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Rezensionen zu
Federgrab

Samuel Bjørk

Holger Munch und Mia Krüger (2)

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Der zweite Band der Holger Munch-Reihe hat es in sich. Nicht nur, dass wieder Kinder und Jugendliche die Opfer sind, dieses Mal spielt er auch noch mehr mit Urängsten und hartem Überlebenskampf. Dabei geht es - ohne zu viel zu verraten, um Hunger, Dunkelheit und das Spiel mit der Angst. Zwischendurch kann man sich selbst die philosophische Frage stellen, wie sich ein Hamster im Käfig wohl fühlt und wenn man noch weitergehen möchte, ist man schnell beim Behaviorismus von F.B. Skinner angelangt. Doch das verlangt Vorwissen, denn Bjork selbst geht darauf nicht ein, man kann sich nur gewisser Parallelen nicht erwehren. Wie vorangegangenen Buch, macht sich der Autor auch hier wieder Gedanken über Kinder und Jugendliche, die ohnehin kein einfaches Leben in nicht intakten Familien haben und macht sie zu wahren Opfern. Unterschwellig scheint er damit zu fragen: Müssen Kinder erst sterben, bevor man auf sie aufmerksam wird? Für den Leser ist es nicht unbedingt einfach, beschriebene Kinderleichen auf den Seiten vorzufinden und sich, wenngleich nur sehr grob, dem Schicksal dahinter stellen zu müssen. Federgrab stellt nicht nur die Ermittler vor scheinbar unlösbare Aufgaben, auch der Leser fiebert mit, spielt mögliche Szenarien und Täter in Gedanken durch, nur um dann - ebenso wie Munch - eines Besseren belehrt zu werden und wieder von vorne beginnen zu müssen. Die Geschichte hinter der toten Jugendlichen ist tragisch und verklärt zugleich, hat, wie bereits geschrieben, viel Soziologie in sich und lässt den Leser am Ende auch ein bisschen erschüttert zurück. Dass Bjork vor nichts zurückschreckt, macht ihn zu einem guten, aber auch harten Autor, der die Düsternis, die man von nordischen Schriftstellern gewohnt ist, deutlich hervorkehrt. Das Buch trieft vor Rückschlägen in den Ermittlungen und Hoffnungslosigkeit und wartet auch nicht mit dem alles auflösenden Happy End auf. Vielmehr zeigt es die Verkettung verschiedener Schicksale und Erlebnisse, die Menschen prägen oder gar zerstören. Verstärkt wird diese Atmosphäre durch Sprecher Dietmar Wunder. In seiner Stimme ist dieser dunkle Unterton, der gar nicht erst versucht, das Hörbuch neutral einzulesen, sondern den Hörer hineinwirft in die Stimmung des Buches. Sehr gut kann man sich vorstellen, wie die einzelnen Charaktere agieren und vom Wesen her sind, denn Wunder haucht ihnen sehr viel Leben ein - ohne dabei zu sehr die Stimme verstellen zu müssen.

