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Rezensionen zu
Das Geheimnis meiner Schwestern

Eve Chase

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Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen 1959 und 2009, der Schreibstil ist an manchen Stellen etwas kitschig angehaucht, aber da sind die Geschmäcker ja verschieden. Beide Handlungsstränge spielen auf Applecote Manor in den Cotswolds, einer herrlichen Landschaft. 1959 – Fünf Jahre nach dem Verschwinden ihrer Cousine Audrey verbringen die 4 Schwestern Flora, Pam, Margot und Dot wieder einen Sommer auf Applecote Manor. Man hat nie erfahren, warum Audrey verschwunden ist. Die Schwestern – allen voran Margot – gehen dem Geheimnis auf die Spur. Wer hat etwas damit zu tun, etwa Audreys Vater oder einer der Söhne vom Nachbaranwesen? Oder ist sie im Fluß ertrunken? 2009 – Jessie zieht mit ihrem Mann Will, Tochter Romy und Stieftochter Bella von London nach Applecote Manor. Bella hat den Tod ihrer Mutter nicht überwunden und macht Jessie das Leben schwer. Das Haus scheint ein düsteres Geheimnis zu haben, was Bella immer mehr in den Bann zieht. Dann ist da noch die seltsame ältere Frau, die immer wieder in der Nähe des Hauses auftaucht und warum kennt sie sich auf dem Anwesen so gut aus? Die Verknüpfung beider Handlungsstränge bringt schließlich Licht ins Dunkel. Fazit: Eine interessante Familiengeschichte mit authentischen Protagonisten. Sie macht deutlich, wie sich die Menschen nach dem Verlust eines geliebten Menschen verändern. Wie schwer es ist wieder Fuß zu fassen und zu „leben“. Manche Dinge werden einfach verdrängt. Eve Chase hat die Geschichten zweier Familien gekonnt miteinander verbunden.

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Zwei Familien, ein Herrenhaus, ein verschwundenes Mädchen – allein diese Prämisse lässt meine Ohren spitzen und machte mich unglaublich neugierig auf „Die Schwestern von Applecote Manor“. Dazu kommt, dass ich von der Autorin vor einiger Zeit bereits ihren Debütroman, „Black Rabbit Hall“, gelesen habe, der im Prinzip nichts anderes verhieß, denn auch hier stehen zwei Familien im Fokus, die – in unterschiedlichen Zeitabschnitten natürlich – ein herrschaftliches Haus bewohnten und ihre Geheimnisse sorgsam darin hüteten. Die Familien, von denen erzählt wird, könnten unterschiedlicher kaum sein. Da gibt es die vier Wildling-Sisters, die im heißen Sommer 1959 von ihrer umtriebigen, alleinerziehenden Mutter von Chelsea aufs Land geschickt werden, zu Onkel und Tante nach Applecote Manor, bei denen sie schon früher öfter waren, zumindest bevor deren Tochter und ihre Cousine Audrey spurlos verschwunden ist. Und dann gibt es da noch Jessie, die in der Gegenwart auf der Suche nach einem ruhigen Fleckchen außerhalb von London ist, um ihre Patchwork-Familie – insbesondere ihre pubertäre Stieftochter Bella – näher zusammenzubringen und sich ein schönes Leben gemeinsam aufzubauen. Die Häusersuche führt sie – natürlich – nach Applecote Manor und sie beginnt, ihre eigene Geschichte dort zu schreiben – natürlich nicht, ohne von der dort liegenden Vergangenheit eingeholt zu werden… „Die Schwestern von Applecote Manor“ liest sich unglaublich schnell. Abwechselnd erzählen Margot, eine der Wildling-Schwestern, von ihrem Sommer bei Onkel und Tante, während Jessie von der Gegenwart erzählt, wie schwer es für sie ist, die Familie zusammenzuhalten, sich ihrer Stieftochter anzunähern, ihren Mann nicht zu verlieren. Dabei findet Eve Chase für jede Zeitebene eine ganz eigene Erzählweise – etwas, das ihr meiner Meinung nach in „Black Rabbit Hall“ noch nicht so gut gelungen ist. Trotz alledem ging es mir wie damals wieder so, dass der historische Erzählstrang mich wesentlich mehr faszinierte – vor allem, weil die Dynamik der Schwestern Flora, Pam, Margot und Dot großartig war und sich alles so lückenlos und perfekt in diesen heißen Sommer einfügte. Das Motiv, das ganz groß über dem gesamten Buch steht, ist, wie im Debüt, „Familie“ und man muss der Autorin wirklich zugestehen, dass sie dieses Motiv beherrscht. Die Trauer, die Fürsorge, die Zusammengehörigkeit haben sich in beiden Erzählsträngen so wahrhaftig angefühlt. Ich war direkt zu Beginn sehr angetan von der Geschichte und hatte endlich mal wieder ein Buch in der Hand, was ich gar nicht wirklich weglegen wollte. Lediglich gegen Ende hat der Roman an Luft verloren, das Ende war mir – abgesehen davon, dass es vorhersehbar war – viel zu langatmig. Was mir dagegen gefiel, war der Gothic Vibe, der über diesem Buch hing. Dazu trägt vermutlich allein das Setting in dem alten Manor bei, aber auch Audrey, die verschwundene Cousine, von der nie ein Leichnam gefunden wurde, bewegt sich trotz ihrer Abwesenheit durch viele Zeilen und Seiten und ist nahezu omnipräsent. Dagegen hatte ich Schwierigkeiten mit der Erzählung aus der Gegenwart. Jessie blieb mir als Figur zu farblos, ihre Rolle fand ich eintönig und unnötig für die Handlung. Ich habe oft überlegt, ob das Buch nicht besser dran wäre, wenn es sich wirklich nur um die Schwestern und den Sommer 1959 gedreht hätte, wenn man statt von Jessie zu schreiben, einfach die Geschichte der Schwestern noch weiter ausgeführt hatte. Ähnlich ging es mir schon bei „Black Rabbit Hall“ – die moderne, gegenwärtige Erzählung, die in diesem Fall auch ehrlich gesagt etwas redundant war, hat den Charme und die Atmosphäre der Vergangenheit zumindest für mich etwas gekillt. Ein schön geschriebener, von seinen Figuren getragener Roman, der von alten Häusern, englischem Landleben und düsteren Familiengeheimnissen erzählt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen – auch wenn ich es vermutlich mehr genossen hätte, wenn es nur die Storyline der Schwestern gegeben hätte. Als Fan von Gothic und Family Novels kann ich es aber dennoch weiterempfehlen, gerade auch deswegen, weil Eve Chase wirklich sehr plastisch und schön erzählen kann. Vielen Dank an das Bloggerportal und an Blanvalet für das Zusenden eines Rezensionsexemplars!

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