer Titel. Einzelne Werke stellt der Biograph allerdings heraus und öffnet durch sie Einblicke in die „Bullerbü-Kindheit“ der Autorin oder betont ihre literarische Entwicklung. Andersen stellt stets den Bezug zum Leben Astrid Lindgrens her. In Mio, mein Mio schreibt die Autorin über das Leid des einsamen Kindes und verarbeitet so, laut Andersen, den Trennungsschmerz, den die ersten Lebensjahre Lasses in ihm und in ihr hinterlassen haben. Eine Erfahrung, die auch später bei ihr Melancholie und Angst erzeugt. Ihr Mittel dagegen ist das Schreiben. Neben eigenen Büchern liefert sie ihrem Verlag auch Texte für Fotobände und Bilderbücher. Erwähnenswert ist Tomte Tummetott, Harald Wibergs zeichnerische Gestaltung des in Schweden sehr bekannten Gedichts Tomten von Viktor Rydberg. Auf Verlegerwunsch soll das Bilderbuch eine Prosafassung des Gedichts erhalten, die Lindgren übernimmt. Ihren Name findet man als alleinige Autorenangabe, Wiberg erscheint lediglich kleingedruckt und auf den Namen Rydberg wird vollkommen verzichtet. Das mag der verkaufsfördernden Berühmtheit Lindgrens geschuldet sein, verblüfft aber angesichts ihres Gerechtigkeitsideals. Man muss es ihr nachsehen im Hinblick darauf, welche Rolle ihr Werk bei der Aufklärung und Durchsetzung der Bedürfnisse und der Rechte von Kindern einnimmt. Trotz kritischer Stimmen, die Pippi krankhaftes Verhalten attestierten, die Scherze geschmacklos fanden oder das Schicksal der Brüder Löwenherz für Kinder unzumutbar, erhielt Lindgren von vielen Kinderpsychologen Beifall. Ihrer Kunst blieb sie stets treu, politische Korrektheit lag ihr fern, sie leistete mit ihrer Literatur Widerstand gegen Verhältnisse, die ihr nicht gefielen. So auch mit Pomperipossa in Monismanien, ein „Märchen“ mit dem sie als es 1976 kurz vor den schwedischen Parlamentswahlen im Expressen erscheint in die politische Debatte eingreift. Mit gewichtiger Stimme wehrt sich die 69-jährige Autorin gegen die Finanzpolitik der sozialdemokratischen Regierung. Ihr Motiv: „Ich habe Angst vor Geld, ich will kein Geld, ich will nicht eine Menge Dinge und Eigentum, ich will nicht die Macht, die Geld verleihen kann, denn sie verdirbt beinahe ebenso sehr wie politische Macht. Aber ich finde, dass niemand, wer auch immer es sein mag, gezwungen sein sollte zu stehlen, um das Geld für die Steuer zusammenzukratzen.“ Selbstbewusst und unbeugsam zeigt sie sich auch bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Jahr 1978. Nachdem das Komitee auf ihre eingesandte Dankesrede antwortet, sie möge sich nur „kurz und gut“ bedanken, droht sie nicht zu erscheinen und einen Botschaftsmitarbeiter zu senden, der sich „kurz und gut“ bedanke. Die Herren lenken ein und Astrid Lindgrens Rede Niemals Gewalt! wird ein großer Erfolg. Ihre letzten aktiven Jahre verbringt die Autorin oft auf der Schäreninsel Furusund. Sie liebt die Ruhe in der Natur und schätzt wie Thoreau die Einsamkeit, dessen Walden entlehnt sie folgenden Gedanken. „Ich bin unendlich gern allein. Noch nie fand ich einen Gesellschafter, der so gesellig war wie die Einsamkeit. Wir sind meist einsamer, wenn wir unter Menschen gehen, statt in unserem Zimmer zu bleiben. Der denkende und arbeitende Mensch ist immer allein, sei er, wo er wolle.“ Jens Andersen erinnert einfühlsam und zitatenreich an die berühmte Autorin. Der Biographie sind zahlreiche Abbildung und neben Werk- und Quellenverzeichnis ein Personenregister zugefügt.

