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Rezensionen zu
Die Holunderschwestern

Teresa Simon

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Katharina, eine junge Frau, deren Liebe dem Holz und der Restauration desselben gehört, erfüllt sich einen Wunsch und eröffnet mit ihrer Partnerin Isabel eine eigene Werkstatt, wo sie alten Schätzen zum neuen Glanz verhelfen. Als auf einmal Alex Bluebird aus London überraschend bei ihr auftaucht und ihr die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Franziska Raith, geboren Haller, übergibt, da versinkt Katharina in der Vergangenheit und im Leben ihrer Ahnin, die in der ganzen Familie geliebt und verehrt wird, selbst nach ihrem Tod gilt sie als großartige Köchin und eine wundervolle Person. In diesem Roman werden zwei Zeitstränge aufgemacht: Die Vergangenheit, in der Fannys Leben erzählt wird. Ihr Weg nach München, ihr Treffen mit ihrer später besten Freundin Alina Rosengart, die im Verlauf der Ereignisse zwischen 1918 und 1938 als Jüdin viel ertragen muss, ihrer Liebe zu einem Mann, den sie niemals in aller Öffentlichkeit haben kann und ihrer engen Bindung zu ihrer Zwillingsschwester Frederike, kurz Fritzi genannt, die ein echtes Talent für Schwierigkeiten zu besitzen scheint. Und dann dem zweiten Strang: Der Gegenwart. Katharinas und Isabels Wunsch, mit ihrer Werkstatt groß rauszukommen. Katharinas Wunsch, das Familiengeheimnis zu lüften und mehr über die Vorfahren zu erfahren, über die ein Mantel des Schweigens gelegt wurde und den weder ihre Mutter Christine, noch ihre Großtante Paula brechen möchten. Doch genauso über ihr eigenes Herz und dem Weg, welches dieses geht. Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Autorin schafft es, die Charaktere lebendig zu machen, die Gefühle wunderschön zu beschreiben und dabei gar nicht kitschig zu werden. Ich wurde mitgenommen in das frühe Deutschland des 20. Jahrhunderts, habe mit Fanny die Umbrüche miterlebt und mit ihr gebangt und gehofft. Teilweise schreibt Teresa Simon aus Fannys Sicht als Eintragung im Tagebuch, dann wechselt sie in die 3. Person Singular und beschreibt als allwissender Erzähler die Geschehnisse. Eine wunderbare und passende Mischung, weil sich die Tagebucheinträge wunderbar mit dem Fluss der Handlungen zu einem wunderschönen Gesamtbild zusammenspinnen und mich begeisterten. So sehr, dass ich mir - Audible sei Dank - die ungekürzte Hörbuchfassung auf's Handy geladen habe, weil ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte, aber eben musste. So konnte ich abtauchen in Fannys Zeit, während sie miterleben musste, wie die Nazionalsozialisten an die Macht kamen, und dann, wenn ich im Haushalt beschäftigt oder auf dem Weg zur Arbeit war, hören, wie es weiter ging. Ein historischer Roman, der diesen Titel auch verdient, allen voran, weil nicht nur die Beschreibung von Fannys Kochkünsten einem Hunger nach diesen Köstlichkeiten bereitet, sondern auch Katharinas Arbeit als Restauratorin beschrieben wird und man einen Einblick in diese Tätigkeit erhält, ohne, dass es langweilig dargestellt wird. Fazit: 5 Sterne! Für einen wunderschön geschriebenen, gut recherchierten und einnehmenden Roman, der mir viel Freude bereitet und gut vor Augen geführt hat, wie machtlos doch viele waren, als die Nationalsozialisten wie eine geballte Welle über Deutschland hinweg schwappten. Einfach nur zu empfehlen!

