Rezensionen zu
Ich und mein anderes Leben
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Wenn der Selbstschutz dich zu übernehmen scheint. Molly ist mit dem Auto unterwegs, und sie hat das Gefühl, dass sie verfolgt wird. Dieser Motorradfahrer hinter ihr ist doch nicht ganz dicht. Als die Ampel plötzlich auf Rot umspringt, wird er von einem LKW erfasst und vor Mollys Auto geschleudert. Und damit beginnt Mollys Verunsicherung. Irgendwas stimmt nicht mit ihr, und dieser Junge und sein Bruder haben damit etwas zu tun. Allmählich werden ihrer Erinnerungen klarer und Molly scheint zu begreifen was mit ihr nicht stimmt. Das Thema dieses Buches ist schnell klar. Es geht um Schizophrenie. Der Fremde im eigenen Körper. Wahnsinnig spannend und auch aufwühlend. Gerade wenn man selbst betroffen ist. Der Schreibstil wirkt auf mich sehr authentisch. Es liest sich wie ein Gedankengang, sehr wirr und etwas abgehackt. Das hat mir die Protagonistin näher gebracht. Oft kam es mir allerdings so vor, als würde Molly selbst nur eine Nebenrolle einnehmen und die andere Molly die Fäden spinnen. Was mir auch gefehlt hat, war der Grund warum Molly Mabel "erfunden" hat. Meist kommt Schizophrenie ja zustande, weil ein schlimmes Erlebnis stattgefunden hat, von dem man sich zu distanzieren versucht (dabei bin ich natürlich keine Expertin und äußere nur meine Vermutungen). Da hätte definitiv mehr Aufklärung gut getan. Oder man hätte es in eine andere Richtung laufen lassen können. Das kann ich nicht weiter erklären ohne zu spoilern. Mir hat also ein bisschen die Tiefe gefehlt und deshalb kann ich keine 100% Leseempfehlung geben. Interessant ist das Buch zwar auch ohne diese Tiefe, aber es kommt einem vor als fehle etwas....ok das war jetzt irgendwie ein Wortspiel oder?!
Lange habe ich die Rezension nun vor mir hergeschoben, obwohl ich das Buch echt gut fand.. Ich musste das Ganze aber einfach noch ein wenig auf mich wirken lassen und bin noch immer nicht sicher, ob ich wirklich die richtigen Worte dafür finde.. Ich finde, die Autorin legt (teilweise) eine Wortgewalt hin, die mich ganz oft zum Nachdenken anregte, weil sie etwas widerspiegelt, was ich mich einfach nicht in Worte zu kleiden traue: "Manchmal wünsche ich mir, dass ich nie geboren wäre, manchmal habe ich das Gefühl, ich könnte nicht atmen, manchmal weine ich völlig ohne Grund, und manchmal kann ich nicht einschlafen, aber manchmal, zum Beispiel jetzt, kann ich mir nicht vorstellen, irgendetwas anderes zu fühlen als Dankbarkeit." (S. 243) Obwohl mir von Anfang an klar war, um welches Thema es in dem Buch gehen wird, langweilte mich die Geschichte keine Minute lang. Ich hatte vorher schon ein Buch gelesen, in dem dies thematisiert wurde, aber das beruhte auf Tatsachen und ist auch schon mindestens 8 Jahre her. Molly könnte auch eine von Nebenan sein, denn für mich wirkte sie authentisch. Auch die anderen Charaktere werden einem sympathisch gemacht und bleiben nicht als blasse Nebendarsteller im Verborgenen: "Für ihn kommen die Menschen immer zuerst. Er schiebt einen nach vorn, wenn er muss, aber er lässt einen nie im Dunkeln verschwinden." (S. 76) Die Story wird ja aus Mollys Sicht erzählt und so nimmt am aktiv an den Gedanken von ihr teil. Manchmal mag das ein bisschen verwirrend klingen, aber es gibt Momente, in denen ich am liebsten an ihrer Seite gewesen wäre und mit ihr über das, was sie denkt, gesprochen hätte.. "Warum erkundigen sich Leute nach