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Neues Jahr, neues Buch. Heute möchte ich Euch mal einen weiteren SPIEGEL Bestseller vorstellen: Astrid Lindgren. Ihr Leben. Eine Biografie von Jens Andersen. Ich muss gestehen, dass ich bislang noch nie so eine beeindruckende Biografie gelesen habe. Anhand vieler Zeitungsartikel, Briefe, Tagebücher und Interviews ist es dem Autor gelungen eine sehr authentische Biografie über Astrid Lindgren zu schreiben, die einen sehr berührt. Wer kennt schon die Frau hinter den vielen erfolgreichen Kinderbüchern? Was hat sie bewegt? Lindgren war sehr weltoffen, hat vieles erlebt. Der zweite Weltkrieg und vieles mehr beeinflussten Ihr Leben. Hier kommt meine Rezension. Ich musste auch feststellen: Astrid Lindgren und ich haben vieles gemeinsam. :-) Astrid Lindgren, Lektorin, Schriftstellerin, Biografie, Stockholm, Ihr Leben, DAV, Jens Andersen, Blog, Skandinavien, Schweden, Pippi Langstrumpf, Kinder Bullerbü, Michel, Kinderbuch-Autorin, Vimmerby, Über den Autor: Jens Andersen, Jahrgang 1955, lebt in Kopenhagen und hat in Nordistik promoviert. Er arbeitete als Literaturkritiker für dänischen Zeitungen bevor er selbst zum Autor wurde. 1990 begann er Biografien über skandinavische Persönlichkeiten zu verfassen. Mehrfach ausgezeichnet wurde er für seine Biografie über Hans Christian Andersen. Aber auch "Astrid Lindgren. Ihre Leben" bescherte ihm einen Preis: Er gewann 2015 den dänischen Politikens Literaturpris und in Schweden wurde die Biografie über die schwedische Ausnahme-Autorin zum Bestseller. Über das Buch: Wie viel Zeit muss Andersen damit verbracht haben, all die Informationen über Astrid Lindgren zusammenzusammeln? Wie oft war er in schwedischen Archiven und hat die Dokumente der Vergangenheit gelesen? Das Ergebnis ist auf jeden Fall eine sehr beeindruckende Biografie über die Kinderbuch-Autorin vieler weltweit erfolgreicher Meisterwerke, wie Pippi Langstrumpf, Bullerbü, Karlsson vom Dach, Die Brüder Löwenherz, Ronja Räubertochter und so weiter. Insgesamt soll sich die Auflage Ihrer Bücher auf 145 Millionen Exemplare belaufen. Ich möchte in dieser Rezension nun nicht Ihr Leben nachzeichnen ,denn dem könnte ich nicht gerecht werden. Dafür gibt es ja die Biografie. Viel mehr möchte ich versuchen zu beschreiben, wie Anderen Astrid Lindgren dargestellt wird. Natürlich beruht eine Biografie immer auf Fakten. Es gibt zahlreiche Zitate in dem Buch aus Briefen, Zeitungsartikeln und Tagebüchern. Doch vieles steht auch zwischen den Zeilen. Und Andersen, der selbst in Dänemark lebt, hat vielleicht noch einen direkteren Bezug zu der Autorin, die oft zwischen Kopenhagen und Stockholm pendelte, als wir Leser. Astrid Lindgren war eine einzigartige, außergewöhnliche und vielleicht auch nicht immer umgängliche Frau. Aber sie war oft ihrer Zeit weit voraus. Sie besaß den berühmten "Blick über den Tellerrand" und das auch in einer Zeit voller Ängste und Unruhen. Lindgren begann Ihre Karriere bei einer Lokal-Zeitung im schwedischen Vimmerby als Volontärin. Es war damals ungewöhnlich, dass eine Frau journalistisch arbeiten wollte. Mit 18 Jahren wurde sie zum ersten Mal schwanger vom Chefredakteur der Lokalzeitung und brachte Ihren Sohn heimlich in Kopenhagen zur Welt. Dort lebte er lange bei einer Pflegefamilie. Wie schrecklich muss das für eine Mutter sein, wenn man sein eigenes Kind abgibt und nicht täglich sieht? Und damals konnte man nicht mal eben von Stockholm nach Kopenhagen fliegen. Die Fahrt musste mit dem Nachtzug gemacht werden, der sehr teuer war. Sehr emotional wird das Erlebte Ihrer