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Rezensionen zu
Böse Lügen

Sharon Bolton

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€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

Sprachlos!

Von: Caröchen

20.07.2017

Inhalt Zum dritten Mal verschwindet auf den Falklandinseln ein kleiner Junge. Catrin hat vor drei Jahren ihre zwei Söhne bei einem Unfall verloren und gerät nun selber in Verdacht. was hat die zurückgezogen lebende Frau zu verheimlichen? Warum beobachtet sie nachts das Haus ihrer ehemals besten Freundin? Eigene Meinung Gerade habe ich das Buch aus der Hand gelegt und schon muss ich die Rezension schreiben. Ich bin entsetzt! Entsetzt, dass mich dieses Buch auf dem letzten Drittel noch so sehr packen konnte. Es hat mich mitgezogen - wie in einer Achterbahn fuhr ich langsam auf den Gipfel zu, um dann brutal abzustürzen. Wie kann sich jemand so etwas ausdenken und noch dazu so geschickt und gut einfädeln? Ich bin hin und weg! Der Anfang der Geschichte war etwas schleppend, doch wenn man erst einmal drin ist, kann man gar nicht mehr aufhören. Der Wendepunkt kam kurz bevor wir auch endlich Rachels Sicht der Dinge zu lesen bekommen. Die Geschichte dann noch ein mal von ihr erzählt zu bekommen, hat mich unheimlich begeistert und die gesamte Handlung mächtig nach vorne gebracht. Die drei Hauptcharaktere, ihre gemeinsame Vergangenheit und eine Insel von der man so einfach nicht fliehen kann haben einfach ein perfektes Thriller-Umfeld geschaffen und es wurde Gott sei Dank auch ausgeschöpft. Fazit Viel mehr möchte ich auch nicht verraten außer, dass ich unglaublich begeistert bin und fassungslos darüber, dass die Autorin mir letztendlich die Sprache verschlagen hat. Nie hätte ich gedacht, dass ich dem Buch 5/5 Sterne geben würde. Lest dieses Buch... es wird euch den Mund vor Staunen und Entsetzen offen stehen lassen.

