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Rezensionen zu
Hexensaat

Margaret Atwood

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Er ist ein großer Theatermacher. Und er hat ein noch größeres Leid zu tragen. Eine gute Idee somit, das Leid zu bearbeiten und zu verarbeiten, indem er das tut, was er am besten kann. Ein Stück zur Aufführung bringen. „Die Ärzte taten, was sie konnte. Jede Plattitüde wurde aufgefahren“. Doch das wird eine ungeahnte Pause von 12 Jahren bedürfen und dann auch an einem Ort und mit „Schauspielern“ langsam, aber sich Gestalt annehmen, die sich Felix Philips so nicht vorher gedacht hätte. „Dieser heimtückische, hinterhältige Scheißkerl“. Und das ist er. Der vormalige Vertraute und aktuelle Verräter und Karriererist. Wobei es ganz gut ist, dass 12 Jahre vergangen sind. Vielleicht kann er so eine Weile noch unerkannt bleiben auf seinem Weg der „Rache“ einerseits und der „inneren Wiederbelebung“ andererseits. Vielleicht wird „Der Sturm“ von Shakespeare ihm Gelingen, ganz vielleicht sogar echten Frieden bringen. Und während man dem Unglück des „Felix“ (lateinisch: „Der Glückliche“ folgt, miterlebt, wie er mitten im Schaffen „ausgebootet“ wird und umgehend ein „Refugium“, eine „Insel“ findet, erinnert man sich, dass in Shakespeares „Der Sturm“ der Held Prosperos auch 12 Jahre auf einer Insel verbrachte. Und ebenfalls zuvor von einem engen Vertrauten, im Sütck vom eigenen Blut, und, wie im Buch nun auch, von je dessen „Gönner“ zunächst gründlich aus dem Spiel genommen wird. Atwood gestaltet das Buch wie die Handlung wie das zur Aufführung kommende Stück im Buch im Gesamten nach „Der Sturm“. Verlegt die Handlung in die „moderne Welt“ und ist wunderbar in der Lage, sowohl die formalen Aspekte (Orte, Personen und Ereignisse“ völlig neu zu füllen und je zu übertragen, wie sie sorgsam auch der inneren Dramatik des Stückes nachgehet, hier das Leiden ihres Felix ein wenig steigert, dort die „Insel“ ein wenig glättet und so alle Protagonisten in bester Weise Schritt für Schritt „antreten“ lässt zur großem Aufführung und zum ebenfalls wunderbar passend gestaltetem Finale. Mit all de Bildern eines realen Gefängnisses, eines inneren Gefängnisses (Trauer), eines inneren Exils, mit den Mitteln der Täuschung, der Illusion, der Doppelbödigkeit agieren alle Beteiligten. Atwood in ganz klarer und mitreißender Sprache, Shakespeare im Aufbau seines Stückes und an dessen Ende mit der Bitte um Applaus und damit Erlösung aus der Unsicherheit und Felix mit seinem Weg zur neuen Reputation, vor allem aber zum inneren Frieden in seiner Trauer. Die ihn in Kontakt zur „Geisterwelt“ bringt und erst am Rande des Wahns ihn in die Welt zurückführt. Geändert, aber nicht geläutert, zunächst. „Lavinia, Julia, Cordelia, Perdita, Marina. All die verlorenen Töchter. Einige von ihnen wurden wiedergefunden, warum nicht auch Miranda“? Was dennoch schwer erden wird, denn Töchter können ja auf verschiedene Weise verschwinden. Und je nachdem den Vater vor fast unlösbare Aufgaben stellen. Was wiederum den Leser interessiert, animiert, sich der Frage mit anzuschließen,, ob und wie das Felix im Buch wohl unter diesen konkreten Umständen gelingen kann. Und so spielt es am Ende keine Rolle, ob Insel oder Gefängnis, ob Unwetter oder Schneesturm, ob lebendig oder tot, ob Bruder oder Günstling, eng folgt Atwood dem Faden des Stückes und jede Seite kündet von ihrer gelungenen Mission, den Geist Shakespeares in die moderne Welt zu übertragen. Ein hervorragender Roman mit vielen Ebenen, ebenso vielen menschlichen Erkenntnissen, sprachlich hervorragend umgesetzt und mit einigen eigenen Schwerpunkten versehen.