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Die Geschichte beginnt mit Dampfnudeln & Vanillesauce – na, das ist doch das richtige Buch für mich! Aber nein, hier handelt es sich nicht um ein Kochbuch (obwohl es 'juhu' Rezepte zum Nachmachen auf dem Lesezeichen gibt!), sondern um den neuen Roman von Teresa Simon, einer bekannten deutschen Schriftstellerin, die unter diesem Synonym schon den Spiegelbesteller „Die Frauen der Rosenvilla“ geschrieben hat. Ganz so fluffig wie die Dampfnudeln ist die Geschichte aber eigentlich nicht: in zwei Erzählsträngen erleben wir die Geschichte der „Holunderschwestern“ Fanny und Fritzi, zwei Zwillingsschwestern, die zur Zeit des Dritten Reichs in München gelebt und gearbeitet haben. Der zweite Strang geht in die Gegenwart und beginnt mit Katharina im Jahre 2015, einer Nachkommin der Zwillings-Holunderschwestern. Sie arbeitet als selbständige Schreinerin mit ihrer Freundin zusammen, bekommt von einem bis dato Unbekannten aus England die Tagebücher ihrer Tante Fanny gebracht und vertieft sich – parallel zur Arbeit an einer Ladentheke, die ebenfalls mit der Geschichte zu tun hat – in die Tagebücher... bis sie merkt, wie sehr ihre eigene Geschichte doch mit den Tagebüchern verwoben ist. Der wunderbar flüssige Schreibstil, die gut recherchierten historischen Daten und die schönen „romantischen“ Elemente haben mich sofort in die Geschichte der beiden Frauen mitgenommen und gefangen gehalten. Ehrlich gesagt fiel es mir schwer, das Buch zwischendurch mal wegzulegen... aber 512 Seiten in einem Rutsch durchlesen konnte ich leider nicht. Der Verlauf war auch nicht immer vorhersehbar und so hat das Buch die ganze Zeit eine gute Spannung aufrecht erhalten. Auch die Entwicklung am Ende war meiner Meinung nach nicht vorhersehbar, was mir wirklich gut gefallen hat. Übrigens, nicht nur die historischen Abläufe sind weitestgehend real, sondern auch die Rezepte und Geschichten dahinter: ich kenne gebackene Holunderblüten von meiner Mutter (ebenfalls einer Münchnerin) und so manches Romandetail hätte auch in meiner Familie so stattfinden können. Ein Rätsel bleibt allerdings: Gerne hätte ich „die Sirenen singen“ von Paul Klee kennen gelernt... aber ein bisschen Fantasie soll uns LeserInnen wohl bleiben... Danke für diesen schönen, umfassenden, informativen und unterhaltsamen Roman, den ich sehr gerne empfehle.