ersten Schwangerschaft und die regelmäßigen Besuche des Sohnes in einem Briefwechsel zwischen Lindgren und der Pflegemutter beschrieben. All die Sorgen und der Schmerz, die eine alleinerziehende Mutter hat. Astrid Lindgren, Lektorin, Schriftstellerin, Biografie, Stockholm, Ihr Leben, DAV, Jens Andersen, Blog, Skandinavien, Schweden, Pippi Langstrumpf, Kinder Bullerbü, Michel, Kinderbuch-Autorin, Vimmerby, 1939 begann Lindgren mit Ihren Kriegstagebüchern. Sie verarbeitete scheinbar darin Ihre Bedenken. Durch Ihre Tätigkeit beim schwedischen Nachrichtendienst hatte sie viele Briefe lesen müssen, die aus dem Ausland nach Schweden kamen. Sie konnte so das "big picture" erkennen. Sie wusste, wann und wo wieder neue Kämpfe stattfanden. Es ist interessant zu lesen, wie Lindgren über diese Zeit dachte. - 1941 erfand Astrid Lindgren die wohl bekannteste Kinderfigur "Pippi Langstrumpf". Ursprünglich sollte die Geschichte nur für Ihre Tochter sein. Doch schließlich fand das Manuskript, nach einigen Umwegen, seinen Weg zu einem Verlag und das Ergebnis kennen wir alle. Astrid schrieb gerne Ihre Manuskripte im Bett. Sie beherrschte die Stenografie und konnte so schnell Ihre Ideen aufs Papier bringen. (Auch ich blogge gerne im Bett. Dort ist es ruhig, gemütlich und man ist allein.) Auch Astrid Lindgren genoss regelmäßig die Ruhe und das Alleine sein. Lindgren besuchte nach dem Krieg Deutschland und schaute sich Ost-Berlin an. Sie war erschüttert. Sie wurde von einer Freundin begleitet, die auf Frauen stand und Lindgren vergeblich den Hof machte. Astrid Lindgren war zu dieser Zeit schon mit Ihrem zweiten Mann, Sture Lindgren, verheiratet. Doch, in Bezug auf die damalige Zeit, war Astrid Lindgren auch hier sehr tolerant und nahm die gleichgeschlechtige Neigung der Freundin als natürlich hin. Sehr beeindruckend. In dem Buch wird auch deutlich, dass Astrid Lindgren eine treue Seele war, wenn es um Freundschaften und Bekanntschaften ging. Sie hielt über viele Jahre den Briefkontakt und traf sich auch im hohen Alter regelmäßig mit einer Bekannten in einem Stockholmer Park. - Interessant sind in dem Buch auch die Informationen über das Marketing zu Ihren Büchern. Ich hätte nicht gedacht, dass damals schon so perfekte Vermarktungsstrategien für Kinderbücher existierten. Nach Ihrer erfolgreichen Zeit als Schriftstellerin engagierte sich Lindgren erfolgreich für den Tierschutz und die Politik. Doch eigentlich mochte Sie nicht den Trubel um Ihre Person. Besonders an Geburtstagen. (Auch hier haben Astrid Lindgren und ich etwas gemeinsam.) Es ist sehr beeindruckend, wie sie damals Ihr Leben gemeistert hat. Es ist unvorstellbar, wie sie so viele Bücher geschrieben hat. Heutzutage hauen wir auf die Tasten des Computers und können schnell Content generieren. "Astrid Lindgren. Ihr Leben", gebunden, ist mit der ISBN 978-3-421-04703-8 beim DVA-Verlag für 26,99 Euro erschienen. NordicWannabe-Fazit: Mit der Biografie "Astrid Lindgren. Ihr Leben" lässt Jens Andersen sehr eindrucksvoll das Leben der beeindruckenden Kinderbuch-Autorin Revue passieren. Er gewährt uns einen Blick hinter die Fassade der Frau, die so einiges in Leben erlebt und bewegt hat. Wer kennt schon Astrid Lindgren? Was hat sie inspiriert? Wie war das Leben in Schweden während des Zweiten Weltkrieges? - Lindgren wird oft nur nur in Verbindung mit Pippi Langstrumpf genannt. Aber hinter diesem Namen verbirgt sich so viel mehr. Die Biografie ist ein Must-have für Alle, die die Helden aus Lindgrens Bücher lieben und mehr über die bekannteste Kinderbuch-Schriftstellerin der Welt erfahren wollen.

