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Rezensionen zu
STRAFE

Håkan Nesser, Paula Polanski

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Unerwartet wird der Schriftsteller Max Schmeling von der Vergangenheit eingeholt. Schon viele Jahrzehnte war er nicht mehr in seiner schwedischen Heimatstadt, als ihn ein Brief eines Schulfreundes erreicht, der um einen Besuch bittet. Tibor Schittkowski, eigentlich kein wirklicher Freund, aber zweimal hat er Max das Leben gerettet und nun, kurz vor seinem Dahinscheiden aufgrund von ALS im Endstadium, bittet er ihn um Hilfe. Er hat seine Lebensgeschichte niedergeschrieben, aus den Seiten werde sich ergeben, was Max für ihn tun solle. Widerwillig beginnt Max wieder zu Hause zu lesen. Von Tibors Zeit nach der Schule, der Begegnung mit einer gemeinsamen Schulkameradin, in die auch Max verliebt war, und Tibors Zeit in einem spanischen Gefängnis, nachdem er einen Mord begangen hatte. Eine Sache in seinem Leben möchte er noch erledigen und Max scheint der richtige zu sein, um ihm hierbei zu helfen. Doch was so einfach scheint, hat einen ungeahnten Haken. Viele Krimis habe ich von Håkan Nesser gelesen, weshalb ich nicht verwundert war, was er mit seinen Figuren anstellt. Was mich jedoch zunächst irritierte, war der Ko-Autorenschaft mit Paula Polanski, laut Verlag einer deutschen Publizistin, die jedoch unter Pseudonym schreibt und ihre Identität nicht preisgeben möchte. Im Laufe der Handlung erklärt sich die Mitautorin und mit schmunzeln muss man am Ende auf dieses Detail schauen. Nesser gelingt es immer wieder seine Leser zu überraschen und das auf ganz unterschiedliche und unerwartete Weise. Die Handlung selbst wird geprägt von den beiden älteren Herren, die im fortgeschrittenen Alter auf ihr Leben zurückblicken, manches bedauern, anderes gelernt haben zu akzeptieren. Es sind die bekannten durchschnittlichen Schweden, die man in Nessers Roman so oft findet und deren Kinderjahre insbesondere einen nachhaltigen Einfluss auf ihre Persönlichkeit hatten. Die Kindheit und Jugend in den 1960er/70er Jahren sind für mich einmal mehr erzählerisch Nessers größte Stärke und hier folge ich ihm am liebsten. Doch auch sein Händchen für Krimis ist bemerkenswert und erreicht hier seinen Höhepunkt. Man kann kaum etwas zur Handlung schreiben, ohne schon vorwegzunehmen, was sich der Schwede ausgedacht hat. Es ist frappierend, wie er mit seinem Protagonisten und dem Leser spielt und wie sich die erschaffene Welt doch auch ganz anders darstellen kann. Ein Buch mit Autorenduo und doppeltem Boden, Geschichte in der Geschichte, schlichtweg überzeugend konstruiert und mit einem überraschenden Ende, das alles, was man über „den typisch schwedischen Krimi“ zu wissen glaubte, über den Haufen wirft.

