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Rezensionen zu
Böse Lügen

Sharon Bolton

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"Böse Lügen"

Von: Kaisu

08.11.2015

Eine idyllische Landschaft. Eine eng verwobene Gemeinschaft, die an einem Strang zieht. Die zusammenhält, egal welche Katastrophe die kleine Insel heimsucht. Wo man sich auf der Straße grüßt und die Namen all seiner Nachbarn kennt. Das klingt doch nach einer wunderbar harmonischen Gegend. Doch wie so oft trügt der Schein und es bedarf nur eines winzigen Funken, dass der innere Groll nach außen umschlägt und die bösen Seiten sichtbar werden. Meist hat man sich bis zu diesem Zeitpunkt schon stillschweigend auf einen Schuldigen geeinigt. Eine Person, die nun mit Hasstiraden kämpfen muss und keine ruhige Minute mehr hat, bis das wahre Übel gefunden ist. In diesem Fall ist es Catrin, die leiden muss. Dabei gibt sie unfreiwillig auch noch das perfekte Opfer ab. Ihre beiden kleinen Söhne starben bei einem tragischen Unfall, dessen Verursacher ihre ehemals beste Freundin Rachel ist. Und nun sind weitere Jungs verschwunden. Inzwischen kann man nicht mehr von einem Unglück an der fiesen Klippe reden. Also muss Catrin als Boxsack herhalten. Wer weiß, vielleicht übt sie nun stillschweigend Rache, will andere spüren lassen, was sie durchgemacht hat. Aber sind diese Gedanken wirklich berechtigt? Immerhin wurde noch keiner der Jungen gefunden. Weder Tod noch lebendig. Wie man sich sicher gut vorstellen kann, kann so eine kleine Gemeinde ihre Vor- und Nachteile haben. Denn neben dem engen Zusammenhalt, bildet sich ebenso schnell eine Hassgedankenwelt, die rasch von einem Kopf zum nächsten überspringt. Wie eine fiese ansteckende Infektion. Leider verhält sich Catrin in der Gegenwart ihrer Nachbarn auch nicht unbedingt entgegenkommend. So passieren diverse Dinge des Alltags, wie das stranden hunderter Wale, was allein schon eine Katastrophe ist und sie dann noch zu Methoden greifen muss um die Tiere von ihrem Leiden zu erlösen, die in dieser Situation überhaupt nicht gut sind. Innerhalb kürzester Zeit beginnt eine regelrechte Jagd auf sie. Doch nicht nur sie hat ein Geheimnis in ihrem Inneren, was ihr resigniertes Verhalten erklärt. Ihr guter Freund, der Schotte Callum hat auch mit den Schatten seiner Vergangenheit zu kämpfen, die er aus gutem Grund für sich behält. Und dann wäre da noch Rachel. Catrins ehemals beste Freundin, was sich nach ihrer Beteiligung an der Tod der zwei Söhne, natürlich schlagartig geändert hat. Man geht sich aus dem Weg und ignoriert einander. Aber auch Rachel hat ein ungelüftetes Geheimnis, was sie bisher keinem gesagt hat. Viel mehr darf ich an dieser Stelle überhaupt nicht ins Detail gehen, um nicht gedankliche Anreize zu liefern. Damit es besonders spannend wird, hat Sharon Bolton die Methode der drei Ansichten gewählt. In drei großen Abschnitten kommen alle drei oben genannten Charaktere zu Wort und jeder erzählt seine Variante der Ereignisse. Natürlich wird nicht immer bei Tag x neu gestartet. Die Übergänge sind fast fließend. Man lernt so jeden genauer kennen und erfährt was sie antreibt und selbstverständlich, was sie in sich verborgen halten. Während die eine Figur sehr offen damit umgeht, traut sich die andere wiederum nicht so recht damit herauszurücken. Nicht einmal vor sich selbst. Als ob sie es selbst nicht glauben kann. Diese inneren Kämpfe sind sehr interessant zu lesen und treiben vor allem die Neugierde in die Höhe, wie das denn nun jetzt alles mit den vermissten Jungs zusammenhängt. Je mehr sich alles in einer Katastrophe zuspitzt, wo selbst die einheimische kleine Polizeistation komplett überfordert ist, bleibt doch immer noch die Stimme der Hoffnung im Raum: Es kann kein Serienkiller sein. Hier kennt jeder jeden. So etwas würde auffallen. Was genau passiert ist mit den Kindern und ob der oder die Schuldige ergriffen wird, gipfelt alles in einem Finale, dass einen perplex zurücklässt. Es ist eben genau jenes Finale, dass dem Buch noch einmal das i-Tüpfelchen gegeben hat und mich staunend zurückgelassen hat. Natürlich pickt man sich irgendwann als Leser einen Schuldigen heraus, revidiert diese Entscheidung vielleicht ein paar Mal, aber man reimt sich so seine Gründe zusammen. Aber was, wenn der Autor dann plötzlich mit etwas ankommt, was so nicht zu erwarten war? Dann hat er sichtlich sein Ziel erreicht. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Es war wieder mal schön ein Buch von Sharon Bolton zu lesen, auch wenn es hierbei nicht um ihre Figur Lacey Flint ging. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der die Autorin noch nicht kennt und sich einen Überblick verschaffen will, wie sie so schreibt und sie hoffentlich ebenso, wie ich lieben lernt!