Beerdigungen? Und was soll man über eine Beerdigung sagen?" (S. 83) ..auch, weil sie sich Sachen fragt, die man eher selten zu hören bekommt, weil sich keiner traut, sie auszusprechen oder jeder sie für selbstverständlich hinnimmt.. "Was ist schlimmer? Derjenige zu sein, dem das Herz gebrochen wird, oder selbst jemandem das Herz zu brechen? Ich würde immer Ersteres wählen. Ich bin gut darin, unglücklich zu sein. Ich bin gut darin, meiner Traurigkeit ein Zuhause zu bieten." (S. 136) Für mich war dieses Werk sehr eindringlich. Vielleicht mag manchem das Thema zu wenig vertieft wurden sein, vielleicht sind manchem die Charaktere zu blass. Ich hingegen sehe es auch unter dem Aspekt, dass der Verlag das Buch ab 13 Jahren empfiehlt, obwohl Molly ein wenig älter ist und Jugendlichen, die sich an der Grenze zum jungen Erwachsenen befinden, leichter Zugang gewähren würde. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung! ©2016
Inhalt: Molly hat Gedächtnislücken, diese begleiten sie schon ihr Leben lang. Sie weiß nicht was während dieser Blackouts geschieht und auch wenn sie es wissen wollte fragt sie niemanden der es wissen könnte. Eines Tages als sie aus einer dieser Blackouts "erwacht" wird sie in einen Unfall verwickelt wo der Schwer verletzte Leyle sie zu kennen scheint und sie auch beim Namen nennt - doch es ist nicht ihrer. Kommt sie nun hinter das Geheimnis ihrer Blackouts? Meine Meinung: Wer denkt man kann dieses Buch einfach mal so weg lesen, es hat ja nicht viele Seiten hat sich getäuscht. Katrina Leno hat mit ihrem etwas wirrem Schreibstil dafür gesorgt das der Leser zu Beginn ebenso verwirrt ist wie Molly. Das ist für die ersten Seiten Gewöhnungsbedürftig passt aber zur Geschichte und ich hatte mich auch recht schnell daran gewöhnt.Nach den ersten ein zwei Kapiteln war ich drin in der Geschichte und las flüssig weiter. Die Spannung entsteht durch das Geheimnis um die Gedächtnislücken. Molly ist nicht wirklich ein Einzelgänger und hat auch Familie, so muss eigentlich klar sein das es jemanden gibt der davon weiß und doch konfrontiert sie keiner damit. Ihre Schwester bringt es auf den Punkt: Du hast Geheimnisse also habe ich auch welche. Molly muss selber darauf kommen was los ist. Wie sie das schafft und auch die Auflösung lies mich immer weiter lesen. Schließlich wollte ich wissen was diese Aussetzer auslöst und was dann passiert. Mir ging es da nicht anders wie Molly. Molly muss einige merkwürdige Situationen meistern die ihr Erinnerungen bringen. Manchmal kam ich nicht ganz mit ob sie nun Bewusst Molly ist oder ob es eine Erinnerung oder ein Blackout ist. Das lag daran das ein Seitenwechsel den Absatz haben verschwinden lassen den es sonst zwischen den einzelnen Sprüngen gab. Das war ein zweimal etwas störend weil ich mich erst rein finden musste. Die Figuren außer Molly sind ohne große Besonderheiten. Sie sind nicht so zahlreich und haben alle eher Neben-, als Hauptrollen und so ist es auch nicht schlimm das sie recht blass bleiben. Molly ist diejenige auf die sich natürlich alles konzentriert. Im Nachhinein könnte ich nun sagen klar war die Auflösung die logische. Darauf gekommen bin ich vorher aber doch nicht oder erst recht spät. Es war für mich ein guter Abschluss und eine sehr positive Auseinandersetzung mit dem Thema auch wenn ich Mollys Umfeld nicht immer in ihren Handlungen verstanden habe und ich mir für mich in so einer Situation eine andere Behandlung wünschen würde.
