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Rezensionen zu
Die Europäer

Henry James

Penguin Edition (26)

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€ 24,95 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

Baronin Eugenia Münster reist mit ihrem Bruder Felix aus Europa nach Amerika. Schon am Tag ihrer Ankunft empfindet die Baronin das Land als so düster und furchtbar, dass sie am liebsten sofort wieder abgereist wäre. Ihr Bruder ist ein fröhlicher und optimistischer Mensch. Er kann sie überzeugen zu bleiben und Bekanntschaft mit ihrer amerikanischen Familie zu machen. So unterschiedlich wie die beiden Europäer sind auch ihre amerikanischen Verwandten. Mr Wentworth ist Puritaner, sein Sohn muss wegen Trunkenheit sein Studium pausieren, die älteste Charlotte Tochter benimmt sich tadellos, doch die junge Tochter Gertrude wird als komisch angesehen. Sie schwänzt den Kirchgang, weil der Himmel blau ist und lässt sich nicht durch Konventionen bevormunden. Regelmäßige Besucher im Haus von Mr Wentworth sind der Cousin Acton, der in China zu Reichtum gekommen ist, dessen wunderschöne Schwester sowie ein Geistlicher, Mr Brand. Henri James beobachtet diese Familie und beschreibt sehr treffend, was sie denken oder wie sie ihren Tag verbringen. Gearbeitet wird in diesem Roman kaum. Felix ist Maler und zeichnet fleißig, er ist der einzige der ganzen Gruppe, der arbeitet und gilt doch als Bohemien. Alle anderen verbringen ihre Zeit mit Spaziergängen, gegenseitigen Besuchen und vielen Gesprächen. Als Leser erfährt man kaum etwas über das Leben im damaligen Amerika und gar nichts über das in Europa. Baronin Eugenia wird als kluge Frau beschrieben, die Dialoge, die sie sich mit ihren Mitmenschen liefert sind dementsprechend und ein Genuss für den Leser. Die verschiedenen Gespräche sind der Höhepunkt dieses Buches, ansonsten ist es leider ziemlich flach. Die Personen bleiben in allen Lebenslagen immer gleich, Felix ist stets gutgelaunt, Charlotte grüblerisch und der Familienvater immer leicht deprimiert. "Die Europäer" kann als Analyse oder als Bericht des Aufenthaltes von Baronin Eugenia in Boston angesehen werden. Spannung kommt keine auf. Ich habe das Buch als interessant empfunden und besonders die Dialoge gerne gelesen. Allerdings hatte ich von Henry James deutlich mehr erwartet.

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Der Roman ist 1878 erschienen, die Handlung setzt Mitte der 1840 Jahre in Boston ein. Die Eröffnungsszene ist ein Stimmungsbild, eine private, häuslich-intime Szene, auch wenn sie in einem Hotelzimmer spielt. Wir lernen ein junges Geschwisterpaar kennen, Mann und Frau, und sie sagt wiederholt, daß sie auf der Suche nach dem Glück sei. Es sind Europäer, die ihre amerikanischen Verwandten besuchen und kennenlernen wollen. Der Gegensatz Amerika-Europa spielt durchgehend eine große Rolle, beschäftigt beide Seiten, die Figuren erleben Ähnlichkeit und Fremdheit, Faszination und Irritation, die Einordnung der weltläufigen Ausländer bereitet den puritanischen Amerikanern gewisse Schwierigkeiten. Gleichwohl kommen Männer und Frauen sich näher, wohlbehütet durch die Regeln des Anstands und Konventionen. Stereotype Charakterisierungen und zeittypische Attribute James’ muten gelegentlich etwas betulich an, manchmal gelingt den Figuren aber der Ausbruch in eine überraschende Individualität. Insgesamt ein gut lesbarer, kurzweiliger Roman aus der Welt von vorgestern mit zumeist guten, oft charmanten Dialogen. Europa und Amerika begegnen sich in den Figuren der Protagonisten in vertrauter Fremdheit und fremder Ähnlichkeit. Gegensätze ziehen sich an und nicht alle Grenzen werden am Ende überwunden sein. Mehr unter: https://notizhefte.wordpress.com/2016/01/18/henry-james-die-europaeer/

