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Rezensionen zu
Revival

Stephen King

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€ 22,99 [D] inkl. MwSt. | € 23,70 [A] | CHF 31,50* (* empf. VK-Preis)

Jamie Morton hat eine Box mit zweihundert Plastiksoldaten von seiner Schwester Claire an seinem 6. Geburtstag bekommen. Er spielt leidenschaftlich gerne damit, am liebsten allein, wie an einem Samstag im Oktober 1962. Von den 5 Geschwistern war Claire die Älteste, und auch das einzige Mädchen. Von ihr bekam Jamie immer die coolsten Geschenke. Conrad, Terence und Andrew waren seine Brüder. An diesem Samstag baut er mit der Erde einen Berg und beginnt seine Schlacht. Zwei Brüder spielen hinter dem Haus mit Freunden, seine Schwester spielt Musik in ihrem Zimmer mit Freundinnen, sein Vater arbeitete an einem alten Auto in der Garage mit Terry. Ein Schatten fällt über Jamie und seine Schlacht, von einem Mann, der sich vor die Sonne gestellt hat und plötzlich scheint alles um ihn herum still zu sein, nicht einmal die Vögel waren zu hören. Der Mann hockt sich hin und stellt sich als Charles Jacobs vor, der neue Pastor in Harlow. Jamie Morton erzählt seine Geschichte aus der Ich-Perspektive. Es ist von Anfang an klar, dass er die Geschichte rückblickend erzählt. Am Anfang lernen wir die Familie kennen, die äußerst sympathisch ist. Seine Eltern sind in der Kirche engagiert und erziehen ihre Kinder im Glauben der Methodisten, und dass es einen Gott gibt, sowie einen Himmel. Über mehr als 5 Jahrzehnte geht diese Erzählung, die er, nach allem was passiert ist, niederschreiben will. Es gibt Sprünge in der Zeit, teilweise auch recht große, weil es um bestimmte Ereignisse und um eine bestimmte Person geht. Charles Jacobs. Ich habe den kleinen 6-jährigen Jamie sofort ins Herz geschlossen, und obwohl er nicht immer ein Engel war im Leben, bekam er meine volle Sympathie. Er ist ein guter Mensch, der sich auch um andere Gedanken macht, so ist er erzogen worden. Er erleidet einige Schicksalsschläge, die auch den Stärksten aus der Bahn werfen würden. Stephen King hat es geschafft, dass mir Charles Jacobs beim ersten Auftritt bereits unsympathisch war und ich wusste einfach nicht warum. Er hat mir ein Gefühl vermittelt, dass mit ihm irgendwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Er ist wie eine dunkle Sturmwolke, der über einem schwebt. Auch Jacobs erleidet einen sehr tragischen Schicksalsschlag. Es passiert immer wieder etwas, aber nichts wo ich sagen könnte, es wäre wirklich außerordentlich, gruselig, oder übermäßig spannend. Trotzdem konnte und wollte ich mit dem Lesen nicht aufhören! Jamie hat mich so in diese Geschichte hineingezogen, dass ich komplett in seiner Welt versunken war. Das Buch wurde als Horrorgeschichte angepriesen aber der Horror hat erst auf den letzten 30 Seiten sein ausgesprochen hässliches Gesicht gezeigt. Das E-Book aus dem iTunes Store hat 500 Seiten auf dem iPad, also waren es doch 470 Seiten mit einer Spannung, die sich nur sehr langsam aufbaut. Und dennoch hat mich das Buch gefesselt. Protagonist und Antagonist haben Charakter und Tiefe. Das Buch ist wie immer wunderbar geschrieben und ich habe einige Stellen markiert mit »Lebensweisheiten« die einfach zutreffend sind. »Home is where they want you to stay longer.« »Curiosity is a terrible thing, but it’s human. So Human.« Während des Lesens weiß man, dass alles sich jederzeit zum Bösen wenden kann, und wartet darauf. Man weiß, dass etwas Schlimmes, Dunkles auf einem wartet. Jamie passieren mysteriöse, teilweise erschreckende Dinge, und nicht nur ihm. Es wird unheimlich aber immer noch nicht richtig horrormäßig. Dann, 50 Seiten vor dem Ende, glaubte ich zu wissen, was der Antagonist vorhat, aber ich hatte mich gewaltig geirrt! Das, was passiert ist viel schlimmer. Die letzten Seiten sind wirklich der Horror, der versprochen wurde. Trotz der langen Aufbauphase wird man vom Buch mitgerissen. Obsession ist in meinen Augen das große Thema in dieser Geschichte. Religion spielt aber auch eine bedeutende Rolle und die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Die letzten Kapitel haben bei mir wohl auch leicht verstörende Träume verursacht. Mich hat die Geschichte mitgerissen und das Ende kam mit dem versprochenen Horror und verstörende Bilder im Kopf. Für King Fans wie ich natürlich ein »Must read«, ich kann es jedenfalls empfehlen.

