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Rezensionen zu
Die Holunderschwestern

Teresa Simon

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Zwei Frauen –zwei Geschichten – eine Familie……. München 1918: Die junge Fanny hat ihre Mutter verloren und sehnt sich danach, der Enge der Familie und ihrer Heimat und der (Oberpfalz) zu entfliehen. Das Schicksal kommt der jungen Frau gelegen, ein Bruder hat schon sein Glück in München gemacht und vermittelt Fanny eine Anstellung bei einer Schneiderin. Franzi, die sensible Zwillingsschwester bleibt leider zurück. Im Zug nach München lernt die aufregte und ein wenig eingeschüchterte Fanny eine jüdische Familie kennen und freundet sich mit deren Kindern an. München 2015: Katharina Raith ist Mitte 30 und hat sich mit ihrer besten Freundin und Partnerin, Isi, gerade mit einer eigenen Werkstatt zum Restaurieren von alten Möbeln selbständig gemacht. Das Geschäft fängt langsam zu laufen und Katharina hat sich in ihrem Leben eingerichtet, sie ist zufrieden, auch wenn die große Liebe ihr noch nicht begegnet ist. Eines Tages steht überraschend ein überaus charmanter und gutaussehender Engländer vor ihrer Tür und überreicht ihr die Tagebücher ihrer Urgroßmutter. Viel Zeitgeschichte, sympathisches Protagonistinnen und die böse Eifersucht…. Katharina ist verwirrt, aber auch gespannt, als sie anfängt in diesen Kladden zu lesen, stellt sie fest, in ihrer Familie gab es viele Geheimnisse: Die Geschichte ihrer Urgroßmutter Fanny, die in den bewegten 20iger Jahren einer jüdischen Familie in München den Haushalt führte und alle mit ihrem Holunderkompott verwöhnte zieht sie ganz in seinen Bann. Katharina will mehr wissen, nicht nur über die überaus herzliche und sympathische Fanny, die mutig ihre Chance ergriff, sondern auch über die schöne und zarte Alina, die Tochter des Hauses, deren Glück durch die Repressalien der sich ankündigenden Nazi-Herrschaft bedroht wird. Alina und Fanny sind sich sehr herzlich zugetan und echte Freundinnen geworden. Besonders Fanny ist bereit mit der Schwester im Herzen durch dick und dünn zu gehen, was Fritzi die Zwillingsschwester Fannys, die inzwischen auch in München eine Anstellung gefunden hat, sehr eifersüchtig werden lässt. Alle drei erleben den Aufbruch und die Schrecken dieser später sehr düsteren Zeit hautnah mit und ihr Schicksal ist auf tragische und sehr spannende Weise miteinander verwoben. Das macht die Geschichte ungeheuer anziehend, besonders mit Fanny habe ich mich sehr identifizieren können, weil sie tapfer und tatkräftig ihr Schicksal annimmt und immer versucht, das Beste daraus zu machen. Meistens ist sie ruhig und zurückhaltend, aber wenn es darauf ankommt, schafft sie es auch vermeintlich stärkeren Gegner die Stirn zu bieten. mir hat das sehr gut gefallen, dass diese Figur ihre Ängste überwindet und sich nicht in die passive Opferrolle hineindrängen lässt, Fanny ist für ihre Zeit mindestens ebenso selbstbestimmt wie Katharina, die viele Jahrzehnte später nicht nur den Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur kommt, sondern auch selbst ganz unverhofft ihr Glück findet. Fazit: Teresa Simon hat diese Familiensaga sehr fesselnd und spannend erzählt. Von der ersten Seite an war ich mitten im Geschehen und ungeheuer gespannt darauf, ob am Ende der Geschichte wohl alle Familiengeheimnisse, die in der Story so nach und nach ans Licht kommen, aufgedeckt werden können. Mit Fanny habe ich mitgelitten und gehofft, dass sie sich ihr Glück nicht zerstören lässt und mich auch an ihren Geheim-Rezepten erfreut, für die sie sogar von der Familie des Malers Paul Klee engagiert wurde. Der historische Background wurde stimmig recherchiert und die Jahre der Münchner-Räterepublik und deren späteres Scheitern fesselnd in die Geschichte eingebaut. Das hat mir sehr gut gefallen! Die zweite Ebene mit der Urenkelin Katharina ist zwar in der Geschichte ein wenig blasser ausgearbeitet, aber auch bei Katharina habe ich mich am Ende mit ihr gefreut, dass sie ihr Glück gefunden hat. Mich hat aber besonders das Schicksal von Fanny gar nicht mehr los gelassen und ich habe das Buch sehr schnell zu Ende gelesen, weil ich einfach wissen musste, wie es mit ihr weitergeht. Ein tolles Buch für alle die Familiengeschichten mit historischem Kontext mögen und auch zu einer Herz-Schmerz-Liebesgeschichte mit Happy End nicht nein sagen. Perfekte Lektüre um das Wochenende auf der Couch zu verbringen!

