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Rezensionen zu
Dinosaurier auf anderen Planeten

Danielle McLaughlin

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Zwölf beeindruckende Kurzgeschichten hat die irische Autorin Danielle McLaughlin in dem Band „Dinosaurier auf anderen Planeten“ vereint. Es sind teils verstörende kleine Erzählungen, die offenlegen, welche Abgründe sich hinter scheinbar heilen Fassaden verbergen. So agieren auch die Kinder in den Geschichten als Spiegelbild ihrer psychisch angeschlagenen Mütter und der spannungsgeladenen Beziehungen im häuslichen Umfeld. Beeindruckend wird das klar in der Story „Die Kunst des Füßebindens“. Auch die Väter sind alles andere als stabile, verlässliche Personen, wie in der Erzählung „Gegen die ich mich wehre, die hasse ich nicht“ zutage tritt. Die Protagonisten versuchen alle, sich in ihrem Leben zurechtzufinden, das ihnen aber ausgesprochen mystisch scheint. Wo ist die Realität, wo beginnt die Vorstellung? Ständig sind sie der Gefahr ausgesetzt, verletzt oder missverstanden zu werden, müssen sich mit einem unbewältigbaren Alltag und ihrer düsteren Vergangenheit auseinandersetzen, um mit letzter Kraft das Bild von sich aufrecht zu erhalten… Ich habe die Lektüre dieser Kurzgeschichten extrem spannend gefunden, jede Story hat mich in ihrer Kürze und Prägnanz aufs Neue gefesselt und manchmal erschrocken, manchmal überrascht, aber immer berührt zurückgelassen! Über die Autorin: Danielle McLaughlin begann mit vierzig Jahren zu schreiben. Die Rechtsanwältin veröffentlichte ihre Geschichten u.a. in The New Yorker oder The Irish Times. Sie gewann bereits mehrere Preise und stand auf der Shortlist der Irish Book Awards Newcomer of the Year. Danielle McLaughlin lebt im County Cork, Irland und schreibt an ihrem ersten Roman.

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Klappentext So wie die irische Autorin Danielle McLaughlin in diesen Erzählungen, die sich meist außerhalb des Großstadtlebens abspielen, in Kleinstädten und ländlichen Gegenden, von Cork bis Donegal. Ihre Charaktere wundern sich manchmal, wie ihr Leben derart schieflaufen konnte, und sie beschreibt ihren Schrecken, ihr Erstaunen und letztlich ihren veränderlichen, unsicheren Platz im Universum. Cover Das Cover ist sehr ansprechend, die Farben sind passend aufeinander abgestimmt und es macht sofort Lust, das Buch zu lesen. Schreibstil Der Schreibstil ist angenehm leicht, aber trotzdem packend und fesselnd. Inhalt/Rezension Das Buch umfasst elf sehr unterschiedliche Kurzgeschichten. Jede Geschichte handelt von einem anderen Thema, der Aufbau ist aber sehr ähnlich. Man spürt beim Lesen eine spannenden Sog. Das Ende bleibt aber meist offen und wird nicht auserzählt. Das war am Anfang etwas schwierig für mich, doch nach kurzer Zeit hat es mich wirklich gepackt. Die einzelnen Protagonisten waren für mich greifbar und ich konnte mich schnell in sie hinein versetzen und habe mit ihnen mitgefiebert. Die Schicksale der Personen haben mich zum Teil sehr berührt. Eigentlich lese ich Kurzgeschichten immer mal zwischen rein, aber dieses Buch habe ich in einem Rutsch gelesen. Fazit Ich bin begeistert und kann das Buch jedem empfehlen, der gerne Kurzgeschichten liest. Zum Buch Verlag: Luchterhand Autorin: Danielle McLaughlin Buchlänge: 254 Seiten

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Dieses Buch beinhaltet 11 Kurzgeschichten, die einen ganz eigenen und sehr atmosphärischen Schreibstil haben. Ich persönlich finde nicht das es Kurzgeschichten sind, sondern eher Momentaufnahmen, aber ich habe es geliebt. Die Geschichten haben etwas ganz spezielles und wirkten auf mich wie aus einem alten Film. Die Titelgebende Geschichte findet man ganz zum Schluss, diese fand ich nicht ganz so stark, wie andere, dennoch war sie nicht schlecht. Von dieser Autorin würde ich gerne noch viel mehr lesen!