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Hexensaat

Von: Manuela Hahn

18.07.2017

Inhalt: Der exzentrische Theaterregisseur Felix ist der Star eines bedeutenden Festivals, seine Inszenierungen locken die Massen in die Vorstellungen. Bis nach dem Tod seiner Frau und dem kurz darauf folgenden Tod seiner kleinen Tochter, sein engster Vertrauter gegen ihn intrigiert und er noch vor der Uraufführung seines nächsten Stückes "der Sturm" von Shakespear entlassen wird. Mit diesem Stück wollte Felix den Tod seiner kleinen Tochter Miranda verarbeiten, sein Kind ein stückweit unsterblich werden lassen. 12 Jahre später, in denen Felix allein in einer kleinen abgelegen Hütte lebt und mittlerweile als Schauspiellehrer unter dem Namen Mr. Duke, an einem Gefängnis arbeitet, bietet sich ihm die Gelegenheit zur Rache. Meine Meinung: Margaret Atwood schrieb dieses Buch im Rahmen eines Projekts, das der Verlag Hogarth Press anlässlich Shakespears 400. Geburtstag ins Leben gerufen hatte. Die deutsche Umsetzung realisiert der Knaus Verlag. Aufgabe der Autoren war es ein Stück des berühmten Schriftstellers zu adaptieren, es in die heutige Zeit zu holen. Meiner Meinung nach ist dies der Autorin hervorragend gelungen, sofern ich das beurteilen kann, denn leider muss ich zugeben das mir dieses Stück vollkommen unbekannt war. Eine Zusammenfassung des Stückes am Ende des Buches, half mir aber sehr. Felix Phillips, stand meiner Meinung nach zu Beginn des Buches am Rande des Wahnsinns und so erschien es mir logisch, das sein Vertrauter Tony die Gelegenheit ergriff um ihn aus seiner Position entfernen zu lassen, geschickt machte er sich Felix Kummer und Schmerz zunutze. Und auch im Laufe seines selbst gewählten Exils gesundete Felix nicht, sondern badete in Selbstmitleid. In seiner Vorstellung lebte seine Tochter mit ihm in der Hütte er ließ sie in seiner Vorstellung sogar älter werden. Erst die Arbeit mit den Häftlingen gab dem Regisseur neuen Halt. Margaret Atwood hat den Focus eindeutig auf Felix gelegt und so blieben die weiteren Protagonisten leider etwas blass. Nichts desto trotz bekommt Hexensaat eine absolute Leseempfehlung von mir. Es hat Spaß gemacht eine alte Geschichte in neuem Gewand zu lesen und bestimmt werde ich auch noch eine weitere Adaption lesen, vielleicht die eines Stückes das mir auch bekannt ist, die Auswahl ist ja groß genug: Jeanette Winterson „Das Wintermärchen“ neu mit „Der weite Raum der Zeit“ Howard Jacobson „Der Kaufmann von Venedig“ neu mit „Shylock“ Anne Tyler „Die Widerspenstige Zähmung“ neu (Herbst 2016) Margaret Atwood „Der Sturm“ neu (Frühjahr 2017) Jo Nesbø „Macbeth“ neu (Herbst 2017) Tracy Chevalier „Othello“ neu (Frühjahr 2018) Edward St. Aubyn „König Lear“ neu (Herbst 2018) Gillian Flynn „Hamlet“ neu (Herbst 2018)

