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Rezensionen zu
Die freie Liebe

Volker Hage

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Volker Hage war mir vorher unbekannt und das Buch hat mich zunächst nur wegen des Titels angesprochen. Dass freie Liebe nicht nur in den 70er Jahren ein brisantes Thema war, sondern vor allem heute, spiegelt sich zum Beispiel in Berlin wieder, wo oft von Polyamorie, offenen Beziehungen und Sexclubs die Rede ist. Die Dreiecksgeschichte um Lissa, Andreas und Wolf klingt zunächst nicht neu und ist bestimmt in der Konstellation schon mehrmals erzählt worden. Doch weshalb die Geschichte mich berührt hat, sind die Gefühle drumherum, das Ausziehen aus dem Elternhaus und Ankommen in einer Großstadt (München), die Abnabelung von (getrennten) Eltern, die Enttäuschung der Eltern, wenn sie nicht oft genug besucht werden und dann auch noch in der falschen Kleidung und der falschen Laune. Die erste Beziehung, heftiges Verlieben, das Leiden über die Liebe, die Liebe zur Qual und ein großer Sexdrang. Die Frage, ob man nicht mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann, warum man nur mit einer Person "eine Geschichte machen" darf und wieso der Ehebruch eigentlich Ehebruch heißt. Das Gefühlsleben eines Anfang 20jährigen jungen Mannes, der Drehbuchautor werden will und in dem Studium seine Erfüllung sucht, wird sehr realistisch in seinen Tagebucheinträgen geschildert und ich habe oft schmunzeln müssen, hat es mich doch an die eigene Zeit nach der Schule erinnert. Eingebettet ist die Geschichte ebenso in einige historische Ereignisse wie die Geiselnahme bei den Olympischen Spielen in München 1972 und ganz allgemein in eine Zeit, in der es keine Smartphones oder Internet gab und man auf dem WG-Festnetztelefon anrufen musste, um sich mit einem Mitbewohner zu treffen. Der Roman lässt einen mitfiebern, mitleiden und man möchte sich manchmal die Hände über den Kopf schlagen und Wolf endlich wachrütteln, um ihn aus seinem 'sinnlosen' Liebeswahn zu befreien. Sehr lesenswert ebenso dank vieler Literaturtipps (Updikes' "Eheleute", Millers "Stille Tage") und Zitate von Thomas Mann, Goethe, Philip Roth u.a.

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München, Anfang der Siebziger Jahre. Wolfgang hat sein Abitur in der Tasche und will studieren - in München. Möglichst weit weg von zu Hause in Lübeck, weg von seiner Jugendfreundin Anna und weg von allen anderen, die nerven könnten. Stattdessen landet er in der WG von Andreas und Lissa. Die beiden sind verlobt, aber sie pflegen die freie Liebe - und so gibt es schon bald eine Dreiecksbeziehung. Wolf, der Lissa mehr liebt als er zugestehen will, und Andreas, der eigentlich seine Verlobte für sich haben will, begegnen sich in der Situation immer angespannter, auch Lissa ist hin- und hergerissen ... Ich hatte mir das Buch als kostenloses Rezensionsexemplar ausgesucht, weil es eine sehr spannende Lektüre versprach, die von einem althergebrachten Literaturkritiker stammt. Also aus erfahrener Feder, will man meinen. In der Tat merkt man, wie sehr Volker Hage sich in Literatur und Film zu Hause fühlt, das Buch steckt voll mit Reflexionen über andere Werke des Themas. Allerdings, und das hat mir das Lesevergnügen dann doch verdorben, beschränkt er sich auch schon darauf. Den Hauptteil des Textes nimmt das Tagebuch von Wolf aus den Siebzigern ein, in der er seine Gefühle niederschreibt. Statt jetzt aber in irgendeiner Weise das Tagebuch reflektiv zu nutzen oder die Figuren dadurch charakterisieren zu wollen, jammert diese Erzählerstimme permanent rum wie schlimnm doch alels ist oder ergeht sich in detaillierten Schilderungen von Sex oder der Schönheit von Schamhaar. Wolf ist für mich ein weicheiernder Unsympath, Andeas Motivation verstehe ich mal so überhaupt nicht, und Lissa? Die geht mir mit ihren permanenten Stimmungsschwankungen echt auf die Eierstöcke! Das Buch war nicht schlecht - ich fand es großartig, zu Jahresanfang so viele verschiedene Impulse zu kriegen, welche Filme ich schauen oder welche Literatur ich mal lesen könnte. Und ich fand es ganz spannend, die angedeuteten Dinge zu recherchieren - aber reicht mir das, um zu sagen, dass ich hier ein gutes Buch vorliegen habe? Ich finde, Nein. Das Buch ist eine Skizze, die in sehr schöner Sprache effektiv wenig sagt.

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Make love not war

Von: Brigitta Gerig-Wildermuth aus Aadorf (Scheiz)

14.06.2015

Als "Alt-68erin" fühlte ich mich in meine Jugend zurück katapultiert. Ein fantastisches Buch über die unbeschwerten Zeiten vor Aids, über die neue Freiheit, über die Rebellion gegen das Nachkriegsestablishment. Und auch über die Sehnsucht und den Glauben an die grosse Liebe. Über Leidenschaft und Begierde. Geschrieben in einer Sprache, die höchstes Lob verdient. Ein Tagebuch eingebettet in eine Rahmengeschichte, die ehrlicher nicht sein könnte. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

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