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Von der Autorin habe ich vor Jahren "Bluternte" gelesen und war begeistert. Danach wollte ich eigentlich die Lacey Flint Reihe beginnen und habe mir zwar die ersten beiden Bücher schon gekauft, aber noch immer nicht gelesen *shame on me* Deshalb war ich froh wieder ein Einzelbuch der Autorin in unserer Bücherei zu entdecken und dies ging dann auch gleich mit. "Böse Lügen" spielt außerdem noch auf den Falkland Inseln, einer kleinen Inselgruppe an der Südspitze von Südamerika, welches zu Großbritannien gehört...ein sehr interessantes Fleckchen Erde. Außerdem können sich vielleicht noch einige an den Falklandkrieg in den 80-er Jahren erinnern bzw. haben vielleicht schon einmal davon gehört. Im Roman befinden wir uns allerdings im Jahre 1994. In den letzten vier Jahren sind hier drei Jungen verschwunden. Auch Catrin Quinn hat vor drei Jahren ihre zwei Söhne bei einem Unglück verloren. Die Meeresbiologin ist seitdem schwer traumatisiert und sinnt auf Rache. Denn für sie ist ihre ehemalige beste Freundin Rachel Schuld am Tod ihrer Jungen. Als der kleine Archie, Sohn eines Touristenpaares, die mit einen Kreuzfahrtsschiff auf den Inseln angekommen sind, plötzlich verschwindet, beginnen auch die Inselbewohner nicht mehr an Zufälle zu glauben. Eine großangelegte Suche nach dem kleinen Jungen beginnt. Catrin muss allerdings einige Leute von der Suchaktion abziehen, als Hunderte von Wale an der Küste am anderen Ende der Insel stranden und zu sterben drohen. Die Rettungsaktion scheitert und plötzlich wird Catrin zur Außenseiterin, der man alles mögliche zuzutrauen beginnt. Als dann auch noch Rachels jüngster Sohn verschwindet, beginnt das Misstrauen ihr gegenüber überhand zu nehmen und Catrin schwebt in Lebensgefahr..... Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert und wird aus der Sicht von Catrin, Rachel und Callum erzählt. Der Zeitraum ist allerdings derselbe und so erfährt der Leser über die gleichen Vorkommnisse, aber aus verschiedenen Sichtweisen. Sharon Bolton hat dies sehr interessant aufgebaut. Als Leser rätselt man mit, wer mit dem Verschwinden der Jungen etwas zu tun haben könnte, was sich damals abgespielt hat und was passiert ist, dass aus den besten Freundinnen nun Feindinnen geworden sind. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven wird die Vergangenheit immer mehr aufgedeckt. Nach und nach setzt sich ein Puzzlestück nach dem anderen ins Gesamtbild und rundet die Geschichte ab. Trotzdem gab es durch die sehr detaillierten Beschreibungen einige kleine Längen. Überraschende Wendungen und vorallem die schockierende Enthüllung ganz am Ende des Buches machten dies wieder wett und ließen mich sprachlos zurück. Der Aufbau ist gelungen und die Stimmung ist vorwiegend bedrückend und düster. Die Spannung kommt langsam, aber stetig. Ich hatte das Gefühl, dass die Gefahr an allen Ecken und Enden lauert, doch was dahinterstecken könnte, war auch mir ein Rätsel....so sollte es bei einem guten Buch sein! Trotzdem würde ich nach dem Ende des Romans die Geschichte nicht als Thriller, sondern eher als Spannungsroman bezeichnen. Die Gefühle der Protagonisten werden sehr eindringlich geschildert und irgendwie kommt man in einem Sog, der mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Die drei Hauptprotagonisten sind sympathisch, haben aber alle ihr Päckchen zu tragen und konnte ich ebenfalls nicht als Täter ausschließen. Callum, der ehemalige Freund von Catrin und Soldat im Falklandkrieg, kämpft seitdem mit einem posttraumatischen Verhaltenssyndrom und hat immer wieder Ausraster. Rachel hingegen versucht ihre Schuld am Tod der Jungen ihrer damaligen besten Freundin im Alkohol und mit Tabletten zu verdrängen. Und Catrin ist seit dem Verlust ihrer Söhne nicht mehr sie selbst. Nur die Aussicht auf Rache lässt sie nicht komplett zugrunde gehen.... Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist absolut fesselnd und lässt sich sehr gut lesen. Dieser hat mich schon bei "Bluternte" absolut überzeugt. Die bildhafte Beschreibung der stürmischen Insel am anderen Ende der Welt und die lebendige Charakterdarstellung konnte voll bei mir punkten. Fazit : Ein tolles Setting, ein guter Plot, lebendige Charakterdarstellungen und bildhafte Beschreibungen machen dieses Buch zu etwas Besonderem. Trotzdem gab es kleine Längen und insgesamt reichte es nicht ganz an "Bluternte" heran. Düster und beklemmend und aus meiner Sicht kein Thriller, sondern eher ein Spannungsroman, in dem nicht alles so ist, wie es anfangs scheint.....