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Auch die Kinder meiner Schwester haben gerade unsere Astrid Lindgren Reihe, die nun schon in dritter Generation in der Familie ist (meine Mutter bekam sie im Alter von 12 zu Weihnachten). Und was haben meine Schwester und ich sie geliebt - und auch mein Neffe und meine Nichte lassen sich jeden Abend fleißig daraus vorlesen und die Filme können sie längst auswendig mitsprechen. Für mich ist das super spannend, weil man als Erwachsener natürlich einen völlig anderen Blick auf die Filme und Bücher hat - neulich habe ich mit den beiden Kids die Pippi Filme geschaut. Und dabei stellt man sich wohl immer die fröhliche Märchentante vor. Doch wenn man auf die Feinheiten achtet, weiß man, welch vielschichtige Persönlichkeit hinter diesen Büchern steckt. Die Biografie beschäftigt sich sehr umfangreich mit allen öffentlichen Quellen zum Leben der Friedenspreisträgerin des deutschen Buchhandels. Und in Verbindung damit wird auch der mögliche EInfluss auf ihre Figuren untersucht. Dass Astrid Lindgren persönlich sehr unkonventionell gelebt hat, konnte man sich gut vorstellen, aber etwa wie ausführlich sie sich mit dem Krieg beschäftigt hat und dass sie so früh einen Sohn bekam, der ihr dann auch noch weggenommen wurde, weil sie alleinstehend mit 18 für zu jung gehalten wurde, sind für mich wirklich interessante Aspekte.

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Inhalt: Wer kennt Astrid Lindgren nicht? Mit ihren tollen Kindergeschichten, wie Michel aus Lönneberga oder Pippi Langstrumpf fasziniert und begeistert sie viele Kinder. In der Biografie über sie, geschrieben von Jens Andersen erfährt man viel über Astrid Lindgrens Leben. Meine Meinung: Ich will euch erstmal erzählen wie ich auf das Buch aufmerksam geworden bin. Ich habe das Buch beim Stöbern entdeckt und es relativ schnell wieder vergessen. Mein langjähriger Klavierlehrer hatte vor einigen Wochen seine letzte Stunde mit mir und wir haben uns am Ende noch etwas unterhalten und sind auf Astrid Lindgrens Biografie gekommen. Er hat mir ein paar Sachen über sie erzählt und mich neugierig gemacht, sodass ich es unbedingt lesen wollte. Ich habe es rasch gelesen und will erstmal auf das Cover eingehen. Ich finde es wirklich sehr schön gestaltet, vor allem wenn man das Buch in den Händen hält. Es hat eine sehr hochwertige Aufmachung mit ganz tollen Bildern. Das Buch ist sehr abwechslungsreich, es ist nicht mit Text überladen, sondern wird immer wieder mit einem Bild geschmückt oder mit einem persönlichen Eintrag von Astrid Lindgren. So lässt sich das Buch flüssig lesen. Ich war sehr schnell beeindruckt von Astrid Lindgren, die sich nicht unterkriegen hat lassen und eine sehr starke Frau war mit vielen Facetten. Es war keinesfalls langweilig, Astrid Lindgrens Leben ist sehr interessant und spannend und das konnte das Buch sehr gut vermitteln. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie mit jedem Kapitel besser kennen lerne und sie mehr und mehr verstehe. Ihre Lebensgeschichte hat mich bewegt, berührt und zum Lächeln gebracht. Der Autor hat ihre positiven und negativen Erfahrungen Gefühlvoll beschrieben und jetzt weiß ich auch wer die Person hinter den Kinderbuchklassikern ist, die meine Kindheit stark geprägt haben. Fazit: Eine Biografie, die wenn man Astrid Lindgrens Bücher mag, sich nicht entgehen lassen sollte. Eine Lebensgeschichte, die einen beeindruckt, berührt und zum Lächeln bringt. Man lernt die Person hinter den vielen Büchern kennen. Die Bilder sind toll ausgewählt und machen viel Freude beim Angucken.