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Es ist soweit, ich habe mich endlich mal an einen richtigen Thriller getraut. Tatsächlich bin ich auf diese Reihe durch den dritten Band gestoßen. Da dieser mega spannend klang, musste ich natürlich erst die anderen beiden Reihe der „Ein Fall für Kommisar Munich“-Reihe lesen musste. Alle drei Teile sind im Goldmann Verlag erschienen. Federgrab ist der zweite Teil der Reihe vom norwegischen Autor Samuel Bjørk. Taschenbuch: 480 Seiten Verlag: Goldmann Sprache: Deutsch Preis Print: 12,99€ ISBN: 978-3442205257 Klappentext Aus einem Jugendheim bei Oslo verschwindet ein siebzehnjähriges Mädchen. Einige Zeit später wird sie tot im Wald gefunden – gebettet auf Federn, umkränzt von einem Pentagramm aus Lichtern und mit einer weißen Blume zwischen den Lippen. Die Ermittlungen des Teams um Kommissar Holger Munch und seine Kollegin Mia Krüger drehen sich im Kreis, bis sie von einem mysteriösen Hacker kontaktiert werden. Er zeigt ihnen ein verstörendes Video, das neue Details über das Schicksal des Mädchens enthüllt. Und am Rande der Aufnahmen ist der Mörder zu sehen, verkleidet als Eule – der Vogel des Todes … Meine Meinung Das Cover finde ich sehr schlich gestaltet, passt aber sehr gut nach Norwegen. Auch das kleine Haus und die Bäume sind passend gewählt und vermitteln schon ein spannendes, leicht düsteres Flair. Der Botaniker Tom Petterson findet im Wald die Leiche einer jungen Frau, gebettet auf Federn. Deswegen wird Holger Munch als Ermittlungsleiter für den Fall angesetzt. Munch stellt ein Team zusammen. Dabei sind viele Bekannte aus dem ersten Band. Nur Mia Krüger ist zu diesem Zeitpunkt noch vom Dienst beurlaubt. Diese versucht noch immer neueLebensenergie zu fassen, nachdem ihre Zwillingsschwester gestorben ist. Munch holt Mia aber trotzdem in sein Team. Die Ermittlungen führen das Team zur Hurumlandet, eine private Einrichtung für Jugendliche mit Problemen. Hier lebte auch das Opfer. Ich muss zugeben, ich war am Anfang ziemlich sehr verwirrt. Die Story wird in kleinen Kapiteln wiedergegeben, die zwischendurch springen und gefühlt keinen Zusammenhang zueinander haben. Irgendwie hat mich das sehr verwirrt. Der Schreibstil ist besser als im ersten Band, er lässt sich flüssiger lesen und hat weniger Rechtschreibfehler. Er vermittelt diesmal eine düstere Atmosphäre, die auch zu den Wäldern Norwegens sehr gut passt. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass mir der Band nicht ganz so gut gefallen hat. Die vielen Handlungen lassen einen ziemlich lange im Unklaren und haben mir ein bisschen die Freude an der Story genommen. Fazit Ein Thriller, der mit düsterer und schockierender Atmosphäre den Leser begeistern möchte. Leider konnte er mich nicht wirklich fangen. Vielleicht der nächste Band ja wieder.

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Als Mia Krüger, Profiler, wieder ihren Dienst antritt, hat sie es gleich mit einem der schlimmsten Sorte zu tun. Ein Ritualmord. Eine junge Frau wird aus dem Jugendheim in Oslo vermisst und als man sie auf einem Federbett im Wald findet, wirft alles nur noch mehr Rätsel auf. Zusammen mit Kommissar Munch setzt das Team alles darauf an, um den Fall zu lösen. Ein schreckliches Video wird an den Tag gebracht und Mia ermittelt unermüdlich, auch wenn das heißt, dass sie sich von ihren Albträumen plagen lässt. Federgrab fängt richtig gut an und setzt die Spannungskurve sehr hoch, doch leider zieht es sich etwas in die Länge und vieles wird von Kapitel zu Kapitel wiederholt. Munch und Mia sind definitiv ein sehr interessantes Ermittlerpaar und ich freue mich den dritten Fall bald lesen zu dürfen. Trotz der kleinen Macken auf jeden Fall lesenswer