Meine Meinung: Dieses Buch habe ich zusammen mit ein paar anderen Bloggerinnen und Bookstagramerinnen in einem neu gegründete Contemporary-Buchclub gelesen und ich war unglaublich gespannt auf das Buch. Das Buch, welches ein ähnliches Thema behandelt ist Der Scherbensammler von Monika Feth und obwohl ich dieses Buch vor fast 10 Jahren gelesen habe ist es mir noch so unglaublich gut im Gedächtnis, als wäre es kein Jahr her. Einfach, weil mich das Thema so unglaublich interessiert und man beim Schreiben eines Buches auch letztendlich sehr viel dabei rausholen kann. Ich und mein anderes Leben wird mir allerdings, und ich muss sagen: leider, nicht so lange im Gedächtnis bleiben. Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Eigentlich will ich das Buch gar nicht so sehr kritisieren. Ich hatte ein paar schöne, wenn auch durch die Kürze sehr wenige, Lesestunden und einen tollen Austausch mit den anderen Mädchen. Dennoch, würde ich sagen, ist das Buch nicht mehr als ein nettes Buch für zwischendurch. Das ist zwar an sich nichts Schlimmes aber dennoch finde ich es gerade beim Thema MPS sehr schade. Multiple Persönlichkeitsstörungen sind so spannend aber die Autorin hat einfach nicht genug aus dem Thema herausgeholt. Hätte sie das getan, dem Buch mehr Tiefe gegeben, hätte ich vielleicht über die anderen Kritikpunkt ein wenig hinwegsehen können. Einer davon ist eben, dass auf die MPS von Molly sehr explizit im Klappentext hingewiesen wird. Denn im Buch ist es schon eher so, dass man/Molly es nicht von Anfang an weiß und es nimmt unglaublich viel Spannung. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Charaktere ebenso wenig Tiefgang haben, wie die Thematik und man sich mit ihnen nicht so gut anfreunden konnte. Sie haben keine Gefühle in mir geweckt und konnten mich einfach nicht überzeugen. Und genau das ist das große Minus: Der Tiefgang fehlt. Bei dem Thema, bei den Charakteren, überall. Anfangs habe ich mich gefragt, ob 100 bis 150 Seiten mehr das sehr kurze Buch noch retten könnten. Fakt ist aber, dass sie das nur können, wenn die Autorin auf ALLEN Seiten einfach tiefer gehen würde. Das Buch hat Potential und Kate Leno hat Schreibtalent. Schade, dass sie es nicht genutzt hat um es bemerkenswerter zu machen. So bleibt es eben nur ein ganz nettes Buch für zwischendurch. Und wenn ihr genau auf der Suche nach so etwas seid, dann kann ich es euch nur empfehlen. Wenn ihr mehr über das Thema MPS lesen wollt, dann möchte ich euch an dieser Stelle aber sehr gerne Der Scherbensammler von Monika Feth nahelegen. Dieses Buch ist ebenfalls bei cbt erschienen und auf jeden Fall einen genaueren Blick wert. Bewertung: Für mich bleibt Ich und mein anderes Leben ein Buch mit vielen Schwächen und vor allen Dingen viel ungenutztem Potential. So hat es zwar ein unglaublich interessantes Thema aber ist letztendlich leider nur ein kurzes Buch für zwischendurch. Deshalb verdient es von mir 3 von 5 Füchschen.
Auf "Ich und mein anderes Leben" war ich vor dem Lesen schon sehr gespannt. Das Cover hat mich auf den ersten Blick überhaupt nicht angesprochen und mit den dunklen Lilatönen und der riesigen Schrift spricht es mich auch jetzt nicht wirklich an, allerdings hat mich der Klappentext neugierig gemacht, weil ich noch kein Buch mit diesem Thema im Mittelpunkt zuvor gelesen habe, es mich aber interessiert hat. Das Hauptthema des Romans ist Mollys multiple Persönlichkeit. Das Thema finde ich sehr spannend, weshalb ich mir eine tiefgründige Geschichte erhoffte, doch leider hat mich Katrina Leno in diesem Punkt enttäuscht. Die Geschichte blieb mir an vielen Stellen zu oberflächlich und anstelle von Mollys Gefühlen und ihrer Vergangenheit standen mehr die wirkliche Handlung und die Liebesgeschichte im Mittelpunkt. Ich hätte mir gewünscht, noch mehr dazu zu erfahren, wie es dazu kam, dass es Molly so schlecht ging und sich die multiple Persönlichkeit entwickelt hat. Insgesamt war mir das Buch zu kurz und mir fehlten mehr Nebenstränge, die die Geschichte mehrdimensionaler gemacht hätten, so hätte ich mir mehr zu Mollys Familie und ihren Freunden gewünscht als Katrina Leno beschrieben hat. Da Molly ihre multiple Persönlichkeit hat, ist es schwierig, sie als Buchfigur zu bewerten. Ich konnte ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen, jedoch ist mir ihr Charakter nicht ganz klar geworden und es fiel mir schwer, sie mir bildlich vorzustellen. Bei den Nebencharakteren hat vor allem Sayer eine wichtige