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Rezensionen zu
Wenn's brennt

Stephan Reich

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Inhalt: Sommer in der Provinz. Seit Kindheitstagen sind Erik und Finn beste Freunde, aber nach den Ferien werden sich ihre Wege trennen: Während Erik eine Lehre bei seinem Vater auf dem Postamt beginnt, muss Finn die Schule wechseln und nach Hamburg ziehen. Jetzt bleiben den beiden sechs Wochen, in denen sie es noch einmal so richtig krachen lassen wollen – doch je näher der Abschied, desto düsterer die Stimmung. Die Partys werden zu Saufgelagen, Streiche zu Straftaten, und das Gefühl der unendlichen Freiheit weicht der Angst vor der Zukunft ohneeinander. Bis irgendwann nicht mehr klar ist, ob Erik und Finn dasselbe meinen, wenn sie vom Ende der gemeinsamen Zeit sprechen ... Meine Meinung: "Wenn's Brennt" hat mir überraschender Weise sehr gut gefallen. Ich habe doch schon einige negative Meinungen gehört und hatte deshalb nicht besonders hohe Erwartungen. Ich fand ich das Buch meistens sehr unterhaltsam. Es war stellenweise ziemlich witzig aber auch teilweise ernst und dramatisch. Es dreht sich alles um das Thema Freundschaft und Erwachsen werden. Man Begleitet Finn bei einer extremen Entwicklung und auch Erik erlebt einiges. Es wird viel Alkohol getrunken und gekifft, wen das stört, sollte das Buch lieber nicht lesen. Bei einigen Szenen konnte ich mich, bzw. mein früheres Ich, selbst wieder finden. Auch die "Jugendsprache" die viele so störend fanden, hat mich eher belustigt als genervt. Das Zitat in Zeile 184 ff. beschreibt das Buch am Besten: "Immer kurz vor der Katastrophe und immer voll.". Was mich extrem überrascht hat, war das Ende. Damit hätte ich nicht gerechnet! Fazit: Die Zielgruppe des Buchs ist meiner Meinung nach eher auf "Junge Leute" ausgerichtet. Ich fand es sehr unterhaltsam und kann es nur empfehlen.

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Autor: Stephan Reich Titel: Wenn’s brennt Erscheinungsdatum: Februar 2016 Seitenzahl: 236 Verlag: DVA Verlag Kaufen: Paperback 14,99€ ISBN: 978-3-421-04698-7 Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als die Leserunde zu „Wenn’s brennt“ von Stephan Reich auf Lovelybooks angekündigt worden ist. Die Anzahl an verfügbaren Exemplaren war wie immer nicht sonderlich hoch aber dennoch habe ich mein Glück versucht und mich beworben. Leider hat es mit der Leserunde nicht geklappt. Vor einigen Wochen hat das Buch, über das Bloggerportal, dennoch den Weg zu mir gefunden und irgendwie hat es mich gefreut. Die meisten Bücher, die im Internet meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen schaffen das nur durch einen interessanten oder ansprechenden Einband. Komischerweise war das hier nicht der Fall. Der Klappentext war für mich der Ausschlaggebende Punkt. Es wurde damit geworben, dass es sich um eine besondere Freundschaft handelt, die zu zerbrechen droht. Die meisten, mich mit eingeschlossen, kennen wahrscheinlich diese Frage(n) „Was passiert mit der Freundschaft nachdem man seinen Abschluss gemacht hat und alle in verschiedene Richtungen gehen? Wird sie bestehen?“. Meine Neugier war geweckt, ich wollte wissen ob Finn und Erik es schaffen trotz getrennter Wege ihre Freundschaft aufrecht zu erhalten und wie es ihnen dabei ergeht. Meine Beurteilung Seit ich über Bücher schreibe habe ich sehr, sehr selten eines erwischt was ich absolut nicht mochte bzw. mit dem ich auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen bin. Der letzte Reinfall, ich nenne das jetzt mal so, war mit „der Leuchtturmwärter“ von Camilla Läckberg. Damals hatte ich das unglückliche Händchen und habe den achten Teil einer Reihe erwischt. Wie ihr euch vorstellen könnt haben mir sämtliche Grundlagen von den