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Kennt ihr diese Bücher, die man nicht mehr aus der Hand legen kann, aber dennoch mit Erschrecken das Abnehmen der verbleibenden Seiten beobachtet? „Hexensaat“ ist definitiv einer davon. Ich wusste überhaupt nicht, was mich erwartet – kannte ich doch auch das Shakespeare-Original nicht. Klar hatte ich von Prospero schon mal etwas gehört, aber das war es dann auch. So bin ichvöllig unvoreingenommen an das Buch herangegangen. Bekommen habe ich dann ein echtes Highlight. Was für ein genialer Plan des abservierten Regisseurs Felix Philipps! Was für eine unglaubliche Umsetzung des Stücks mit Laiendarstellern! Ich war total fasziniert davon, wie er seine Darsteller sich das Stück und die Rollen erschließen ließ. Absolut genial: die Reflexion der einzelnen Teams am Ende und vor allem die Überlegungen, wie es mit den Figuren weitergehen könnte. Realistischer und moderner kann man Shakespeare nicht erleben. Und zum guten Schluss hat diese Story auch noch ein wunderbar rundes Ende. Ich bin noch immer total im Bann dieser Geschichte und kann Knaur nur für dieses Projekt danken, das uns Shakespeares große Werke in neuem Gewand präsentiert und mit Sicherheit den ein oder anderen Leser an die Klassiker heranführen wird. Von mir gibt es uneingeschränkte 5 Sterne, eine Leseempfehlung an… einfach alle, die gut erzählte Geschichten lieben. Fazit: Großartige Neuerzählung von Shakespeares „Sturm“, der einen sofort das Original lesen und den nächsten Theaterbesuch planen lassen will.

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Inhalt: Felix ist ein begnadeter Theatermacher und in der Szene ein Star. Seine Inszenierungen sind herausfordernd, aufregend, legendär. Nun will er Shakespeares „Der Sturm“ auf die Bühne bringen. Das soll ihn noch berühmter machen – und ihm helfen, eine private Tragödie zu vergessen. Doch nach einer eiskalten Intrige seiner engsten Mitarbeiter zieht sich Felix zurück, verliert sich in Erinnerungen und sinnt auf Rache. Die Gelegenheit kommt zwölf Jahre später, als ein Zufall die Verräter in seine Nähe bringt.  In ihrem brillanten Roman schafft die große kanadische Autorin Margaret Atwood mit der Figur des Theaterdirektors Felix ein würdiges Pendant zu Shakespeares Prospero aus „Der Sturm“, jenes Zauberers, der als ein Selbstporträt des alternden Barden aus Stratford-on-Avon gilt. Meine Meinung: Für mich ist Atwoods hingebungsvolles Aufgreifen des Stoffes von Shakespeare eine wahre Meisterleistung! Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Der Sturm ist ein über 400 Jahre alter Bühnenstoff, der dennoch so zeitgemäß und pointiert ins Heute transportiert werden kann, das man ihm sein Alter keine Minute anmerkt. Das liegt zum einen meiner Meinung nach an dem großen Meister Shakespeare selbst und seinem Talent bewegende und intelligente Stoffe zu verfassen, als auch an Margaret Atwoods fantastischer Schreibkunst. Man merkt, ich bin ein großer Fan ... und somit habe ich auch keine Kritikpunkte zu äußern. Die Geschichte ist intelligent, fantasievoll und mit dem Hang zur Satire sehr clever konstruiert. Es geht letztendlich um ein Stück im Stück und um Gefangene auf den verschiedensten Ebenen. Um wortwörtliche Gefangene und um Gefangene im eigenen Sein. Dabei werden nicht, wie sonst typisch für Atwood Seitenhiebe auf die Gesellschaft in irgendeiner Form ausgeteilt, sondern diesmal macht sie sich eher lustig über die Welt des Theaters, was sich sehr unterhaltsam liest.