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Böse Lügen

Von: Seehase

01.02.2016

Klappentext: In einer kleinen Gemeinschaft wie der auf den Falklands gehen keine Kinder verloren. Und wenn doch, so kann es sich nur um einen tragischen Unfall handeln, schließlich sind die rauen Küsten der Inselgruppe nicht ungefährlich. Doch als zum dritten Mal ein kleiner Junge verschwindet, glaubt kaum noch jemand an einen Zufall. Die Bewohner müssen befürchten, dass einer von ihnen ein Mörder ist. Auch Catrin Quinn, die nach dem Tod ihrer beiden Söhne ein zurückgezogenes Leben führt, wird in die Suche hineingezogen. Mit jeder Stunde steigen Misstrauen und Hysterie, bis eine regelrechte Hexenjagd beginnt. In ihrem Zentrum stehen Catrin selbst; Rachel, ihre beste Freundin aus Kindertagen; und Catrins ehemaliger Liebhaber Callum. Alle drei hüten Geheimnisse, die sie bis in ihre Träume verfolgen. Und sie vertrauen niemandem – nicht einmal sich selbst. Schließlich wären sie zu allem fähig … Zum Inhalt: Auf den Falklandinseln ist nun schon der dritte kleine Junge verschwunden. Mit knapp 3.000 Bewohnern ist die Insel wie ein Dorf, jeder kennt jeden und kein Mensch glaubt mehr daran, dass es sich bei dem Verschwinden der Kinder um tragische Unfälle handelt. Die Inselbewohner müssen sich der Tatsache stellen, dass wohl ein Kindermörder unter ihnen weilt. Catrin Quinn hat ebenfalls ihre beiden Söhne verloren. Tatsächlich durch einen tragischen Unfall, der ihre einst beste Freundin Rachel verschuldet hat. Seitdem ist Catrin nicht mehr sie selbst. Ihre Ehe ist am Tod der Kinder zerbrochen, sie selbst lebt vor sich hin, ohne Lebensfreude und voller Trauer. Dann wird auch Rachels Sohn Peter vermisst und bald schon wird Catrin zur Zielscheibe von Misstrauen und Hysterie, denn nur sie hat ein wirkliches Motiv, die Rache an ihrer besten Freundin, die ihre beiden Söhne auf dem Gewissen hat. Denn nur der grenzenlose Hass hält Catrin Quinn noch am Leben. Lediglich ihr ehemaliger Liebhaber Callum glaubt an Catrins Unschuld, denn auch er trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum… „Böse Lügen“ von Sharon Bolton ist ein düsterer und dramatischer Thriller. Er spielt auf den Falkland-Inseln und wird aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten Catrin, Callum und Rachel in drei Teilen erzählt. Alle drei sind ganz besondere Charaktere, Catrin, die nach dem Verlust ihrer Söhne mehr oder weniger vor sich hinvegetiert und trotzdem noch eine starke Persönlichkeit in sich trägt, Callum, der Catrin immer noch liebt und immer noch mit Flashbacks aus dem seit Jahren zurückliegenden Falkland-Krieg zu kämpfen hat und schließlich Rachel, die mit der Schuld am Tod von Catrins Söhnen zu kämpfen hat. Jeder Charakter weckte meine Empathie auf eine andere Weise. Die Autorin bedient sich einer wunderschönen, fast schon poetischen Sprache und einem atmosphärischen und düsteren Schreibstil. Einen kleinen Ausschnitt vom Anfang des Buches, der mir unheimlich gut gefallen hat, möchte ich hier zitieren: „Um mich herum, auf dem Wasser, ist der gespiegelte Mond so regungslos und vollkommen, dass er glatt heil und unversehrt vom Himmel gefallen sein könnte. Ein kleines Stück vom Heck entfernt, liegt er auf dem Wasser, so schmal und körperlos wie ein zarter Hobelspan. Sterne liegen wie Abfall um ihn herum, als habe sie jemand nach Gutdünken auf die Meeresoberfläche gestreut. Wunderschön geschrieben! Besonders gut hat mir die Beschreibung der Landschaft und deren Bewohner gefallen und auch, dass die Autorin immer wieder Informationen über den Falkland-Krieg mit hat einfließen lassen. „Böse Lügen“ ist ein flüssig und sprachlich wunderbar geschriebener Thriller mit einer stetig unterschwelligen Spannung und bei dem der Leser erst auf den wirklich allerletzten Seiten, wenn man schon nicht mehr damit rechnet und sich leichte Enttäuschung breit macht, erfährt, wie alles zusammenhängt und es einem wie Schuppen von den Augen fällt. Klasse! Ich kann hier nicht anders wie eine absolute und unbedingte Leseempfehlung auszusprechen.