Vorgänger Teilen gefehlt und somit war das Lesen von diesem Teil ein kleines Desaster. Dieses Mal sehe ich mit einem anderen wieder vor dem selben Problem: Wie verfasse ich eine Rezension zu einem Buch, welches mir absolut nicht gefallen hat? Seit Wochen schiebe ich nun die Rezension vor mich hin oder finde nicht die passenden Worte. Ich hoffe, dass ich nicht zu hart mit meiner Kritik bin. Man merkt aber schnell, auf einem gemeinsamen Nenner bin ich mit „wenn’s brennt“ nicht gekommen. Betrachtet man das Cover nach dem Lesen noch einmal gründlich so geht einem schnell das Licht auf, dass der Becher wahrscheinlich die ganze Trinkerei in dem Buch andeuten soll. Schaut man sich den Einband jedoch ohne Vorwissen an so ist man einfach nur beeindruckt. Nichts desto trotz gefällt mir das Cover, obwohl die Geschichte nicht so meine ist. Besonders die Farbgebung gefällt mir total und hätte mich früher oder später zum Buch angelockt. Die Art und Weise wie Stephan Reich „wenn’s brennt“ geschrieben hat, ist mir bisher noch nie begegnet. Seine Sätze sind richtig kurz und knackig geschrieben, sodass es einem vorkommt als würde alles ziemlich schnell ablaufen. Anfangs hatte ich durch diese schnellen, kurzen Sätze ziemliche Probleme ein für mich geeigneten Leserhythmus zu finden doch irgendwann gewöhnt man sich einfach an das Tempo. Die Geschichte wird aus der Sicht von dem 16 jährigem Erik erzählt und die Sprache hält sich auch konsequent an das Alter. Obwohl ich eigentlich keine Probleme mit manchen Ausdrucksweisen von Jugendlichen habe hat mich es dann irgendwann angefangen zu nerven, dass ständig Ausdrücke wie z.B. fick dich, alter, halt die fresse, ey, usw. drin vorkamen. Klar, es macht die Geschichte so authentischer aber dennoch fängt es ab einem gewissen Punkt an zu nerven und diesen hat die Geschichte bei mir ziemlich schnell überschritten. Meine anfängliche Frage mit der ich mich in die Geschichte gestürzt habe wurde mir in meinen Augen nicht beantwortet. Stattdessen habe ich mit Erik, Finn und den anderen ihre letzten Sommerferien erlebt. Nüchtern ausgedrückt bestanden die Sommerferien von ihnen aus trinken (saufen) – kiffen – etwas anstellen- party- trinken (saufen) – kiffen – etwas anstellen und eine Priese an Welthass. An wenigen Stellen, in denen mal nicht nur gekifft oder getrunken wird, sieht man auch einige Probleme mit denen die Protagonisten zu kämpfen haben. So belastet es Finn, dass er bald von seinen Freunden wegziehen muss und bringt dadurch einige Situationen zum eskalieren. Unter den Launen von Finn leidet, meiner Meinung nach, Erik am meisten da er so zwischen zwei Stühlen sitzt und sich entscheiden muss welches Problem er angeht und für wen er sich entscheidet. Nach dem ich das Buch zugeklappt und drüber nachgedacht habe, hatte ich nicht wirklich das Gefühl die Geschichte nicht wirklich beendet zu haben. Bei mir bleibt eher das Gefühl mitten in eine Geschichte hinein geschmissen und dann irgendwann herausgerissen worden zu sein. Wer hier auf eine stimmige Geschichte erwartet mit einem richtigen Anfang und einem angeschlossenem Ende, der liest das Buch vergebens. Fazit Obwohl mich das Thema am Anfang sehr interessiert hat und alles ziemlich authentisch geschrieben ist konnte mich „wenn’s brennt“ nicht wirklich überzeugen. Ich habe einfach zu oft ans Abbrechen nachgedacht und Spaß am Lesen hatte ich nicht wirklich. So sind, während dem Lesen, meine Erwartungen an das Buch immer schneller verpufft bis ich nur noch darauf gewartet habe endlich fertig zu sein. Aus diesem Grund würde ich persönlich von dem Buch abraten, doch es gibt aber auch einige, die das Buch so richtig feiern und gut finden. Man muss also das Risiko eingehen und sich selbst eine Meinung bilden um zu wissen zu welcher Gruppe man gehört.