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Dieses Buch hat mir wirklich gefallen. In dieser Shakespeare - Neuerzählung von 'Der Sturm' inszeniert Margaret Atwood eindrucksvoll das Stück 'Der Sturm' und geht dabei so detailliert und gewissenhaft vor, dass ich es unheimlich genossen habe - endlich mal eine genaue Analyse und Interpretation eines William Shakespeare Stückes. Dabei fängt das Buch direkt mit einem Teil einer Aufführung an, die man erst am Ende zu lesen bekommt, denn Felix Phillipps, einst ein erfolgreicher Theaterregisseur, sinnt nach Rache und was eignet sich da besser als eine Aufführung, die er zusammen mit einigen Gefängnisinsassen aufführt? Aber von vorne: Felix ist ein Opfer einer Intrige geworden und seiner Position bei einem Theater-Festival geraubt, unmittelbar nachdem seine Tochter gestorben war.  Felix zieht sich ins Exil zurück, voller Trauer und Kummer, Selbstvorwürfen und auf Rache gesinnt.  Viele Jahre später arbeitet er, getarnt als Mr Duke, in einem Gefängnis bei einem Theater-Projekt und nimmt Werke von William Shakespeare dran - jedes Jahr ein anderes. Bis er endlich zu seinem "Der Sturm" kommt, was er damals nicht mehr zustande bekam, da der Komplott ihn daran gehindert hatte. Doch nun bekommt er seine Chance - auch für seine Rache. **  Dieses Werk hat mir sehr gefallen, zumindest was die Szenen im Gefängnis angeht. Denn diese waren eindrucksvoll und sehr liebevoll erzählt. Man spürt, wie viel 'Der Sturm' Margaret Atwood bedeutet und ich bin so froh, dass sie es im Gefängnis spielen lässt, denn die Insassen sind clever, intelligent und sehr einfallsreich. Sie analysieren, thematisieren und nehmen das komplette Stück auseinander.  ** Was mir gar nicht gefallen hat, ist die Fahrlässigkeit die man der Tochter entgegengebracht hat als sie mit drei Jahren gestorben ist. Felix kann nicht loslassen und spricht auch Jahre später noch mit ihr.

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Klappentext: Felix ist ein begnadeter Theatermacher und in der Szene ein Star. Seine Inszenierungen sind herausfordernd, aufregend, legendär. Nun will er Shakespeares „Der Sturm“ auf die Bühne bringen. Das soll ihn noch berühmter machen – und ihm helfen, eine private Tragödie zu vergessen. Doch nach einer eiskalten Intrige seiner engsten Mitarbeiter zieht sich Felix zurück, verliert sich in Erinnerungen und sinnt auf Rache. Die Gelegenheit kommt zwölf Jahre später, als ein Zufall die Verräter in seine Nähe bringt. Meinung: Ich bin ja ein großer Fan von Margaret Atwood. Dementsprechend gespannt war ich auf ihre Umsetzung von Shakespeares „Der Sturm“. Dieses Stück war mir selber weniger geläufig. Doch obwohl mir der Stoff unbekannt war, hatte ich keine Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen. Denn der Regisseur Felix erleidet hier eine Schmach, an der er sich an denen, die ihm diese zugeführt haben, rächen möchte. Er wird Theaterleiter in einem Gefängnis und inszeniert dort mit den Gefangenen Shakespeares Stück, als seine Peiniger wieder auf den Plan treten, um so Rache an Ihnen üben zu können. Margaret Atwood hat wieder gezeigt, dass sie eine großartige Schriftstellerin ist. Nicht nur ist es ihr gelungen, den Stoff in einem modernen Gewand zu präsentieren. Sie hat auch die Sprache Shakespeares gekonnt eingefangen und sie ihren Protagonisten geschickt in den Mund gelegt, ohne überzogen oder altmodisch zu wirken. Immer wieder wird auf das klassische Stück und die Handlung verwiesen und dem Leser zeigen sich somit die Parallelen zum aktuellen Geschehen. Auch die Protagonisten sind spannend ausgearbeitet, werden den ihnen zugedachten Rollen gerecht und runden diesen Roman gekonnt ab. Am Ende des Romans gibt es dann nochmal eine Zusammenfassung des originalen Bühnenstücks, das den Leser dazu verleitet, sich mit der Umsetzung Atwoods auseinanderzusetzen und die Parallelen zu finden. Fazit: Eine großartige Umsetzung eines klassischen Stücks. Gekonnt verwebt Atwood hier ihre moderne Variante mit dem Original und sorgt für Frische in diesem etwas unbekannteren Stück von Shakespeare. Von mir gibt es 5 von 5 Punkten. Vielen Dank an den Knaus Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Hexensaat