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Dieser Psychothriller ist über verschiedene Perspektiven erzählt. Den Anfang macht Cathrin, die aus der Ich-Perspektive erzählt. Cathrin wirkt etwas verloren, sie trauert um ihre beiden Söhne, lebt alleine, fühlt sich einsam und ist verbittert. Sie plant den Mord an ihrer ehemals besten Freundin. Nach und nach erfährt der Leser, was genau mit ihren Söhnen passiert ist und warum sie die Schuld an deren Tod ihrer besten Freundin gibt. Im 2. Teil des Buches erzählt Callum seine Sicht der Dinge. Er ist ein Ex-Soldat, der sich um Cathrin kümmert und seine Erlebnisse während des Falkland-Krieges noch nicht so richtig verarbeitet hat. Im 3. Teil werden die Ereignisse aus der Sicht von Rachel, der ehemals besten Freundin von Cathrin wiedergegeben. Die Geschichte beginnt langsam, sie braucht etwas Zeit. Doch von Anfang an ist eine unterschwellige Spannung zu spüren. Man weiß nicht, was man der erzählenden Person glauben soll. Wir erfahren sehr viel über die Bewohner der Falklandinseln, über die Landschaft, Tierwelt dieser Inseln, das Zusammenleben der Menschen dort und über den Falklandkrieg. Die Story ist sehr fesselnd und sehr atmosphärisch erzählt, so dass ich das Buch an einem regnerischen Sonntag verschlungen habe. Das Buch behandelt Themen wie Rache, Vorurteile und Gnade, die mit Kaltblütigkeit verwechselt wird. Die Erzählung ist voller Lügen und Geheimnisse. Das Buch bekommt meine absolute Leseempfehlung. Sharon Bolton hat mich mit diesem raffinierten Psychothriller mit überraschendem Ende wieder völlig überzeugt.

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Ein Mikrokosmos am Ende der Welt

Von: Blümchen aus Dresden

17.01.2016

Sharon Bolton hat sich diesmal einen interessanten Schauplatz für ihren Thriller herausgesucht: die Falkland-Inseln. Das zu Großbritannien gehörende Gebiet 400 km östlich von Feuerland an der Südspitze von Südamerika ist ein kaum beachtetes Fleckchen Erde - umso mehr reizt dieses Buch, da es einen auf unbekanntes Terrain mitnimmt. Kaum 3.000 Einwohner haben die Falklands - im Grunde ist es also nur ein Dorf. Und wenn in einem solchen 'Dorf', wo jeder jeden kennt, in schöner Regelmäßigkeit Kinder verloren gehen, dann birgt das viel Raum für Zwietracht, Misstrauen und nicht zuletzt Hysterie. Sharon Bolton erzählt glaubhaft von einem tragischen Unfall, der die Leben mehrerer Menschen komplett verändert und letztlich auch der Schlüssel zu den mysteriösen Ereignissen auf den Inseln ist. Catrin Quinns Söhne stürzten in einem Auto von den Klippen - weil Catrins beste Freundin nicht aufpasste. Die eine lebt mit Trauer, die andere mit Schuld - beide gehen daran fast zugrunde. Die Story und die Abgeschiedenheit der Falklandinseln lassen das Buch insgesamt sehr melancholisch wirken. Aber man hört beim Lesen fast die tosende Brandung und steht quasi atemlos mit am Strand als Catrin über 100 gestrandete Wale töten muss, um ihr Leiden zu beenden. Ein 'Wohlfühlkrimi' mit hübscher Landschaft ist es also beileibe nicht. Aber eine mit vielen Wendungen gespickte Studie über Menschen, denen scheinbar alles genommen wurde und die ihre ganz eigenen Arten entwickeln, mit dieser Situation umzugehen. An der ein oder anderen Stelle hätte man die Handlung vielleicht etwas straffen können' da bin ich mitunter ein wenig 'hängengeblieben', daher 1 Stern Abzug. Ein besonderer Clou ist, dass man tatsächlich erst in den allerletzten Zügen des Buches erfährt, wie alles zusammenhängt. Ich hatte schon fast gedacht, die Anfangsgeschichte wird überhaupt nicht zu Ende erzählt. Aber dann fällt es einem wie ein Schleier von den Augen'. Faszinierend konzipiert!

