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Rezensionen zu
Das Schweigen der Männer

Dasa Szekely

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Männer befinden sich gerade in der größten Krise ihres Bestehens behauptet die zertifizierte systemische Beraterin und Transaktionsanalytikerin Dasa Szekely. Ob sie sich damit mehr Freunde oder Feinde macht, wird sich noch herausstellen, und ob sich das "Schweigen der Männer" damit brechen lässt, erst recht. Ihre Argumente sind, trotz aller Gegenwehr, die es zweifellos geben wird, sehr überzeugend. Zwar ist das Buch "aus einer Wut entstanden", dennoch kaut die Autorin keinerlei einseitig-feministische Anti-Männer-Parolen wieder, sondern bemüht sich um ausgleichende Elemente und einen Dialog auf Augenhöhe, was ihre Seriosität und Glaubwürdigkeit noch zusätzlich unterstreicht. Die Herren der Schöpfung sollen also nicht "plattgemacht" werden, sondern durch eine Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln an "Mehrdimensionalität" gewinnen. Deshalb werden sie von Dasa Szekely im Kapitel "Warum der Mann ist, wie er ist" unter ein Mikroskop gelegt, was zu einem durchaus überraschenden Männerbild führt. Doch zuerst ist einmal die wissenschaftlich belegte These zu akzeptieren, dass der Mann das "konstitutionell schwächere Geschlecht" ist. Allein das zu akzeptieren, ist für ein gestandenes Mannsbild bereits eine Herausforderung. Hinzu kommen die ganzen erziehungstechnischen Klischees, die ihnen von Kriegs- und Nachkriegseltern eingeimpft wurden, die ihrerseits von traumatisierten Eltern aus Zeiten des ersten Weltkrieges mit dem entsprechenden Rollenverständnis versorgt wurden. Die eingefahrenen Wege zerbrechen mehr und mehr und der Kampf um Bestätigung und Anerkennung wird immer härter und das Tempo immer schneller. Immer mehr Frauen erreichen nicht nur Führungspositionen, sondern sind oftmals sehr gut oder gar besser mit den dafür notwendigen Qualitäten ausgestattet. Mitunter sind ihre Abschlüsse besser und sie bringen, wen wundert es, die weitaus besseren sozialen Kompetenzen mit, die in der globalen Berufswelt immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Zeit ist reif - die Männer aber offenbar nicht. Habgier und Selbstverherrlichung blühen beispielsweise in Unternehmen im Finanzwesen, die von "Kindern in Anzügen" geführt werden. Geht etwas schief, zahlen die "Schäfchen", nicht aber die Verursacher. Wirkliche Verantwortung zu übernehmen und endlich sein Verhalten, sowohl beruflich als auch privat, "situationsgerecht zu steuern", sind oftmals nicht erreichte, aber mögliche Ziele. "Wer sich niemals bewegt, bleibt ungut stehen, und zwar nicht selten auf den Füßen anderer." Schweigen ist auch in der Politik angesagt. Auch wenn viel gesprochen, aber im Grunde nichts gesagt wird. Mit einem Ja oder einem Nein zu antworten ist nicht möglich. Und die Verantwortung? Trägt immer der andere. Auch das ist unreif, erklärt die Autorin. Psychische Erkrankungen steigen, "kaum noch funktionierende Beziehungen" sind an der Tagesordnung, ebenso Machtmissbrauch, Staatsschulden und Umweltzerstörungen. Dasa Szekely will, wie schon erwähnt, keine gnadenlose Abrechnung, dennoch kommt sie um starke Worte gleich zu Beginn erst einmal nicht herum: "Ihr Schweigen, liebe Männer, kostet uns alle eine Menge Zeit, Nerven und Geld." Wer derart große Töne spuckt, sollte mit Lösungen und den entsprechenden Ansätzen nicht geizen. Und genau das tut die Autorin. Lösungsansätze werden nicht nur angedeutet, sondern beanspruchen mehr als die Hälfte des gesamten Buches. Zuerst müssen die Probleme aber erst einmal als solche erkannt werden. Es beginnt bei muffeligen Ehemännern, die bei jedem auch nur angedeuteten Problemchen die Schotten dicht machen, und endet bei Frauen, die sich (untereinander) darüber beschweren, letztlich aber den berühmten Freibrief ausstellen: So isser halt!" Oder es beginnt bei ständig abwesenden Vätern im privaten Rahmen und endet bei politischen Rahmenbedingungen, die eine radikale Kehrtwendung in der Familienpolitik ermöglichen könnten. Beispielsweise sind mehrere Jahre Elternzeit für Männer in Schweden kein Problem, ja sogar von Vorteil, denn was kann man im Büro besser einsetzen als eine Erweiterung von Führungs- und Krisenkompetenzen?! Ein anderes Beispiel sind männliche Erzieher, die in den entsprechenden Einrichtungen dringend gesucht werden. Doch wer entscheidet sich für eine lange Ausbildung, schlechte Bezahlung und die mangelhafte gesellschaftliche Akzeptanz? Männer wären eine wichtige Bereicherung in dem von Frauen dominierten Berufszweig. Sie sind die "Führungskräfte unserer Kinder. Warum werden sie nicht wie solche bezahlt?" Hört sich alles total logisch und einfach an. Wäre es eigentlich auch. Wie lange die Umsetzung allerdings noch dauern wird, steht in den Sternen. Wie so oft mit guten Ideen, die ans Eingemachte gehen und dann auch noch von Männern umgesetzt werden soll(t)en. Apropos Eingemachtes: Zuerst wollte ich das Buch nicht anrühren. "Das Schweigen der Männer", och nö, zumal abgeleitet von einem berühmten Film mit Anthony Hopkins, schon wieder so eine Ratgebersülze von einer, die mit erhobenem Zeigefinger daherkommt, und eine Breitseite nach der anderen loslässt, dachte ich. Weit gefehlt, werte Geschlechtsgenossen. Wenn wir aus Wut etwas anzetteln, geht das meist in die Hose und bringt im Endeffekt gar nichts. Wenn Dasa Szekely aus Wut ein Buch schreibt, bleibt sie dennoch konstruktiv und stets auf Augenhöhe. Unbequem manchmal, doch ihr scharfsinniges Hinterfragen und ihre schnörkellosen Analysen sind ebenso geistreich wie entwaffnend. Und jetzt ändere ich meine Notizen zur Rezension, denn "Männertypen in Aufzählung einfügen?" steht hier noch. Nö, mache ich nicht. Selber lesen macht schlau! Es lohnt sich. Und so ganz nebenbei: Wer wissen möchte, weshalb Facebook und (aua, das geht jetzt an mich) Computerspiele "Kommunikationskondome" sind, kann bei dieser Lektüre ebenfalls bedenkenlos zugreifen.