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Katharina Raith hat sich ihren Traum erfüllt und betreibt mit ihrer besten Freundin Isi eine gemeinsame Werkstatt, in denen sie alte Möbelstücke restaurieren. Eines Tages steht der Engländer Alex Bluebird vor ihrer Tür und erzählt ihr etwas von einer Verbindung zwischen ihren Familien, gleichzeitig überreicht er ihr das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Fanny. Während Katharina das Tagebuch liest, stellt sich heraus, dass so einiges anders war, als gedacht und die Vergangenheit viel mehr Geheimnisse verbirgt, wie geglaubt. Auch ihre Großtante Paula, Fannys einzige noch lebende Tochter, hüllt sich in Schweigen. Was ist damals wirklich passiert? Mit dem geschriebenen Tagebuch beginnt auch der zweite Handlungsstrang, die achtzehnjährige Fanny flieht in einer Nacht- und Nebelaktion kurz nach dem Tod der Mutter aus dem Elternhaus, fort von ihrem strengen Vater und fort von ihrer bestimmenden Zwillingsschwester Fritzi. Auf ihrer Zugreise nach München lernt Fanny die jüdische Familie Rosengart???? kennen. Mit der ebenfalls achtzehnjährigen Tochter der Familie, Alina, verbindet sie eine innige Freundschaft und sie beginnt als Köchin der Roseng... Genau das war Fannys großer Traum, bis eines Tages Fritzi ihr folgt. Meine Meinung: Geschichten über zeitenübergreifende Familiengeheimnisse mag ich sehr und auch Teresa Simons Buch konnte mich innerhalb kürzester Zeit fesseln. Die Autorin hat einen wirklich großartigen Schreibstil, der gleich von Anfang an in die Geschichte zieht und neugierig macht. Mit viel Gefühl und Emotionen erzählt sie von der jungen Katharina in der Gegenwart und deren Urgroßmutter Fanny, in der Vergangenheit, genauer in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die Geschichte ist spannend erzählt und dank der immer wieder abwechselnd erzählten Kapitel, mal aus Katharinas Sicht, mal aus Fannys Sicht, enden auch die einzelnen Kapitel immer wieder mit einem kleinen Cliffhanger und man ertappt sich dabei, dass man noch schnell ein Kapitel weiterlesen möchte, um zu erfahren, was denn passiert ist. Man erhält auch einen guten Einblick in das geschichtliche Geschehen und kann beobachten, wie die Nazis immer mehr Oberhand in Deutschland bekommen und das Grauen seinen Einzug erhält. Also ein sehr gut recherchierter historischer Hintergrund bietet hier eine interessante und spannende Perspektive. Kurz erwähnen möchte ich auch die Einblicke, die die Autorin uns von Berühmtheiten aus der damaligen Zeit gibt. So ist Fanny z.B. als Köchin bei Familie Paul Klee tätig und lernt dort nicht nur Rainer Maria Rilke kennen, sondern auch Bertold Brecht. Eingeläutet werden die Erzählungen aus der Vergangenheit immer durch Auszüge aus Fannys Tagebuch, so merkt man erst einmal gut, wenn die Perspektive sich wieder ändert und lernt zum anderen auch diese großartige Frau kennen und schätzen. Die Charaktere des Buches sind facettenreich und sehr lebendig sowohl in ihren Handlungen als auch in ihrer ganzen Art. Dank vieler kleiner Details fühlt man sich mit den Protagonistinnen verbunden und hat auch das Gefühl nicht nur über sie zu lesen, sondern an ihrem Leben teilnehmen zu dürfen. Katharina ist eine sehr sympathische junge Frau, die oft an sich selber zweifelt, was auch an ihrer schwierigen Beziehung zur Mutter liegt, denn diese Frau ist in ihrer Art sehr unterkühlt und stellt Katharinas Leben immer in Frage. Zum Glück gibt es da ihre beste Freundin Isi, die hier eindeutig Katharinas Gegenpol ist, lebendig und vor Tatendrang nur so sprühend, reißt sie ihre Freundin immer wieder mit. Dadurch werden die beiden Frauen auch für den Leser immer lebendiger. Katharina gleicht nicht nur Fanny vom rein äußerlichen, sondern ist ihr auch in ihrer eher ruhigen, gefestigten Art sehr ähnlich und auch in der Wahl der besten Freundin gibt es Parallelen zwischen Katharin und Fanny, denn auch Fannys Freundin Alina ist eine vor Lebendigkeit nur so sprühende Persönlichkeit. Ganz im Gegenteil zu Fritzi, Fannys Zwillingsschwester, deren besitzergreifende und eifersüchtige Art sie nicht gerade zur Sympathieträgerin der Geschichte werden lässt. Sie ist hier ein ganz deutlicher Gegenpart zu Fanny, die ich persönlich so gar nicht mochte. Mein Fazit: Eine lebendig, spannend und glaubwürdig erzählte Geschichte, die mich als Leserin schnell in ihren Bann zog. Mit einem gut recherchierten historischen Hintergrund und lebendigen, facettenreichen Charakteren wirkt der ganze Roman wie eine Geschichte aus dem wahren Leben. Fanny, Alina, Katharina und deren Freundin Isi sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe gerne ihre Geschichte mit allen Geheimnissen verfolgt und war dank detailreicher Schilderungen mitten im Geschehen. Eine ganz klare Leseempfehlung an alle, die gerne spannende Sommerlektüren lesen. Fünf von fünf Sternen!