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Rezension Håkan Nesser/Paula Polanski - Strafe. Die Geschichte beginnt mit einem seltsamen Brief. Max Schmeling, Schriftsteller wird eines Tages von einem merkwürdigen Schriftstück überrascht, abgeschickt von seinem ehemaligen Schulkollegen Tibor Schittkowski. Dieser eröffnet ihm, dass er nur noch kurz zu leben hat und seine Hilfe benötigt. Max macht sich daraufhin auf den Weg zu Tibor, um sich von der Echtheit bzw. der Ernsthaftigkeit der Bitte zu überzeugen. Was aber dann ins Rollen gerät, ist eine Aneinanderreihung von unglaublich dramatischen und zugleich traurigen Geschehnissen. Max wird unfreiwillig immer mehr Bestandteil dieser Geschichte Schittkowskis, aus der es kaum mehr ein Entkommen gibt. Auf die detaillierte, komplexe Geschichte rund um Tibor Schittkowski will ich eigentlich nicht eingehen, denn dafür benötigt man viele viele Textzeilen und noch mehr Erzählkunst. Schließlich möchte ich euch die Spannung auch nicht vorwegnehmen. Wir haben von Hakan Nesser bereits auch andere Werke auch gelesen, doch so einfühlsam, so intelligent, so liebevoll haben wir ihn bisher noch nicht gelesen. Möglicherweise liegt es auch an Paula Polanski, (Pseudonym einer deutschen Publizistin; Warum sie anonym bleiben möchte, erschließt sich aus der Lektüre des Romans) die dieser Geschichte einen ordentlichen Dreh mit auf den Weg gibt. Dass Håkan Nesser ein großartiger Erzähler ist, ist längst kein Geheimnis mehr, doch was er in "Strafe" zeigt, ist schon erstaunlich. Ich hoffte so sehr, dass der Roman kein Ende nimmt; man möchte immer tiefer in die Geschichte eintreten, obwohl die Traurigkeit stets allgegenwärtig ist. Wir dachten uns beim durchstöbern der Lektüre, den Verlauf der Geschichte so derartig gut zu kennen, bzw. so gut über ihn Bescheid zu wissen, dass wir ganz geblendet waren, als sich wieder neue Einzelheiten auftaten! Es war merkwürdig! Alles war bestens. Leider kam dann auch schon bald das Ende der Geschichte und das hat unseren Geschmack so gar nicht getroffen. Viel zu konstruiert, unglaubwürdig,...naja. ABER... ...wir vergessen mal die letzten 50 Seiten und bekräftigen die Tatsache, dass Nesser und Polanski hier etwas ganz Schönes geschaffen haben: Ein scharfsinniges, berührendes Lebensportrait! Liebe Leute! Lest dieses Buch, lasst euch hineinziehen und drückt am Ende beide Augen zu...aber urteilt selbst...wir haben jedenfalls (fast) jede Zeile genossen.

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Der Schwede Håkan Nesser zählt nicht nur zu den wichtigsten Autoren seines Landes, sondern ist mit seinen Kriminalromanen in der ganzen Welt zum erfolgreichen Bestsellerautor geworden – da ist es fast schon eine Schande, dass ich als großer Fan gerade der skandinavischen Kriminalliteratur bis zum Erscheinen seines neuen Werkes „Strafe“ noch kein Buch von ihm gelesen habe. Zwar ist der Roman mit dem auffällig roten Buchumschlag keine Alleinleistung Nessers, sondern wurde in Zusammenarbeit mit einer deutschen Publizistin verfasst, die sich hinter dem Pseudonym „Paula Polanski“ verbirgt – dazu aber später noch mehr. Mit 288 Seiten und einem eher großzügig gestalteten Schriftbild ist „Strafe“ nicht gerade umfangreich ausgefallen, doch das Autoren-Gespann verliert zu Beginn der Geschichte auch keine Zeit und kommt direkt zur Sache: Dem erfolgreichen Schriftsteller Max Schmeling (der Name ist dabei alles andere als zufällig gewählt) flattert nach mehr als vier Jahrzehnten ohne Kontakt der ungewöhnliche Hilferuf eines in Vergessenheit geratenen Schulkameraden ins Haus, der einen alten Gefallen einfordert. Eigentlich würde Schmeling dieses etwas dreiste Gesuch am liebsten ignorieren, da Tibor Schittkowski (ja, „Strafe“ ist ein Roman der ungewöhnlichen Namen…) aber ein wenig auf die Tränendrüse drückt, auf seine schwere Krankheit hinweist und Max wohl ohne Tibor schon lange nicht mehr am Leben wäre, lässt sich der Schriftsteller zu einer Kontaktaufnahme hinreißen – und hängt fortan