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Titel: Wenn's brennt Autor: Stephan Reich Verlag: DVA Preis: € 14,99 [D] ISBN: 978-3-421-04698-7 Erschienen: 08.02.2016 Inhalt: Zwei Freunde und ein letzter gemeinsamer Sommer, nach dem es nie wieder so sein wird wie zuvor Sommer in der Provinz. Seit Kindheitstagen sind Erik und Finn beste Freunde, aber nach den Ferien werden sich ihre Wege trennen: Während Erik eine Lehre bei seinem Vater auf dem Postamt beginnt, muss Finn die Schule wechseln und nach Hamburg ziehen. Jetzt bleiben den beiden sechs Wochen, in denen sie es noch einmal so richtig krachen lassen wollen – doch je näher der Abschied, desto düsterer die Stimmung. Die Partys werden zu Saufgelagen, Streiche zu Straftaten, und das Gefühl der unendlichen Freiheit weicht der Angst vor der Zukunft ohneeinander. Bis irgendwann nicht mehr klar ist, ob Erik und Finn dasselbe meinen, wenn sie vom Ende der gemeinsamen Zeit sprechen ... Meine Meinung: Am Anfang habe ich nicht so wirklich verstanden worum es in dem Buch jetzt wirklich geht. Freundschaft? Liebe? Oder einfach Jugendliche im Allgemeinen? Mir hat der rote Faden in der Geschichte gefehlt und die extreme Jugendsprache fand ich sehr ansträngend. Ich hatte mich erst nach ca 200 von 235 Seiten eingelesen, vorher habe ich mich eher durch das Buch gequält. Im Rückblick wurden aber doch interessante Theorien im Buch aufgeworfen und es werden genau die Probleme beschrieben, die viele Jugendliche haben - zwar nicht in dieser überspitzten Form, aber sie haben sie teilweise. Zu einem wirklichen Ergebnis führt die Geschichte zwar nicht, aber das Ende fand ich trotzdem im Bild mit allen anderen Vorkommnissen stimmig und passend. Ein spezielles Buch, bei dem ich nicht so wirklich durchgeblickt habe und das mir irgendwie zu viel war. Bewertung: ♥♥♥ Vielen Dank natürlich trotzdem an den Verlag.

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Wie geht man damit um, wenn bald nichts mehr so sein wird, wie man es bisher kannte – es also wortwörtlich brennt? Ebendieser Frage widmet sich Stephan Reich in seinem Roman und zeichnet nach, was passiert Wenn’s brennt. Der Brand ist dabei in doppeldeutiger Dimension relevant: als ein tatsächliches Feuer, das ein großes Waldstück zerstört; das darüber hinaus aber ebenso eine metaphorische Lesart anbietet: die totale Zerstörung der bisherigen Lebenswelt, wenn alles aus den Fugen gerät. Erzählt wird davon aus der Sicht des 16-jährigen Erik. Im Zentrum stehen die letzten gemeinsamen Sommerferien mit seinem besten Freund Finn. Die letzten freien Tage vor einem neuen Lebensabschnitt wollen sie angemessen begehen, trotz der provinziellen Einöde, denn sie leben in einem kleinen Dorf abseits vom turbulentem Großstadt(er)leben, in dem es für Jugendliche kaum Zerstreuung gibt. Für sich selber machen sie trotzdem das Beste daraus: „Jetzt haben wir sechs Wochen frei und der Sommer wird groß.“ (S. 13) Durch dick und dünn Die Protagonisten haben die Schule mit der mittleren Reife abgeschlossen und stehen nach diesen letzten sechs Wochen der Ferien neuen Aufgaben gegenüber: Erik wird eine Ausbildung bei der Post beginnen und Finn zieht zu seinem Vater nach Hamburg, um dort eine weiterführende Schule zu besuchen. Ihre verbleidenden Wochen in ‚Freiheit‘ schöpfen sie voll aus, was für sie vor allem mit viel Alkohol, kiffen und Mädchen verbunden ist. Seit ihrer Kindheit sind Finn und Erik unzertrennlich und beschreiben sich selber gerne als ‚zwei Äste eines Baumes‘ (vgl. S. 14). Doch steht ihnen nun eine unausweichliche Trennung bevor, denn das Ende ihrer gemeinsamen Zeit ist nicht mehr aufzuhalten. Symbolträchtig ist dies der letzte Sommer ihrer