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Der alltägliche Wahnsinn in Kurzform

Von: Tatiana Anderheiden

26.07.2021

Die irische Autorin Danielle McLaughlin hat mit diesem Buch etliche Preise gewonnen und ich war gespannt, was sich hinter diesem doch sehr ungewöhnlichen Titel verbirgt. Es handelt sich hierbei um eine Sammlung von elf Kurzgeschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es sind Momentaufnahmen aus dem Leben verschiedener Menschen, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben. Es gibt keinen richtigen Anfang und auch kein wirkliches Ende, manche Geschichten sind wie ein Gespräch, das, spontan begonnen, unterbrochen wurde, bevor es beendet werden konnte. Nicht immer gibt es eine Auflösung und nicht immer ist klar, wie es weitergeht, aber ich fand es immer spannend, diese kurzen Sequenzen mitzuerleben und wie ein Voyeur zuzuschauen, ohne eingreifen zu können; ohne eingreifen zu müssen. Vieles kann und soll man sich selbst hinzudenken. Das kann frustrierend, aber auch akzeptabel sein. Hier hat die Autorin es wunderbar geschafft, mich zufriedenzustellen. Was die Menschen gemeinsam haben, ist eine gewisse Ziellosigkeit, ein Verlorensein, das sich durch die Storys zieht. Wie Motten in einem Glas flattern sie hin und her und kommen nicht zum Ziel. Da ist zum Beispiel Janice, die in ihrem Leben feststeckt und sich einredet, dass sie glücklich ist. Die überzeugt davon ist, ihren Mann zur Vernunft gebracht zu haben, indem sie seine Affären toleriert, totgeschwiegen und ausgesessen hat. „Irgendwie aber hatte sie es durchgestanden, und ihre Ausdauer wurde belohnt. Er war zur Vernunft gekommen, wie sie es schon vorher gewusst hatte…“ (Seite 21) Es sind Menschen wie du und ich, die teils banale Dinge erleben, die in Situationen kommen, die nichts besonderes sind und doch übt das lesen darüber einen gewissen Reiz aus, weil man selbst froh ist, nicht in dieser Lage zu sein. Es ist quasi der alltägliche Wahnsinn kurz erzählt. Die Autorin schreibt bereits an ihrem ersten Roman und darauf freue ich mich sehr. Für das vorliegende Buch vergebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Der Anfang: «Es ist Dienstag, die Frau, die zum Putzen kommt, war da, und danach riecht es im Flur immer wie in einem Taxi, nach einem künstlichen Tannennadelduft namens Alpine Spring, dabei ist es Anfang November.» Kurzgeschichten, die von menschlichen Schicksalen handeln, unerfüllte Wünsche, Kommunikation, die aneinander vorbeiläuft, eingestellte Kommunikation, kommunikative Barbareien, Resignation und Feigheit, Sehnsucht, dem Vorbeischauen an der Wahrheit. Irische Landbevölkerung – fein beobachtet Danielle McLaughlin Menschen, beginnt ihre Erzählungen an einem Punkt im Leben eines Menschen und beendet die Geschichte mittendrin. Ein kurzer Ausschnitt – vielsagende Situationen. «Aber er sah zu, wie er immer zusah, und er war da, genau rechtzeitig, bevor der Dekanter umfiel.» Unglück droht, man ahnt es. Es braut sich etwas zusammen. Die Autorin zieht in ihren Geschichten das Wetter und Tiere hinzu, um geschickt auf das, was kommt, aufmerksam zu machen. Landschaftsbeschreibungen fließen ein, detailliert und wunderschön aber auch gnadenlos, Beschreibungen, die beim Leser etwas auslösen. Ein besorgter Ehemann, der seine Frau liebt – es aber für sich nicht eingestehen mag, dass sie an einer Psychose leidet, seine Schwierigkeit; damit umzugehen, seine unterschwellige Angst um Frau und Kind. Eine Erzählung beschreibt die Armut mit allen Gerüchen – ein Fischer, der mit seinem LKW eine Nerzfarm beliefert, er offenstehende Rechnungen unbedingt einfordern muss, hofft, dass der Züchter dieses Mal zahlt, der selbst in der Klemme sitzt. Meine Nase wurde in dieser Geschichte arg strapaziert, aber nicht nur die. Dabei passiert dies alles nur im Kopf. Arme Menschen, Menschen mit Alltagsproblemen, die zu Katastrophen ausarten können, unterdrückte Gefühle, nicht in der Lage sein, dem allem ein Ende zu machen, Mutlosigkeit. Eine Lehrerin, die mehr über die Familie weiß als die Mutter – die nämlich das, was passiert, nicht wahrhaben will, durch die rosa Brille lebt. Lebenslügen, familiäre Dramen, fein formuliert und sehr genau beobachtet, in mikroskopische Einzelteile zerlegt, neu zusammengesetzt. «Unwahrscheinlich, hätte die arme Mummy vielleicht gesagt, dass der Ansturm auf ihn sehr groß war. Er war weder der attraktivste Mann der Welt noch der redseligste. Aber immerhin war er breitschultrig und groß, und Alice gefiel, wie er errötete, wenn er mit ihr sprach. ... Einen Riegel vor ihre Vergangenheit schieben, das konnte sie nicht. Die Vergangenheit war eine offne Tür, und mehr als im Flur daran vorbeieilen war da nicht zu machen.» Alice Leben hat vor langer Zeit einen Riss bekommen, und davon erzählt sie uns in der Nacht – ein Ereignis, von dem sie sich nie ganz erholte. Kurzgeschichten, die von genauer Beobachtungsgabe von Menschen und Situationen geprägt sind. Sprachlich fein gesetzt, mit interessanten Metaphern. Erzählungen, die nachhallen. Meine Empfehlung. Danielle McLaughlin hat als Rechtsanwältin praktiziert, bevor sie mit 40 Jahren zu schreiben begann. Ihre Geschichten wurden in The New Yorker, The Irish Times, The Stinging Fly und verschiedenen Anthologien veröffentlicht, sie gewann u.a. die William Trevor/Elizabeth Bowen International Short Story Competition und den Willesden Herald International Short Story Prize. Ihr Erzählungsband «Dinosaurier auf anderen Planeten» kam 2015 auf die Shortlist der Irish Book Awards Newcomer of the Year und wurde 2019 mit einem der höchstdotierten literarischen Preise weltweit ausgezeichnet, dem Windham-Campbell Prize. Danielle McLaughlin lebt im County Cork, Irland und schreibt an ihrem ersten Roman. https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/dinosaurier-auf-anderen-planeten-von.html

