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Rezensionen zu
In den besten Kreisen

Mats Olsson

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Dieses Buch habe ich am Stück gelesen, was selten der Fall ist. Als großer Fan von Spionage, Kartellen und der kriminellen Energie, kommt man hier auf seine Kosten. Manchmal trügt der Schein:) Eloquenz und Witz in einem wirklich spannenden Schmöker.

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Mit “In den besten Kreisen” hat Mats Olsson einen anspruchsvollen Schwedenkrimi in der besten Tradition von Kriminalliteratur mit aktuellen gesellschaftspolitischen Bezügen geschrieben. Merke: Es gibt nicht nur Stieg Larssen und die “Millenium” Reihe. Auch Olsson ist Journalist, und auch sein Erzähler Harry Svensson hat lange als investigativer Journalist gearbeitet. Den Jagdinstinkt nach einer guten Story verspürt er immer noch, auch wenn er mittlerweile eine Kneipe besitzt und dem stressigen Medienalltag den Rücken gekehrt hat. So völlig stressfrei läuft es dann aber doch nicht, als erst ein verschrecktes, traumatisch verstummtes Mädchen mitten in der Nacht vor Harrys Tür steht, offenbar verfolgt von zwei Männern. Die Kleine will nicht reden, und Svensson weiß keinen anderen Rat, als das Mädchen bei seinem alten Kumpel Arne unterzubringen und erst einmal zu recherchieren. Auch wenn der Ex-Reporter lange Zeit nicht durchblickt, stößt er in der schwedischen Provinz auf ein paar Merkwürdigkeiten. Was wollen die Motorradrocker, die in letzter Zeit gehäuft in der Gegend auftauchen? Warum hat das Mädchen panische Angst vor einem SUV mit russischem Kennzeichen, der einem Geschäftsmann aus einflussreicher Familie gehört? Und in welche schmutzigen Geschäfte und politischen Kreise ist diese Familie verflochten? Die schöne, aber offenbar nicht besonders glückliche Unternehmersgattin Agneta könnte mehr wissen, doch bald ist nicht mehr klar, wer hier wen auszunutzen versucht und für Informationen nutzt. Je weiter Harry in die Verstrickungen der besten Kreise vordringt, zwischen Drogengeschäften, Geldwäsche und Neonazi-Aktivitäten, desto brenzliger wird es. Wie gut, dass er ein Netzwerk inoffizieller Helfer hat, angefangen mit dem litauischen Kleinunternehmer Andrius, der befreundeten Polizistin Eva, einem ehemaligen Nachrichtenchef und einer lesbischen Fischerin. Eingewoben in die Handlung sind kleine Insidersticheleien und -betrachtungen zur Lage der Medien, die auch in Schweden unter dem Druck möglichst kostenloser Online-Angebote stehen, wo die Ansprüche sinken und sich mancher resigniert zurückzieht. Wenn Olsson an einer Stelle über Harrys Unbehagen in einer verlassenen, kalten und trostlosen Halle schreibt. “Es könnte eine Zeitungsredaktion sein”, dann sagt dieser Satz viel über das Zeitzungssterben und den Schwanengesang auf eine Branche, die nicht zuletzt in Schweden lange aufklärerische Ansprüche hatte und nun auf verlorenem Posten gegen Platitüden und schlecht recherchierten Journalismus kämpfen muss. Insofern ist es nicht die schlechteste Alternative, Romanschriftsteller zu werden.