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In dem Roman Die Europäer, geht es anfänglich um das ungleiche Geschwisterpaar, der Baronin Eugenia Münster und ihrem Bruder, dem Maler Felix Young. Ohne auch nur mit einem einzigen Penny in der Tasche, machen sich die beiden auf die Reise nach ihrem Onkel, der mit seinen drei Kindern in Bosten wohnt, der sein Geld durch die Vermögensverwaltung gemacht hat und somit steinreich ist. Als das Geschwisterpaar dann auf ihren Onkel und seine drei Kinder trifft, sind diese von den Europäern mehr als fasziniert. Ebenso fasziniert sind die Europäer von den Amerikanern. Der detailreiche Schreibstil von Henry James ist leicht zu lesen und erinnerte mich ein wenig an James Joyce, aber was mich ein wenig nervte, waren die französischen Wörter oder Redewendungen, dich ich dann immer wieder hinten im Buch nachschlagen musste, was mich dann immer aus dem Lesefluss gebracht hat, was ziemlich ärgerlich war, da ich so nicht ganz in das Buch abtauchen konnte. Ich versuchte dann zwar später über diese Wörter und Redewendungen drüber zu lesen, aber das klappte einfach nicht, da diese teils wichtig für das Verständnis des Satzes waren. Doch so sehr ich den Schreibstil und die Idee des Buches mochte, desto trauriger finde ich es, dass die psychologische Tiefe der Charaktere sich mir nicht zeigen wollte und so blieben diese für mich während des Lesens ziemlich trocken - vielleicht war es auch nicht der richtige Zeitpunkt für das Buch, ich weiß es nicht. Vielleicht werde ich es später noch einmal lesen, dann weiß ich ja, worauf ich mich einlasse. Auch die Komik des Buches wollte nicht wirklich überspringen, ich glaube, dass sie sich nur Leuten zeigt, die sich auch mit der Zeit, in der das Buch spielt, auskennen. Im Großen und Ganzen, ist Die Europäer, trotz der Schwierigkeiten, die ich am Anfang mit dem Buch hatte, zwar kein leichtes Buch für zwischendurch, wie ich finde (auch wenn es eine Komödie ist), aber dennoch ein interessant zu lesendes und für Freunde der Weltliteratur ist Henry James bestimmt ein Muss. Doch für Einsteiger, die sich mehr mit solcher Sorte von Büchern auseinandersetzen möchten, wäre dieses Buch für den Anfang nicht geeignet. Antwort von Agelika Schedel aus dem Manesse-Lektorat: In „Die Europäer“ nimmt Henry James ironisch das Typische an „den Europäern“ und „den Amerikanern“ aufs Korn. Wenn Sie psychologisch differenziert gezeichnete Charaktere suchen, würden wir Ihnen seinen Roman Washington Square ans Herz legen. Dort wird auch nicht Französisch gesprochen ;)

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So ein Buch habe ich noch nie gelesen. Es war geradezu unsäglich einschläfernd im wahrsten Sinne des Wortes. War ich ein paar Minuten davor (und auch danach) putzmunter, fielen mir die Augen zu, sobald ich auch nur ein paar Seiten gelesen habe. Ich habe, wie in Bildnis einer Dame, den Verdacht, dass James eigentlich ein Theaterstück schreiben wollte. Es wird nur geredet, geredet und noch einmal geredet. Eine wie auch immer geartete Handlung konnte ich bis auf Seite 130 nicht ausmachen. Fazit Mit Das Durchdrehen der Schraube hat James eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe, überhaupt geschrieben. Ich habe nur den dunklen Verdacht, dass diesem Buch die Schaffenskraft weitestgehend erschöpft war. Antwort von Angelika Schedel, Lektorin im Manesse Verlag: Wer keine Konversationsromane mag, ist bei Henry James im Allgemeinen und bei den „Europäern“ im Besonderen wirklich falsch… Kennen Sie James‘ Schriftstellerkollegin und Freundin Edith Wharton? Ihre Romane, die zur selben Zeit spielen, sind lebensprall und handlungsreich – eine echte Alternative.

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