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Nein, es geht hier weder um Dinosaurier noch um andere Planeten. Es geht um Menschen, die aus den verschiedensten Gründen nicht in die Schubladen des Durchschnittlichen passen, die sich und die Welt als fremdartig empfinden können. Danielle McLaughlins Kurzgeschichten „Dinosaurs on Other Planets“ kamen als ihr Debütwerk 2015 heraus, ihr Erstlingsroman „The Art of Falling“ 2021 bei Random House. . Die deutsche Übersetzung stammt von Silvia Morawetz und ist im Luchterhand Verlag, der ebenfalls zur Random House Gruppe gehört, erschienen. ihr Erstlingsroman „The Art of Falling“ 2021 bei Random House. Die irische Autorin begann erst mit vierzig Jahren zu schreiben, gewann aber bald mehrere angesehene Literaturpreise, darunter etwa den Windham-Campbell Preis. Sie lebt mit Mann und drei Kindern in Irland, wo ihre Kurzgeschichten auch spielen. Was mir an diesen Kurzgeschichten besonders gefallen hat, ist, dass man als Leser*in mitten in die Geschichten hinein steigt. Weder die Personen noch die Vorgeschichte werden in mehr als ein paar Sätzen vorgestellt. Man ist plötzlich mitten in der Geschichte, lebt eine Weile mit und steigt dann wieder aus. So als würde man jemanden kennen lernen, eine Zeit an seinem Leben teilnehmen und sich dann wieder trennen. Die Texte der Autorin sprechen mich sehr an: ihre fantasievollen Metaphern, ihre Kunst in wenigen Worten eine Atmosphäre zu schaffen. Ihre Kurzgeschichten sind äußerst originell ohne dass der Eindruck entsteht, sie hätte sich den Kopf zerbrochen um noch eine ungewöhnlichere Person oder Story zu erfinden. Ein rundes Leseerlebnis und eine äußerst vielversprechende Autorin, die ich auf jeden Fall verfolgen werde.