Kindheit und markiert den Auftakt einer adoleszenten Passage. Ein weiterer Konfliktherd, neben der drohenden Trennung der beiden Freunde, ist die familiäre Situation von Finn. Seit er seine Mutter bei einer Affäre mit seinem Kunstlehrer erwischt hat, trudelt er noch stärker durch sein Dasein und lenkt sich mit Alkohol und Drogen ab. So platt und konstruiert die diversen kleinen und großen Dramen der Geschichte sein mögen, so überzeugend ist doch immer wieder der Erzählton. Erik erweist sich als reflektierte, lustige und einfühlsame Erzählstimme, die die vielschichtigen Facetten des Alltags ausleuchtet. Mit einer oftmals entwaffnenden und subtilen Komik seziert er die Marotten der Erwachsenen, vor allem seiner Eltern: „Kein Mensch kann den ganzen Tag Paul Coelho-Bücher lesen, ohne depressiv zu werden“ (S. 24) und auch seinen „Stechuhr-Vater“ (S. 26) enttarnt er als totalen Durchschnitt. Der humorvolle Ton setzt sich in vielen Details fort, die Erik in seiner Lebenswelt beobachtet, etwa wenn er für eine Bewerbung „Diddlmaus-Papier“ (S. 183) vorschlägt. Topographien des Dorfes Dem gediegenen Dasein der Erwachsenenwelt stellen sich die jugendlichen Protagonisten diametral entgegen: sie loten immer wieder die normativen Grenzen ihrer erzählten Welt aus – ein Prozess der sich in der Struktur des Romans auch in den raumsemantischen Zuordnungen widerspiegelt. Die dörfliche Pampa wird dann lesbar als beklemmender Ort einer erwachsenen Normwelt – „der Reihenhaussiedlungs-Vorgarten unter den Lebensräumen“ (S. 148). Finn und Erik versuchen zwar beständig, diese Herkunft zu unterlaufen, können sich jedoch auch nicht richtig daraus lösen. Nicht zufällig geht am Ende dann der nahegelegene Wald in Flammen auf und zerstört ihren ehemaligen Kindheits- und Spielraum. Entsprechend vermutet Erik auch ein „Ablaufdatum“ (S. 136) der Dinge, die einem als Kind wichtig sind und reflektiert in den vielen Innensichten seinen eigenen Übergangsprozess. Diese nachdenklichen Passagen alternieren aber konsequent mit humorvoll-ironischen und nehmen etwa auch Internet-Memes als erzählerisches Element auf (vgl. S. 149). Vom Soundtrack einer Jugend Wenn’s brennt gehört eindeutig in das Genre der Adoleszenz-Literatur und stellt die mit diesem entwicklungspsychologischen Übergang verbundenen Probleme heraus. Diverse intertextuelle und intermediale Verweise, Anspielungen und Referenzen schichten einen plastischen Erzählkosmos auf, in dem sich die Protagonisten verorten. Eine stetige intermediale Bezugsspur zieht sich durch den gesamten Roman: Whats App-Kommunikation, Smartphones und Fernsehserien gehören völlig unaufgeregt zum erzählten Alltag und lassen sich als gegenwärtiges Archiv einer Jugendkultur lesen. Immer wieder fällt jedoch auf, dass der Roman viele verschiedene Dinge anreißt und Probleme aufwirft, ohne diese stringent auszuerzählen. Dies bildet zwar durchaus das assoziative und sprunghafte Erleben der Jugendlichen Protagonisten ab, wirkt in der narrativen Konstruktion dennoch oft erzwungen und nicht ganz rund. Geschildert werden die Ereignisse in einer oft derben Sprache, die ungeschönt von Alkohol- und Drogenexzessen und sexuellen Ausschweifungen erzählt; dies kann man anstößig finden oder aber auch als facettenreiches Bild einer Adoleszenzdarstellung, das nie aufgesetzt wirkt. Reich gibt seinen adoleszenten Figuren eine glaubhafte Stimme, die die haltlose und planlose Suche dieser Phase abbildet. Dass die große Frage danach, was man mit seiner Zukunft anfängt wiederkehrender Reibungspunkt ist, schwingt dabei immer mit und endet schließlich im überraschenden Schluss mit der einzig denkbaren großen Katastrophe, die hier nicht vorweggenommen werden soll.