Rolle, allerdings fehlten mir auch bei ihm zeichnende Charaktereigenschaften. Die meisten Nebencharaktere sind leider schnell wieder aus meinem Gedächtnis verschwunden. Sie waren nicht originell und nicht menschlich genug. Ich kann nicht sagen, dass mir die Charaktere unsympathisch waren, allerdings waren sie einfach so durchschnittlich und eindimensional. Einen Pluspunkt bringt dem Roman der Schreibstil Katrina Lenos ein. Von Anfang an war ich in der Geschichte drin und auch wenn im Nachhinein wirklich nicht viel auf diesen 256 Seiten passiert ist, so flog die Geschichte doch an mir vorbei und während des Lesens war ich ganz drin. Mir gefällt vor allem, wie Katrina Leno Mollys Gefühle und auch ein Stück weit ihre innere Zerrissenheit und Unsicherheit dargestellt hat. Rückblickend betrachtet muss ich sagen, dass mich die Geschichte selbst ein wenig enttäuscht hat und ich das Buch wohl schnell wieder vergessen werde, es hat mir allerdings dennoch einige schöne Lesestunden beschert. Fazit: Katrina Lenos "Ich und mein anderes Leben" hat mich mit einer eher oberflächlichen Geschichte, die mir wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben wird, enttäuscht, jedoch ist es angenehm zu lesen und konnte mir dadurch einige schöne Lesestunden bescheren!
Meine Meinung: Inhalt Molly kann sich einfach nicht erklären, warum sie sich an so wenig erinnern kann. Sie wacht plötzlich an einem völlig anderen Ort auf, als an dem, wo sie sich zuletzt befand. Als sie schließlich noch auf einen Jungen trifft, der sie zu kennen scheint, gerät ihr Leben noch weiter aus den Fugen. Warum kennt er sie? Wer ist er? Und wer ist sie? »Normalerweise lässt er mich reden, und wenn mir nicht nach Reden ist, spielen wir Karten, oder ich lasse ihn eine Kurzgeschichte lesen, an der ich gerade arbeite. Er fragt mich, ob ich Schriftstellerin werden möchte, aber darüber habe ich eigentlich noch nie richtig nachgedacht. Natürlich mag ich Bücher, ich bin förmlich damit großgezogen worden.« Zitat aus: "Ich und mein anderes Leben" Charaktere Molly ist äußerst verletzlich, depressiv und auch sehr durcheinander. Sie ist mir gleich ans Herz gewachsen und hat meinen Beschützerinstinkt geweckt. Hazel ist Mollys Schwester. Die Beiden stehen sich sehr nahe und Hazel versteht ihre Schwester deswegen blind. Ihr kann man nichts vormachen. Clancy, Mollys Bruder, lebt ein bisschen zurück gezogen. Er versteht sich zwar mit seiner Schwester recht gut, an die Bindung, die die Schwestern zueinander haben, kommt diese Beziehung jedoch bei weiten nicht heran. »Die Menschen, die wir lieben, gehen uns unter die Haut und krabbeln durch unsere Venen und finden ihren Weg in unser Herz. Sie verstopfen unsere Blutbahn und bringen unsere Atmung durcheinander und verheddern sich in unserem Körper wie Draht.« Zitat aus: "Ich und mein anderes Leben" Gesamt Schon auf den ersten Seiten erzeugt Katrina Leno eine so riesige Spannung, dass es mir sehr schwer gefallen ist, das Buch überhaupt mal aus der Hand zu legen. Ich fand mich sofort in Molly wieder und konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren. Die gesamte Geschichte wird aus ihrer Sicht in der Ich-Form erzählt, was mir ihre Emotionen sehr nahe gebracht hat. Man spürt förmlich, wie durcheinander das Mädchen ist, weil ihr immer mal wieder Bruchstücke aus der jüngsten Vergangenheit nicht mehr einfallen. Sie wacht an einem Ort auf, an dem sie sich eigentlich überhaupt nicht befunden hat. Ich klebte förmlich am Buch fest, weil ich unbedingt wissen wollte, warum sie sich nicht erinnern kann. Was steckt nur dahinter? Das Buch ist sehr mysteriös. Man kommt nicht gleich auf die Auflösung, was mir außerordentlich gut gefallen hat. An manchen Stellen dachte ich, Licht ins Dunkel gebracht zu haben, doch schon auf der nächsten Seite fiel meine Taschenlampe wieder aus und ich stand erneut in der Finsternis. Diese geschickten Verwirrungen, die die Autorin somit in ihren Roman eingebaut hat, lassen die Spannung niemals abflachen und machen das Buch eigentlich zu einem Pageturner. Eigentlich deshalb, weil mir doch noch ein Bisschen was gefehlt hat. Aufgrund der Kürze des Romans haben mir die meisten Figuren einfach nicht genug Farbe abbekommen. Sie wirkten im Gegensatz zu der Protagonistin leider viel zu blass und standen in ihrem Schatten. Aus diesen Grund konnte ich mit ihnen auch nicht besonders viel anfangen, was ich enorm schade finde. Besonders bei Mollys Bruder hätte ich mir noch mehr Input gewünscht. Der