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Die Falkland-Inseln im Oktober 1994: Es ist drei Jahre her, dass Catrin Quinn bei einem Unfall ihre beiden kleinen Söhne verloren hat. Seitdem ist für die Meeresbiologin nichts mehr wie vorher, sie lebt vollkommen zurückgezogen und ihr Blick richtet sich nur noch auf ein Ziel. So bekommt sie anfangs auch kaum mit, dass wieder ein kleiner Junge auf den Inseln verschwunden ist, mittlerweile der Dritte. In so einer kleinen Gemeinschaft wie auf den Falklands kaum noch erklärbar und fast niemand mehr glaubt an einen Unfall. Ungewollt wird Catrin in die Suche nach dem kleinen Archie mit hineingezogen und je länger die Suche dauert, umso mehr steigt das Misstrauen unter den Einwohnen, eine regelrechte Hexenjagd bricht los und Catrin rückt immer mehr in den Fokus der Einwohner. Catrin Quinn kehrt gerade mit ihrem Boot zurück, als sie am Hafen ein hohes Polizeiaufkommen sieht. Wieder ist ein kleiner Junge verschwunden, dieses Mal das Kind einer Touristenfamilie. Um den Schein zu wahren, nimmt auch Catrin an der Suche teil, doch eigentlich interessiert sie dies überhaupt nicht. Innerlich wie tot fühlt sich Catrin nach dem Tod ihrer Jungen, einzig das Gefühl nach Rache lässt sie jeden Tag noch aufstehen. Bedrückend, düster und teilweise auch ein Hauch von Grusel, so vermittelt Sharon Bolton ihren neuesten Thriller, den ich allerdings nicht unbedingt als solchen bezeichnen würde. Zwar ist ständig eine unterschwellige Spannung zu spüren, aber in dem wendungsreichen wie vielschichtigen Roman stehen die Gefühle der drei Protagonisten Cathrin, Rachel und Callum klar im Mittelpunkt. Und diese beschreibt die Autorin so eindringlich, nahegehend und überzeugend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Denn auf jeder Seite spürt man deutlich: Alle Drei haben etwas zu verbergen, ein Geheimnis, welches sie bis in ihre Träume verfolgt und sie kaum eine Nacht schlafen lässt. Doch steht dieses in Verbindung mit den drei verschwundenen Kindern, dem bald noch ein viertes Kind folgen soll? Das Buch ist in drei Erzählstränge aufgeteilt, in dem zuerst Cathrin, danach Callum und zum Schluss Rachel ihre Eindrücke zu den Erlebnisse zwischen dem 31. Oktober und 04. November 1994 schildern. Natürlich erlebt jeder der Drei diese unterschiedlich, ihre Wahrnehmungen sind verschieden und der eine ist bei einem Ereignis dabei, welches der andere nicht miterlebt. So erhält man zwar ein sehr rundes Bild in Bezug auf die Vorkommnisse auf den Inseln, um jedoch hinter die Geheimnisse von Cathrin, Rachel und Callum zu kommen, helfen diese nicht wirklich weiter. Durch die zeitliche Nähe zum Falkland-Krieg, der gerade einmal 12 Jahre zurückliegt, ist dieser natürlich immer wieder ein Thema im Buch, da die Erinnerungen bei der Bevölkerungen nach wie vor präsent sind. Aber auch der Tourismus wie auch die Artenvielfalt und die fantastische Natur der Inseln sind Themen des Thrillers. Informationen hierüber lässt Sharon Bolton immer wieder wie nebenbei mit einfließen, sodass man einiges über die Falkland-Inseln erfährt und sich somit ein sehr gutes Bild von den Inseln machen kann. Gleichzeitig sorgt der bildhafte und eindringliche Schreibstil der Autorin dafür, dass sich mühelos eine atmosphärische Dichte aufbaut und ein beklemmendes Gefühl einen während des Lesens kaum loslässt. Fazit: Düster, beklemmend, das ganze versehen mit einer unterschwelligen Spannung. Nicht unbedingt ein Thriller, aber ein hervorragend erzählter Roman voller Emotionen und Geheimnissen.