am Haken Schittkowskis, der ihn dort auch auf psychologisch sehr subtile Weise zappeln lässt. Håkan Nesser ist zwar ein gefeierter Krimiautor, bei „Strafe“ sollte man aber dennoch kein zu hohes Spannungsniveau erwarten – der verlegende btb-Verlag wird sich schon etwas dabei gedacht haben, das Buch als „Roman“ und nicht als „Kriminalroman“ zu vermarkten. Auf den ersten 200 Seiten besteht die Geschichte streng genommen nur aus zwei Charakteren, eben Max Schmeling und Tibor Schittkowski. Letzterer tritt dabei auch noch fast ausschließlich in Form seiner Memoiren auf, die einen nicht unbedeutenden Teil der Handlung einnehmen. Darin dreht sich zwar alles um einen Mord, trotzdem ist die Lebensgeschichte ebenso wenig ein Pageturner wie der eigentliche Roman selbst. Dem Leser geht es bei der Lektüre vermutlich genauso wie Protagonist Max Schmeling: eigentlich wird man von dem Gelesenen nicht wirklich in den Bann gezogen, sondern bleibt hauptsächlich deshalb am Ball, weil man wissen will, was es mit dem Ganzen überhaupt auf sich hat. „Strafe“ ist dabei inhaltlich über weite Strecken so geradlinig und schnörkellos wie der Schreibstil, sodass das Warten auf Erleuchtung immerhin recht kurzweilig und ohne Ablenkung verläuft. Gerade wenn man dann dabei ist, „Strafe“ schon etwas ernüchtert als kleine literarische Enttäuschung abzuhaken, schlagen Nesser und Polanski plötzlich zu und beenden das Buch mit einer zwar eher leisen und unspektakulären Schlusspointe, die nach der letzten Seite des Romans aber ein Eigenleben entwickelt und auf die Gedanken des Lesers übergreift – das Geniale an diesem Werk spielt sich nämlich eigentlich erst ab, wenn das Buch selbst bereits zu Ende ist. Mit einem simplen Kniff schaffen es die Autoren, dass „Strafe“ die Grenzen der Fiktion hinter sich lässt und diese auf unerwartete Weise mit der Realität vermischt. Strenggenommen ist hier nicht Max Schmeling das Opfer dieses Verwirrspiels, sondern der Leser selbst, da einem das Ende keine Ruhe lässt und man das clevere Rätsel Nessers und Polanskis unbedingt lösen möchte. An dieser Stelle schließt sich dann auch der Kreis zur eingangs erwähnten Anonymität der Co-Autorin, die bei diesem Projekt eine offenbar größere Rolle spielt als gedacht – mehr sei dazu aber an dieser Stelle auch nicht verraten, denn das würde dem Werk einen Großteil seines Reizes nehmen.

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Håkan Nesser. Dieser Name des Autors ist eine Brandmarke unter der schwedischen Krimilektüre. Nun habe auch ich mit seinem ganz intensiven Werk und dieser besonderen Entstehungsgeschichte zu "STRAFE" meinen ersten Håkan Nesser gelesen. In Zusammenarbeit mit der Co-Autorin unter dem Pseudonym Paula Polanski entstand ein fesselndes, berührendes und mitreißendes Buch. Nessers Erfolge kommen ja nicht von irgendwo her. So entschied ich mich für sein neuestes Werk "Strafe" und habe mich ganz unvoreingenommen seinem Buch mit einer weiteren Autorin gewidmet. Der Themenmix aus bitterer und knallharter Realität und Stücken aus der Vergangenheit und der gegenwärtigen Strafe und dem Zwiespalt im Leben zwischen Schuld und Unschuld hat mir sehr gut gefallen. Der Klapptext macht neugierig und verspricht eine interessante Story in besonderer Entstehung und rzählweise. Erschienen im btb Verlag (http://www.randomhouse.de/btb/) Zum Inhalt / Beschreibung: "Wenn wir unser Leben Revue passieren lassen, sind wir dann frei von Schuld? Der Brief kommt überraschend, und er holt den Schriftsteller Max Schmeling aus seiner Komfortzone: einen Gefallen soll er ihm tun, seinem ehemaligen Schulkameraden Tibor Schittkowski, den er seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat und den er aus vielen Gründen auch nicht sonderlich gut leiden konnte. Dass er sich auf ein Spiel mit gefährlichem Einsatz einlässt, ist ihm da noch nicht klar..." Ein einziger Brief, nach vielen Jahren nach der Schulzeit lässt eine Vergangenheit aufleben und eine Geschichte nimmt ihren Lauf. Der Schriftsteller Max