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Meine Erwartungen: Besonders gefreut habe ich mich neben dem deutschen Schauplatz vor allem die zwei verschiedenen Zeitebenen. Nämlich ab 1918 und im Jahr 2015. Außerdem habe ich gehofft, dass mir beide Hauptcharaktere in beiden Zeiten mir schnell ans Herz wachsen und ich mich in sie hineinversetzen kann. Zwar ist es ein recht dickes Buch mit seinen knapp 500 Seiten, aber wenn der Schreibstil gut ist, dann geht das ziemlich schnell. Gedanken während dem Lesen: Ich hätte erwartet, dass ich schneller durch das Buch komme, was jedoch nicht der Fall war. Ganze 4 Wochen hing ich an dem Buch, was aber definitiv nicht am Schreibstil oder der Geschichte lag. Nur muss ich zugeben, dass ich so historische Geschichten nicht so schnell durchsuchten kann, egal, wie spannend und abwechslungsreich sie sind. Denn ich habe dieses Buch wirklich sehr genossen und habe die ganzen Charaktere in mein Herz geschlossen. Die ganze Familie von Katharina ist zwar sehr unterschiedlich, aber alle in ihrer Art besonders und herzensgut. Der Handlungsstrang in den Nachkriegszeiten des 1. Weltkrieges fand ich super spannend, da man in der Schule mehr oder weniger nur alles über den 2. Weltkrieg und was danach ablief, lernt und den 1. Weltkrieg bzw. das Danach nicht analysiert wird. Und gerade so persönliche Geschichten sind am spannendsten und machen die Zeit so interessant. Die Geschichte um Fanny und ihre Schwester Fritzi hat mich total mitgenommen, geschockt und auch ergriffen. Höhen, Tiefen und vor allem die Machtergreifung der Rechten war wirklich schleichend, aber irgendwann so präsent, das man schnell mitten drin war. Gegen Ende wurde es dann nochmal richtig spannend - und das nicht nur in der früheren Geschichte, sondern auch bei Katharina privat. Spannend wurde es zwar, aber das Ende ging trotzdem ziemlich schnell bzw. wurde schnell erzählt. Mein Fazit: Das Buch hat mir wirklich gut gefallen und Spaß gemacht zu lesen. Auch wenn ich etwas länger dafür gebraucht habe, kann ich sagen, dass es eine tolle Geschichte über viele Generationen ist, die mitreist und Spaß macht. Das Nachwort der Autorin lässt nochmal alles intensiver wirken und die angehängten Rezepte von Fanny sind einfach wunderbar und ein kleiner Zusatz, den es nicht in jedem Buch gibt.