Von: Bearnerdette

20.06.2017

“O, wonder! How many goodly creatures are there here! How beauteous mankind is! O brave new world, That has such people in't!” ― William Shakespeare, The Tempest Kennt ihr das: Ein Schriftsteller ist so gut, dass ihr ihn oder sie nicht mehr neutral bewerten könnt sondern nur noch im Rahmen des eigenen Schaffens? So geht es mir mit Margaret Atwood. Ihre Romane sind normalerweise derMassen brillant, dass ich extrem hohe Erwartungen an sie habe. Ob das gerecht ist weiss ich nicht, aber es spielte definitiv eine Rolle als ich über dieses Buch nachdachte. Warum? Das erfahrt ihr gleich. Zunächst ein paar Worte zur Story... Felix war ein strahlender Stern am Theaterhimmel, ein wagemutiger Regisseur mit ausufernden Inszenierungen. Bis zu dem Tag als ihm sein Protege Tony in den Rücken fiel und zu seiner Entlassung führte. So versagte man Felix letztem Stück, Shakespeares der Sturm, die Uraufführung. Felix zieht sich zurück, gedemütigt und wütend. Jahre verbringt er in einer Hütte, abgeschieden, mit niemandem als dem Geist seiner verstorbenen Tochter als Gesellschaft. Doch dann ergibt sich eine Chance für ihn, Rache zu nehmen. Unter falscher Identität übernimmt er die Leitung einer Gefängnis Theater-Truppe, bestehend aus Verbrechern. Und er schmiedet einen perfiden Plan... Hexensaat ist kein atemberaubender Atwood, wie man ihn kennt. Daher war ich zunächst etwas enttäuscht. Erst mit etwas Abstand realisierte ich, dass es sich immer noch um ein gutes Buch handelt, nur nicht um einen ihrer besten Romane. Die große kanadische Autorin interpretiert in diesem Werk - das zur Reihe Hogarths Shakespeare Neuinterpretationen gehört - den Sturm, The Tempest, neu. Nicht unbedingt Shakespeares bekanntestes Werk und tatsächlich auch eines, das ich nicht gelesen habe. Deshalb ging mir beim Lesen wahrscheinlich einiges verloren. Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam und vereint einige kreative Einfälle. Die Identifikation mit Felix fiel mir ungemein schwer, aber ich denke das war so gedacht. Er ist ein Anti-Held mit deutlichen Schwächen. Die meisten anderen Charaktere bleiben leider etwas blass. Außerdem hat das Buch ein oder zwei Längen, die es zu überwinden gilt. Trotz Schwächen ist es aber ein solider unterhaltsamer Roman und sicher eine kreative Neuinterpretation des zugrunde liegenden Materials. Atwood Neulingen empfehle ich jedoch mit einem ihrer anderen Werke einzusteigen, z.B. der Report der Magd oder Oryx & Crake. “O, wonder! How many goodly creatures are there here! How beauteous mankind is! O brave new world, That has such people in't!” ― William Shakespeare, The Tempest Kennt ihr das: Ein Schriftsteller ist so gut, dass ihr ihn oder sie nicht mehr neutral bewerten könnt sondern nur noch im Rahmen des eigenen Schaffens? So geht es mir mit Margaret Atwood. Ihre Romane sind normalerweise derMassen brillant, dass ich extrem hohe Erwartungen an sie habe. Ob das gerecht ist weiss ich nicht, aber es spielte definitiv eine Rolle als ich über dieses Buch nachdachte. Warum? Das erfahrt ihr gleich. Zunächst ein paar Worte zur Story... Felix war ein strahlender Stern am Theaterhimmel, ein wagemutiger Regisseur mit ausufernden Inszenierungen. Bis zu dem Tag als ihm sein Protege Tony in den Rücken fiel und zu seiner Entlassung führte. So versagte man Felix letztem Stück, Shakespeares der Sturm, die Uraufführung. Felix zieht sich zurück, gedemütigt und wütend. Jahre verbringt er in einer Hütte, abgeschieden, mit niemandem als dem Geist seiner verstorbenen Tochter als Gesellschaft. Doch dann ergibt sich eine Chance für ihn, Rache zu nehmen. Unter falscher Identität übernimmt er die Leitung einer Gefängnis Theater-Truppe, bestehend aus Verbrechern. Und er schmiedet einen perfiden Plan... Hexensaat ist kein atemberaubender Atwood, wie man ihn kennt. Daher war ich zunächst etwas enttäuscht. Erst mit etwas Abstand realisierte ich, dass es sich immer noch um ein gutes Buch handelt, nur nicht um einen ihrer besten Romane. Die große kanadische Autorin interpretiert in diesem Werk - das zur Reihe Hogarths Shakespeare Neuinterpretationen gehört - den Sturm, The Tempest, neu. Nicht unbedingt Shakespeares bekanntestes Werk und tatsächlich auch eines, das ich nicht gelesen habe. Deshalb ging mir beim Lesen wahrscheinlich einiges verloren. Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam und vereint einige kreative Einfälle. Die Identifikation mit Felix fiel mir ungemein schwer, aber ich denke das war so gedacht. Er ist ein Anti-Held mit deutlichen Schwächen. Die meisten anderen Charaktere bleiben leider etwas blass. Außerdem hat das Buch ein oder zwei Längen, die es zu überwinden gilt. Trotz Schwächen ist es aber ein solider unterhaltsamer Roman und sicher eine kreative Neuinterpretation des zugrunde liegenden Materials. Atwood Neulingen empfehle ich jedoch mit einem ihrer anderen Werke einzusteigen, z.B. der Report der Magd oder Oryx & Crake.