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Das Schweigen der Männer

Von: Christel Bodo aus Hannover

28.04.2016

"Da legt eine den Finger in unser aller Wunde - und es ist lustig!! Jedenfalls für mich. Als Frau. Vom Lämmer assoziierenden Titel bis zur Danksagung habe ich mich köstlich bis königlich amüsiert. (Letzteres schon ein Ausdruck für den weiblichen Teil des Problems: des drohenden neuen stabilen Ungleichgewichts mit umgekehrten Vorzeichen.) - und stellenweise laut aufgelacht. allein in meinem Bett sitzend und lesend. (warum nur ?!?!) Mit , für meinen Geschmack, inspirierender Frische und unverschämt unverfrorener Leichtigkeit zeigt Frau Szekely auf den festgetretenen Boden, auf dem wir - Männer wie Frauen - unterschiedlich gut stehen. Der nur die dünne Erdkruste ist über dem brodelnden Vulkan!!! Persönlich wie politisch. Festgetreten durch Festhalten an trügerischen Manns /SelbstBildern und starren Nichthandlungsmustern in Kombination mit zuviel (wieder)gut machender REaktion und Hyperaktivität auf weiblicher Seite. Hauptgewicht hat der Blick auf die männlichen Programme: Ein augenscheinlich kompetenter (denn, wenn sich der Autorin keine Männer anvertrauen würden, gäbe es vermutlich auch dieses Buch nicht) und glaubhaft liebevoller Wutblick. Und natürlich gibt es auch Wegweiser. Wie es runter geht von diesen, längst flächendeckend zu Autobahnen gewordenen Trampelpfaden. Dennoch, trotzdem und darüberhinaus ;-) ist dieser freche Finger in der Wunde ein Zeigefinger. Der ja bekanntlich an der Hand mit den drei zurückweisenden Fingern ... vielleicht schon fingerjuckend ? auf ein genaueres Ausleuchten der weiblichen Seite des Dramas verweist? Schreiben Sie schon, Frau Szekely? sowas wie: "Das STILLEN der Frauen. Wege aus dem einvernehmlichen StillSchweigen." auf dass wir dann ENDLICH , Frauen mit Männern, Männer mit Frauen zusammen laut lachen können!!!!