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Katharina Raith hat sich ihren Traum erfüllt und hat zusammen mit ihrer Freundin Isabelle eine Restaurationswerkstatt in München eröffnet. Eines Tages steht der Engländer Alex Bluebird vor ihrer Tür und übergibt ihr die wertvollen Tagebücher ihrer Urgroßmutter Funny, die sich als Köchin einen Namen gemacht hat. Die Tagebücher reichen bis 1918 zurück. Isabelle ist hauptsächlich unterwegs um alte Fundstücke zu ergattern, darunter eine alte, komplette Ladentheke, die noch eine wichtige Rolle spielen wird. Fanny ist alleine nach München gezogen um dort bei einer jüdischen Familie als Köchin zu arbeiten, während ihrer Zwillingsschwester Fritzi zu Haus vor Sehnsucht vergeht und die ihrer Schwester bald nachreist. Von da ab kommt es zu einer fatalen Ereigniskette. Die Erzählstränge wechseln immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit, ich könnte nicht sagen welcher Teil mir besser gefallen hat. Der ganzen Geschichte mangelt es nicht an Spannung und man möchte das ganze Buch am liebsten in einem Rutsch lesen. Ein wenig gestört an dem Buch hat mir nur die schriftweise in Kursiv, die sehr häufig vorgekommen ist, und die ich schlecht lesen kann. Vom Thema und der Schreibweise her konnte mich die Story Voll und ganz überzeugen und ich kann es nur jedem weiter empfehlen der gerne Geschichten liest, die sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit spielen.

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Wer Romane mag mit verschiedenen Erzählsträngen zu unterschidlichen Zeiten mag, sollte sich diesen unbedingt mal anschauen – er ist spannend, leicht zu lesen und sehr unterhaltsam. Es gibt zwei Handlungsstränge, einer spielt in der Gegenwart, der andere in den Jahren zwischen den Weltkriegen. In der Gegenwart ist die Restauratorin Katharina die Protagonistin, die zufällig die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny erhält und in ihnen zu stöbern beginnt. Dabei stößt sie auf einige Geheimnisse, die sie natürlich versucht zu lüften. Fanny hat in den 1920er und darauffolgenden Jahren kein leichtes Leben, immer wieder tauchen neue Hindernisse auf, und schnell zeigt sich, welche Menschen tatsächlich zu ihr stehen. In der Vergangenheit habe ich mich richtig wohl gefühlt und mit Fanny gelitten – nicht nur, weil sie mir so sympathisch war mit ihrer liebenswerten und anpackenden Art, sondern weil ich diesen Erzählstrang einfach viel intensiver miterlebt habe und ihn authentischer fand. Hier hat die Autorin die damalige Stimmung sehr gut einfangen können und dem Leser Einblick gegeben in die schwierige Zeit zwischen den Weltkriegen – es gibt Klassenunterschiede, Aufruhr, Hass und Revolutionen; und genau mittendrin steht Fanny, die anfangs eher unbedarft wirkt, dann aber immer mehr ihre Frau zu stehen weiß. Nach und nach ergibt sich für den Leser ein Bild der damaligen Zeit, manches bleibt dabei zunächst ungeklärt und erst gegen Ende des Buches werden tatsächlich alle Geheimnisse gelüftet. Den Erzählstrang der Gegenwart fand ich dagegen eher oberflächlich und konstruiert, hier war mir die Stimmung und Atmosphäre irgendwie zu locker und leicht, als das es zur Geschichte gepasst hätte. Die eingebaute Liebesgeschichte wirkte zudem sehr konstruiert und leider auch nicht glaubwürdig, so dass ich diesen Handlungsstrang leider nicht so gelungen fand. Dazu kommt, dass mir Katharina als Figur zu oberflächlich gestaltet war – irgendwie hatte sie keine Ecken und Kanten und mit ihr habe ich überhaupt nicht mitgefühlt. Um ehrlich zu sein, war sie mir egal und ich war froh, wenn es wieder in die Vergangenheit zu Fanny ging. Der Schreibstil ist sehr leicht und lässt sich locker lesen, er erinnert eher an ein seichtes Sommerbuch. Die Seiten fliegen nur so dahin, weil die Geschichte durch viele Dialoge lebendig ist und zu keinem Zeitpunkt langatmige Passagen auftauchen. So bleiben leider auch Beschreibungen aus, die mir ein wenig gefehlt haben, denn leider sind beim Lesen bei mir nur wenige Bilder im Kopf entstanden. Die Geheimnisse werden natürlich gegen Ende alle aufgelöst, wobei ich die Auflösung ein wenig vorhersehbar fand und das, was ich vermutet habe, tatsächlich auch eingetreten ist. Daher war ich am Ende auch etwas enttäuscht, sicherlich auch, weil das Buch zum Schluss doch ein wenig kitschig wirkt, da sich alle Probleme in Luft aufzulösen scheinen. Nichtsdestotrotz habe ich die Geschichte gerne gelesen, und sie hat mich gut unterhalten – auch wenn es um ernste Themen geht, habe ich das Buch eher als leichte Unterhaltung empfunden und würde es vor allem denen empfehlen, die gerne mal in das Genre Familiengeheimnis auf zwei Zeitebenen reinschuppern wollen – ich gebe dem Buch 3,5 von 5 Sternen.