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In der Rahmenhandlung geht es um die Restauratorin Katharina Raith, die zusammen mit ihrer Partnerin und besten Freundin Isi eine gut gehende Werkstatt betreibt. In ihrer Freizeit kocht Katharina sehr gerne, bevorzugt Gerichte aus der alten, handgeschriebenen Kladde, in der ihre Urgroßmutter Fanny ihre Rezepte und persönlichen Tipps aufgeschrieben hat. Franziska Raith, wie Fanny eigentlich hieß, hatte in jungen Jahren ihre Heimatstadt Weiden verlassen und war nach München gegangen, wo sie als Köchin arbeitete. Eines Tages steht ein fremder junger Engländer vor Katharinas Tür. Alex Bluebird, wie er sich vorstellt, hat einige alte Fotos dabei und das Tagebuch von Fanny. Katharina ist völlig verblüfft und kann sich gar nicht vorstellen, wie das Tagebuch ihrer Urgroßmutter nach England gekommen sein soll. Neugierig beginnt sie zu lesen. Zusammen mit Katharina tauchen wir, während sie in Fannys Tagebuch liest, in eine andere Zeit ein. Wir lernen Fanny kennen, als sie mit dem Zug nach München unterwegs ist. Während der Fahrt macht sie Bekanntschaft mit einer jüdischen Familie und freundet sich mit der Tochter Alina an. Es ist nicht leicht für die junge Frau, in München Fuß zu fassen, aber als Fanny ihren Arbeitsplatz als Weißnäherin verliert, nimmt die Familie Rosengart sie als Köchin bei sich auf. Sie verbringt eine glückliche Zeit bei Alina, die ihr zur besten Freundin wird und deren Familie. In der großen Stadt fühlt sie sich wohl, und bald kommt sie auch in Kontakt mit Münchner Künstlerkreisen und kocht für sie so manches Festessen. Eines Tages steht Fannys Zwillingsschwester Fritzi vor der Tür. Auch sie möchte in München bleiben und eine Anstellung finden. Es brechen schwierige Zeiten an, und einige tragische Ereignisse sowie Fritzis Eifersucht entfernen die Zwillingsschwestern immer mehr voneinander. Aber wie Fanny es ausdrückt: Es geht nicht mit ihr, aber auch nicht ohne sie. Gerade die Einblicke in die Vergangenheit von Katharinas Familie, die man im Roman durch die detaillierten Schilderungen aus Fannys Tagebüchern erhält, haben mich fasziniert. Die frühere Handlung spielt im Zeitraum zwischen den beiden Weltkriegen. Es ist eine Zeit des Umbruchs, die Monarchie wird abgeschafft und vorübergehend entsteht eine Räterepublik. In dieser Zeit werden die Nationalsozialisten und ihr Einfluss immer stärker. Für die Familie Rosengart brechen schwere Zeiten an, denn Juden sind in München nicht mehr sicher. Für mich waren die Schilderungen der damaligen Zeit besonders eindrucksvoll, weil es diverse Parallelen zwischen Fannys und meiner Familie gibt, denn auch meine Urgroßmutter war Köchin in München, und einige ihrer Rezepte von damals haben wir in der Familie bewahrt. Auch musste ich beim Lesen oft an meine Großeltern denken, die sich ebenfalls im Zeitraum der Handlung kennengelernt haben. Es sind mir daher immer wieder Details aus alten Erzählungen zu meiner eigenen Familiengeschichte eingefallen. Der Erzählstrang über die Vergangenheit hat mich absolut fasziniert, und mir ging es so wie Katharina mit Fannys Tagebüchern, ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Spannend fand ich auch die vielen Details zu Künstlern dieser Zeit, denn Fanny lernt nicht nur Paul Klee und seine Familie kennen, sondern viele weitere interessante Menschen, die damals in München gelebt haben. Hier wurde sehr viel Reales in die Handlung aufgenommen, und die detaillierten Beschreibungen der Schauplätze tun ein Übriges, den Leser zu fesseln. Die Abschnitte, die in der Gegenwart spielen, sind für mein Empfinden wirklich nur ein netter Rahmen. Hier hatte ich manchmal den Eindruck, dass die Handlung mit Hilfe einiger Zufälle, die mir manchmal nicht so ganz glaubwürdig erschienen, zurechtgebogen wurde. Auch wurden hier im zwischenmenschlichen Bereich noch ein paar Dramen eingefügt, die für mein Gefühl unnötig waren, weil sie etwas konstruiert wirkten. Ich finde, die Tragödien der Vergangenheit hätten völlig ausgereicht. Leider geht aufs Ende zu alles ziemlich schnell, und einige Nebenzweige der Handlung verlaufen irgendwo im Nichts. Es klärt sich nicht alles, und zu manchen Ereignissen hätte ich gerne etwas mehr erfahren. Trotz meiner kritischen Anmerkungen hat mir der Roman aber insgesamt ausgesprochen gut gefallen, schon aus dem Grund, weil mich die Vergangenheit emotional sehr berührt hat. Auch gibt Fanny am Schluss noch einige bayerische Rezepte preis, und beim Lesen musste ich schmunzeln, denn alle hätten auch aus dem Kochbuch meiner eigenen Urgroßmutter stammen können.

