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Rezensionen zu
Anna und der Schwalbenmann

Gavriel Savit

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Der Schwalbenmann

Von: wal.li

16.03.2016

Mit sieben Jahren ist die kleine Tochter von Professor Lania ihrem Alter voraus. Ihr Vater hat die Gabe verschiedenste Sprachen perfekt zu beherrschen an seine Tochter Anna weitergegeben. Andererseits ist Anna wirklich erst sieben und für ein Kind ist das Leben in Krakau zu Beginn des zweiten Weltkriegs nicht leicht. Annas Vater ist einer der ersten, der von den Nazis verschleppt wird. Zunächst weiß Anna nicht, dass sie allein ist. Doch schnell merkt sie, dass etwas nicht stimmen kann. Und dann trifft sie den Fremden ohne Namen, der ähnlich sprachbegabt ist wie ihr Vater. Sogar die Sprache der Vögel scheint er zu beherrschen. Anna fasst sofort Vertrauen zu ihm. Anna und der Schwalbenmann wandern durch den Krieg, immer auf der Hut, immer in Sorge, immer in Gefahr, immer auf der Suche nach dem Medikament, das der Schwalbenmann braucht. Doch sie meistern die schwere Aufgabe, im Krieg zu überleben. Menschen weichen sie meistens aus. Viel erzählt der Schwalbenmann nicht, dennoch beschützt er Anna. Der Mann und das kleine Mädchen sie ergänzen sich wie Vater und Tochter. Wer aber ist der Schwalbenmann? Manchmal scheint er beinahe erkannt zu werden. Mit Glück können sie die schwierigen Situationen überstehen. Und sie finden sogar einen Freund. Eine wunderbare, wenn auch durch die Kriegswirren vielleicht unfreiwillige, Freundschaft zwischen einem Getriebenen und einem intelligenten, aber doch hilflosen Kind wird hier sehr anrührend geschildert. Man mag kaum hoffen, dass das ungleiche Paar den Krieg überstehen kann. Gebannt folgt man ihrem Weg, begegnet jeder Gefahr, trotzt jeder Unbill. Die Krankheit und die Unklarheit über die früheren Lebensumstände des Schwalbenmannes stehen irgendwie im Gegensatz zu der klaren Strukturiertheit in Annas Leben, bevor ihr Vater interniert wird. So wie Anna auf den Schwalbenmann angewiesen, scheint auch er sich durch sie unterstützt zu fühlen. Im Eintauchen in dieses Buch lernt man eine Welt kennen, deren Kenntnis besser jedem erspart bleiben sollte. Der Krieg ist einfach nicht zu ertragen, dennoch ist man getragen von der Hoffnung, die diese ungewöhnliche Freundschaft, weckt. Beim Lesen fühlt man sich durch den Roman gleiten wie auf einer Wolke, man wünscht Anna und der Schwalbenmann mögen eine bessere Welt finden. Doch konfrontiert mit der harten Wirklichkeit, sieht man sich genötigt, die Wolke zu verlassen. Zwar bleibt die Hoffnung, doch es bleiben auch Fragen. Zum Beispiel: Wer ist der Schwalbenmann? Und was war der Preis? Ein außergewöhnliches Debüt von einem Schriftsteller, der eigentlich Schauspieler ist, das anrührt und nachwirkt und einen leider kurz vor Schluss auf den Boden der Tatsachen holt, ohne die Tatsachen zu benennen.