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Drei Menschen, jeder hütet ein Geheimnis, eine verzweifelte Suche nach einem vermissten Kind und ein Gemeinschaft die zu einem gefährlichen Mob wird. Angesiedelt ist die Geschichte in der kargen Region der Falkland Inseln. Die dürre Landschaft, das wilde Meer und das Tierleben auf den Inseln und im Wasser sorgen für unterschwelligen Nervenkitzel. Aufgebaut ist der Roman echt genial, keine rasende Geschwindigkeit, aber doch mit einem gewissen Tempo. Die Suche nach dem ersten vermissten Kind sorgt schon dafür, dass man sich so seine Gedanken über alle Beteiligten macht. Catrin wird von den Geistern ihrer Söhne heimgesucht, ist abgestumpft und fristet ihre Tage so dahin. Sie such mit, ist aber emotional nicht dabei. Verständlich, wenn man so nach und nach ihre Geschichte erfährt. Auch Callum kämpft mit seinen Dämonen. Er war im Falkland Krieg und hat schlimme Sache erlebt und getan. Seine Erlebnisse kommen immer wieder hoch und seine Aussetzer werden immer Schlimmer, doch nur seine Therapeutin weis davon. Und Rachel versucht ihre Schuld am Tod der Jungs und an dem Verlust ihrer besten Freundin bei Alkohol und Tabletten zu suchen. Denn sie fühlt sich doppelt Schuldig an ihrer Freundin, nicht nur wegen der Jungs, sondern auch wegen dem Geheimnis das sie vor Catrin all die Jahre hatte und immer noch hat. Während der paar Tage, in der die Geschichte handelt, erfährt man so nach und nach die Lebensgeschichte der drei Hauptpersonen. Jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen Catrin, Callum und Rachel ihre Part. Spannend gemacht, man taucht tief in die Psychen und Gedankengänge des jeweiligen Erzählers ein. Ein Schnitt am Ende der jeweiligen Sicht, lässt Fragen offen und man ist erst mal sauer, weil der entscheidende Moment fehlt. Doch in der dritten Sicht, Rachels Geschichte, fügt sich alles zu einem Ganzen zusammen. Man ist hin und her gerissen, glaubt die Wahrheit zu kennen und wird immer wieder mit etwas Neuem konfrontiert. Und am Ende ist alles Anders, als man denkt – genial, aber übertrieben und auch beängstigend. Sharon Bolton hat schon einige Thriller veröffentlicht, darunter auch eine Serie. Böse Lügen ist eigentlich ein in sich abgeschlossener Roman, hat aber so ein Ende, dass man glauben könnte, da kommt noch mal was nach. Das Cover ist ganz nett, zeigt aber leider nicht die Düsternis und Kargheit der Inseln. Mein Fazit: Ein gelungener Spannungsroman in dem nicht alles so scheint wie es einem erscheint, ein genialer Irrweg, dessen Auflösung erschreckend ist. Leider hatte ich am Ende der Geschichte irgendwie ein Deja-vu Erlebnis und das fand ich doch seltsam, denn von der Autorin hab ich meines Wissens nach noch nie etwas gelesen, vielleicht irre ich mich aber auch.

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Spannender, faszinierender Thriller