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Bei Katharina Raith, Single, Anfang 30 und Restauratorin in München, taucht plötzlich ein sympathischer Engländer auf, der ihr die Tagebücher ihrer Urgroßmutter bringt. Katharina ist natürlich neugierig und beginnt diese Aufzeichnungen zu lesen. Die sehr geheimnisvollen Einträge bringt Katharina dazu, über das Leben ihrer Urgroßmutter Fanny, die 1918 von Weiden nach München gezogen ist, zu recherchieren. Über die Tagebucheinträge erfahren wir die tragische Geschichte von Fanny und ihrer Zwillingsschwester Franzi. Teresa Simon hat diese Familiensaga sehr fesselnd und spannend erzählt. Von der ersten Seite an war ich mitten im Geschehen und war gespannt darauf, ob am Ende der Geschichte wohl alle Familiengeheimnisse, die in der Story so nach und nach ans Licht kommen, aufgedeckt werden können. Die Charaktere in dieser Familiensaga sind sehr lebendig gezeichnet. Fanny und Katharina sind sehr sympathisch. Der Erzählstrang 1918 in München spielt zu einer düsteren Zeit und ist entsprechend für Tragödien in Geschichten prädestiniert. Die Autorin scheint über diese Zeit sehr genau recherchiert zu haben. Am Ende der Geschichte sind einige von Fannys Lieblingsrezepten aufgelistet, die zum Nachkochen einladen. 5/5 Sterne für diese spannende, geheimnisvolle Familiengeschichte mit vielen Wendungen.

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Inhalt: 1918 in München: Franziska – die von allen Fanny genannt wird – will weg von ihrer Heimat und ist auf den Weg nach München unterwegs. Auch so sehr Sie sich freut endlich von dort fliehen zu können, ist ihr Weg nicht nur mit glücklichen Augen zu sehen, sondern auch mit einem traurigen. Denn Fanny muss ihre Zwillingsschwester Friederike zurücklassen. Auch wenn es eine noch so schwere Entscheidung für Fanny war, musste Sie es einfach tun. Als Fanny nun endlich im Zug sitzt, dauert es nicht lange, bis eine reiche Witwe Namens Dora, in den Zug steigt. Nicht alleine, sondern mit ihren beiden Kindern. Zu diesem Zeitpunkt, weiß Fanny noch nicht, was das Schicksal alles für sie bereit hält. München im Jahr 2015. Katharina bekommt einen seltsamen Brief zugestellt, der von ihrer Urgroßmutter Franziska sein soll. Doch als sie den Brief liest kommen ihr so manche Fragen in den Kopf. Warum werden die Briefe von Franziska in London verwahrt? Sie war ja nur eine einfache Köchin dort zu der damaligen Zeit. Zum Cover: Das Cover ist zauberhaft und schreit förmlich danach, das man es anfasst. Ein richtiger Hingucker. Meine Meinung: Es war mein erstes Buch, der Autorin, das ich gelesen hab. Aber es musste auch sein und ich hab mich schon riesig drauf gefreut, da ich schon soviel gutes gehört habe. Es war eine wundervolle Geschichte, die tief in das Jahr 1918 zurück geht. Auch da es in München und in Weiden spielt, war es für mich eigentlich schon fast ein Muss! Ich merke immer wieder das mir auch historische Geschichten, sehr gut gefallen. Sowie auch dieses Buch. Es geht um Familien Geheimnisse, die Teresa Simon sehr spannend umsetzt. Die Autorin hat einen ganz besonderen Schreibstil, der einen wirklich festhält. Einfach nur außergewöhnlich. Katharina hat mir sehr gut als Charakter gefallen, da sie fand ich, nicht die typische Frau ist. So ging es mir zumindest. Da sie ihren Traum erfüllt hat, der nicht wirklich typisch Frau ist, was mir gefallen hat. Ich selbst war sehr neidisch darüber, das sie diesen Job hat, den hätte ich auch sehr gerne gehabt. Mich hat es auch überrascht und gefreut, das Namen von eigentlich bekannten Leuten drin vorkamen. Welche verrate ich natürlich nicht, das