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Meine Meinung: Auf den ersten Seiten erinnerte mich das Buch ein wenig an "Der Junge im gestreiften Pyjama" - nicht wegen der Geschichte selbst, sondern weil das Buch auch aus "Kindersicht" geschrieben ist und in der Zeit des 2ten Weltkrieges angesiedelt ist. Anna begegnet dem Schwalbenmann und weil sie alleine ist schließt sie sich ihm an. Der Schwalbenmann ist ein sehr unnahbarer Charakter. Er lässt sich kaum einschätzten und Anna muss erst noch lernen, wie sie sich in seinem Umfeld verhalten muss. Gemeinsam mit den beiden zieht der Leser los - eine Wanderschaft zu einem unbekannten Ziel. Die Seiten sind gefüllt mit Weisheiten des Schwalbenmannes und dem Versuch Annas die Welt in welcher sie lebt zu erklären. Das Buch ist sehr poetisch geschrieben und bringt einen dazu auch ohne erkennbare "Geschichte" weiter zu lesen. Erst ab dem letzten Drittel der Erzählung habe ich begonnen mit Spannung weiter zu lesen. Nicht die aktionreiche Thrillerspannung, eher eine Neugier, was nun die Wanderschaft der kleinen Gruppe "bringen" soll. Erst ab dem Punkt in der Geschichte wird, für Anna als auch für den Leser, der Krieg präsent. Auf den vorher gehenden Seiten schwebt der Krieg eher über einem, als dass man ihn greifen könnte. Und plötzlich ist er allgegenwärtig. Der Schreibstil passt perfekt zu der erzählten Geschichte. Es ist eine ruhige poetische Erzählung, die gefüllt mit Fragen ohne Antworten ist. Viele viele Dinge bleiben ungeklärt - auf der einen Seite schade, auf der anderen macht genau das den Reiz der Geschichte aus. Zur Zeit des Krieges war es völlig normal unwissend zu sein, was mit Freunden, Bekannten oder auch Familienmitgliedern passiert war. So blieben auch viele meiner Fragen ungeklärt. Doch genau das ist der Grund warum ich sicherlich noch einige Tage über Anna und ihre Freunde nachdenken werde. Weder Anna noch der Schwalbenmann noch sonstige Protagonisten der Geschichte waren richtig greifbar für mich. Bei nicht mal 300 Seiten ist das nicht schlimm gewesen. Man bleibt lediglich ein Betrachter, lauscht einfach nur einer schönen Erzählung. Fasziniert haben mich beide, Anna und auch der Schwalbenmann, doch anders als in vielen Büchern, habe ich keine Ahnung von den beiden im Nachhinein. Von Anna vielleicht noch ein wenig, doch von "kennen" kann hier keine Rede sein. Mein Fazit: Eine kindlich poetische Geschichte zur Zeit des 2ten Weltkrieges. Wundervoll erzählt mit viel Herz und vielen Fragen ohne Antworten. Lesenswert.

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Dieses Buch ist der Debut Roman des Autors und entführt den Leser in die Zeit der Judenverfolgung im Jahre 1939 in Krakau. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Anna ein 7 Jähriges Mädchen. Sie spricht genau wie er Vater diverse sprachen. Als sie von ihm eines Tages zu einem Apotheker gebracht wird und er spuren los verschwindet beginnt für das kleine Mädchen eine ungewöhnliche Abenteuerreise. Von dem Apotheker abgewiesen und allein geglaubt, trifft sie auf einen Mysteriösen Mann. Den Schwalbenmann. Zusammen ziehen die beiden durch die Wälder und Landschaft Polens. Auf dieser Reise wird auf dunkler Märchenhafte art die Umstände des Krieges geschildert und einem vor Augen geführt. Die Bildhafte Sprache des Autors hat mich sehr angesprochen , sie hat dafür gesorgt das ich mich in die Geschichte hinein gezogen gefühlt habe. Es war nicht nur ein schönes Leseereignes. Den durch diese Wortgewandtheit taten die unschönen Momente für Anna um so mehr weh. Ihre Verluste wurden zu den meinen.

