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Rezensionen zu
Hotel Alpha

Mark Watson

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Einmal mehr ist es dem Briten Mark Watson mit dem "Hotel Alpha" gelungen, einen Kosmos zu erschaffen, den der Leser gerne betritt, mehr noch, von dem er sich wünscht, dazugehören zu dürfen. Obwohl das Hotel vordergründig fast schon personifiziert im Mittelpunkt steht, ist das "Hotel Alpha" letztendlich eine Familiengeschichte, in eine sehr geschickte, sehr ansprechende Rahmenhandlung gepackt. Der Rahmen des Hotels gibt dem Autor die Gelegenheit, eins seiner größten Talente zu entfalten: Zu zeigen, wie sich Charaktere entwickeln, wie Menschen sich miteinander vernetzen und wie vielfältig sie miteinander verbunden sind. Der Roman entwickelt sich wie eine gehobene Seifenoper für die unterhaltungssüchtige, aber anspruchsvolle Leserschaft. Eine großartige Fernsehserie könnte man daraus machen. Es hat eine gewisse berückende Logik, dass ein Ausnahmeschriftsteller wie Mark Watson, der schon in seinen vorherigen Romanen mit einem ganz eigenen, besonderen und warmherzigen Schreibstil gefiel, mit dem Hotel Alpha einen so eigenen, besonderen, von Warmherzigkeit gekennzeichneten Ort zum Mittelpunkt eines Romas macht. Das Hotel Alpha und seine Charaktere zeichnen sich durch eine ganz besondere Atmosphäre, einen sehr speziellen Flair aus - ebenso wie die Bücher von Mark Watson. Auch im "Hotel Alpha" fällt eines wieder besonders auf: Bei aller Begabung zur Lakonie ist Watson ein Autor, der seine Protagonisten aufrichtig mag. Alle. Ausnahmslos. Auch die, die nicht als Sympathieträger angelegt sind. Watson hat für alles Verständnis, nichts Abseitige ist ihm fremd, er begleitet alle seine Charaktere mit Menschlichkeit und Nachsicht. Watson wirbt fortgesetzt für mehr Empathie und weniger Schubladendenken. Gerade heute - in einer Zeit allzu schnell festgesetzter Urteile - wichtiger denn je. Das Hotel Alpha ist ein kluges Buch, nie verliert es seinen optimistischen Unterton. Anspruchsvoll ob der vielen sich kreuzenden Geschichten und handelnden Personen schafft Mark Watson den Spagat zwischen Leichtigkeit und Tiefsinn und gibt dem Leser so ganz en passant den Glauben an die Wunder des Lebens und des Alltags zurück. Mark Watson genießt in England auch als Kolumnist, Radio- und Fernsehmoderator sowie als Stand-Up Comedian Kultstatus. Die Briten lieben ihn für seine Unerschrockenheit, seine klaren Worte und seine Experimentierfreude auf allen Gebieten Früh schon hat er mit seinem Blog die Möglichkeiten, die das Internet ihm zusätzlich bietet, erkannt und genutzt. Konsequenz aus dieser Erfahrung und seiner Experimentierfreude ist nun eine fulminante Idee. Mit dem Schluss des Buches ist noch lange nicht Schluss mit dem Hotel Alpha. Auf der liebevoll und sorgfältig gemachten Seite hotelalphastories.de finden sich hundert weitere Stories aus dem Hotel-Kosmos. Eine Geschichte ist nun mal nicht nur auf das beschränkt, was man zwischen zwei Buchdeckeln pressen kann. Anstatt das Internet zu verteufeln, nutzt Watson seine Möglichkeiten - ganz so wie der Junge Chas in seinem Roman. Mit den Alpha-Stories hat er die Möglichkeit, seinen Kosmos noch schillernder auszubreiten und - der Leser muss sich nicht nach Ende der Lektüre allzu schnell von der gerade erst liebgewordenen Welt und den ans Herz gewachsenen Helden verabschieden. Der Vorsatz allerdings, das Goodie der 100 Stories nur wohldosiert zu genießen, lässt sich aufgrund des hohen Suchtfaktors von Watsons Geschichtens eher nicht halten

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Geheimnisse im Hotel

Von: ulrike altnickel

25.04.2015

Das Hotel Alpha ist ein seit den 60er Jahren von seinem charismatischen Besitzer Howard York geführtes 5-Sterne-Hotel in London. Unterstützt wird er vom ersten Tag an von dem ihm zum Freund gewordenen Concierge Graham, der nur für seine Arbeit lebt. Seit einem Hotelbrand im Jahr 1984, bei dem ein weiblicher Gast umkam, deren Sohn Chas gerettet, danach von Howard adoptiert und zum Computerexperten wurde, birgt das Haus ein Geheimnis … Viel Handlung bietet die abwechselnd aus Grahams und Chas Perspektive erzählte Geschichte nicht. Fragmentarisch und wenig spannend werden Bruchstücke aus der Hotelgeschichte präsentiert, die mit dessen Bewohnern und Gästen im Zusammenhang stehen. Das Geheimnis, auf dessen Existenz der Buchrücken hinweist und dessen Aufdeckung zum Weiterlesen animiert, entpuppt sich letztlich keineswegs als so spektakulär, wie erwartet. Die drei Hauptfiguren Howard, Graham und Chas werden eher oberflächlich, freudlos und wenig realitätsnah beschrieben (z.B. wenn Graham stets erst nachts von der Arbeit nach Hause kommt, um dort von seiner Frau vorbereiten Schinken mit Pommes zu essen oder wenn Chas so gut wie nie das Hotel verlässt). Die Häufung von Kraft-Ausdrücken hat mich gestört und empfinde ich als unpassend in Verbindung mit der Geschichte um ein Nobelhotel. Gefallen hat mir allerdings, wie die technischen Veränderungen der Zeit und aktuelle Ereignisse in die Geschichte eingearbeitet werden – das Raucherzimmer wird zum Computerraum, das Reservierungsbuch wird durch ein online-Buchungssystem abgelöst, das Internet findet Einzug, die Terroranschläge im September 2011 und Londons Bewerbung um die Olympischen Spiele 2012 werden erwähnt. Eine schöne Ergänzung und weiteren Lesestoff bieten die 100 Kurzgeschichten rund um das Hotel Alpha, einige davon am Ende abgedruckt, im Übrigen zu finden auf www.hotelalphastories.de. Die Idee des Buches ist gut, wurde praktisch allerdings nur mittelmäßig umgesetzt.

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