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Rezensionen zu
89/90

Peter Richter

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Titel: "89/90" Autor: Peter Richter Verlag: btb Seitenzahl: 411 Cover: Unscheinbar in sommerlichen Farben gehalten und es ist ein Softcover. Schreibstil: Es liest sich sehr flüssig und alles was unverständlich geschrieben wurde, wurde mit Fußnoten erklärt. Man merkt richtig, dass es dem Auto wichtig ist, dass zu erzählen was ihm wichtig ist. Es ist ihm gelungen. Handlungen, Personen und Gegenständen wurden so beschrieben und erzählt das man es sich sehr gut vorstellen kann. Er schreit aus der ich und allgemeinen Perspektive. Inhalt: Das Lebensgefühl einer rebellischen Generation am Ende der DDR Sie sind der letzte Jahrgang, der noch alles mitmachen darf – damals in Dresden vom Sommer vor der Wende bis zur Wiedervereinigung: die lauen Freibadnächte und die Ausweiskontrollen durch die »Flics« auf der »Rue«, die Konzerte im FDJ-Jugendklub »X. Weltfestspiele« oder in der Kirche vom Plattenbaugebiet, wo ein Hippie, den sie »Kiste« nennen, weil er so dick ist, mit wachsamem Blick Suppe kocht für die Punks und ihre Pfarrerstöchter. Sie sind die Letzten, die noch »vormilitärischen Unterricht« haben. Und sie sind die Ersten, die das dort Erlernte dann im Herbst 89 erst gegen die Staatsmacht anwenden. Und schließlich gegeneinander. Denn was bleibt dir denn, wenn du zum Fall der Mauer beiträgst, aber am nächsten Tag trotzdem eine Mathe-Arbeit schreiben musst, wenn deine Freundin eine gläubige Kommunistin ist und die Kumpels aus dem Freibad zu Neonazis werden? Von der Unschuld des letzten Sommers im »Tal der Ahnungslosen« bis zu den Straßenschlachten rund um die deutsche Einheit: Peter Richter beschreibt in seinem autobiografischen Roman das chaotische Ende der DDR aus der Sicht eines damals Sechzehnjährigen – pointiert, authentisch und sprachlich brillant. Coming of Age im Schatten von Weltgeschichte. Meinung Ich bin ein kleiner DDR Fan, ja richtig gelesen. Ich mag diese Zeitepoche, warum? Alles hatte seinen Platz, es gab alles was man benötigte und keine wirklich keiner wurde zurückgelassen. Sicherlich musste man Abstriche machen, aber das müssen wir heute auch, oder? Ich mag dieses wir Gefühl. Und dieses Buch beschreibt es einfach auf den Punkt! Wenn man es liest, und diese Zeit auch noch erlebt hatte, wird man sich definitiv wieder finden…und auch AHA-Momente haben…oder auch die Flashbacks. Ich hatte es so schnell durchgelesen, dass ich total überrascht war. Ich könnte jetzt stundenlang weiterschwärmen und euch erzählen, dass zu dieser Lektüre Hallorenkugeln oder Knusperflocken hervorragend passen und auch noch viele andere (auch inhaltliche Dinge), aber lest es selber und ihr landest mit 100% Wahrscheinlichkeit zurück im Sommer 89/90…. Nur möchte ich gerne wissen wer dieser S. ist…hm…