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Ich muss tatsächlich sagen, dass ich schon immer etwas von der Autorin lesen wollte. Daher habe ich die Gunst der Stunde genutzt und dieses Buch angefragt. Was soll ich sagen, das Buch konnte mich zu 100% überzeugen. Es fängt mit dem tollen Schreibstil an. Die Autorin schafft es, in kurzen knappen Sätzen und Kapiteln, Emotionen und Bilder zu schaffen. Das Buch war an keiner Stelle langatmig oder langweilig. Die Spannungsbögen sind perfekt gesetzt. Unsere Hauptcharaktere war sehr gut ausgearbeitet und man konnte sich super in Ihn und vor allem seine Gedanken hineinversetzten. Bei den Nebencharakteren, vor allem den Gefängnisinsassen hätte ich ruhig noch ein bisschen Tiefe haben können. Die Geschichte war aber das, was mich am Ende restlos überzeugte. Ich kenne „Der Sturm“ von Shakespeare leider nicht. Aber ich fand es einfach grandios wie dieses Original Stück Beschrieben wurde und in die Gefängnis-Situation eingearbeitet wurde. Wie unser Hauptcharakter mit den einzelnen Szenen arbeitet und welch Intelligenz in ihm steckt, für jeden die passende Rolle zu finden. Diese Interpretationen der Charakter und die Übertragungen auf die „realen“ Personen die er nur zur Verfügung hat waren einfach toll. Die Umsetzung von einen Klassiker ins Moderne, ohne das es langweilig geworden ist, ist hier sehr gut gelungen. Es war an keiner Stelle für mich vorhersehbar und durchgehend spannend Fazit: Klassiker neu interpretiert, was hier super gelungen ist.

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