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Rezensionen zu
Der Gerechte

John Grisham

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

„Der Gerechte“ wirkt mehr wie eine verschriftliche Doku-Serie á la „Aus dem Leben eines Strafverteidigers“ denn als Thriller. Da der Hörer immer auf dem Stand des Anwalts ist, entfällt die spannende Tätersuche. Hier liegt das Hauptaugenmerk eindeutig auf dem Schauplatz des Gerichts, den Verfahren, dem schmutzigen Spiel um die Macht. Das, was zählt, ist der Sieg und dass die Gerechtigkeit da meist auf der Strecke bleibt, ist zwar plausibel, aber auch sehr traurig. Sebastian Rudd ist geschieden und hat einen Sohn, der bei seiner Mutter und ihrer Lebensgefährtin lebt. Da die beiden Elternteile sich nicht grün sind, darf sich Sebastian auch im Privatleben immer wieder mit von der Ex angezettelten Gerichtsverfahren herumplagen. Doch er sieht es mit Humor, da er meist am längeren Hebel sitzt. Auch wenn er im Beruf steht, ist ihm der Sieg hold, denn er ist einer der besten Strafverteidiger des Landes. Sebastian kennt durch seinen unorthodoxen Stil alle Tricks und Kniffe, weiß, wen man wie anpacken muss, um letztendlich die Geschworenen zum Wunschurteil zu führen, das im Idealfall „Freispruch“ lautet. Aber auch mit gravierenden Minderungen des ursprünglich von der Anklage angestrebten Strafmaßes ist Rudd zufrieden. Denn er tritt als Pflichtverteidiger für die sogenannten hoffnungslosen Fälle auf. Seine Klienten sind die, die sonst niemand will. Der „Abschaum“, diejenigen, denen man am liebsten keinen Prozess gewähren würde. Aber Rudd findet, dass auch Vorbestraften, Junkies, Mittellosen und anderen Randgruppen ein fairer Prozess zusteht – auch wenn er schon lange jedes Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem verloren hat. Und so kämpft er mit Leib und Seele für seine Klienten. Sehr interessant, lebendig und fesselnd schildert Rudd aus seiner Sicht die Fälle, in die er involviert ist. Obwohl „Der Gerechte“ kein Thriller im herkömmlichen Sinne ist, spürte ich immer wieder Spannung und Aufregung, wenn ich den ausgeklügelten Verhandlungsführungen Rudds beiwohnte, in denen er die gegnerische Partei auseinanderpflückte und Beweise zwar nicht manipulierte, sie aber dermaßen aufbereitete und präsentierte, dass ihnen fast schon eine eigene Wahrheit innewohnte. Fair? Nein! Aber wer ist schon gerecht? Die Anklage jedenfalls nicht, auch sie verdreht die Tatsachen….aber Rudd ist ihnen immer eine Nasenlänge voraus. Um ab und zu mal verschnaufen zu können und aus dem Anzug des Anwalts herauszukommen, durchziehen die Geschichte immer wieder private Passagen, die sehr unterhaltsam und sympathisch dargeboten werden. Erschreckend, wie sehr die Gerechtigkeit aufs Abstellgleis gestellt und die Wahrheit vor den Zerrspegel gestellt wird. Leider werden alle Fälle so überzeugend geschildert, dass man an der Authentizität der Berichterstattung gar nicht rütteln mag und das Gefühl hat, über den Buchrand hinweg direkt in den Gerichtssaal zu spähen. Der Sprecher Charles Brauer ist eine Klasse für sich. Er mimt den großen Erzähler, dem man glatt abnimmt, der echte Rudd zu sein. Abgebrüht, schadenfroh und auch irgendwie unaufgeregt plaudert er aus dessen Berufs- und Privatleben und bescherte mir ein sehr unterhaltsames Hörvergnügen. Inhalt Sebastian Rudd ist kein typischer Anwalt. Seine Kanzlei ist ein Lieferwagen, eingerichtet mit Bar, Kühlschrank und Waffenschrank. Er arbeitet allein, sein einziger Vertrauter ist sein Fahrer, der zudem als Leibwächter und Golfcaddie fungiert. Sebastian Rudd verteidigt jene Menschen, die andere als den Bodensatz der Gesellschaft bezeichnen. Warum? Weil er Ungerechtigkeit verabscheut und überzeugt ist, dass jeder Mensch einen fairen Prozess verdient. Autor John Grisham hat 28 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und fünf Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia. Sprecher Charles Brauer, bekannt aus Film, Fernsehen und von der Bühne, wurde u.a. in seiner Rolle als „Tatort“-Kommissar Brockmöller populär. Er ist die Stimme der John-Grisham-Romane und hat alle Thriller des Autors für Random House Audio eingelesen. Quelle: Randomhouse

