Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Intelligenz der Bienen

Randolf Menzel, Matthias Eckoldt

(8)
(3)
(2)
(1)
(0)
€ 24,99 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

Seit über fünfzig Jahren beschäftigt sich der Hirnforscher Randolf Menzel mit dem Denken und der Kommunikation der Bienen. In diesem Buch berichtet er über seine Forschung und sein Leben mit den Bienen, von spektakulären experimentellen Durchbrüchen, von kuriosen Begebenheiten und von Auseinandersetzungen im Wissenschaftsbetrieb. Im Zentrum stehen dabei die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Bienen. Zusammen mit Autor und Philosoph Matthias Eckoldt vergleicht Menzel die Bienen immer wieder mit dem Menschen, seinem Gehirn, seinem Denken und Verhalten. Das Anliegen der beiden Autoren ist es, die Labortüren zu öffnen und einerseits die Prozesse zu erklären, die sich im Bienenorganismus abspielen, andererseits Einblicke zu geben in die Vorgehensweise der Naturwissenschaft. Menzel und Eckoldt schildern, wie sich das Bienengehirn entwickelt hat. Sie widmen sich den Sinnesorganen der Bienen und zeigen, wie sie riechen und schmecken, wie sie sehen und fühlen. Die Bienen verfügen beim Sehen und Riechen über ein anderes Spektrum als wir Menschen. Darüber hinaus können sie sich zweier Sinne bedienen, die uns kaum zugänglich sind: Sie nehmen das Erdmagnetfeld wahr und nutzen es zur Orientierung. Und mithilfe elektrostatischer Felder verständigen sie sich innerhalb des Stocks. Menzel hat mit seinen Forschungsarbeiten belegt, dass Bienen lernen, ja denken können. Eine entscheidende Rolle dabei spielt der Schlaf, den sich die sprichwörtlich so fleissigen Bienen überraschend häufig genehmigen. So führt die Erforschung der Gedächtnisvorgänge in logischer Konsequenz ins Bienenschlaflabor. Natürlich widmet sich das Buch dem Schwänzeltanz, der wichtigsten Kommunikationstechnik im Bienenstock. Das Buch zeigt, wie die Neurowissenschaft anhand der Biene nachzuvollziehen lernt, wie ein – wenn auch kleines – Gehirn Entscheidungen trifft, wie es plant, indem es Regeln erkennt, anwendet und kombiniert, wie es unterscheidet und wie sich angeborene sowie erlernte Mechanismen verschränken. So wird die Biene zum Modellorganismus für den Menschen. Das Bienengehirn spiegelt uns universelle Prinzipien der Hirnfunktionen und hilft uns, sie an und in uns schärfer zu sehen. Im letzten Kapitel des Buchs wird es traurig: Menzel und Eckoldt beschreiben, auf welche Weise die industrielle, chemielastige Landwirtschaft den Bienen zusetzt. Eine neue Generation von Pflanzenschutzmitteln, die in erster Linie Insektenvernichtungsmittel sind, machen bestimmte Neuronen der Bienen funktionsunfähig. Das ist nach den Beschreibungen der Intelligenz der Bienen richtig bitter zu lesen. Ein spannendes Buch! Randolf Menzel, Matthias Eckoldt: Die Intelligenz der Bienen. Wie sie denken, planen, fühlen und was wir daraus lernen können. Penguin Verlag München, 368 Seiten, 18.50 Franken; ISBN 978-3-328-10436-0 Erhältlich ist das Buch hier: https://www.biderundtanner.ch/detail/ISBN-9783328104360 Wenn Sie das Buch lieber digital für Ihren Amazon Kindle beziehen möchten, klicken Sie hier: https://amzn.to/2oc7nu7 Buchtipp zum Wochenkommentar vom 31. Januar 2020: Wem gehört die Stadt? Eine Übersicht über sämtliche Buchtipps samt Link auf den zugehörigen Wochenkommentar finden Sie hier: https://www.matthiaszehnder.ch/buchtipp/