Schmeling bekommt ganz unerwartet einen Brief von einem ehemaligen Klassenkameraden. Sie waren keine Freunde, doch Tibor Schittkowski erzählt Max in seinem Brief von einem großen Geheimnis und dass er ihm noch etwas schuldet. Max und Tibor haben sich seit der Schulzeit nicht mehr gesehen und Max ist zunächst sehr verblüfft über den dringlichen Kontakt von Tibor. Sie waren nie Freunde, und doch verbindet beide etwas ganz Prägnantes: Tibor hat Max bereits zweimal das Leben geretten. Tibor ist sterbenskrank und bittet Max nun um einen großen Gefallen: Max erhält von Tibor ein Manuskript über dessen Leben, das er sich durchlesen soll... Doch hier geht es weit mehr um als Tibors Lebensgeschichte und Biografie, hier geht es um eine alte Liebe und ein ganz besonderes Kind: Paula! Schreibstil: Der Autor Håkan Nesser versteht sein Fach, er beginnt sein neues Werk mit einer verschleierten und geheimnisvollen Spannung. Ganz langsam werden wir in die Geschichte eingeführt. Wir erhalten Bruchstücke aus der Vergangenheit, aus dem Leben der Charaktere und die gegenwärtige Situation vom Schriftsteller Max und dem totkranken Tibor. Hier kristallisiert sich schreiberisch eindeutig eine besondere Poesie, Philosophie und sein Werdegang als Autor und sein Interessenbereich heraus. In beidem besitzt er Können und Geschick. Dieses neue Buch ist ein mutiger Schritt des Autors, denn er ist im Bereich Krimi und skandinavischer Spannung verschrieben. Mit STRAFE begibt er sich auf ein neues Gebiet der Spannungsliteratur und präsentiert ein besonderes Werk mit einem besonderen Hintergrund in Zusammenarbeit der Autorin Paula Polanski. Dass dieses Buch durch zwei Federn entstanden ist, merke ich diesem Werk nicht an. Jedoch kann ich keine Vergleiche ziehen, da es mein erstes Buch von und mit Håkan Nesser ist. Spannungsgeladen und dezent führen die beiden Autoren ihre Leser in die Welt von Max und Tibor ein. Eine Vergangenheit und eine offene Schuld. Psychologisch und gnadenlos nennen die Autoren Nesser und Polanski die Dinge beim Namen und führen unerbitterlich in die Strukturen aus Vergeltung, Schuld, Vergangeheit und dem Kampf um die Krankeit und die Sorge um Paula ein. Ein Geflecht aus Psychogrammen, Wahrheit und Aktionismus. Sinnesfragen und Gefühl, Spannung und Nerbvenkitzel. Das Buch sorgt somit für ungefiltertes Entsetzen und Sprachlosigkeit. Es ist nicht unbedingt jedermans Welt. Unfreiwillig gerät man hier, wenn man sich wirklich packen und fesseln lässt durch Nessers und Polanskis Schreibstil stetig wachsend in das Geschehen und kann sich nicht mehr von den Seiten lösen. Dieser Punkt ist jedoch etwas heikel, denn meiner Meinung nach gelingt es dem Autor hier nur bedingt, den Leser mitzureißen, die Spannung wächst nur sehr langsam und auch die Charaktere gelangen nur stetig Zugang zum Leser. Aber dann gibt es kaum noch ein Halten und die Geschichte muss zuende gelesen werden. Der Wiedererkennungswert der beiden Autoren ist hier zweifellos der gnadenlose und direkte Ton und die psychologischen Aspekte und Gedanken, die das Leben von Max und Tibor untermalen. Der Schreibstil bringt die Handlungen, die Schauplätze und die Protagonisten sehr detailiert in das Geschehen und schafft somit ein klares Bild der beklemmenden Situationen und der Angst um Leben und Tod. Schuld und Buße. Charaktere: Max Schmeling, Schriftsteller (hier könnte der Leser annehmen, dass Max stellvertretend für H. Nesser die Position einnimmt, wenn man die Entstehungsgeschichte des Buches kennt). Tibor Schittkowski, sterbenskrank. Beide verbindet nicht nur eine gemeinsame Schulzeit, sondern auch eine gemeinsame Liebe. Die Liebe zu Kristina und eine offene Schuld. Die Charaktere sind ganz besonders gezeichnet in diesem Buch. Max war/ist erfolgreicher Autor. Inzwischen um die 60 Jahre alt und immer in Gedanken und der Vergangenheit hinterherhinkend. Tibor Schittkowski ist sterbenskrank, körperlich sehr labil und sitzt im Rollstuhl. Seine Tage sind gezählt, doch er muss mit der Vergangenheit