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Pippi Langstrumpf, die Kinder aus Bullerbü, Michel aus Lönneberga, Karlsson vom Dach, Ronja Räubertochter, Kalle Blomquist, die weltweit bedeutenden Figuren, die Astrid Lindgren schuf und die überall Kindern, aber auch Erwachsenen (zumindest den vorlesenden) einen ganzen Kosmos an Freiheit eröffnet haben, in diesen ist und wird Astrid Lindgren unsterblich bleiben. Unumstritten als Autorin ist aber natürlich, hinter den Figuren (und in den Figuren) auch die Schöpferin derselben zu entdecken. Eine Erfahrungswelt und Lebensgeschichte, eine wichtige Aufgabe im zweiten Weltkrieg im neutralen Schweden (im Verlaufe derer die ersten Texte entstanden mitsamt der wichtigsten Figur der Autorin, Pippi Langstrumpf), ein Einfluss auch auf die reale Welt und die reale Politik und, vor allem, eine persönliche Prägung und Entfaltung, die es zu entdecken gilt. Und für diese Entdeckung bietet die Biographie von Jens Andersen wunderbare Gelegenheit in Wort und Bild. Einer Frau, die schon in jungen Jahren nicht unbedingt konventionell lebte, die früh liebte (mit Folgen), die so tatkräftig ihren Weg ging, aber nicht unbedingt den Normen der Zeit entsprach in ihrem Lebensstil. Ereignisse wie die Geburt ihres Sohnes in frühen Jahren, als junges Mädchen unter komplizierten Folgen in den ersten Lebensjahren des Jungen, die einer der Antriebe, ein gewichtiges Puzzlestück der späteren Autorin darstellt. „Ich wusste, was ich wollte und was ich nicht wollte. Das Kind wollte ich, nicht aber den Vater des Kindes“. Aber es dauerte vier Jahre, bis Lindgren den Sohn zu sich nehmen konnte, Jahre, die Spuren hinterlassen hatten. In ihr und für den dann abbrechenden „ersten Lebensweg“. Auch, was das Verhalten des „Erzeugers“ anging, der die junge Astrid wohl als „auf dem Markt der Lüste genießbar“ betrachtete, ohne für die notwendige Sicherheit der jungen Frau dann zu sorgen. Durchaus lassen sich hier jene einschneidenden Prägungen und Erlebnisse finden, die später zu einem Werk ganz auf Seiten der Kinder, einer Zeichnung von Figuren mit großer innerer Freiheit. Mit einem klaren Impetus für Kinder, die sich „sich selbst gemäß“ entfalten dürfen. Eine Tendenz, die sich verstärkte zu Kriegszeiten („Die Menschheit hat den Verstand verloren“) und die in ein umfassendes Lebenswerk mit klaren Überzeugungen und einer klaren Linie einmündete, auch wenn sie selbst durchaus „behütet“ durch die Kriegsjahre ging. Die gesellschaftlichen Strömungen der Zeit mit ihren Normen und Werten einerseits, das Zerbrechen der Zeit andererseits, die eigene Lebensgeschichte, all das nimmt Jens Andersen sorgfältig und breit in seiner Biographie auf und zeichnet damit ein umfassendes Bild der Person Astrid Lindgren und der vielfältigen, sie prägenden Einflüsse. Inklusive eines auch interpretierenden und erläuternden Blickes auf das Werk der Autorin und eine Vielzahl bildlicher Dokumente, die allein schon die Lektüre des Buches wert sind, so augenscheinlich transportieren viele der Bilder auch Botschaften der Zeit. Das alles zudem in einer sehr flüssigen, verständlichen Sprache, die immer wieder Werk und Person innerlich miteinander verbindet und den Leser am Ende hochgradig informiert und der Autorin nahe gekommen zurücklässt.