müsst ihr schon selbst lesen. ;) Aber das fand ich eine super tolle Idee. Man bekommt auch sehr starke Einblicke, in die Zeit von früher. Was alles an Luxus war, was sich nicht jeder leisten konnte. Kochtipps bekommt man auch genügend mit :D vor allem aber auch, echt viel Hunger ^^. Bei den ganzen leckeren Gerichten, kann da einem schon das Wasser im Mund laufen. Wer einen schönen Tag verbringen möchte, mit einem guten Buch, würde ich auf alle Fälle zu diesem Buch raten. Es ist was fürs Herz, aber dennoch auch spannend, was das Geheimnis betrifft. Man lernt viele tolle Charaktere kennen, die einen das Herz erwärmen.

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Die Holunderschwestern München 1918. Die junge Fanny – Franziska – sitzt im Zug nach München und will der Provinz entfliehen. Ihre sensible Zwillingsschwester Friederike musste sie zurücklassen. Als die reiche Witwe Dora mit ihren beiden Kindern zusteigt, ahnt Fanny noch nicht, dass ein tragisches Schicksal seinen Anfang nimmt. München 2015. Katharina erhält einen Brief aus London: In einem Archiv wurden Tagebücher ihrer Urgroßmutter Franziska gefunden. Katharina wird neugierig. Wie kommt es, dass die Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter, einer einfachen Köchin, in London verwahrt werden? Die Autorin Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, und lässt sich immer wieder von stimmungsvollen historischen Schauplätzen inspirieren. Das Cover Es handelt sich um ein typisches Cover für einen romantischen Liebesroman: zarte Farben und von Schönheit geprägte Darstellungen einer verträumten Welt mit einer schönen Frau, einem Park, einer weißen Villa sowie dem Holunderstrauch, der im Buch eine nennenswerte Rolle spielt. Da die Geschichte aber auch eine sehr harte und arme Zeit – die Zeit zwischen den beiden großen Weltkriegen – behandelt, strahlt das Cover in meinen Augen doch etwas zu viel heile Welt aus. Die Geschichte Katharina Raith hat sich zusammen mit ihrer Kollegin Isi selbständig gemacht; als Möbelrestauratorinnen betreiben sie zusammen eine Werkstatt. Eines Tages bereitet Katharina in ihrer Wohnung, die über der Werkstatt liegt, Dampfnudeln aus der Rezeptsammlung ihrer Urgroßmutter zu. Plötzlich steht statt ihrer Kollegin ein sehr netter Engländer vor der Tür, der ihr Tagebücher ihrer Urgroßmutter bringt, die in einem Archiv in London gefunden wurden. Katharina kann das nicht verstehen, denn sie glaubt zu wissen, dass ihre Uroma niemals in England war. Zur selben Zeit stöbert Isi in einer Scheune eine verwitterte Ladenzeile auf, die später das Familienschicksal aufmischen wird. In den Tagebüchern geht es um die schwierige Beziehung der Zwillingsschwestern Fanny und Fritzi hauptsächlich in der Zeit von 1918 bis 1937 in München und damit auch um eine schwierige Zeit im Umfeld der beiden jungen Frauen. Die wiederaufgetauchten Tagebücher fördern viele Geheimnisse und Geschichten der Familie zutage, und die Familienmitglieder, ihre Beziehungen untereinander sowie ihre Freunde erscheinen plötzlich in einem anderen Licht. Es ist die Zeit der sogenannten „zerrissenen Jahre“ zwischen den beiden Weltkriegen. Fanny verlässt mithilfe ihres älteren Bruders die Heimat und fährt mit dem Zug nach München. Im Zug lernt sie die jüdische Witwe Dora und deren Kinder kennen, ohne zu ahnen, dass die Tochter Alina später ihre beste Freundin werden wird. Die Geschichte wird über nahezu hundert Jahre auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen aus der Perspektive der Uroma, die ab 1918 alles in ihren Tagebüchern aufgezeichnet hat und den Leser richtiggehend in ihre Kladde