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Zum Inhalt Anna und der Schwalbenmann ist eine Geschichte, deren Schwerpunkt auf dem Holocaust basiert. Das siebenjährige Mädchen spricht sämtliche Sprachen. Ihr Vater ist ein intelligenter Mann und der Meinung: "Deine Muttersprache brauche ich dir nicht lernen. Die lernst du von ganz allein!" Die kleine Anna führt mit ihrem Vater ein glückliches Leben; bis zu dem Tag, an dem Deutsche den jüdischen Sprachen-Professor mitnehmen. Vorher bringt ihr Vater sie noch zu einem befreundeten Apotheker. Der jedoch schickt Anna wieder heim. Anna fühlt sich einsam und verlassen und wartet vor der Apotheke auf ihren Vater. Ihr Vater kommt nicht. Da spricht sie ein sehr großer, dünner Mann mit einem Arztkoffer an. Dieser Mann lockt eine Schwalbe an, die sich auf seine Schulter setzt. Er schenkt Anna einen Keks und macht sich auf seinen Weg. Anna verfolgt ihn und eine abenteuerliche Reise durch die Wälder Polens beginnt. Meine Meinung Es gibt sehr viele Bücher über die Judenverfolgung. Diese Geschichte spielt in Krakau, 1939. Sie ist ganz anders, als all die anderen Bücher die ich bisher zu dieser Thematik gelesen habe. Der Autor bedient sich einer wunderschönen Sprache. Die Figuren die er geschaffen hat, haben etwas märchenhaftes. Der große Schwalbenmann bleibt während der gesamten Geschichte undurchsichtig. Er hat keinen Namen und spricht, wie Annas Vater, sämtliche Sprachen. Er lockt Schwalben an und kennt alle Vogelarten, deren Laute er imitieren kann. Anna lernt viel von dem ansonsten wortkargen Hünen, dessen Lächeln Seltenheitswert hat. Sein sonderbares Wesen schreckt Anna nicht ab; spürt sie doch das gute Herz vom Schwalbenmann. Ihren Namen muss sie ablegen; nur sprechen wenn der Schwalbenmann es ihr erlaubt. Diese Story ist von der ersten Silbe an spannend. Die Streifzüge durch die Wälder und Städte bergen jede Menge Gefahr. Anna ist noch zu klein, um all das zu verstehen. Sie erleben mehrere Winter in freier Natur. Es war für mich unvorstellbar, dass ein so kleines Mädchen diese Strapazen aushalten konnte. Eiskalte Winter in den Wäldern Polens. Kein Feuer zum Erwärmen, da man sie sonst entdecken könnte. Tagelanges Hungern erschwerte die Situation zusätzlich. Der Schwalbenmann blieb die ganze Geschichte für mich ein Rätsel. Sei es wie er Nahrung beschaffte, Kleidung für das kleine Mädchen und Pillen die er mehrmals am Tag nehmen musste. Anna kam mir total versteinert vor. Sie hatte ja nicht mal Zeit um ihren Vater zu vermissen. Trotz der Strapazen war ihr Wachstum normal. Ich konnte nicht nachvollziehen wie das möglich war. Geheimnisvoll empfand ich auch die Begegnungen, die sie mit anderen Menschen im Wald hatten. Fazit In diese Geschichte sollte man einfach eintauchen, ohne Logik zu erwarten. Sie mutet wie ein düsteres Märchen an. Viele Erlebnisse von Anna und dem Schwalbenmann könnten wirklich so passiert sein. Sämtliche andere Begebenheiten schreibe ich der Fantasie des Autoren zu. Dass Anna mit sieben Jahren fließend Deutsch, Russisch, Französisch und Englisch sprach, halte ich für möglich. Diese Talent war ihr auf ihrer Wanderung sehr hilfreich. Der Schwalbenmann war für mich einen Märchenwesen am ähnlichsten. Der Schreibstil ist wunderschön und magisch. Die Grausamkeiten, die sie auf ihrer Wanderung erlebt haben, waren damals mit Sicherheit nackte Realität. Anna war durch die Kriegswirren gezwungen, schnell erwachsen zu werden. >>Anna verstand, dass eine Sprache ein Kompromiss zwischen den Menschen war - dass zwei Menschen, die die gleiche Sprache sprachen, nicht unbedingt gleich waren.<< ( Seite 15) Nachdem Annas Vater spurlos verschwunden war, hoffte sie dass sich der Schwalbenmann ihrer annahm. Mein Lieblingszitat von Anna aus diesem Buch: >>Verzeihung. Ich weiß, dass eine Tochter in diesen Zeiten nicht ohne Vater sein sollte. Aber ist es nicht genauso schlimm für einen Vater, ohne Tochter zu sein?<< (Seite 54) Ob mir das Ende gefallen hat? Die Geschichte ist von Anfang bis Ende ein großes Geheimnis. Danke Gavriel Savit Eine uneingeschränkte Empfehlung von mir und 5 Sterne

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gutes Buch

Von: binesbuecher

20.02.2016

Das Buch dürfte ich vor dem Erscheinungsdatum lesen. Die Geschichte spielt in Polen oder genauer gesagt, in Krakau im Jahr 1939. Anna ist die Tochter eines Professors für Sprachen. Anna selber spricht mehrere Sprachen fliessend, andere versteht sie und spricht sie auch teilweise. Eines Tages muss ihr Vater in die Uni, zwangsweise. Anna geht zu dem Freund ihres Vaters, dem Apotheker. Nur abholen wird Annas Vater sie nicht mehr können. Anna will beim Apotheker bleiben, aber der will das nicht. Er verhält sich komisch. Die beiden lernen den dünnen Mann kennen. Anna verlässt die Apotheke und trifft auf den dünnen Mann. Er spricht ihre Sprache und wenn Anna diese ändert, spricht auch er wieder eine seine Sprache. Seltsam oder? Der Schwalbenmann wird Annas ständiger Begleiter wie ein Ersatzvater. Anna wird grösser, erlebt die Schrecken des Krieges, wird mit Judenhass konfrontiert und den Gräueltaten der Nazis. Ihr Vater kehrt nie zurück. Hat Anna noch ein richtiges Leben mit dem Schwalbenmann als Ersatzvater?? Oder geht es nur noch darum zu überleben? Viele Fragen bleiben offen im Buch. Ich bin sehr zwiegespalten wie ich das Buch beurteilen soll. Das Buch finde ich gut, wenn es ein Buch für Erwachsene wäre. Das Buch ist aber ein Jugendbuch, ich weiß nicht, ob es Jugendliche anspricht. Ihre Sprache ist es auf alle Fälle nicht. Interessiert der Stoff so wie er dargeboten wird, Jugendliche? Ich kann es nicht beurteilen. Der Schreibstil des Autors erinnert an Poesie.

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