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Klappentext: Im Zweifel gegen den Angeklagten. Sebastian Rudd ist Anwalt. Seine Kanzlei ist ein Lieferwagen, eingerichtet mit Bar, Kühlschrank und Waffenschrank. Rudd arbeitet allein, sein einziger Vertrauter ist sein Fahrer. Rudd verteidigt jene Menschen, die von anderen als Bodensatz der Gesellschaft bezeichnet werden. Warum? Weil er Ungerechtigkeit verabscheut und überzeugt ist, dass jeder Mensch einen fairen Prozess verdient. Der Autor: John Grisham hat 28 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und fünf Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia. Der erste Satz: Mein Name ist Sebastian Rudd, und ich bin Strafverteidiger. Meine Meinung: Mein Mann hat mir meinen ersten John Grisham Roman empfohlen und es werden noch viele folgen, dass kann ich vorweg schon einmal sagen. Der Protagonist Sebastian Rudd, ist kein gewöhnlicher Anwalt mit einer eindrucksvollen Kanzlei und Partnern. Nein, Rudd hat seinen Van in ein mobiles Büro umgebaut und verbringt seine Nächte in Motels. Er kümmert sich auch nicht um erfolgreichen Fälle, sondern um die, die seine Kollegen nicht mal mit den Fingerspitzen anfassen würden und zwar egal ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig ist. Rudd hat das Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem schon lange verloren, trotzdem ist er der Meinung das jeder Angeklagte ein Recht auf einen fairen Prozess und einen engagierten Verteidiger hat. Grisham lässt uns von Sebastian Rudd durch mehrere seiner Fälle mitnehmen, die Abwechslung zwischen seinen Verteidigungen und sein Privatleben, in dem er nicht nur um das Sorgerecht seines Sohnes kämpfen muss, fand ich sehr gelungen. Ich würde mich sehr freuen Sebastian Rudd in weiteren Romanen von John Grisham wieder zu finden, bis dahin werde ich mich mit den zahlreichen weiteren Romanen vergnügen. Fazit: Ein klares 5 Sterne Buch und somit unbedingt Lesenswert.

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Nicht nur, weil Grisham wie gewohnt plakativ, flüssig und bildkräftig seine neue Geschichte erzählt (und damit vor den inneren Augen des Lesers die Ereignisse sehr lebendig und anschaulich werden lässt), sondern auch im Gesamtaufbau des neuen Werkes sind Tempo, Szenen, Verbindungen und je neue Impulse sorgfältig so gesetzt, dass man fast die einzelnen Folgen einer Serienstaffel aus dem Buch herauszulesen vermag. „Es gibt jede Menge Leute, die mich umbringen wollen und einige davon haben das ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht“. Aber da sei der Leser unbesorgt dieser Rudd kann sich wehren, privat wie beruflich. So ist verständlich (und wirkt frisch, anders), dass Sebastian Rudd, der Anwalt, der die dunkelsten Fälle übernimmt, sein Büro in einem Van eingerichtet hat und kaum einen Schritt ohne seinen Beschützer, Fahrer, Mädchen für alles und Freund „Partner“ unternimmt. Auf der einen Seite bietet Grisham in den einzelnen Hauptteilen des Buches immer wieder neue Fälle und neue Mandaten, deren Ergehen er zudem benutzt, immer wieder andere Teile des amerikanischen Gerichtswesens näher zu erläutern. Geschworenenauswahl, Vergabe von Richtern als Vorsitzende, die marode Arbeitsweise der Polizei, die vor gefälschten Beweisen, Vorverurteilungen, im Extremen gar Kindesentführung zur Erpressung von Informationen nicht zurückschreckt. Eine Staatanwaltschaft, die mit Eitelkeit und ständigem Schielen auf die eigene Karriere und Wiederwahl mehr beschäftigt ist, als mit gründlicher Rechtsprechung. Dass der des Mädchenmorde Angeklagte die Tat gar nicht begangen haben kann, egal, die Stadt will ihren Mörder und die Justiz ihren Erfolg. Dass ein unbescholtener Bürger sich mitten in der Nacht dunklen schießenden Gestalten gegenübersieht und Opfer zurückbleiben werden, was soll´s, da gibt es doch extra ein Gesetz für. Neben den konkreten Fällen lässt Grisham, auch das, wie bei erfolgreichen TV Serien üblich, einige Handlungsfäden sich durch die einzelnen Ereignisse durchziehen. Sein Sorgerechtstreit mi seiner Ex-Frau, die Anklage gegen einen MMA Kämpfer, den Rudd seit Jahren bereits mit gesponsert hat, alte Feindschaften, die auf harte Weise ihren Preis von Rudd einfordern, dazu ein gefährlicher Mann mit gefährlichen Neigungen und gefährlichen Informationen über das Verschwinden der Tochter eines Polizisten, der seinen Narren an Rudd gefressen zu haben scheint. Und diesen für die Polizei viel weiter in den Scheinwerfer rückt, als es ihm und seiner Familie je lieb hätte sein können. Wobei Grisham dafür sorgt, dass sich zum Ende hin alle Fäden vereinigen, alle Fälle auf die ein oder andere Weise schließen und so eine anregende, spannende, genau richtig getimte Lektüre ergibt. Temporeich, sehr flüssig und sprachlich eingängig aus einem Guss erzählt, sieht man die Ereignisse dieses neuen Romans und „neuen Helden“ tatsächlich bereits wie in Film-Form vor sich. Gespickt mit jeder Menge harter, teils zynischer (und wohl wahrer) Kritik am Justizwesen der USA.