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Schulout - Sommerferien. Für Nina, Erik und Finn, die in einer kleinen Provinz leben, die letzten ihres Lebens. Denn danach beginnt der Ernst des Lebens- wie es so schön heißt. Gerda für die besten Freunde Erik und Finn sind es besondere Ferien, denn danach trennen sich ihre Wege. Während Erik eine schnöde Lehre auf dem Postamt seines Vaters anfängt, geht Finn auf eine Schule in Hamburg. 6 Wochen bleiben den beiden also noch und diese vollen sie mit Party krachen lassen. Dabei fließt viel Alkohol. Doch um so näher der Abschied rückt, um so düsterer und trauriger wird die Partystimmung. Dazu gesellt sich Angst vor der Zukunft. Und dann eskaliert die Situation.... Wenn's brennt zeigt das unersägliche Sein der Jugend, die vor einen neuen großen Abschnitt ihres Lebens stehen und nicht so recht wissen, was auf sie zukommt. Hier kommt alles zu tage, Angst, Freude und Ungewissheit. Dazu eine gehörige Portion Alkohol und Drogen und das Szenario ist perfekt. ERik und Finn wollen den Kontakt nach den 6 Wochen nicht abbrechen lassen, aber irgendwie sprechen sie doch oft zwei unterschiedliche Sprachen, denn jeder sieht seine Zukunft anders. Dieser Roman zeigt die Trostlosigkeit in einen kleinen Dorf auf, wo die Jugend nicht viel zu verlieren hat, aber auch nichts zu gewinnen. Man bringt halt irgendwie seine Zeit in den Sommerferien rum. Das Buch ist aus der Sicht von Erik geschriben. Er ist über die Zukunft verunsichert und macht sich so seine Gedanken. Ganz anders als sein bester Kumpel Finn, dem alles egal ist. Oft lässt sich Erik einfach mitziehen von Finn, der nur Mist im Kopf hat, trotz seiner Zweifel, die ihn dabei plagen. Und dann ist ja noch Nina, Eriks Freundin, mit der er auch Spaß haben will. Oder sein behinderter Brunder. Die Sprache ist hier typisch jugendlich und kommt uthentisch rüber. Das behindert den Lesefluß aber keines Falls. Aber ein wenig stört es mich, das endlose Dauerphilosophieren über z. B. das Universum. Da hätte man wirklich ein wenig kürzer treten können. Aber vielleicht ist es so, wenn man bekifft ist. Aber im Großen und Ganzen ist die Geschichte hier sehr authentisch und realistisch. Man kann den Jugendlichen nachempfinden, wie es ist, in einen Dorf zu sein mit 16 ohne fahrbaren Untersatz und ohne Spaß und Spannung für die Jugendlichen. Es kommt unweigerlich Langeweile und damit dumme Gedanken auf. Leider eskalieren sie hier in diesem Roman. Ich selber lebe ja auch auf einen Dorf, bin aber keine Jugendliche mehr und weiß vielleicht dadurch das "Landleben" zu schätzen. Die Ruhe und Friedlichkeit. Aber ich selber habe schon erlebt, das hier die Jugend auch groben Unfug hier anrichten vor lauter Langeweile. Bisher ist es noch harmlos verlaufen wie besprühte Hauswände etc. Aber so kann ich wenigstens ein wenig mitfühlen bei Erik, Finn und Nina. Einzig allein was mich hier echt stört, ist das offene Ende. Ich gestehe, ich hasse! offene Enden. Aber vielleicht ist da die Fantasie des Lesers gefragt und bei diesem Ende kann man viel hineininterpretieren.

