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Rezensionen zu
Aufschlag Caravaggio

Álvaro Enrigue

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Aufschlag Caravaggio

Von: Monika Paul aus Bad Dürkheim

06.11.2015

Die klassische Rezension sollte mit einer Inhaltsangabe beginnen. Was aber, wenn schon der Autor des Buchs, das man rezensieren soll, in dem Werk selber schreibt, dass er keine Ahnung habe, wovon der Roman handelt? Nun, der Rezensent kann das immerhin bestätigen. Aufgehängt ist das Werk – ob man es einen Roman nennen soll, bliebe zu diskutieren – an einem Duell zwischen dem italienischen Renaissance-Maler Caravaggio und seinem spanischen Dichter-Zeitgenossen Quevedo. Während eines Trinkgelages haben die beiden sich zerstritten und fechten, wie damals üblich, ihren Streit am anderen Morgen mit Waffen aus – in diesem Fall allerdings mit nicht ganz so tödlichen Tennisschlägern. Italien gegen Spanien also, eine brisante Kombination, heutzutage zum Glück nur noch auf dem Fußballplatz, in der Renaissance dagegen ging es um die Vorherrschaft in der Welt. Dieses Match erzählt der Autor. Mal schlüpft er dabei in die Haut des Malers, mal in die des Dichters. Beiden merkt man die Zecherei des Vorabends an, denn ihre Gedanken sind unzusammenhängend und nicht immer voll aufs Spiel fokussiert. Wenn sie mal nicht denken bzw. spielen, wird der Leser mit Auszügen aus der Geschichte des Kampfes um die oben erwähnte Weltherrschaft zwischen den damaligen Supermächten traktiert, scheinbar willkürlich gewählt, mal in sich abgeschlossen, mal werden die Ereignisse ein paar Seiten weiter wieder aufgegriffen. Das liest sich recht amüsant; Enrigues Sprache (bzw. die, wie ich finde, gelungene Übersetzung) ist nicht immer ganz einfach, aber blumig, vielfältig, anschaulich – und vergnüglich zu lesen. Die historischen Informationen werden amüsant präsentiert, regen zum Nachdenken an. Fazit: Man muss gar nicht immer wissen, worum es geht, manchmal genügt es auch einfach, ein gutes Buch zu lesen.

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