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Die Kurzgeschichtensammlung "Dinosaurier auf anderen Planeten" von Danielle McLaughlin wurde von Silvia Morawetz ins Deutsche übersetzt und ist bei Luchterhand erschienen. Es geht um Menschen, die anders sind, Held:innen des Alltags, die Bekannte von nebenan, ganz normale Menschen eben. Doch sie alle haben eine tiefliegende Melancholie, die sie umgibt, einen Schmerz, der ihre Gefühle beeinträchtigt, der tiefe Narben schürt und bohrt. Es ist grandios, welche Tiefen die Autorin auf den wenigen Seiten für die einzelnen Protagonist:innen zu entwickeln vermag, wie sehr sie eine:n in ihren Bann zieht. Die elf Geschichten sind wechselhaft ansprechend, so mochte ich manche mehr als andere, aber auch gerade das macht ja den Zauber von Kurzgeschichten aus: Es ist für jede:n was dabei!

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"Wer sonst nur Romane liest, wird diesen Kurzgeschichten verfallen", heißt es auf dem Buchtitel. Das mag zutreffen, jedoch nicht ganz. Es ist eher so, dass sich die Geschichten irgendwie verselbstständigen. Plötzlich sind sie nicht mehr nur Teile des Buches, denn die Schatten, die sie werfen, können auch die der Leserinnen und Leser sein. Man "verfällt" mitunter den eigenen Geschichten, was immer von ihnen noch übrig sein möge. Danielle McLaughlins Geschichten auf einer Kinoleinwand umzusetzen wäre unmöglich. Es wären Filme ohne Anfang und Ende, also genau das, was das Publikum nicht zu sehen wünscht. Also Szenen, die an das eigene Leben erinnern. Jene Bilder, die sich irgendwie ergeben, die einfach passieren, ohne dass man die Möglichkeit hatte, einzugreifen oder es schlicht versäumt hat. Es geschieht einfach. So, wie die ungeplante Schwangerschaft der 43jährigen Aileen. Der Vater ist ein verheirateter Arbeitskollege. Aileen sollte sich überlegen, was es für seine beiden Söhne bedeuten würde, wenn sie das Kind austragen würde. "Herzlos und egoistisch" sei sie. Dabei sind es noch nicht einmal die einzigen Probleme, die sie hat. Immer mehr Fragen tauchen in den Geschichten auf und immer weniger werden beantwortet. Warum auch. Irgendwie wird es schon weitergehen. Denkt sich sicherlich auch Lily, die auf einer Urlaubsreise in Italien eine Frau kennenlernt, die im gleichen Zug unterwegs ist. Im Prinzip war es das schon, und mehr als das Wiedersehen auf Umwegen passiert vordergründig nicht. Zwischen den Zeilen aber schon. Der einleitende Kameraschwenk über den kleinen Provinzbahnhof in jenes Zugabteil mag ein Sinnbild für die vielen Haltepunkte eines Lebens sein. Es sind diese kleinen Dramen, die eigentlich die großen sind, aber im Alltag gerne kleingeredet oder völlig ignoriert werden, zumindest wenn sie in schöner Regelmäßigkeit die Lebensreise dekorieren. Orientierungslosigkeit wird zum Normalfall. Mit ihrer reich bebilderten Sprache zaubert Danielle McLaughlin ihre Protagonisten aus der glanzlosen Gewöhnlichkeit ihrer Bedeutungslosigkeit in den Rang von Suchenden, die ihren Platz noch nicht gefunden haben, der Lösung dieses Problems aber zumindest dicht auf den Fersen sind. "Der ewige Sieg der Hoffnung über die Erfahrung."

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