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Erik trinkt zu viel, wie Mama, abends auf der Couch - "Wein gegen die Ödnis". Ansonsten ist ihm im Prinzip alles egal, ob es nun das Mittagessen, die Ausfahrten mit dem behinderten Bruder Tim, Vaters vierzig Jahre auf der Post, oder ab und zu der Urlaub sind. Und dann auch noch das tägliche Einerlei und die "dämlichen Tischgespräche" beim gemeinsamen Essen. Erik sieht keine Möglichkeiten, aus dem Fahrwasser des Gewöhnlichen auszubrechen. So wie seine Eltern möchte er nicht sein und trotzdem flackern hier und da erste Anzeichen auf, dass er wohl keine Wahl hat. Mit mittelmäßigen Schulnoten wird er nach seinem Abschluss auch auf der Post landen. Mit dem eigenen Geld wird er sich vielleicht den Dachboden ausbauen und irgendwann werden ihm "die Alten wegfaulen". Während er im Gegensatz zu seinem besten Freund Finn, der sich in Kurt-Cobain-Weisheiten zu verlieren droht, noch an Mittelwege glaubt, gerät er dennoch immer weiter in dessen Fahrwasser und rechtfertigt sein eigenes Mittelmaß mit dem vermeintlichen der Eltern in jenem "durchschnittlichen Kaff", dem "Bauspar-Haus" und seinem "Stechuhr-Vater". Selten so ein Buch gelesen. Selten ebenfalls, dass man sich Seite für Seite durchquält, schließlich die letzten Seiten stöhnend bewältigt, um sich dann letztlich zu freuen, dass man es doch noch geschafft hat, den Brocken zu Ende zu lesen. Dabei ist diese Geschichte so authentisch, wie sie nur sein kann. Stephan Reich bedient sich der aktuellen Jugendsprache und greift damit tief in die "Schatzkiste" jener Kommunikation und Ausdrucksformen, die Eltern in aller Regel verborgen bleibt. Es hagelt nur so von Formulierungen aus der Fäkalsprache. "Spackos" gibt es an jeder Ecke, es wird fleißig gekifft und gesoffen sowieso. Gleichzeitig hetzen die Erziehungsresistenten, teilweise nicht unbedingt zu Unrecht, gegen ihre Eltern, deren Lebensgewohnheiten und überhaupt den ganzen "Fetisch der Nachkriegsgeneration". Schwer verdaulich ist das Ganze schon, zumal die Kritik der Heranwachsenden durchaus an existenziellen Grundmauern rüttelt. Anstrengend sind aber auch die argumentativen Sackgassen, in die sie sich permanent verrennen. Jeder stellt für sich die Weichen in die jeweilige Zukunft und man ist sich sicher, es besser zu machen wie das spießige Erziehungspersonal. Andererseits werden bereits Gräben zwischen den Klassen ausgehoben, denn von den "Harzis" aus der Hauptschule will man sich schon abgrenzen und von den doofen Glatzen sowieso. Es gilt, den letzten Sommer vor dem Eintritt ins Arbeitsleben zu gestalten. Auf welch unkreative und destruktive Art und Weise dies geschehen kann, davon erzählt dieser Roman, eine Milieustudie, ein kurzes Stück Leben und die Geschichte einer langsamen Eskalation. Allerdings werden auch Erinnerungen an die eigene Jugendzeit fast zwangsläufig freigelegt. Wie war das noch gleich bei uns damals? Mit 16 fanden wir alles "geil", ganz im Gegensatz zu unseren Eltern. Und bis heute wissen sie nicht, was wir damals so alles getrieben haben. So schlimm waren wir allerdings nicht. Oder doch?