Plot ist herausragend. Ich mag es sehr, wie Katrina Leno dieses ernste Thema umgesetzt hat. Sie findet stets die richtigen Worte, bringt die Dinge sehr schnell auf den Punkt, ohne groß in andere Gefilde abzuschweifen und hat dabei ein enorm hohes Tempo drauf. Kurz gesagt: Ihr Schreibstil ist phänomenal! Auch die eher düstere Stimmung, welche im gesamten Roman herrscht, hat mich total gepackt. Stellenweise war ich sogar erschrocken, welche Wendungen Mollys Geschichte genommen hat. Es ist nichts, wie es zu sein scheint und doch vielleicht so, wie man zu wissen glaubte... Ich empfehle allen, die sich für dieses Buch interessieren, sich nicht die Kurzbeschreibungen im Netz durchzulesen, sondern nur auf den originalen Klappentext zurück zu greifen. Dies macht die Geschichte meiner Meinung nach noch viel spannender, weil man wirklich im Dunkeln tappt und einem nicht verraten wird, um was es überhaupt geht. In Kürze: Positiv Ich mochte den Schreibstil sehr. Molly ist mir total ans Herz gewachsen, sie wirkt echt. Der gesamte Roman ist aus Mollys Sicht in der Ich-Form geschrieben. Spannungsgeladen. Viele Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ernstes Thema, fantastisch umgesetzt. Hohes Tempo. Negativ Aufgrund der Kürze des Romans haben die Charaktere in meinen Augen leider nicht genug Farbe abbekommen. Fazit: "Ich und mein anderes Leben" beschäftigt sich mit einem ernsten Thema, welches sehr gut in dem Roman umgesetzt wurde. Es geht zu Herzen, ist ein bisschen erschreckend und von der ersten bis zur letzten Seite äußerst spannend.
Molly ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Sie hat zwei Geschwister, Freunde und geht zur Highschool. Doch Molly unterscheidet sich von anderen Jugendlichen. Sie hat ständig Blackouts. Erinnerungslücken, die manchmal mehrere Stunden andauern. Es ist, als wenn sie aus einer Trance erwacht und kann sich an nichts erinnern, was zuvor passiert ist. Aber auch andere Dinge belasten sie. Sie sieht keinen Sinn in ihrem Leben, ist ständig traurig und in sich gekehrt. Deshalb geht sie zu Alex, ihrem Therapeuten. Als sie eines Tages einen Unfall miterlebt und der sterbende Junge Mann in ihren Armen ihren Namen nennt, obwohl sie ihn nicht kennt, beginnt sie an ihrem Verstand zu zweifeln und versucht herauszufinden, wer er ist und woher er sie kennt. Dabei kommen wirklich krasse Dinge heraus. Wow! Einfach nur wow! Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an wirklich gefesselt, sodass ich es an einem Stück komplett ausgelesen habe. Schon nach wenigen Seiten sind wir direkt voll im Geschehen drin. Es wird nicht lange um den heißen Brei herum geredet, sondern es geht sofort los und ist direkt spannend. Die Seiten fliegen nur so dahin und ehe man sich versieht, neigt sich das Buch schon dem Ende zu. Die Geschichte hat mir ebenfalls super gut gefallen. Sie ging tief unter die Haut und es war einfach mal etwas anderes. Eine tolle Geschichte mit psychologischem Hintergrund, auf deren Ende bzw Auflösung ich zu Beginn niemals gekommen wäre. Eine tolle Idee und eine super Umsetzung. Der Schreibstil der Autorin ist leicht zu lesen und sie schafft es wirklich einen zu fesseln. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste ununterbrochen weiter lesen, da ich einfach wissen wollte, wie es weiter geht und was Molly herausfindet. Auch unsere Protagonistin Molly konnte mich überzeugen. Sie ist oft in sich gekehrt und will für sich alleine bleiben. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich, umso mutiger fand ich es von ihr, der Sache auf den Grund zu gehen. Immer wieder hat sie kleine Erinnerungslücken, doch zwischendurch erlangt sie auch einige Erinnerungsfetzen zurück. Sie kommt nur Schrittweise voran, doch schließlich findet sie heraus, was es mit den Blackouts auf sich hat. Diese Wendung fand ich sehr interessant, ihr müsst unbedingt selber lesen, was letztendlich dahinter steckt. Fazit: Eine wirklich spannende und auch emotionale Geschichte, mit Tiefgang, die mich vollkommen überzeugen konnte. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, denn nach fast jedem Kapitel gab es einen kleinen Cliffhanger und ich musste unbedingt wissen, wie es weiter geht und ich wollte so sehr wissen, was hinter Mollys Blackouts steckt. Mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet, finde sie aber sehr realistisch dargestellt. "Ich und mein anderes Leben" konnte mich vollkommen überzeugen und ist bisher definitiv mein Monatshighlight.