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Sebastian Rudd ist „Der Gerechte“. Er ist keiner von John Grishams üblichen Anwälten, die für ihre Mandanten kämpfen. Seine Kanzlei ist ein Lieferwagen mit Bar, Kühlschrank und Waffenschrank. Sein einziger Vertrauter und Freund ist sein Bodyguard, den Rudd jedoch nur Partner nennt. „Der Gerechte“ liebt Bourbon und Mixed Martial Arts Käfigkämpfe. Rudd ist Straßenanwalt. Sein Motto: Auch Kapitalverbrecher haben einen fairen Prozess verdient. Rudd kämpft für die Mandanten, die kein anderer Anwalt möchte: Mörder, Erpresser, Totschläger. Außerdem kämpft Rudd gegen die Ungerechtigkeit. Er kann korrupte Polizisten und Politiker, lügende Staatsanwälte und juristischen Filz nicht leiden. „Der Gerechte“ schlägt diese Schurken von der guten Seite der Staatsmacht deshalb mit ihren eigenen Waffen. „Der Gerechte“ ist ein persönlicher Roman für John Grisham. Der Justiz-Thriller-Papst wäre selbst gern ein Anwalt wie Sebastian Rudd gewesen – bevor Grisham Schriftsteller wurde. Doch: „So einer war ich nicht“, schreibt Grisham im Klappentext. Er habe damals Angst davor gehabt, sich die Hände schmutzig zu machen. „Insgeheim bewunderte ich allerdings die Kollegen, die ihre Zeit lieber damit verbrachten, ihre Klienten im erbitterten Kampf mit den Gerichten zu vertreten“, erinnert sich Grisham. Dieses Bekenntnis im Vorwort von „Der Gerechte“ deutet daraufhin, dass die zahlreichen Monologe seines fiktiven Straßenanwalts Sebastian Rudd zumindest Grishams Sicht auf das verkorkste Gerichtssystem der USA wiedergeben. Immer wieder lässt Grisham Rudd das aktuelle Geschehen kommentieren – ein Stilmittel, das an „House of Cards“ erinnert. Grisham stellt Sebastian Rudd nicht wie üblich anhand eines großen Falls vor. Diesmal wählt der Justiz-Thiller-Papst eine episodenhafte Handlung. Die Spannung entsteht dabei aber nur zu einem kleinen Teil aus der Frage, welchen Verbrecher Rudd als Nächstes vor Gericht vertritt. Vielmehr ist es die Person Sebastian Rudd, die fasziniert. Grisham hat einen Charaktertyp geschaffen, der eigenwillig und doch sympathisch ist. Der US-Autor zeichnet den Gerechten nicht nur als brillanten Anwalt. Grisham zeigt Rudd auch als Mensch: Der Straßenanwalt hat wegen seiner Klienten das Sorgerecht für seinen Sohn verloren, der ein Unfall mit einer homosexuellen Anwältin ist. Der ständige Streit um die Besuchsrechte gibt der Hauptfigur die nötige Tiefe. Grisham hält jedoch die episodenhafte Erzählweise nicht bis zum Ende durch. Charaktere, die in der ersten Hälfte des Romans Nebenrollen spielten, rücken später in den Fokus. „Der Gerechte“ muss dann auch außerhalb der Gerichtssäle agieren und zwischen Recht und Unrecht seinen Kurs finden. Dieser Wechsel der Erzählweise könnte ein Indiz dafür sein, dass Grisham Sebastian Rudd in einem weiteren Roman auftauchen lassen will. Darauf deutet auch hin, dass nicht alle Episoden aufgelöst werden. Einige werden zwar zu einem Abschluss gebracht, nicht aber zu einem Ende. Offiziell bestätigt ist bisher jedoch nicht, dass Rudd in künftigen Romanen eine Rolle spielen wird. „Der Gerechte“ macht jedoch Lust auf mehr.