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Die Restauratorin Katharina Raith bekommt eines Tages Besuch von Alex Bluebird aus London. Im Gepäck hat er die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny. Katharina beginnt zu lesen und wird sofort in den Bann des Geschriebenen gezogen. Fanny war einst Köchin und hatte eine Anstellung in einem jüdischen Haushalt. Die Tochter des Hauses wurde ihr zur besten Freundin. Fannys Kochkünste sprechen sich herum und so bekocht sie nebenbei auch große Gesellschaften in Künstlerkreisen. Paul und Lily Klee, Rainer Maria Rilke - Fanny ist auf einmal in einer ganz anderen Welt Zuhause, doch nie vergisst sie den Holunderstrauch von Zuhause, ein Stück Heimat, an das sie immer wieder gerne zurückdenkt. Doch nicht nur Fanny verändert sich. Deutschland verändert sich. Die Nazis gewinnen immer mehr die Oberhand. Und dann steht plötzlich auch noch Fannys Zwillingsschwester Fritzi vor der Tür. Katharina taucht immer mehr in die Geschichte ihrer Urgroßmutter und deren Zwillingsschwester ein, doch es ranken sich Geheimnisse um die beiden Frauen. Katharina stellt Fragen, doch ihre Familie will ihr keine Antworten geben. Was ist damals passiert, das niemand über Fritzi sprechen will? "Die Holunderschwestern" - eine fesselnde und tief bewegende Geschichte, unterhaltsam, geheimnisvoll und unendlich spannend. Die Erzählung wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Dem Leser begegnen vielschichtige und interessante Persönlichkeiten. Die Autorin achtet liebevoll auf Details, so dass der Leser das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Die Autorin versteht es auch zu gut, den Personen Leben einzuhauchen. "Die Holunderschwestern" - eine gefühlvolle und tragische Familiengeschichte. Vor meinem inneren Auge lief ein Film ab. Dieses Buch hat mich die Stunden nur so vergessen lassen. Eine wunderbare und packende Lektüre, die man sich nicht entgehen lassen sollte! Absolute Lese-Empfehlung!

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Holunder für die Seele

Von: Carmen Dauer aus Ansbach

08.07.2016

Katharina Raith bekommt die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny und verliert sich in der Vergangenheit. Sie ahnt noch nicht, das dieses Tagebuch ihrer aller Vergangenheit neu schreiben wird. Fanny fängt in München ein neues Leben an, fern von ihrer Zwillingsschwester Fritzi und der Familie, die sie alle in Weiden zurück lässt. Sie liebt ihre Zwillingsschwester Fritzi zwar über alles, aber diese engt sie so ein und ist auf alles und jeden Eifersüchtig, so das sie in ihrer nähe nie ihr eigenes leben, leben kann. Doch alles kommt anders wie geplant, so ist das Leben. Die Geschichte wird in zwei Zeit-ebnen erzählt und das gefällt mir sehr gut. Die Zwillinge Fanny und Fritzi, die im Jahr 1990 im ländlichen Weiden auf die Welt kommen, stehe im Mittelpunkt der Geschichte. Ihre Familie pflanzt kurz nach der Geburt einen Holunderstrauch, der ihnen immer Glück bringen soll. Teresa Simon hat einen tollen Schreibstil und das Buch liest sich fast von alleine. Die meisten Charaktere sind lebensecht beschrieben und man kann sie einfach gut leiden. Die geschichtlichen Hintergründe, zwischen den beiden Weltkriegen, werden mit eingebunden und ich finde das macht es noch interessanter. Da hätte ich mir sogar gewünscht, das man den schrecken dieser Zeit, die Judenverfolgung, die Nazizeit noch tiefer in das ganze verankert hätte. Mir persönlich war leider vieles einfach zu Oberflächlich und fast alles löst sich irgendwann in Wohlgefallen auf, es war einfach alles etwas unrealistisch. Das ist aber mein persönlicher Geschmack und ich kann nur jeden empfehlen, das Buch selbst zu lesen. Auf den letzten Seiten finden sich dann sogar noch ein paar leckere Rezepte, die alle aus dem Kochbuch von Teresa Simons Großmama stammen.