Lesen Sie weiter

Ein Buch über die Intelligenz der Honigbienen. Die Autoren klären, wie man Bienen untersucht, wie diese lernen und wie intelligent sie sind. Randolf Menzel ist Zoologe und Neurobiologie und forscht seit über 50 Jahren an und mit Bienen. Er war über 30 Jahre der Leiter des Neurobiologischen Instituts der Freien Universität Berlin. Hauptsächlich um seine Forschungen und die seiner Studenten, aber auch um die anderer Forschungsgruppen berichtet er in diesem Buch, zusammen mit dem Wissenschaftsjournalist Matthias Eckoldt. Persönlicher Eindruck Ein populärwissenschaftliches Buch über die Intelligenz der Bienen, das aber dem Leser auch einiges an Mitdenken abverlangt. Insgesamt sechs Kapitel erwarten den Leser: Wie man mit Bienen ins Gespräch kommt Da Bienengehirn, der andere Weg zur Intelligenz die 7 Sinne der Bienen Lernen und Gedächtnis das Bienenvolk Biene und Umwelt Die Autoren stellten viele Experimente vor. Für mich neu war dieser Weg, wie sich die Forscher Experimente ausdenken und durchführen. Und dann müssen die Experimente korrekt interpretiert werden. Dabei fand ich die Art, wie Menzel und Eckoldt die Ergebnisse darstellten, fast schon zu bescheiden. Man sieht, dass explorative und jubelnde Darstellung nicht die Art eines seriösen Wissenschaftlers ist. Für mich als neurobiologischen Laien hätte ich mir aber, nach der ganzen Herleitung der Forscher, doch eine stärkere Zusammenfassung gewünscht. Wie gesagt, man muss gut mitdenken. Und auch durchaus eine stärkere Emotion für das Thema hätte ich mir gewünscht. Mir fehlte als roten Faden die Begeisterung des Forschers für die Bienen. Sie muss ja da sein, aber sie ist sehr dezent. Das Buch verliert sich etwas im klein-kein. Der Forscher Menzel hat viel mit Ableitungen gearbeitet. Dabei misst man, vereinfacht gesagt, welches Neuron aktiv ist. So hat seine Forschungsgruppe eben nicht nur ein Verhalten oder einen Lernprozeß untersucht sondern darüber hinaus die Spuren dieses Lernens im Gehirn vermessen! Das fand ich total faszinierend. Mit eines der erstaunlichsten Fakten fand ich, dass Honigbienen sowohl die Polarisation des Lichts wahrnehmen als auch Magnetfelder. Polarisationssehen bedeutet hier, dass sich ihnen der Himmel in grünfarbigen Streifen darstellt, die in Richtung Sonne stärker werden. So wissen sie stets, wo die Sonne ist, auch wenn sie nicht zu sehen ist und somit auch, wie spät sie ist. Das wird im Schwänzeltanz berücksichtigt - auch in der Nacht, denn Bienen tanzen manchmal im Schlaf! Faszinierend, oder? Neben der Forschung an sich gibt es auch Geschichten um das Universitätsgeschehen drumrum; hier geht es darum, wie der Autor eine Stelle bekam, Paper einreichte oder Forschungsgruppen auf die Beine stellte. Ein Bericht aus einer fremden Berufswelt, den ich faszinierend fand. Lesen oder nicht? Empfehlenswert, aber nicht ganz trivial; sehr seriös geschrieben, man erfährt viele Einzelheiten über die Intelligenz der Bienen. Leider überträgt sich die Begeisterung des Forschers für die Bienen - ich postuliere einfach mal, dass sie da sein muss - nicht immer auf den Leser.

Lesen Sie weiter

„Die Intelligenz der Bienen“ ist ein ebenso anspruchsvolles wie faszinierendes Sachbuch und bietet hochkonzentrierten Wissensnektar für Bienenschwärmer. Während der Lektüre ist man sowohl fasziniert und beeindruckt von den Bienen und ihren komplexen Wahrnehmungs-, Denk-, Kommunikations- und Verhaltensweisen als auch von den ausgeklügelten Experimenten und Mikromeßmethoden, die Randolf Menzel und seine Mitarbeiter für die Erforschung der Bienensinne und des nur etwa sandkornkleinen Bienengehirns entwickelt haben. Die noch verhältnismäßig allgemein gehaltenen Informationen des ersten Kapitels dienen der einführenden Annäherung an die Biologie der Bienen und der Selbstreflexion der experimentellen Fragestellungen und Forschungsmethoden. Das zweite Kapitel führt uns in den Aufbau des Bienengehirns ein, Kapitel drei bündelt das aktuelle Wissen über die sieben Sinne der Bienen, Kapitel vier vertieft neurologische Feinheiten über Lernvorgänge und Gedächtnisleistungen der Bienen und beschreibt komplexe neuronale Reaktionsketten, in Kapitel fünf erfahren wir Einzelheiten über die Navigation, Kommunikation und Organisation des Superorganismus des Bienenvolks, und Kapitel sechs befaßt sich mit Bienen und Umweltschutz und warnt eindringlich vor den massiven Gefahren durch Nervengifte in sogenannten Pflanzenschutzmitteln, die in der industriellen Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Viele neue – und zum Teil vorherige Lehrmeinungen umstürzende – Entdeckungen wurden alleine dadurch möglich, daß den beforschten Bienen winzige Nummernschilder appliziert wurden. Erst so konnte man sie als Individuen im Schwarm identifizieren und ihren Lebenslauf, Lernvorgänge sowie ihr facettenreiches Verhalten in einem größeren zeitlichen und sozialen Zusammenhang beobachten und auswerten. Zahlreiche anatomische Zeichnungen, Fotos sowie Graphiken und Diagramme zu Versuchsanordnungen illustrieren und bereichern den gehaltvollen Text. Die wissenschaftliche Stoffülle ist umfänglich und detailreich und verknüpft Wissen aus Anatomie, Biologie, Biochemie, Elektrophysiologie, Neurologie, Psychophysik und Verhaltensforschung zu einer hochkomplexen Darstellung der neurobiologischen Gegebenheiten der Bienen. Was dieses bemerkenswerte Buch zusätzlich auszeichnet, ist eine Grundhaltung des Staunens und des achtungsvollen Respekts gegenüber Bienen, wie sie beispielsweise im folgenden Zitat zum Ausdruck kommt: »So wird noch einmal besonders deutlich, dass jeder Organismus in einer anderen Wirklichkeit lebt und andere Bilder von der Welt konstruiert. Dass wir unsere menschlichen Wirklichkeitskonstruktionen für verbindlich halten und nur allzu gern mit der Welt selbst verwechseln, scheint aus dieser Perspektive ziemlich eitel.« (Seite 38)

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.