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Lange Zeit gab es – zumindest nach meinem Empfinden – kaum (gute) Romane über die DDR. Seit zwei bis drei Jahren schießen die Bücher allerdings wie Pilze aus dem Boden – und “89/90″ von Peter Richter gehört zu den besonders lesenswerten Beispielen. Nachdem ich kürzlich “Die Geschichte von OL” über Leben in und Flucht aus der DDR von Olaf Schwarzbach gelesen hatte – ein ebenfalls wirklich sehr empfehlenswerte Buch! - packte ich nun die Autobiographie von Peter Richter in mein Urlaubsgepäck. Wobei “Autobiographie” vielleicht etwas hochgegriffen ist, handelt es sich schließlich nicht um die komplette Lebensgeschichte des Autors, sondern lediglich um zwei Jahre seiner Jugend. Aber diese zwei Jahre haben es in sich: Wir schreiben das Jahr 1989 in der Deutschen Demokratischen Republik. Dass sich bald bahnbrechende Dinge ereignen werden liegt im Frühsommer vielleicht schon in der Luft – aber wenn man gerade 15 Jahre alt ist, gibt es wirklich wichtigeres. Nachts über den Zaun ins Freibad einsteigen und nackt ins Wasser springen, Mädchen auf die sich wundersam verändernden Körperformen schauen, Zigaretten rauchen und Alkohol trinken zum Beispiel. Dazu FDJ-Versammlungen und 1. Mai-Demonstrationen und natürlich das Wehrlager mit Stechschritt und Schießübungen als Vorbereitung auf die NVA. Ganz normaler Alltag eben in diesem Staat, der sich den Sozialismus auf die Fahnen geschrieben hat – und natürlich den Frieden. “Bei dem Wort Frieden fuhren einem automatisch Panzer durch den Kopf. Kindergartenlieder, Nachrichten, Schule hatten da eine kognitive Text-Bild-Einheit geschaffen, die offen gesagt bis heute unauflösbar ist: Der Frieden muss bewaffnet sein!” Doch dann fällt die Mauer. “An jenem Freitag erzählten sie einem morgens bei der ersten Zigarette auf dem Schulhof, die Mauer sei offen. Ich hatte verschlafen, ich war ohne Frühstück, und das heißt auch: ohne Deutschlandfunk, in die Schule gehetzt; ich wusste von nichts. Welche Mauer? Was ist los? Die in Berlin!” Doch da kann noch so viel Weltgeschichte stattfinden, im Physikunterricht gibt es trotzdem eine Leistungskontrolle und die nächste Mathearbeit steht auch vor der Tür. Matheformeln interessieren die Jugendlichen in den folgenden Monaten am wenigsten: Plötzlich verwandeln sich altbekannte Kumpels aus dem Freibad in kahlgeschorene und Parolen rufende Neonazis, man selber zählt sich zur linken Seite, man sich immer wieder bei explosiven Straßenschlachten in Dresden-Neustadt gegenüber, es werden Zähne ausgeschlagen und wahllos aufeinander eingeprügelt. Eine eher ungemütliche Atmosphäre, um erwachsen zu werden. Der eher idyllisch (wenn auch nicht unkritisch) beschriebene Alltag in der DDR, die knallharten Umbrüche in der so genannten “Wende”, die “Wiedervereinigung” und die um sich greifende Pest der Neonazis, vermischt mit den stinknormalen Nöten und Sorgen eines Heranwachsenden – das Alles hat Peter Richter dermaßen genial, humorvoll und (trotz unzähliger Ereignisse) stringent zu Papier gebracht, dass ich mich bei der Lektüre der über 400 Seiten nur ungern stören ließ. Was den Mann – wir waren schließlich im Urlaub – zunächst störte. Bis er mit lesen an der Reihe war…

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Großartiger Wenderoman

Der Zauberberg

Von: Gerrit Schooff aus Berlin

07.01.2015

Mit großer Begeisterung habe ich diesen stark autobiographisch geprägten Wenderoman gelesen. Der Autor beschreibt die Zeit vom Sommer 1989 bis zum Herbst 1990, die er als 16/17-jähriger Jugendlicher miterlebt hat, mit einer sprachlichen Kraft, dass einem immer wieder Hören und Sehen vergeht. Ort des Geschehens ist Dresden und als interessanter Nebeneffekt wird einem auch klarer, warum PEGIDA gerade in dieser Stadt so erfolgreich ist. Ein Roman, der wie ein spannendes Geschichtsbuch zu lesen ist. So spannend, dass ich die letzten 150 Seiten bis tief in die Nacht zu Ende lesen musste.

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