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Die Geschichte beginnt mit einer jungen Ehe in Sandefjord, die Ehefrau verunglückt kurz nach der Heirat tödlich mit dem Auto. Aber war es wirklich ein Unfall oder wurde sie ermordet? Der Pfarrer, der diese Ehe geschlossen hat, bekommt Geld geboten, damit er Sandefjord verlässt, was er daraufhin macht. Was diese Handlung mit der Geschichte zu tun hat, bleibt lange im Unklaren. Danach gibt es noch ein kurzes Kapitel in einem Kinderheim, hier sind Bruder und Schwester gemeinsam untergebracht. Eines Tages entdeckt die Schwester eine geheime Hütte im Wald, was sie darin entdeckt, verändert ihr Leben, ein Bild spielt sich vor ihren Augen ab, das sie nie mehr aus ihrem Kopf löschen kann. Daraufhin folgt ein Zeitsprung. Der Botaniker Tom Petterson findet im Wald die Leiche einer jungen Frau, gebettet auf Federn, drapiert wie bei einem Ritual. Daraufhin wird Holger Munch als Ermittlungsleiter für den Fall angesetzt. Er stellt ein Team zusammen, darunter viele Bekannte aus dem ersten Band. Mia Krüger ist zu diesem Zeitpunkt noch vom Dienst beurlaubt, bis ein Psychologe ihr bescheinigt, dass sie wieder arbeiten darf. Mia versucht noch immer neuen Lebensmut zu fassen, sie ist aber nach wie vor nicht über den Tod ihrer Zwillingsschwester hinweg. Munch holt Mia trotzdem in sein Team. Die Ermittlungen führen das Team zur Gärtnerei Hurumlandet, eine private Einrichtung für Jugendliche mit Problemen. Hier lebte auch das Opfer, Camilla Green. Wie bereits im ersten Band wird die Geschichte in vielen kurzen Kapiteln erzählt, was mir sehr gut gefällt. Der Schreibstil ist sehr viel flüssiger und nicht mehr so abgehackt wie in Band 1, was aber sicher an der besseren Übersetzung liegt. Am Anfang haben mich die unterschiedlichen Handlungen etwas verwirrt, irgendwann klärt sich aber alles auf. Erzählt wird das Buch aus Sicht vieler verschiedener Protagonisten, hauptsächlich aber von Munch und Mia Die Handlung ist direkt spannend und bis auf ganz wenige Längen bleibt die Spannung auch durchgehend bestehen. Das Thema ist nichts für schwache Nerven. Der Mord und das was der Täter mit seinen Opfern macht, ist bestialisch und schockierend. Die Hauptprotagonisten kennt man ja bereits schon, ich finde sie immer noch sehr sympathisch und authentisch. Der zweite Band der Holger Munch Reihe hat mir wirklich sehr gut gefallen. Und auf Grund dessen, das man das Buch viel flüssiger und leichter lesen konnte wie Band 1, bekommt es einen Stern mehr. Es ist spannend und leicht verständlich erzählt. Ein Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle, allerdings sollte man zuerst Band 1 lesen. Das Buch ist zwar eine in sich abgeschlossene Geschichte, aber in Band 1 lernt man sehr viel über das Leben der Hauptprotagonisten.

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In einem Waldstück wird die bizarr aufgebahrte Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Nicht nur, dass ihre Körperhaltung auf einen dunklen Ritus hinweist, das abgemagerte Opfer wurde von ihrem Peiniger auch auf Eulenfedern gebettet … Obwohl Mia Krüger mit den Nerven am Ende und krankgeschrieben ist, holt sie Holger Munch zurück in sein Team. Gerade bei einem so verstrickten Fall, kann der Chef der Sonderkommission nicht auf den Spürsinn seiner Kollegin verzichten. Als ein Hacker den Ermittlern auch noch ein Video zuspielt, das im DarkNet kursiert, gerät selbst der erfahrenste Polizist an seine Grenzen … Nachdem ich den ersten Fall direkt vor dem Zweiten gelesen habe, hatte ich doch sehr hohe Erwartungen an das Buch. Und in meinen Augen schneidet Samuel Bjørk wirklich sehr gut ab! „Engelskalt“ mag vielleicht ein bisschen eingängiger gewesen sein, der Autor nähert sich in diesem Buch aber gezielt dem düsteren Genre des „Nordic-Noir“ an, was mir sehr gut gefallen hat. Auch hier bekommen wir wieder einen sehr ruhigen und atmosphärischen Thriller, der mit einem spannenden und mitreißen Erzählstil aufwartet. In meinen Augen, hat der Autor die zwei Jahre zwischen „Engelskalt“ und „Federgrab“ sehr gut genutzt, kann man doch eine starke Steigerung in seinem Stil erkennen. Natürlich ist dieser immer noch eigen und für manche Leser auch sicher gewöhnungsbedürftig, die Geschichte ging mir aber viel leichter und intensiver ein. Samuel Bjørk konstruiert Fälle, die so durchaus das Leben schreiben könnte. Atmosphärisch dicht und düster zieht er den Leser immer tiefer in die Wirren des Verbrechens … Das Team rund um Holger Munch ist absolut einzigartig, mit hohem Wiedererkennungswert. Sie handeln menschlich und nachvollziehbar und trotz ihrer Ecken und Kanten werden sie mir von Buch zu Buch sympathischer. In „Federgrab“ bekommen ihre Persönlichkeiten deutlich mehr Platz. Liebenswert in ihren Schwächen und beängstigend echt in ihren dunklen Stunden! Klassisch nordisch, werden diese Themen aber nicht verweichlicht, sondern sehr sachlich und klar an den Leser weitergegeben. Vor allem Holger Munch ist ein weitaus komplexerer Charakter als es im ersten Fall vermuten lässt. Mehr als einmal mangelt es ihm an der richtigen Urteilsfähigkeit um wichtige Situationen und Menschen einschätzen zu können. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Trotzdem tritt das Team auf der Stelle. Einige Spuren erweisen sich als Nieten, bis sich der Hacker, der das Video entdeckt hat, nochmal bei Mia meldet …