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Meine Zusammenfassung: Es ist mitten in der Nacht, als Harry Svensson aus einem Traum erwacht und ein Klopfen an der Türe hört. Er hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit einem total verängstigten Mädchen, dass schnurstracks an ihm vorbei ins Haus läuft und sich unter seinem Bett verkriecht. Das Mädchen selbst ist ihm nicht unbekannt, sie ist schon öfter in der Gegend rumgestreunert, hat aber nie viel geredet. Aus einem Impuls heraus verriegelt er die Tür und versteckt sich unter seinem Küchenfenster, als er im Wald am Rande seines Hauses zwei fremde Männerstimmen wahrnimmt, die wohl nach dem Mädchen suchen. Als die Männer die Suche vorerst aufgeben, zieht sich Harry zurück. Am nächsten Morgen bekommt er allerdings nichts aus dem schweigsamen Mädchen heraus. Er bringt sie zu seinem Kumpel Arne. Er weiß selbst nicht genau, warum er die Polizei nicht informiert, aber es scheint ihm die sicherere Lösung zu sein, bis er herausgefunden hat, was hinter der Verfolgung dieses Mädchens steckt. Auch wenn er als Journalist nicht mehr wirklich im Dienst ist, schlägt sein Herz immer noch dafür. Wohin ihn seine Suche allerdings führt, hätte er ebenfalls nicht erahnen können. Ganz in der Nähe befindet sich eine Marihuana-Plantage, die zufällig zu dem Anwesen des schwerreichen und bekannten schwedischen Unternehmers Björkenstam gehört. Auch die beiden Männer, die das Mädchen mitten in der Nacht verfolgt haben, entdeckt er dabei wieder. Doch je tiefer Harry in seine Ermittlungen rutscht, umso gefährlicher wird es für ihn. Irgendjemand scheint es auf ihn abgesehen zu haben und möchte ihn mit allen Mitteln zum Schweigen bringen. Doch Harry lässt seine Kontakte spielen und stößt auf ein Verbrechen, dass er so niemals erwartet hätte … Meine Meinung: Durchgesuchtet. Ich kann nicht einmal sagen, wieso. Naja doch schon. Es war wirklich, wirklich gut. Und ich muss sagen, ich wusste nicht, dass es der zweite Band aus der Reihe mit Harry Svensson ist. Wenn ich es nicht durch Zufall herausgefunden hätte, hätte ich es auch weiterhin nicht bemerkt. Jetzt im Nachhinein wo ich es weiß, verstehe ich auch so manchen Hinweis auf den Fall den Harry zuvor gelöst hat (was mich übrigens dazu bringt, diesen Teil „Demut“ ebenfalls zu lesen). Ich muss sagen, Harry hat mir als Charakter wirklich gut gefallen. Ich weiß allerdings nicht, warum ich mir ihn die ganze Zeit als gesetzten alten Mann vorstelle, obwohl er ein Mann mittleren Alters ist. Wahrscheinlich, weil er das ein oder andere Gebrechen hat, was ihn in seiner Geschwindigkeit und Beweglichkeit bremst. Er ist einfach total sympathisch und irgendwie ein ausgekochtes Schlitzohr, aber alles mit einer Gemütlichkeit, als hätte er alle Zeit der Welt. Irgendwie stimmt bei diesem Buch das Gesamtpaket. Auch wenn es aus meiner Sicht an manch einer Stelle auch ein bisschen schneller hätte vorwärts kommen können, hat es der Geschichte keine Abbruch getan. Es hat mich durch und durch unterhalten und ich konnte mich einfach voll und ganz darauf einlassen. Ich hatte nicht das Bedürfnis, alles selbst zu erraten wie sonst, aber das hat mich in diesem Fall nicht einmal gestört, ganz im Gegenteil. Ich hab mich zurückgelehnt und einfach berieseln lassen. Super. Mein Fazit: Nicht alles ist Gold was glänzt. Verdammt gute, schwedische Unterhaltung. 4 von 5 Sternen.

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Emma rennt

Von: wal.li

29.11.2018

Seit er vor etwa einem Jahr in einen Kriminalfall verwickelt war, will der ehemalige Journalist Harry Svensson eigentlich nichts als seine Ruhe haben und seine Teilhaberschaft an einem Restaurant lieber an den Gästetischen genießen. Eines Nachts jedoch hämmert ein kleines Mädchen an seine Tür, dass offensichtlich sehr verstört ist. Die Kleine versteckt sich unter dem Bett. Harry steht noch in der Nähe eines offenen Fensters, da bemerkt er wie zwei zwielichtige Gestalten um sein Haus schleichen. Selbstverständlich versteckt er seinen Gast und auch sich selbst. Schon am nächsten Tag bringt er das Kind zu seinem Freund Arne, wo er sie in Sicherheit hofft. Harry selbst dagegen kehrt heim, um herauszufinden weshalb das kleine Mädchen, das nicht redet, solche Angst hat. Einmal Journalist, immer Journalist. In diesem Fall kann und will Harry es nicht lassen. Er muss einfach herausfinden, wieso die Kleine so verstört ist. Er kennt sie aus dem letzten Sommer. Hier und dort beginnt Harry nachzubohren. Viele Ansatzpunkte hat er dabei nicht, eigentlich hauptsächlich nur die zwei Gestalten, die er schemenhaft gesehen hat und deren Auto, einen großen SUV. Und gerade hier spielt ihm Kommissar Zufall in die Hände, denn an mehreren Stellen wird der Wagen gesichtet. Und so bekommt Harry eine Spur zu den Reichen und Schönen, die aus Stockholm heraus im Sommer an der Küste einfallen. Auch in seinem zweiten Auftritt gewähren die Nachforschungen Harry Svenssons wieder einen Einblick hinter die Kulissen der malerischen schwedischen Küstenregion und ihrer Bewohner. Wie in jeder anderen Gegend auch, gibt es die treusorgenden Familienväter, aber auch richtige Schurken. Harrys Griff in ein Wespennest zeigt, dass gerade Letztere manchmal nicht fern sind und eine vermeintliche Idylle sehr trügerisch sein kann. Wie sich die Schlechtigkeit durch alle Gesellschaftsschichten frisst, ist sehr eindringlich geschildert. Wie viel Misstrauen gegenüber den vermeintlich integren Unternehmern ist angebracht, wie viel Vertrauen gerechtfertigt? Haben sie etwa alle Dreck am Stecken? Oder gibt es auch die Ordentlichen, die sich an die Regeln halten? Nun, nach der Lektüre dieses spannenden Romans wird wieder einiges an Misstrauen gesät sein. Packende Unterhaltung mit einem investigativen Journalisten der besonderen Art.

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