Von: Lilly

23.11.2015

Ich rucke mit dem Kopf nach hinten in Richtung Ruderhaus. "Was ist da drin? Was hat das eben bei dir ausgelöst, und was soll ich nicht sehen?" Vor drei Jahren hat Catrine genannt Cat, ihre beiden Söhne verloren. Seit dem sinnt sie im Stillen auf Rache an der Person die dafür verantwortlich ist. Als sie von einer ihrer Bootstouren zurück kommt erwartet sie schon die Polizei. Wieder ist ein Junge verschwunden, wie schon andere zuvor. Alle waren sie in etwa im Alter von Cat`s beiden verstorbenen Jungs und sahen ihnen sogar etwas ähnlich.Kein Wunder das der Verdacht nahe liegt, Cat hätte damit zu tun. Zusammen mit Callum macht sie jedoch eine Entdeckung die gleich ein anderes Licht auf die Ereignisse wirft. Ihren Hass auf Rachel kann sie jedoch nicht ablegen. Nach wie vor hält Cat an ihrem bösen Plan fest, den sie längst geschmiedet hat. Was mir dabei sehr gefallen hat ist das die Geschichte aus der Sicht der drei wichtigsten Personen erzählt wird. Den Anfang macht Cat, die seid dem Tod ihrer Kinder regelrecht abgestürzt ist. Sie leidet sehr unter dem Verlust, hat sich selbst bereits aufgegeben und lebt nur noch für ihren Hass und dem Gedanken an Rache. Der nächste Erzähler ist Callum, ihr Freund mit dem sie viel verbindet. Er führt ebenfalls kein unbeschwertes Leben, immer wieder hat er "Flaschbacks" aus seiner Armeezeit. Am Ende erzählt Rachel, Caterins ehemals beste Freundin, und man lernt sie dadurch noch ein Stück besser kennen. Die Charaktere: Catrin; sie wirkt nicht ganz so kalt wie sie es möchte. Man merkt beim Lesen wie sehr sie zerbrochen ist und wie groß ihr Leid ist. Jahre lang musste sie zusehen wie ihr Leben zerbrochen ist, nur die Rache hält sie noch am Leben. Das klingt alles eher negativ, trotzdem ist sie eine starke Frau. Callum: ich mochte den Kriegsveteranen mit seinen Flaschbacks gerne. Er wirkt einer seits wie ein Fels in der Brandung aber zeigt auch seine andere Seite. Zweifelt und Ängste begleiten den starken Mann. Trotzdem steht er Cat zur Seite. Rachel: Am Anfang hatte ich keine große Beziehung zu ihr, das änderte sich als ihr ihren Abschnitt gelesen habe. Auch sie ist ein Opfer, ihr Leben hat sich ebenfalls grundlegend verändert und was ich zu Beginn nicht für möglich gehalten habe ist passiert - ich mag sie. Es war echt gut auch ihre Geschichte zu lesen. Der Schreibstil: Da gibt er nicht viel Auszusetzen, ich fand ihn leicht zu lesen und auch verständlich. Mir haben die ganzen Beschreibungen gut gefallen. Ein wenig langatmig waren die Waleinspielungen die ich nicht ganz so spannend fand, aber sie passten super zur Geschichte dazu. Ich habe das ganze Buch hindurch mitgeraten wer denn nun der Killer ist, den es gab soviele interessante und neue Wendungen das ich nie richtig lag. Gerade als ich schon dachte ja der ist es kam es anders. Sowas gefällt mir. Ein paar Stellen waren mir ein wenig zu lang, aber darüber kann ich wegsehen. Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen, es war spannend und unterhaltsam. Böse Lügen von Sharon Bolton erhält 4 von 5 Teddys

