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Rezensionen zu
Unterleuten

Juli Zeh

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Warum es sich zu lesen lohnt: 2016 ist noch nicht ganz vorbei, ich lege mich dennoch schon jetzt fest: "Unterleuten" ist das Beste, was ich in diesem Jahr gelesen habe. Volltreffer. Juli Zeh beschreibt ein Dorf und seine BewohnerInnen mit ihren Lebensentwürfen, Moralvorstellungen, familiären Verstrickungen, Sehnsüchten und politischen und persönlichen Interessen. Ich habe einen Faible für Bücher, in denen Geschichten aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden. In diesem Buch kommen kapitelweise verschiedene Personen, die in Unterleuten leben, zu Wort und beschreiben die Situation in dem kleinen Dorf aus ihrer Sicht. Die Charaktere, die bisweilen Klischees erfüllen, und die Themen des Dorfes, lassen sich problemlos auf unsere Gesellschaft übertragen. Eine Mutter, die nur das Wohl ihres Kindes im Sinn hat und vom Leben auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. Ein Umweltschützer, dem die Kraniche dann doch im letzter Konsquenz egal sind. Eine Pferdenärrin, die vor Ehrgeiz und Selbstbeherrschung strotzt und ihre Interessen durchsetzt, egal wie. Eine durchgeknallte Alte, die mit 20 Katzen in einem Haus lebt. Ein Bürgermeister, der nur das Beste für sein Dorf im Sinn hat. Und ein Energiekonzern, der einen Windpark in Unterleuten errichten will. Juli Zeh ist es gelungen einen Gesellschaftsroman zu schreiben, der sich wie ein Krimi liest. Großartig.

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Der hochgelobte zeitgenössische Gesellschaftsroman "Unterleuten" von Juli Zeh beschreibt authentisch das Leben in einem Dorf in Brandenburg, das auf den ersten Blick wie ein Postkartenidyll wirkt, bei näherem Hinsehen aber tiefe Probleme und viele alte Wunden hat, die im Laufe der Geschichte aufbrechen. "Unterleuten" ist aber mehr als nur ein Buch. Die Autorin hat einen hermetisch geschlossenen Schauplatz geschaffen, der dennoch die ganze Bandbreite der Bewohner der Republik widerspiegelt. Unterleuten erfuhr außerdem ein ungewöhnliches und progressives Marketing, indem der Kosmos des Buches online als website zu finden ist. Klappentext Manchmal kann die Idylle auch die Hölle sein. Wie das Dorf "Unterleuten" irgendwo in Brandenburg. Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Dorf wirft, ist bezaubert von den altertümlichen Namen der Nachbargemeinden, von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten, von den kleinen Häusern, die sich Stadtflüchtlinge aus Berlin gerne kaufen, um sich den Traum von einem unschuldigen und unverdorbenen Leben außerhalb der Hauptstadthektik zu erfüllen. Doch als eine Investmentfirma einen Windpark in unmittelbarer Nähe der Ortschaft errichten will, brechen Streitigkeiten wieder auf, die lange Zeit unterdrückt wurden. Denn da ist nicht nur der Gegensatz zwischen den neu zugezogenen Berliner Aussteigern, die mit großstädtischer Selbstgerechtigkeit und Arroganz und wenig Sensibilität in sämtliche Fettnäpfchen der Provinz treten. Da ist auch der nach wie vor untergründig schwelende Konflikt zwischen Wendegewinnern und Wendeverlierern. Kein Wunder, dass im Dorf schon bald die Hölle los ist … Mit „Unterleuten“ hat Juli Zeh einen großen Gesellschaftsroman über die wichtigen Fragen unserer Zeit geschrieben, der sich hochspannend wie ein Thriller liest. Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine Moral jenseits des Eigeninteresses? Woran glauben wir? Und wie kommt es, dass immer alle nur das Beste wollen, und am Ende trotzdem Schreckliches passiert? Zahlreiche Dorfbewohner agieren in Unterleuten, ohne dass man den Überblick verliert. Manche Figuren begleitet man näher und enger als andere, wie in einer echten Dorfgemeinschaft. Es gibt ein heimliches Oberhaupt, Wortführer, Seilschaften und Bündnisse ebenso wie Neid und Missgunst. Die Echtheit und die Unmittelbarkeit, mit der die Autorin den Leser nach Unterleuten versetzt, ist beeindruckend. Man schaut den Bewohnern beim Lesen fast über die Schulter, so authentisch sind die Figuren in der Geschichte platziert. Alle haben ihren festen Platz im Beziehungsgeflecht, das empfindlich gestört wird, als das Dorf zum Fördergebiet für erneuerbare Energien werden soll. Die fragile Gesellschaftsstruktur bricht auf und Juli Zeh beschreibt mit gewohnt kühlem und distanziertem Blick den Kampf der Bewohner um ihren Platz in der Gemeinschaft, die Schwachstellen der Dorfgesellschaft, die in Aggression, offener Gewalt und im Kampf auf Leben und Tod münden. Eindrucksvoll legt die Autorin den gesellschaftlichen Niedergang dar, der subtil beginnt und von Geld- und Machtgier vorangetrieben wird, so dass letztlich jeder für sich allein stehen und kämpfen muss. Der Text ist absolut mitreißend und spannend, und mit bis ins Detail ausgefeilten Charakteren liest sich das Buch stellenweise wie ein Thriller, schockierend und ungemein unterhaltend. Juli Zeh lenkt den Blick auf gesamtgesellschaftliche Probleme ohne erhobenen Zeigefinger. Mit ihrem komplexen und nachdenklich stimmenden Gesellschaftsbild mit dramatischem und zugleich zufrieden stellendem Ende und mit der Internetseite zum Buch, dem Who-is-Who-Kosmos des Dorfes, legte Juli Zeh ein für mich herausragendes Buch vor, das sich trotz der Thematik leicht und schnell wie ein Unterhaltungsroman wegliest. Unbedingte Leseempfehlung.