hineinkriechen lässt. Und zum anderen aus Katharinas Sicht im Jahr 2015, die die Tagebücher geradezu verschlingt. Durch die Wechsel der Zeitepochen und die scheibchenweise Freigabe der Irrungen und Wirrungen ist das Buch sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Meine Meinung Auf den ersten etwa hundert Seiten war ich hin und her gerissen. Zum einen fand ich die vielen fachlichen Ausführungen zum Beruf der Möbelrestauratorin (z. B. die detaillierte Beschreibung ihrer Arbeitsschritte) viel zu ausführlich und zu lang. Außerdem dauerte es eine Weile, bis ich alle Personen kannte und zuordnen konnte. Dies lag daran, dass es in der Geschichte um eine Familie in drei Generationen geht, und alle Frauen haben wiederum mehrere Kinder, die dann im Laufe der Zeit erwachsen werden. Beim Lesen musste ich somit neben den Vor- und Zunamen auch die Namen derer erfassen, die nur Nebenrollen ausfüllten und nur selten oder gar nicht in Aktion traten. Auch gab es einige, die zusätzlich zu ihren langen Vornamen auch noch einen Spitznamen hatten. Es ist also für den Leser am Anfang etwas anstrengend, alle Figuren und ihre Beziehung untereinander zu erfassen. Dann aber entwickelt sich die Geschichte neben den persönlichen Entscheidungen der Figuren auch durch die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse weiter, und man wird in die Handlung hineingerissen und davon berührt. Das Buch ist sehr gut recherchiert, gerade auch die historischen Ereignisse sind glänzend in das Leben der handelnden Personen eingebunden und eingeordnet. Die Schauplätze sind exzellent beschrieben. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und machen es dem Leser leicht, sie zu mögen – oder vielleicht auch nicht. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Nicht so gut gefallen hat mir der Charakter der Zwillingsschwester Fritzi und ihre kindische Eifersucht. Auch hätte ich mir gewünscht, mehr aus Alinas späterem Umfeld zu erfahren. Als Jüdin in dieser Zeit wäre das sicher interessant gewesen. Und im letzten Teil wurden einzelne Erzählstränge gar nicht aufgelöst bzw. etwas zu flach zu Ende geführt. Manches wurde sogar von den Nachkommen nur vermutet. Das fand ich schade. Der Schluss der Geschichte ist typisch für einen Frauenroman und passt damit auch zum Cover des Buches. Alles in allem finde ich das Buch sehr lesenswert. Warum? Es handelt sich um eine Zeitreise durch hundert Jahre, und die historischen Ereignisse in all ihren Facetten reichen weit in den Alltag der Familie hinein. Es geht um Liebe, Freundschaft, Wut, Eifersucht und Verzeihung, um die Auswirkungen auf das Leben von Menschen in Zeiten von Krieg und Not. Ebenso geht es um die Freundschaft zwischen Privilegierten und solchen, die es nicht sind, auch wenn sich möglicherweise Situationen umkehren. Das Buch zieht den Leser in seinen Bann und liefert sogar noch einige Kochrezepte, die Fanny für ihre Herrschaft zubereitet hat. Eine absolute Leseempfehlung! "friedericke" von Friederickes Bücherblog

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Mit diesem Buch hatte ich gleich doppelt Glück: Zum einen, weil ich es bei einer Verlosung gewonnen habe, inklusive Widmung der Autorin. Zum anderen, weil sich dieses Buch dann auch noch als super-spannende, unterhaltsame Lektüre entpuppte. Es handelt sich um eine Geschichte auf zwei Zeitebenen rund um ein dunkles Familiengeheimnis. München, 2015: Die Restauratorin Katharina bekommt unverhofft Besuch von einem Engländer, der sich ihr als Alex Bluebird vorstellt und ihr die Tagebücher ihrer verstorbenen Urgroßmutter Fanny überreicht. Die hatte er im Nachlass