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Nun hat also auch John Grisham seinen „Street Lawyer“, und dieser Sebastian Rudd, mit seiner Vorliebe für Bourbon, Mixed Martial Arts Käfigkämpfe, einem Bodyguard/Freund namens Partner und einer mobilen Kanzlei in einem kugelsicheren Van, verkörpert all das, was der Autor nach Abschluss seines Jurastudiums gerne gewesen wäre. So interpretiere ich zumindest den Klappentext seines neuen Romans „Der Gerechte“, in dem Grisham seine Leser direkt anspricht und Bezug auf seine anwaltliche Tätigkeit vor der Schriftstellerkarriere nimmt. Auch wenn Rudd das Vertrauen in das amerikanische Rechtssystem längst verloren hat, ist er doch der Meinung, dass jeder Angeklagte das Recht auf eine engagierte Verteidigung und einen fairen Prozess hat. Und allein das ist ihm schon genug, weshalb er sich vornehmlich um Fälle kümmert, die seine Anwaltskollegen noch nicht einmal mit spitzen Fingern anfassen würden. Ganz gleich, ob unschuldig oder schuldig. Wenn Gardy, ein junger, debiler Mann, angeklagt des Doppelmordes an zwei Kindern, noch vor Prozessende bereits als Todeskandidat gehandelt wird und alle Beweise für seine Unschuld von der Anklage ignoriert und unter den Tisch gekehrt werden, zeigt der Autor die Mechanismen auf, die eine objektive Gerichtsverhandlung von vornherein unmöglich machen. Da ist die Presse, die Stimmung macht. Die Öffentlichkeit, die der Bestie den Tod wünscht. Der Richter, der nur an seiner Wiederwahl interessiert ist. Und so kann es schon mal vorkommen, dass Beweismaterial nicht beachtet wird oder verschwindet. Der Roman ist in zwei Teile gesplittet. Die erste Hälfte hat eher den Charakter einer Sammlung von Kurzgeschichten. In den verschiedenen Fällen lernt der Leser den Protagonisten kennen und erfährt Einzelheiten über dessen berufliches und privates Leben. Hier wird Grisham deutlich und zeigt auf, wie das Recht gebeugt wird und objektive Prozesse verhindert. Bestechung, Ignoranz, juristischer Filz, Einflussnahme der Politiker – mit der eigenen Karriere im Hinterkopf wird dann schon einmal ein Menschenleben zugunsten der öffentlichen Meinung bzw. der Wiederwahl geopfert. Hier bedarf es eines Anwalts, der mit allen Wassern gewaschen ist und die Winkelzüge seiner Gegner bereits im Vorfeld erahnt – wie Sebastian Rudd! Teil zwei ist dann „Grisham as usual“, auch wenn sich hier der Großteil der Handlung außerhalb der Gerichts abspielt. Aber es sind Mandanten aus dem ersten Teil des Romans, die hier neben Rudd und seiner Familie ins Zentrum der Handlung rücken. Eher konventionell und vorhersehbar. Ich habe zwar in den Medien noch keine Bestätigung dafür gefunden, könnte mir aber vorstellen, dass wir Sebastian Rudd zukünftig öfter begegnen werden, denn die Figur passt wunderbar in John Grishams Anwaltsuniversum. Es würde mich freuen.

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