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Wenn die Idylle trügt... Das kleine Dorf Unterleuten liegt mitten in Brandenburg, etwa eine Stunde von Berlin entfernt. Auf den ersten Blick findet man hier alles, was man sich unter einem idyllischen Dorfleben vorstellt: Weitläufige Grundstücke, schöne Häuschen, ländliche Ruhe, unberührte Natur mit einer seltenen Vogelart und eine Gemeinschaft, die zusammenhält. Doch diese anscheinend so friedliche Idylle trügt, denn unter der Oberfläche brodelt es gewaltig: Egal ob die Alteingesessenen oder die neu zugezogenen "Großstadtaussteiger", die sich den Traum vom eigenen Haus auf dem Land erfüllen wollen - überall gibt es den ein oder anderen Konflikt, hier und da kleine und große Probleme. Als schließlich eine Investmentfirma plant, in Unterleuten einen Windpark zu errichten, ist kurz darauf die Hölle los im Dorf- die Ereignisse überschlagen sich, lang Verschwiegenes kommt an die Oberfläche... "Er drehte sich um und stieg in den Roadster. Der gekühlte Innenraum empfing ihn mit jener sterilen Anonymität, die er so schätzte. Plötzlich hatte er den Eindruck, dass es ein Fehler war, hierherzukommen." -Seite 54, eBook Mit "Unterleuten" hat Juli Zeh einen beeindruckenden Roman geschrieben. Im Mittelpunkt steht das Dorf Unterleuten in Brandenburg - ein Ort in dem jeder jeden kennt - oder dieses zumindest glaubt. Die Geschichte beginnt ruhig, nach und nach lernt man die Bewohner kennen. Man erhält einen detailreichen Einblick in deren Leben. Ob es Sorgen, Ängste oder große Zukunftspläne sind - jeder ist mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt und glaubt, das Richtige zu machen. Dieses jedoch entwickelt sich in manchen Fällen völlig anders als geplant. Auch gibt es immer wieder kleine Rückblicke in die Vergangenheit. Gerade hier erfährt man, wie manches zusammenhängt und warum die manchmal angespannten Situationen bis heute so festgefahren sind. Was von Anfang an klar ist: Die Idylle trügt - das Dorf gleicht einem Hexenkessel. Die Autorin schildert mit packender Schreibweise, wie die Maske des Ortes fällt und dahinter einiges zutage kommt... Neben den vielen so unterschiedlichen Charakteren, die hier aufeinandertreffen, ist das fiktive Dorf Unterleuten mit seinen vielen Handlungsorten unheimlich gut beschrieben. Auf der Website www.unterleuten.de gibt es neben einer Skizze vom Dorf auch alle wichtigen Infos zu dessen Bewohnern. "Ich bin gekommen, damit du mir etwas versprichst. Halt dich aus diesen Unterleuten-Geschichten heraus. Mit dem Dorf stimmt was nicht. Ganz massiv." (Miriam) -Seite 354, eBook Mein Fazit: Ein gelungener Roman mit einem speziellen Thema. In der Inhaltsangabe stand geschrieben, dass sich "Unterleuten" so spannend liest wie ein Thriller - dieser Aussage kann ich voll und ganz zustimmen. Es ist unheimlich interessant zu verfolgen, wie die einzelnen Fäden im Laufe der Geschichte zusammenkommen und das große Drama schließlich seinen Lauf nimmt. Das Besondere und Spannende hier: Es ist völlig unvorhersehbar, wie die Geschichte zu Ende gehen könnte. Das Ende hält dann Überraschungen bereit, mit denen man so nicht gerechnet hätte... Ein sehr lesenswerter und packender Roman, der mit seinem detaillierten Schreibstil überzeugt!