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Als Kind hatte ich einige Bücher, an die ich mich heute noch genau erinnere. „Lotta aus der Krachmacherstraße“ gehört dazu. „Die Kinder aus Bullerbü“ und „Madita“. Natürlich auch die „Wawuschels“, „Die unendliche Geschichte“, „Oh wie schön ist Panama“ und „Konrad aus der Konservendose“. Am liebsten mochte ich aber Lotta, die Rad fahren lernt – mit dem Fahrrad von Tante Berg. Als ich die Biografie von Astrid Lindgren sah, dachte ich deshalb sofort: Die möchte ich lesen. Michel aus Lönneberga, Karlsson und Lillebror, Ronja Räubertochter und Bork Borkasohn, Tjorven und Bootsmann von Saltkrokan, die Brüder Löwenherz und natürlich Kalle Blomquist und Pipi Langstrumpf. Kennen wir alle, oder? Aber Astrid Lindgren selbst? Mit 18 Jahren wird sie ungewollt schwanger. Sie bekommt das Kind in einer dänischen Klinik, in der sie nicht den Namen des Vaters angeben muss. Später heiratet sie Sture Lindgren und bekommt noch eine Tochter. Sie beginnt zu schreiben – erst Märchen, mehr schlecht als recht, dann Pippi Langstrumpf. Der erste Verlag lehnt das Werk ab: zu progressiv – ein ungezogenes Mädchen, das tun und lassen kann, was es will, wo gibt’s denn sowas. Doch dann findet Astrid einen Verlag, und das Buch geht sofort durch die Decke. Jens Andersen erzählt das Leben der Schriftstellerin – ein langes Leben: Astrid Lindgren ist 94 Jahre alt, als sie 2002 in Stockholm stirbt. Pippi Langstrumpf war tatsächlich ihr erstes, wirkliches Werk für Kinder – Ronja Räubertochter (1981) das letzte. Dazwischen liegen viel persönliche Entwicklung, Zeitgeschichte und unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen. Ich habe die Biographie sehr gerne gelesen, auch wenn sie im hinteren Drittel ein paar Längen hat. Aber das bleibt bei 94 Jahren, die zu erzählen sind, nicht aus. Interessant fand ich vor allem die persönliche Ebene: das ungeplante Kind, die Ehe, ihre Haltung zu Kindern und zur Kindererziehung und den Mut, sich gegen den konservativen Mainstream zu stellen. Aber auch die Hintergründe zu Pipi Langstrumpf sind erhellend: Astrid hat die Geschichte während des Zweiten Weltkrieges geschrieben, und sie enthält zahlreiche Anspielungen. Manchmal allerdings wirkt Andersens Erzählstil etwas zu lobhudelnd: Da hätte ich mir mehr Neutralität vom Autor gewünscht. Sehr gerne angeschaut habe ich übrigens die Bilder: Das Buch enthält zahlreiche Fotos aus Lindgrens Leben.

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