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Die Furchen in ihrem Gesicht verschwinden, ihre Wangen wölben sich. Ist sie etwa tatsächlich im Begriff, mich anzulächeln? "Ich bin vor Angst um dich halb wahnsinnig geworden", sage ich. Doch kein Lächeln, jedenfalls noch nicht, vielleicht bloß die Erinnerung daran, dass so etwas früher einmal möglich war. "Ich war doch noch nicht mal vierundzwanzig Stunden eingebuchtet." "Ich rede von den letzten drei Jahren." Los, Catrin. Ein halbes Dutzend Schritte auf mich zu, mehr ist nicht nötig. Ich denke tatsächlich, dass sie genau das tun wird, als das Klirren zerberstenden Glases durch den Sturm dringt. Irgendjemand hat unten ein Fenster eingeschlagen. Dann hören wir die Explosion. -- INHALT: Catrin, Callum und Rachel leben auf den Falklands, einer Insel mit nur wenigen Einwohnern, und hatten früher einmal viel miteinander zu tun - bis ihnen eine Tragödie dazwischen kam. Nun besteht zwischen ihnen ein Verhältnis geprägt von Hass, Schuld und vergangener Liebe, das ihnen das Leben schwer macht. Als ein Kind verschwindet, das dritte in drei Jahren, ist die Insel in heller Aufregung, und auch Catrin, Rachel und Callum machen sich auf die Suche. Dabei decken sie nicht nur die Geheimnisse der Gemeinschaft auf, sondern auch die, die tief in ihnen schlummern, und so geraten bald alle drei ins Fadenkreuz der Ermittlungen... MEINE MEINUNG: Sharon Bolton ist eine Meisterin der intensiven und spannenden Thriller, was sie unter anderem immer wieder mit den Büchern ihrer "Lacey Flint"-Reihe unter Beweis stellt. "Böse Lügen" ist nun nach längerer Zeit mal wieder ein Einzelband, in dem sie sich die stürmische und kühle Kulisse einer Insel ausgesucht hat. Ihr Stil ist gewohnt großartig, voller wunderschöner wie auch bedrückender Beschreibungen, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, und dabei immer auf den Punkt genau. Unterteilt ist der Roman in drei Abschnitte, wobei der erste aus der Ich-Perspektive von Catrin, der zweite aus der von Callum und der dritte aus der von Rachel erzählt wird. Catrin lernt man als eine bereits gebrochene Frau kennen, die über einen schlimmen Verlust vor drei Jahren nie hinweg gekommen ist. Sie wirkt teilweise etwas kalt und unnahbar, sogar skrupellos, was man aufgrund ihrer Vergangenheit aber verstehen kann - und gerade ihre sehr pragmatische Art macht sie so interessant. Callum ist ihr ehemaliger Liebhaber, ein großer, muskulöser Mann, der gerade dadurch umso mehr mit seiner sanften Güte überrascht. Seine posttraumatische Belastungsstörung nach seinem Einsatz als Soldat geben aber auch ihm Ecken und Kanten. Und Rachel, die als Letzte aus ihrer Sicht erzählt, und die man bis dahin als Monster wahrgenommen hat, zeigt einem noch einmal eine völlig neue Perspektive auf, die ziemlich überrascht. Es gibt teilweise ein paar viele Nebenfiguren, bei denen ich zwei Männer partout nicht auseinander halten konnte, der Rest ist aber wie die Protagonisten großartig charakterisiert. Vor allem die Polizistin Skye und Catrins Exmann Ben bestechen durch ihre gute Ausarbeitung. Schon die Erzählweise, jede Hauptfigur einzeln über die Tage der Suche nach dem dritten verschwundenen Jungen berichten zu lassen, ist etwas Besonderes. So lernt man zum Beispiel Rachel zu einem Zeitpunkt kennen, zu dem man bereits vieles zu wissen glaubt, und wird so damit konfrontiert, einige dieser Schlüsse wieder über Bord werfen zu müssen. Die Atmosphäre ist unglaublich dicht, vor allem durch das tragische Ereignis in der Vergangenheit, aber auch durch Geschehnisse wie die Strandung von Walen an der Küste, die eine schwere Entscheidung nach sich zieht. Parallel zu den fortschreitenden Seiten wird es auch immer hitziger in der Gemeinde - die sich bald einen Verdächtigen sucht und eine regelrechte Hetzjagd veranstaltet, die niemanden unberührt lässt. Obwohl schnell aufgelöst wird, was vor Jahren eigentlich zwischen Catrin, Callum und Rachel vorgefallen ist, wird es danach nicht weniger spannend. Es bleibt die Frage nach dem Entführer der verschwundenen Kinder, bei der sich die eigenen Vermutungen immer und immer wieder ändern. Viele Überraschungen und Wendungen sorgen dafür, dass es immer spannend bleibt, ohne dass die Ereignisse allerdings je ins Absurde abrutschen. Die Autorin hält grandios die Balance zwischen aufregenden Thriller-Elementen und der emotional bedrückenden Hintergrundgeschichte. Die plausible, unerwartete Auflösung stellt sehr zufrieden, ebenso wie der Ausgang für alle Beteiligten. Und die letzte schockierende Enthüllung ganz am Schluss lässt einen das Buch ganz bestimmt für lange Zeit nicht vergessen. FAZIT: "Böse Lügen" ist ein Thriller wie man ihn von Sharon Bolton erwartet: Die unterschiedlichen Figuren mit interessanten Motiven, die atemberaubende Kulisse und der intensive Stil lassen einem kaum Zeit zum Durchatmen, sodass man die Seiten nur so verschlingt. Aufregend, durchdacht und anders. Dafür gibt es 5 Punkte!

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