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Grandios

Von: Silke Wagenitz aus Bad Saarow

26.01.2017

Ich bin mitten ins Herz getroffen. Unterleuten ist überall um mich herum. Als Brandenburgerin bin ich fassungslos, wie die mich umgebende Gesellschaft punktgenau offen gelegt wird. Ich bin begeistert von dieser Sprache, diesem sprachlichen Humor und dieser treffsicheren Beschreibung der gegenwärtigen Verhältnisse. Ich befinde mich mitten drin in diesem Unterleuten und freue mich an der Leichtigkeit die mir durch dieses Buch vermittelt wird, manches bisher schwer zu ertragende nun mit einem Schmunzeln zu lassen.... DANKE!

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Immer wenn ich mal wieder gar nicht weiß was ich lesen soll, greife ich zu Genres oder Titeln, die mir denkbar fremd sind. Der Verlag nennt "Unterleuten" einen Gesellschaftsroman, ich kann mich nicht erinnern, jemals zu einem solchen gegriffen zu haben. Vom Leben in einem ostdeutschen Dorf hatte ich nur dunkle Vorstellungen. So erschien "Unterleuten" auf den ersten Blick als "mutige" Wahl mit Aussicht auf Erkenntnisgewinne. Und ich wurde in jeder Hinsicht positiv überrascht. Im Kern geht es in "Unterleuten" um den Bau von Windkrafträdern auf dem Gebiet der brandenburgischen Gemeinde Unterleuten. Daraus macht Juli Zeh einen Roman über 600 Seiten mit ca. 30 handelnden Personen. Zuerst subtil und später offensichtlich entwickelt sich eine spannende Geschichte. Es will schon etwas heißen, wenn ich ein Hardcover dieses Gewichts zeitweise ins Reisegepäck aufnehme. "Zugezogene" (u. a. ein Vogelschützer, angelockt von den Kampfläufern und Stadtflüchtlinge auf der Suche nach ländlicher Idylle) treffen auf alteingesessene Dorfeinwohner und zudem verfolgt ein westdeutscher Investor seine Agenda. Die Konflikte sind vorprogrammiert. Und dann gibt es noch den Zwist zwischen den Alphatieren des Dorfs, der bis in DDR-Zeiten zurückreicht. Die Kungelei um die Windräder und die geschickte Verstrickung der Lebenswege der Dorfbewohner ergeben zusammen eine Geschichte, die zwar nicht ganz ohne Klischees auskommt, aber trotzdem sehr realistisch erscheint. Die Erzählweise der erfolgreichen Autorin Juli Zeh wird ihrem Ruf gerecht. So wird z. B. an der Figur der ehrgeizigen Linda Franzen gezeigt, wie sich der Glaube an "Lebenshilfe- und Motivationsbücher" auswirkt. Als Vorlage hält das reale Buch "Dein Erfolg" von Manfred Gortz her. Realität und Fiktion verschwimmen in "Unterleuten" immer wieder. Auf der Website zum Buch werden das Dorf und seine Bewohner vorgestellt, selbst auf die Website der Dorfkneipe wird verwiesen. So sehr den Geschichten und Charakteren Raum für ihre Entwicklung gelassen wird, so sehr überschlagen sich gegen Ende die Ereignisse. Diese Beschleunigung hätte ich nicht gebraucht. Trotzdem gibt es von mir eine nachdrückliche Leseempfehlung. An "Unterleuten" kann wirklich jeder Leser Gefallen finden. Trotz der 635 Seiten wird die Geschichte allerdings nicht für den ganzen Winter reichen, dafür liest sich das Buch einfach zu schnell und zu gut.

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Unterlegten ist überall

Von: Ft aus Irgendwo im Westerwald

01.11.2016

Ein tolles, spannendes und realistisches Buch. Wenn man selbst aus der Stadt aufs Land gezogen ist, stellt man fest, dass es viele Parallelen gibt. Unterlegten ist Realität gleich wo in Deutschland.

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Ein großartiger fein komponierter Roman. Ich habe mich dazu hinreißen lassen, die Figuren weiterzuentwickeln, um ihr Potential zu konstruktiven Lösungen auszuloten. Der Bonustrack zu einem Roman, der wie kein anderer das Konfliktverhalten von Dörflern wie Städtern, Ossis und Wessis, Männern und Frauen aufspießt. Außerdem habe ich viel über LPG-Umwandlungen nach der Wende bei den Recherchen für meinen Blog gelernt. Ein heißes Thema. Danke Juli Zeh.

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Ein großartiges Buch!

Von: Prof.Dr.Caterina Maderna aus Heidelberg

11.08.2016

Selten habe ich eine so intelligente und feinfühlige, die Perspektiven so vieler 'Prototypen' unserer Gesellschaft bis in die Tiefe auslotende Analyse in einer derart reichen, zum Schmunzeln ebenso wie zum ernsthaften Nachdenken anregenden Sprache verfasst, gelesen! Ich bin begeistert.

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