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Stephen King hat mich Zeit meines Jugend- und Erwachsenenlebens begleitet. Genauer gesagt, seine Bücher. Als er Ende 2013 erstmalig in Deutschland weilte, um seinen Roman "Dr. Sleep" zu promoten, reiste ich ihm nach München und Hamburg nach - und traf den erstaunlich zugänglichen und sympathischen Meister auch in der Hansestadt hinter der Bühne. Während ich "Dr Sleep" gut und "Mr Mercedes" richtig gut fand, gefällt mir sein neuer Roman "Revival", welcher mir dankenswerterweise vom Heyne-Verlag vorab zugeschickt wurde, allenfalls durchschnittlich. Die (spoilerfreie) Handlung ist schnell umrissen: Jamie Morton trifft als sechsjähriger Junge im Jahr 1962 erstmalig auf den neuen und recht jungen Reverend seiner Gemeinde. Der Geistliche namens Charles Jacobs hat eine hübsche Frau, einen kleinen Sohn und es entsteht soetwas wie Freundschaft zwischen dem Reverend und Jamie. Gleich bei ihrer ersten Begegnung fällt auf, dass Jacobs hobbymäßig an elektronischen Geräten herumschraubt, und so beispielsweise einen kleinen Jesus-Roboter erfindet, der in einer Spiellandschaft über Wasser wandern kann. Bereits nach wenigen Seiten geschieht das Unglück: Jacobs' Frau und Sohn kommen bei einem Verkehrsunfall ums Leben - und der Reverend fällt daraufhin vom Glauben ab und muss kurz darauf die Gemeinde auch schon wieder verlassen. Jamie wächst derweilen zum gitarrenspielenden Jugendlichen heran - und wird zum Junkie. Im weiteren Verlauf der Handlung (die sich bis in die Jetztzeit erstreckt) treffen sich der Ex-Reverend und Jamie immer wieder, denn ihre Lebenslinien sind aus einem (bis kurz vor Schluss unmerklichen) Grund miteinander verwoben. "Revival" beginnt wie ein typischer King-Roman. King nimmt sich viel Zeit, seine Charaktere vorzustellen, den Handlungsort zu beschreiben und zeitgenössische Elemente zu ergänzen. Einer liebgewonnenen Tradition folgend, versteckt er für Langzeitleser wieder Hinweise auf andere Bücher aus seiner Feder (so wird man beispielsweise durch einen Bandnamen stark an die "Dunkle-Turm"-Saga erinnert, mit einem weiteren Satz wird ein Querverweis zu "Joyland" gegeben). Doch leider bleiben die beiden Hauptfiguren (Jamie und der Reverend) und auch das begleitende Personal blass und weitestgehend uninteressant. Die Handlung folgt Jamie, während eigentlich die verschiedenen Lebensphasen Jacobs' die interessanteren Elemente gewesen wären. Richtiger Horror macht sich beim Lesen nicht breit, aber auch der Schluss kann nicht überzeugen. Für mich war die plastischste und erschreckendste Szene gleich in den ersten 100 Seiten der Verkehrsunfall von Jacobs' Familie. Der Rest bleibt blass. Das Fazit fällt mir schwer: Stephen King kann schreiben. Nach wie vor. Doch diesmal hat er nicht geschafft, interessante emotional berührende Charaktere zu kreieren. Auch erwarte ich nicht per se Spannungsstoffe aus Kings Feder. "Dolores" war beispielsweise ein Roman, der die interessante - und leider auch gewalttätige - Lebensgeschichte seiner Protagonistin erzählte. Keine Horrorstory. "Revival" hingegen wurde jedoch als Gruselgeschichte von King selbst angekündigt. Und das ist sie eben nicht. Somit von mir gerade noch drei Sterne. Mehr sind beim besten Willen nicht drin. Langzeitleser und -fans werden ohnehin zugreifen. Interessierten Neu-Lesern sind andere Bücher Stephen Kings ans Herz zu legen (zum Beispiel "Shining" oder "Es", von den neueren Romanen "Der Anschlag" und "Puls"). Bleibt die Vorfreude auf das folgende Buch "Finders Keepers", dem zweiten Teil von "Mr Mercedes".

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Endlich wieder ein klassischer Horrorroman von King.

Von: Abel Vannay aus Gilead

26.12.2014

Habe das Buch (polnische Ausgabe, Nov. 2014) inzwischen durch (habe es in nur zwei Tagen durchgelesen) und konnte auch eine Nacht drüber schlafen um mir eine Meinung zu bilden. Revival hat mir auf ähnliche Weise gefallen, wie "Böser kleiner Junge" und "Im hohen Gras". Es ist eine ganz andere Schreibweise wie die letzten Romane. Mit Joyland bzw. Mr. Mercedes hat das Buch nur wenige Gemeinsamkeiten. Schön fand ich, dass sich die Handlung über die Jahre hinzieht und man die Haupt- und Nebencharaktere über viele Jahre begleiten und beobachten kann, quasi ein Leben lang. Besonders den Aufbau der beiden Hauptcharaktere hat King gut hinbekommen. Die Auseinandersetztung mit dem Thema Religion war gut in die Story eingebunden. Das Ende fand ich gut und passend, mehr will ich nicht verraten. Es war zum Glück nicht kitschig. Auf einigen Webseiten las ich im Voraus etwas vom "grandiosen, fulminanten Ende" und erwartete "was-weiss-ich-für-ein-Showdown". Dies ist zwar nicht eingetreten, trotzdem finde ich, dass es King gelungen ist, die einzelnen Handlungsstränge ordentlich zu beenden und glaubwürdig zu bleiben. Mir hat das Buch sehr gefallen, jetzt warte ich auf die deutsche Ausgabe, dann lese ich es mit Freude ein zweites mal.

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