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Einen Thriller um mehrere verschwundene Kinder, ein dramatisches, herzzerreißendes und lebenszerfetzendes Unglück und das Ringen einer Mutter um ihr aktuell verschwundenes Kind samt intensiver und, später, hin- und herwogender Tätersuche überhaupt erstmal auf den Falklandinseln anzusiedeln, ist ebenso originell, wie, letztendlich, ungeheuer passend. Eine kleine Zahl von Einwohner, von denen jeder jeden zu kennen scheint, eine Gemeinschaft, in der „das Neue“, Klatsch und Tratsch immer hoch im Kurs stehen. Eine Landschaft, die so dünn besiedelt, so weitläufig und, was die Strände angeht, so gefährlich ist, dass die Suche nach einem kleinen Kind wie die nach der Stecknadel im Heuhaufen stattfindet und die klamme Hand der Sorge zu Recht nach den beteiligten Familien greift. Zudem ein Unglück, dass drei Jahre zurückliegt, dass eine Lebensfreundschaft ebenso zerstört hat, wie eine Ehe und wie das Herz der meisten Beteiligten. Eine Mutter, die nicht mehr Mutter ist und deren Mund alles Lächeln verlernt hat, deren Leidenschaft nun dem Hass und der Rache zu gelten scheint. Ein ehemaliger Liebhaber, der als Soldat im Falklandkrieg diente, den die Bilder von damals nicht loslassen und der sich selbst nicht wirklich trauen kann. Außer in seiner Liebe zu einer Frau. Eine (noch) Mutter, deren Fahrlässigkeit (falls es das wirklich war) andere Leben gekostet hat und sie ihre „zweite Hälfte“, ihre engste und beste Freundin von Kindesbeinen an. Drei Personen, drei Perspektiven im Buch, in denen späterhin alles in Frage gestellt werden wird, was die ersten zweidrittel des Thrillers ausmacht. Eine Welt von Lügen, Selbstbetrug, Schuld, voll von Versuchen, Schuld abzutragen, die nicht abzutragen ist und dabei Leben zu bewahren, die aktuell gefährdet sind. Inmitten einer Landschaft und Atmosphäre, die Sharon Bolton intensiv zu zeichnen versteht. Dieses öde Land, diese enge Lebensweise und doch der Stolz auf die Heimat (wehe, einer oder eine der jungen kommt nicht umgehend nach der Ausbildung zurück auf die Inseln), das vertraute Miteinander und doch das einander auch fremd sein in all der Nähe. Mit drei Hauptpersonen bestückt, die, jeder und jede für sich, den Leser umgehend in den Bann ziehen, sobald sie beginnen, aus ihrer Perspektive die Ereignisse jener Tage im November zu erzählen, die hochdramatisch verlaufen werden, die aber ganz anders dann ausgehen, als zuvor beim Leser gedacht. Und die jeweils starke Empathie beim Leser erwecken, ein „Mitleiden“ in zerstörten Seelen, welches Bolton dicht in Szene setzt. Mit einem Finale, dass nicht sich in einer „Lösung“ erschöpft (außer ganz am Ende, in den letzten Zeilen des Buches), sondern den Leser ebenso wie die beteiligten Polizisten hin- und herwirft. Mehr sei aber von den turbulenten Enthüllungen im letzten Viertel des Buches nicht verraten, denn ähnlich wie bei „Gone Girl“ liegt der Reiz der Lektüre gerade darin, den Ereignissen emotional beteiligt in ihrer raschen Abfolge unvermittelt zu folgen. Intelligent, sprachlich hervorragend, flüssig und spannend erzählt, mit einem tiefen Blick für die „Untiefen“ der Personen und einem präzise getroffenen Lokalkolorit legt Sharon Bolton einen hervorragenden Thriller vor, der das Lesen überaus lohnt.

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Mit “Böse Lügen” gelingt Sharon Bolton ein dramatischer Krimi, der innerhalb von nur wenigen Tagen auf den Falklandinseln spielt. Aus der jeweiligen Sicht der drei Hauptfiguren erzählt sie in Ich-Form, wie die drei die Ereignisse während der verzweifelten Suche nach dem verschwundenen Jungen erleben. Dabei entwickelt sich eine dramatische Geschichte, die weit zurück in Vergangenheit zu dem Unfall von Catrins Söhnen führt. Bolton beleuchtet intensiv die Emotionen ihrer Player und spinnt daraus eine Story voller Überraschungen – und böser Lügen. Als Handlungsort hat sie sich die Falklandinseln vor der argentinischen Südostküste ausgesucht, für die Großbritannien und Argentinien Anfang der 80er Jahre in einen schmutzigen, völlig aus der Zeit gefallenen postkolonialen Krieg zogen, obwohl die meerumtosten Felsen eigentlich nicht mehr zu bieten haben als eine Handvoll Einwohner, Seelöwen und -elefanten sowie jede Menge Pinguine. So ist “Böse Lügen” hochdramatische Krimiunterhaltung mit vielen Emotionen und heftigen Schicksalen.

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Auch unter: http://www.amazon.de/B%C3%B6se-L%C3%BCgen-Roman-Sharon-Bolton/dp/3442547652/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1445454605&sr=8-1&keywords=b%C3%B6se+l%C3%BCgen Das Buch hat mich bis zur letzten Seite gefesselt, gerade gegen Ende war es nicht mehr möglich zu unterscheiden, wer lügt und wer die Wahrheit sagt. Was auch daran lag, dass jeder der drei Hauptpersonen einen eigenen Grund hat, es mit der Wahrheit nicht ganz so genau zu nehmen und sei es nur eine verfälschte Wahrnehmung. Die Falkland - Inseln bieten in dem Roman nicht nur einen exotischen Hintergrund, sondern das Leben dort wird flüssig in die Handlung eingebunden. Fazit Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

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