seiner eigenen Großmutter gefunden. Fortan taucht Katharina ein in die Lebensgeschichte von Fanny, die 1918 als junges Mädchen ihre Heimatstadt Weiden in der Oberpfalz verlassen hatte, um in München zu arbeiten. Ihre Zwillingsschwester Fritzi hatte sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge daheim zurückgelassen, denn die enge Bindung der beiden Schwestern war für Fanny Fluch und Segen zugleich. Noch im Zug nach München machte Fanny die Bekanntschaft von Alina Rosengart und zwischen den beiden jungen Frauen entwickelte sich eine Freundschaft, die viele Jahre andauerte und schwere Zeiten überstehen musste. Denn in München kam es kurz nach Ende des ersten Weltkriegs zu blutigen Auseinandersetzungen, zur Niederschlagung der Räterepublik und zu offenen Straßenkämpfen. Fanny arbeitete als Köchin bei der wohlhabenden Familie Rosengart, bis sie später ein eigenes Lokal übernehmen konnte. Und dann stand plötzlich Fritzi vor ihrer Tür und es kam zu dramatischen Ereignissen, die Katharina nur nach und nach durchschaut. Wie kamen Fannys Tagebücher nach England in den Besitz von Alex‘ Großmutter? Und was passierte mit der jüdischen Alina, als in München die Nationalsozialisten erstarkten? Katharinas eigene Mutter, zu der das Verhältnis ohnehin schwierig ist, hüllt sich in Schweigen über das, was in ihrer Familie passiert ist. Am Ende kommt die Auflösung von gänzlich unerwarteter Seite. Mir ging es mit diesem Roman so wie Katharina mit den Tagebüchern ihrer Urgroßmutter. Zitat: „Katharina würde es nur erfahren, wenn sie weiterlas, doch das alles war für sie derart aufregend, dass sie zwischendrin immer wieder Pausen brauchte, um zu verarbeiten. Gleichzeitig drängte sie es, möglichst rasch voranzukommen – ein Dilemma, für das sie noch keine Lösung gefunden hatte.“ Ich schon: weiterlesen! Wenn’s sein muss, die ganze Nacht hindurch! Zu spannend war die Geschichte, als dass ich das Buch hätte weglegen können. Häufig musste ich bei der Lektüre auch an die Romane „Tanz des Vergessens“ und „Spiel der Hoffnung“ von Heidi Rehn denken, die ebenfalls in München in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen spielen. Somit rundete der Roman „Die Holunderschwestern“ das Bild, das ich von dieser Zeit gewonnen hatte, perfekt ab. Die Lektüre ist perfekt für alle, die es wie ich schätzen, wahre historische Begebenheiten in einer spannenden Geschichte verpackt nachzulesen. Es ist, laut Nachwort der Autorin, zudem „ein Roman für Mütter und Töchter, für Großmütter und Enkelinnen, für Tanten und Nichten. Es ist aber auch ein Roman für Freundinnen, die sich ehrlich und einander liebevoll zugewandt auf dem Lebensweg begleiten.“ Einen wirklich nur winzig kleinen Kritikpunkt habe ich: Im Buch kommt mehrmals der Begriff „Brezeln“ vor und der ist mir doch ziemlich aufgestoßen, denn in München sagt das kein Mensch, hier heißt das „Brezn“. Offenbar hatte der Verlag die Befürchtung, der Roman könne zu sehr ins „Regionale“ abdriften. Ich persönlich finde, der Ausdruck „Brezn“ hätte einfach authentischer gewirkt, aber sei’s drum, der Spannung der Geschichte tut das keinen Abbruch. Nettes Extra: Im Anhang des Buches finden sich viele von Fannys Lieblingsrezepten zum Nachkochen wieder. Hier handelt es sich nun tatsächlich ausnahmslos um typisch bayerische Gerichte wie Dampfnudeln, Auszogene, Schweinsbraten, Böfflamott oder Leberknödelsuppe. Witzig: Das Rezept für Bayerisch Creme verwende ich genau so schon seit Jahren, das ist nämlich in unserer Familie traditionell der Nachtisch an Heiligabend. Summa summarum: Eine ganz klare Kaufempfehlung, spannende Lesestunden sind garantiert!