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Federgrab

Von: Iris Gasper

27.12.2016

Ein junges Mädchen wird tot im Wald aufgefunden. Sie ist auf Vogelfedern gebettet, Kerzen umgeben sie und sie trägt eine weiße Blume im Mund. Es stellt sich heraus, dass sie zuletzt in einem Heim für Jugendliche in der Nähe von Oslo gelebt hat, dort schon als vermisst galt, die Vermisstenanzeige jedoch zurückgezogen wurde. Das Mädchen ist sehr abgemagert und in ihrem Magen findet man Reste von Nahrung, die normalerweise nicht dazu geeignet ist von Menschen verzehrt zu werden. An die Ermittlungen begeben sich, wie schon im ersten Roman des Autors, Holger Munch und sein Team. Mit dabei auch Mia Krüger und der junge Softwarespezialist Gabriel Mørk, den Munch für den letzten Fall erst ins Team geholt hat. Mia gelingt es wieder einmal Dinge zu erahnen an die die Anderen noch gar nicht denken. Doch diesmal liefert auch Gabriel einige Ermittlungsansätze, denn er wird von einem ehemaligen Hackerkollegen kontaktiert, der im Darknet über seltsames Videomaterial gestoßen ist. Die Ermittlungen verlaufen etwas schleppend, was auch damit zu tun hat, dass in dieser Geschichte die Ermittler selbst noch weiter in den Mittelpunkt rücken als schon im ersten Teil der Reihe. So werden Munchs private Probleme aufgezeigt und ein Blick in sein innerstes Seelenleben geworfen. Auch Mia wird näher beleuchtet. Sie ist nach wie vor mit vielen Problemen behaftet und kommt ohne Tabletten und Alkohol nicht über die Runden. Man muss sich fragen, ob sie je wieder ins Leben zurückfinden wird. Doch dann nimmt die Handlung mehr und mehr Fahrt auf und die Spannung wird größer. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber auch hier spielt Munchs Familie wieder eine Rolle. Mit „Federgrab“ legt der Autor Samuel Bjørk eine spannende Geschichte vor, die nicht so spannungsgeladen ist, wie der erste Band der Reihe, aber dennoch zu überzeugen versteht. Und das Ende der Geschichte dürfte dazu beitragen, dass die Ermittler sich noch einmal mehr mit ihrem Leben und sich selbst auseinandersetzen müssen und werden. Wie sie das verändern wird, hoffe ich in einem dritten Band des Autors lesen zu dürfen. Das dürfte dann gerne aber weitaus weniger Raum in der Geschichte einnehmen, damit der eigentliche Fall wieder etwas mehr Raum bekommt. Copyright © 2016 by Iris Gasper

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Eine 17-jährige wird tot im Wald aufgefunden. Sie liegt nackt auf einem Bett aus Federn, umrahmt von einem Pentagram aus Kerzen und einer weißen Blume zwischen den Lippen. Wie schon in "Engelskalt" ermitteln wieder Kommissar Holger Munch und seine Kollegin Mia Krüger. Kurz nachdem sie die Ermittlungen aufgenommen haben, wird ihnen ein Video aus dem Darknet zugespielt, das verstörende Aufnahmen des Mädchens in seiner Gefangenschaft vor der Ermordung zeigt. "Federgrab" ist ein typischer skandinavischer Thriller mit einer düsteren Atmosphäre (wozu die frühe Dunkelheit und Kälte in Norwegen im Oktober sicher auch beiträgt) und zwei problembeladenen Ermittlern. Holger Munch: Kettenraucher, übergewichtig und geschieden und seine junge Kollegin Mia Krüger: alkohol- und tablettenabhängig, depressiv und suizidgefährdet. Mia hätte ich zwar manchmal gerne geschüttelt, aber trotz allem sind mir beide sympathisch. Das komplette Ermittlerteam ist ziemlich groß und es gibt auch noch einige andere Protagonisten, doch trotz dieser vielen Personen und verschiedenen Handlungssträngen, fand ich die Geschichte nicht verwirrend. Der Schreibstil ist mitreißend und das Buch flüssig zu lesen. Das ist natürlich auch dem ständig wachsenden Spannungsbogen zu verdanken. Alles in allem ein solider norwegischer Thriller, der mich gut unterhalten hat.