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Inhalt: München 1918. Die junge Fanny – Franziska – sitzt im Zug nach München und will der Provinz entfliehen. Ihre sensible Zwillingsschwester Friederike musste sie zurücklassen. Als die reiche Witwe Dora mit ihren beiden Kindern zusteigt, ahnt Fanny noch nicht, dass ein tragisches Schicksal seinen Anfang nimmt. München 2015. Katharina erhält einen Brief aus London: In einem Archiv wurden Tagebücher ihrer Urgroßmutter Franziska gefunden. Katharina wird neugierig. Wie kommt es, dass die Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter, einer einfachen Köchin, in London verwahrt werden? (Quelle Inhalt: Heyne Verlag) Persönliche Meinung: Auch der zweite Roman von Teresa Simon bezaubert schon auf den ersten Blick mit seinem wunderschönen Cover. Es ist wirklich sehr schön gestaltet und hat mich persönlich sofort angesprochen und ich habe es auch jedes mal eine Weile bewundert wenn ich das Buch zur Hand genommen habe. Auch der Inhalt klang sehr vielversprechend und so freute ich mich sehr darauf, diese Geschichte zu entdecken. Wie in diesem Genre meist üblich haben wir auch hier zwei Zeitstränge. In der Gegenwart 2015 haben wir unsere Protagonistin Katharina. Katharina bekommt von dem Engländer Alex Bluebird die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny ausgehändigt. Dadurch gelangen wir in den zweiten Zeitstrang. Nämlich Fannys. Dieser beginnt im Jahr 1918. Beide Zeitstränge haben mir gut gefallen. Den historischen fand ich allerdings besser als den in der Gegenwart. Ich hatte viel Spaß daran Fannys Leben zu erforschen und war immer voller Freude wenn ich sah, dass wir wieder in die Vergangenheit gehen. Auch hat mir Fanny als Charakter mehr gefallen als Katharina. Katharina ist zwar auch eine sympathische Frau aber mit Fanny kann sie leider nicht mit halten. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass Fannys Leben natürlich viel spannender dargestellt ist als das von Katharina. Die Tagebucheinträge belaufen sich auf die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und ich fand vieles daran total spannend. In der Schule haben wir damals vor allem den 2. Weltkrieg wirklich bis sonst wohin durch gekaut, aber hier wurde eben viel berichtet über die Jahre davor und wie überhaupt alles entstand. Das hat mir wirklich gut gefallen und ich konnte mein Geschichtswissen damit auch noch etwas aufpolieren. Leider muss ich sagen, dass ich die Geschichte ab einem gewissen Punkt sehr vorhersehbar fand und ab da habe ich auch nicht mehr mit so großen Eifer gelesen. Das Ende war daher auch nicht überraschend und konnte mich nicht ganz begeistern. Dennoch ist dies ein Buch, was mir viel Freude bereitet hat. Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön und man kann sich so richtig in die Geschichte fallen lassen und sich wohl fühlen. Ein richtig tolles Buch um sich abends ein zu kuscheln und sich in vergangene Zeiten zu träumen. Als besonderes Extra finden wir hinten in dem Buch noch die Rezepte um die es hier in der Geschichte geht. Das finde ich richtig toll und ich werde sicher das ein oder andere mal nachkochen :) Fazit und Bewertung: Eine wirklich schöne Geschichte, die ganz wundervoll geschrieben ist. Wie schon erwähnt fand ich, dass das "große Geheimnis" zu stark angedeutet wurde, was mir etwas die Spannung nahm. Dennoch kann ich das Buch wirklich empfehlen. Auch gefiel mir "Die Holunderschwestern" viel besser als der erste Roman von Teresa Simon.

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