Ich weiß noch nicht, ob ich es gut finde - fesselnd ist es allemal
Von: Books and Biscuit09.03.2015
"Ich und mein anderes Leben" ist schon der zweite Jugendroman über dissoziative Störungen innerhalb von einer Woche. Doch obwohl Katrina Lenos Geschichte und "Scherbenmädchen" ein ähnliches Thema behandeln, gehen sie ganz unterschiedlich damit um. Während in "Scherbenmädchen" das schonungslos dargestellte Rätsel um einen Kindesmissbrauch im Vordergrund steht, geht es in Ich und mein anderes Leben um ein Mädchen namens Molly, das aus unerfindlichen Gründen so traurig ist, dass es sich umbringen möchte. Zum Teil liegt das vielleicht, an den Blackouts, die sie immer wieder hat. Plötzlich wacht sie irgendwo auf, manchmal auch fahrend im Auto, und weiß weder, wie viel Zeit vergangen ist, noch wie sie dahin gekommen ist. Eines Tages sieht sie im Rückspiegel ihres Autos einen Motorradfahrer, der versucht, sie einzuholen - und dadurch bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt wird. Molly bleibt bei ihm, denn irgendetwas sagt ihr, dass sie ihn kennt - und er scheint auch sie zu kennen. Von diesem Moment an, als Lyle Avery stirbt und sie gezwungen ist, seinen Bruder Sayer zu kontaktieren, setzt sich alles nach und nach wie ein Puzzle zusammen. Ein Puzzle, dessen Teile jeder außer Molly zu kennen scheint und das nur sie allein lösen kann. "Ich und mein anderes Leben" ist kein Thriller wie "Scherbenmädchen", aber trotzdem fesselt es den Leser auf eine bedrückende Art. Mollys Melancholie - so nennt die Mutter es - ist für den Leser greifbar und sensible Gemüter sollten Taschentücher parat halten. Diese bedrückende Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht, ist ansteckend. So sehr, dass ich es nicht in einem Zug lesen konnte. Was zum Teil vielleicht auch daran lag, dass es recht anstrengend und wirr ist. Wenn Molly in den Erinnerungen hin und her springt ist es manchmal schwer auseinander zu halten, wer sie gerade ist und ob sie sich im Hier und Jetzt oder in einer Erinnerung befindet. Ich denke, das hätte man etwas geschickter umsetzen können, weil diese Verwirrung nicht zur Spannung beiträgt, sondern wirklich nur anstrengend ist. Der Schreibstil im Allgemeinen ist etwas speziell, besonders in den Dialogen. Diese sind nicht rhetorisch ausgefeilt, sondern klingen wie echte, mitgeschriebene Gespräche unter Jugendlichen. Holpig, teilweise zusammenhanglos, wiederholend, manchmal nichtssagend. Es sind keine Reden, an denen lange gefeilt wurde, wie in vielen anderen Romanen, stattdessen klingt es echt und authentisch. Ich weiß noch nicht, ob ich es gut fand. Was ich sagen kann, ist, dass es mich mitgerissen hat, dass es ein sehr trauriges Buch ist und dass Mollys Geschichte mich nachdenklich gemacht hat. Das muss für's erste reichen.
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