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Das Buch ist der zweite Teil über Kommissar Holger Munch und dreht sich um einen besonderst mysteriösen Mordfall. Eine junge Frau wird nackt in einem Bett aus Federn gefunden. Schnell fällt den Ermittlern eine Einrichtung für Kinder- und Jugendliche ins Auge, in der das Opfer untergebracht war bis plötzlich ein Video auftaucht. Es zeigt das Opfer in einem Laufrad und einen Schatten: Eine menschliche Gestalt umhüllt von Federn. Zum Fall: Der Mordfall ist wirklich gut inszeniert. Nach und nach werden immer mehr Details offenbart, darüber warum und wie das Opfer getötet wurde. Auch ist relativ schnell klar, dass es ein weiteres Opfer, eine weitere „Auserwählte“ geben wird, was die Spannung noch voran treibt. Der Mörder bleibt relativ lange versteckt bzw. habe ich es nicht geschafft schon früh die richtigen Schlüsse zu ziehen, was mir gut gefallen hat. Auch hat der Fall generell einige Wendungen auf Lager Die Charaktere: Holger Munch ist ein typischer skandinavischer Kommissar: Eher griesgrämig, etwas älter und gezeichnet aber auch extrem gut in dem, was er macht. Seine Familie wird immer mal wieder miteinbezogen, was ich anfangs ganz gut fand, später aber dann etwas zu viel des Guten. Ich kann nicht glauben, dass bei Ermittlungen jedes Mal der Ermittler selbst zur Zielscheibe des Mörders wird, ist aber leider sehr oft in Kriminalromanen und Thriller. Mia Krüger gehört zu Munchs Team. Anfangs habe ich nicht ganz durchgeblickt, warum das Team sie braucht obwohl Mia für unbestimmte Zeit vom Dienst befreit wurde. In einem früheren Fall hat sie schreckliches durchleben müssen und auch der Tod ihrer Zwillingsschwester belastet sie so sehr, dass sie zu starken Medikamenten greifen muss. Doch im Laufe der Ermittlungen wird klar, dass Mia ein brillantes Gespür für den Täter und das Motiv hat. Ihr Charakter selbst war mir ein bisschen zu sprunghaft und depressiv, aber trotzdem glaubhaft. Neben den vielen anderen Charakteren, die zum Teil zum Ermittlungsteam gehören oder Bewohner des Kinder- und Jugendheimes sind, hat doch besonder Holger Munchs Tochter Mirjam großen Raum bekommen. Und das ist für mich einer der Kritikpunkte bei „Federgrab“. Dadurch, dass immer wieder zur ihrer Perspektive gewechselt wird und dem Leser nicht bewusst ist, was Mirjams Geschichte mit dem Fall zu tun hat, schwächt es ein wenig den Spannungsbogen ab. Fazit: Insgesamt hat mir „Federgrab“ wirklich sehr gut gefallen. Der Fall war sehr gut ausgearbeitet, hatte viele glaubwürdige Wendungen und auch die Ermittlungen waren nachvollziehbar. Man hatte das Gefühl, dass genauso ein Ermittlungsteam arbeiten würde und viele verschiedene Indizien wurden beleuchtet. Auch hatte jedes Teammitglied verschiedene Charaktereigenschaften, die auf einfachen und unauffällige Weise aufgezeigt wurde. Immer wieder wird die Geschichte von einem potenziellen Verdächtigen gezeigt oder auch die Vergangenheit des Mörders, ohne dabei zu voreilig zu zeigen, wer der Mörder ist. Das ermöglicht dem Leser das Motiv zu erkennen ohne die Person dahinter. Tolles Buch, und besonderes Augenmerk auch auf den Hörbuchsprecher Dietmar Wunder, der mich bereits bei „Die Ernte des Bösen“ von Robert Galbraith mit seiner Stimmenvielfalt überzeugt hat.

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