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Das Männer und Frauen auf „verschiedenen Planeten“ leben, somit also männliches Verhalten und weibliches Verhalten sehr verschieden sind, ist eine altbekannte wissenschaftliche Erkenntnis. Auch das in den letzten Jahrzehnten Männer stark und stärker in ihrem „So-Sein“ unter Druck geraten, auch das ist nicht unbekannt. Sowohl was die Erfolgsaussichten von Schülern gegenüber Schülerinnen angeht, als auch, was die zunehmenden Karrieren von Frauen betrifft, was den Wandel des Männerbildes (und damit das, was einen „Mann“ ausmacht) dem Wandel seit 30, 40 Jahren hochgradig unterliegt. Und unter Druck geraten durch eine zudem ausufernde Arbeitswelt, das immer noch Männerbild des „unter Schweiß und Tränen Aufgaben erfüllen müssen), ebenso, wie durch neue Forderungen des Lebens in Partnerschaften und als Vater von Kindern (so welche vorhanden sind). Alte Rollenverständnisse (die Szekely auf den Punkt getroffen im Buch darstellt, vom „Patriarchen“ über den „neuen verdeckten Despoten“ bis hin zum nur „Scheinerwachsenen“ und zum „lebenslangen Kind“ u.a.) verlieren ihre Überzeugungskraft, neue Rollenmodelle sind kaum mehr als Lippen-Bekenntnisse. Das alles aber, was Szekely in absolut flüssigem und zudem sehr unterhaltsamen und verständlichem Stil an Analyse vorlegt (und bei dem sich so ziemlich jeder Mann, wenn er (heimlich natürlich) ehrlich ist, oft und oft wiedererkennt. Bei dem sich aber auch die Frauen (die nicht im Mittelpunkt stehen) gehörig an die Nase fassen könnten), ist, trotz aller harsch-ironischer Kritik an diesen klassischen Rollen- und Verhaltensmustern, gar nicht der entscheidende, destruktive Punkt. Aus allen Vorfindlichkeiten, vom „Chef sein wollen“ bis hin zur „inneren Verantwortungsscheu und ausgeprägtem Spieltrieb“ lassen sich durchaus ja auch positive Elemente für die konstruktiven Möglichkeiten in der Gesellschaft (und natürlich auch mit den Frauen) ableiten. Wenn, ja wenn Männer (Ausnahmen bestätigen die Regel), wirklich „Reden würden“. Ruhig sitzend aushalten zum Reflektieren, ins offene Gespräch über sich und die Frauen mit sich UND den Frauen treten, Konflikte konstruktiv angehen und nicht mit entweder Weg-reden, Nieder-Brüllen oder Flucht ins „Hobby“ oder „zur Arbeit“ hin antreten reagieren würden. „Liebe Männer, wir müssen reden“ ist daher nicht nur als Floskel zum Einstieg in das Buh zu verstehen, sondern tatsächlich das Programm, das Szekely verfolgt. Und bei dem sie nicht müde wird, mit immer wieder treffend dargelegten Beobachtungen und Zusammenfassungen des wissenschaftlichen Diskurses zum einen die Augen für die Notwendigkeit dieses „Redens“ zu öffnen und zum anderen genau dazu zu motivieren. Zu stark sieht die Autorin die (reale) Gefahr, dass Männer aus Unsicherheit vor allem, teils auch aus unsicherem Trotz heraus, stumm „in ihrer Ecke“ verharren und das Instrumentarium des notwendigen Dialogs ignorieren. Durch Beharren auf alten Rollenmustern (die durch die Kriegsgeneration der „abwesenden Männer“ „durch-vererbt“ wurde) oder Flucht vor dem anstrengenden Prozess des sich Auseinander-Setzens. Liest man dieses Buch gründlich und auch zwischen den Zeilen, dann wird ebenso schnell klar, dass es im Kern gar nicht unbedingt nur um das Verhältnis der Geschlechter und die Erhaltung von Partnerschaften geht, sondern die gesamte Gesellschaft („spielende“ Männer in schicken Anzügen, vegan und sportlich, aber ohne innere Verantwortung und inneren Rahmen an den „Spieltischen“ des „Finanz-Monopolys“) in ihrer konstruktiven Möglichkeit gehindert, wenn nicht sogar verhindert wird, durch solch eher altruistisches Verhalten. „Weil die Männer an der alten Planetenkonstellation festhalten (mal wollen, mal ob Fantasielosigkeit oder tiefsitzenden Rollenmodellen nicht anders können), damit sie weiter in Ruhe arbeiten (und spielen) können“. Den Ist-Zustand auf den Punkt bringen, die Gründe dafür offenlegen (Prägungen durch abwesende Väter auch der „neuen Männer“ und Väter) und vielfache konstruktive Ansätze und Vorschläge locker und dennoch mit tiefem Ernst vorlegen, dies alles gelingt Sztekely mit ihrem Buch glänzend. Dabei ist, trotz der natürlich starken Verallgemeinerungen, die Szekely zur Verdeutlichung vornimmt und der doch vielfach sich wiederholenden Kernsätze (die aber immer aus anderen Richtungen erläutert und begründet werden) jede Zeile des Buches lesenswert und liest sich ob der Formulierungsgabe der Autorin und der Struktur in je kurze Kapitel schlichtweg „gut weg“. Eine hervorragende Lektüre

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Zeitgeist geistreich

Von: Gabrielle Sieben

18.01.2016

Ein Buch zum Aufwachen: Klug, witzig, provokativ - Zeitgeist geistreich. Eben Dasa at her best.

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