aufräumen und verfasst einen Brief, in dem er seine gemeinsame Tochter mit Kristina ins Spiel bringt und Max an seine offene Schuld erinnert. Ein brisantes Unterfangen. Zwei, nein, genauer drei Lebensgeschichten, so intensiv und packend. ....Polarisierende Persönlichkeiten mit ausgezeichneten Qualitäten und Wendungen. Aber nicht nur Tibor und Max als Hauptcharaktere beeindrucken. Nein, hier ist es die spezielle Zusammenstellung aus Haupt- und Nebenrollen, die Håkan Nesser und Paula Polanski hier sehr gekonnt und faszinierend erschaffen haben. Psychogramme und Charakterstudien. Schuld und Unschuld sind kaum noch auszumachen und werden einige Überraschungen bieten. Viel Geschick und Können beweisen die Autoren bei der Darstellung ihrer Charaktere, denn hier gibt es Neid, Vergeltung, Gefühl, Leben und Tod,ein gnadenloses Versprechen, Buße und Hinterhalt in menschlicher Gestalt. Polanski und Nesser bieten eine ausgefeilte Zusammenstellung an Rollen und Nebenrollen in ihrem Buch. Für mich als Neuleserin war es interessant Håkan Nesser Steckenpferd eindeutig in seinen Figuren und Persönlichkeiten zu einer knallharten Thematik auszumachen und Einflüsse einer anderen Handschrift zu erkennen. Diese polarisierenden Persönlichkeiten lassen den Leser nicht mehr los. Meinung: Das ganz besondere an diesem Werk ist, dass er mich durch den Themenkomplex aus verzweigter Vergangenheit, den Lebensgeschichten der Charaktere, das Konstrukt aus Schuld und Buße und der Kampf um Leben und Tod sehr fasziniert hat. Schlau und komplex werden diese Themen Bestandteil der Handlung und sorgen für Spannung und innerer Zerrissenheit, auch bei den Charakteren. Mir gefällt zudem der sachliche und sprachlich geschickte Wortlaut der Autoren, der auf eine wahre Geschichte hindeutet. Das Buch liest sich flüssig und galant, aber es baut auch nur ganz langsam und steigend einen Spannungsbogen auf. Speziell der Autor Håkan Nesser macht mich weiterhin neugierig. Ich werde bestimmt weitere Werke von ihm lesen. Aber auch Paula Polanski zeichnet sich als talentierte Schriftstellerin heraus. Ein Werk aus zwei Federn gekonnt vereint und verwoben. Klasse. Das Buch glänzt mit Intelligenz, Wissen, Erlebtem und Vielseitigkeit, es hat ausgeschöpftes Potential und ich wurde angenehm unterhalten und mitgerissen. Cover: Dieses Cover ist sehr gut gelungen. Ein Blickfang in hoher Qualität. Schlicht jedoch eindringlich und inspirierend. Der feurige Hintergrund. Zorn? Wut? Die kahlen Bäume und die schwarzen Raben als Bote des Todes? Dieses Cover inspiriert und lädt zu Assoziationen ein. Trotz der Stärke und des Hardcover liegt das Buch bequem in der Hand und lässt sich gemütlich verschlingen. Die Autoren: "Paula Polanski ist das Pseudonym einer deutschen Publizistin, die dieses Buch gemeinsam mit Håkan Nesser verfasst hat. Warum sie lieber anonym bleiben möchte, erschließt sich aus der Lektüre des Romans." "Håkan Nesser, geboren 1950, ist einer der interessantesten und aufregendsten Krimiautoren Schwedens. Für seine Kriminalromane um Kommissar Van Veeteren und Inspektor Barbarotti erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, sie sind in mehrere Sprachen übersetzt und wurden erfolgreich verfilmt. Daneben schreibt er Psychothriller, die in ihrer Intensität und atmosphärischen Dichte an die besten Bücher von Georges Simenon und Patricia Highsmith erinnern. "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" oder "Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla" gelten inzwischen als Klassiker in Schweden, werden als Schullektüre eingesetzt, und haben seinen Ruf als großartiger Stilist nachhaltig begründet. Håkan Nesser lebt mit seiner Frau in Stockholm und auf Gotland." Fazit: Ich bin zufrieden und blicke auf ein sehr angenehmes und besonderes Buch zurück. 4,5 lobende Sterne! Von Håkan Nesser möchte ich unbedingt mehr lesen! Psychologisch ausgefeilt und hammerhart! Mit kleineren Schwächen, aber sehr schlau und komplex.

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