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München 1918. Die junge Fanny – Franziska – sitzt im Zug nach München und will der Provinz entfliehen. Ihre sensible Zwillingsschwester Friederike musste sie zurücklassen. Als die reiche Witwe Dora mit ihren beiden Kindern zusteigt, ahnt Fanny noch nicht, dass ein tragisches Schicksal seinen Anfang nimmt. München 2015. Katharina erhält einen Brief aus London: In einem Archiv wurden Tagebücher ihrer Urgroßmutter Franziska gefunden. Katharina wird neugierig. Wie kommt es, dass die Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter, einer einfachen Köchin, in London verwahrt werden? Eckdaten: Taschenbuch: 512 Seiten - 9,99€ Kindle: 513 Seiten - 8,99€ Verlag: Heyne Verlag (13. Juni 2016) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3453419235 ISBN-13: 978-3453419230 Katharina ist Möbelrestauratorin in München. Sie und ihre beste Freundin haben ein eigenes Geschäft. Eines Tages kommt ein junger Engländer namens Alex Bluebird zu ihr und übergibt ihr die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Franziska aus dem Jahr 1918. Dazu gibt es viele offene Fragen. U.a.: Warum wurden die Tagebücher in London verwahrt, warum weiß sie nichts von der Zwillingsschwester von Franziska und warum sind alle bei diesen Themen verschwiegen. Nach und nach liest sie alle Tagebücher durch und es tauchen mit jeder Seite neue Fragen auf, die sich erst am Schluss beantworten lassen. Was dahinter steckt müsst ihr selbst lesen. Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir sehr schwer. Dies liegt an folgenden Punkten: 1. Die Arbeit einer Restauratorin wurde gut recherchiert, doch es kam mir vor wie eine Anleitung in einem Lehrbuch. Es war eine stichpunktartige Beschreibung Schritt für Schritt, wann sie was warum macht und was dann passiert und wie es weiter geht usw. Das war alles zu viel, denn ich wollte einen Roman lesen und keine Restauratorin werden. Natürlich weiß ich, dass ein Roman ohne Recherche nicht authentisch wirkt, aber es war einfach zu viel und zu oft. Wäre Leidenschaft aus den Sätzen herauszulesen gewesen, hätte ich es durchaus toleriert. 2. Es wurde erst nach der Hälfte interessant. Es war schon spannend, aber auf eine langweilige Art und Weise erzählt. Es passierte viel, was wenig Sinn ergab, weswegen mir der Elan zum weiter lesen fehlte, dieses bestimmte Etwas. Das kam erst ab Seite 300, als - ACHTUNG SPOILER! - Seiten fehlten - Dadurch wurden viele Sachen/Jahre übersprungen. Es kam die Zeit zum miträtseln und ich wurde hineingezogen. Ich finde es sehr schade, dass es erst so spät kam. 3. Für die ersten Seiten brauchte ich ca 1 Monat und das finde ich eine sehr lange Zeit. Es war auch ab dem Anfang eine schöne Geschichte, aber die Spannung aus dem ersten Roman "Die Frauen der Rosenvilla", die von der ersten Seite an da war, durch die verschiedenen Briefe, die durcheinander gewürfelt waren und man nicht wusste, wer wann was geschrieben hat, war nicht drin. Ich hatte keinen Drang, sofort zu wissen, wie es weiter geht. Trotz allem finde ich dieses Buch gut gelungen. Die Geschichte ich sehr bewegend und ich mag sie. (Im Großen und Ganzen betrachtet) Der Schreibstil war wieder flüssig und alles wurde gut beschrieben, man hatte immer ein Bild vor Augen, an welchem Schauplatz man war. Wenn von Teresa Simon ein weiteres Buch erscheint, werde ich es auf jeden Fall wieder lesen und hoffe, dass dann die Spannung von Anfang an wieder da ist.

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