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Wenn’s brennt von Stephan Reich spielt in der Gegenwart, irgendwo auf dem Dorf in den Sommerferien. Der sechzehnjährige Erik, der die Geschichte erzählt, wird nach den Ferien die Lehre bei der Post anfangen, während sein bester Freund Finn, seine Freundin Nina und Kumpel Nelson, der eigentlich Sascha heißt, in der Kreisstadt in die Oberstufe gehen werden, Abitur machen, studieren, was auch immer. Erik ist es eigentlich auch egal, wie ihm so vieles egal ist. Man trifft sich auf dem Schotter, um zu saufen und zu kiffen, einfach so, weil man das eben macht und weil es auf dem Dorf auch nichts besseres zu tun gibt. Zu Hause will niemand so richtig sein, Erik verachtet seine Eltern für ihre Spießbürgerlichkeit, nur mit seinem behinderten Bruder Tim kann er reden, schon allein, weil der ihm nicht antworten kann, ihm keinen Stress machen, keine Forderungen stellen. Finns Mutter schläft seinen Kunstlehrer, sein Vater ist in Hamburg mit seiner neuen Paris-Hilton-Schnitte und Nelson lebt mit seinem Bruder bei der Oma, bei der sie die Eltern irgendwann abgeliefert haben, um danach zu verschwinden. So passiert eigentlich die ganze Zeit nichts und doch sehr viel, all der Scheiß, den man anscheinend macht, wenn man keine Perspektive hat, einen alles ankotzt, man nur weg will, aber nicht weiß wohin, wenn die Eltern sich nicht interessieren und nach den Ferien sowieso alles anders ist. Und so steuern die Freunde in Wenn’s brennt genauso mäandernd wie zielstrebig auf die erwartbare Katastrophe zu. Wenn’s brennt ist gleichermaßen spannend wie liebevoll geschrieben und bewegt sich irgendwo zwischen harten Ausdrücke, Schlägereien und Saufgelagen und nostalgischen Erinnerungen, Freundschaftsbeweisen und der immer wiederkehrenden Erkenntnis, dass es so vermutlich auch nicht ewig weitergehen kann. So fremd mir dieser Aspekt des Jugendlichenseins ist, aus Eriks Sicht wirkt es gar nicht so fremd, alles ergibt irgendwie Sinn, was soll man auch tun, mit 16 auf dem Dorf, wenn einen die Eltern nicht verstehen und die Lehre bei der Post der einzige Zukunftsplan ist, weil nie ein anderer zur Verfügung stand. Ein bisschen störend sind die Popkulturreferenzen, bei denen man sich irgendwann fragt, ob Jugendliche, die mit 16 außer Rumhängen, Trinken und Kiffen wirklich nicht viel anderes im Sinn haben, wirklich all diese Filme und Bücher gesehen und gelesen haben. Bis zu einem gewissen Grad mache ich da noch mit, und die Szene, in der Erik fast gerührt über die Platte mit Dust in the Wind spricht, die sein Vater irgendwo haben muss, ist dann eben genau das: Rührend und auch gar nicht so unglaubwürdig. Spätestens bei der Referenz auf Die Welt ohne uns von Alan Weisman fand ich es aber doch etwas zu viel. An solchen Stellen stellt sich doch der Verdacht ein, dem Autor würde seine eigene popkulturelle Erfahrung und die des Erzählers (der immerhin knapp fünfzehn Jahre jünger ist als er) etwas zu sehr durcheinanderwürfeln. Wenn's brennt ist packend und mit viel Liebe für die Figuren erzählt, lässt dabei aber auch keinen Zweifel daran, dass es eigentlich doch bitterernst ist. So treten die Jugendlichen in diesem Buch auf der Stelle, wollen oder können nicht und selbst wenn, wüssten sie nicht wie und die es wollen und können und wissen, die gehen eben.

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