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Rezensionen zu
Linkslesestärke - Eine Mutmachgeschichte für Kinder mit Rechtschreibschwäche und Legasthenie und für Kinder mit Mobbing-Erfahrung in der Schule

Anja Janotta

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klasse Idee

Von: yanthara

29.09.2020

Was ich an dem Buch gut finde ist, dass es aus der Sicht von Mira geschrieben ist und dann bei ihr auch nicht immer alles nach Plan läuft, da geht eben auch mal etwas schief. Oder sie hat auch mal Ärger mit ihrer Mutter. Ganz gut finde ich auch den Umgang mit dem Thema Mobbing - es wird sensibel mit dem Thema umgegangen und es ist gut und verständlich aufgearbeitet. Und gerade weil das Buch aus der Sicht von Mira geschrieben ist, wirkt es auch ganz anders und man bekommt einen Einblick in ihr Gefühlsleben und was das Mobbing mit ihr macht. Auch die Lösung des Problems: aus der Schwäche eine Stärke machen - finde ich gut. Spaßig sind auch die Wortspiele, wo man manchmal schon recht knobeln muss, um heraus zu finden was damit gemeint ist. Vom Schreibstil her würde ich etwas ältere Kinder denken, da es dann doch nicht so ganz einfach geschrieben ist. Vielleicht so ab vierte Klasse? Schön finde ich, dass Rechtschreibschwäche thematisiert wird und auch der Leistungsdruck und es kindgerecht beschrieben wird und alles. Ich mag Kinderbücher die nicht immer der Norm entsprechen und auch mal andere Dinge thematisieren über die man nicht sooft redet.

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Mira ist eigentlich ein aufgewecktes Kind, wenn da nicht ihre ausgeprägte Rechtschreibeschwäche - äh Linkslesestärke - wäre. So kann sie sich keine Namen merken und benennt ihre Klassenkollegen nach Attributen. Da wäre als ihr 'längster Freund', 'die Fiese', 'die Schüchtern', und ihre 'beinahe beste Freundin' .... denn so eine sucht sie ganz dringend. Owohl sie den längsten Freund an ihrer Seite hat, möchte sie unbedingt eine beste Freundin, doch das ist gar nicht einfach, denn in der Schule wird sie wegen ihrer Schulschwäche gehänselt, was nach und nach zu einem richtigen Mobbing ausartet. Als dann in der Nachbarschaft ein Mädchen einzieht, das auch noch in ihre Klasse kommt, ist ihre Mission klar: Das soll ihre beste Freundin werden. Mira ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie geht in die dritte Klasse und durch ihre Linkslesestärke hat sie ganz viele Tricks entwickelt, in der Schule nicht aufzufallen. Es gibt aber natürlich auch einige Dinge, die Mira gut kann, und vor allem hat sie sehr viel Fantasie. Leider schiesst Mira dadurch auch ab und zu etwas über das Ziel hinaus, was sie jedoch nur noch authentischer macht. Anja Janotta erzählt Miras Geschichte sehr abwechslungsreich und spricht eine ganze Palette an Gefühle an. Ich war berührt, überrascht, bedrückt, schockiert und irgendwann auch wütend. Als Mutter und Lehrerin war ich einfach richtig fassungslos, wie lange dieses Mobbing nicht aufgedeckt wurde und welche Ausmasse es angenommen hat. Am schlimmsten fand ich eigentlich die Lehrerin, denn Mira wird wirklich sehr stark im Klassenzimmer gehänselt, sogar wenn die Lehrerin anwesend ist. Dass zum Beispiel eine Lehrerin an einen Streit kommt, bei dem der grosse Bruder ein Mädchen verprügelt und dann eine geringere Strafe bekommt .... dass nie das Gespräch gesucht wurde sondern immer nur wild mit Strafarbeiten um sich geworfen wurde ..... das alles geht mir als Lehrerin nicht in den Kopf. Ich weiss ganz genau, dass es viel zu viele solche Situationen gibt, ich hatte nicht nur einmal ein schlimmes Mobbing in der Klasse. Doch ich habe das Opfer nie alleine stehen lassen. Ich habe immer eingegriffen und immer das Gespräch mit der Klasse gesucht. Und vor allem habe ich immer mit den Eltern gesprochen. In "Linkslesestärke" kommt dann noch dazu, dass die Mutter ihrer Tochter so nicht zuhört, dass sich diese gar nicht mehr traut, sich ihr anzuvertrauen .... traurig .... Und irgendwann wurde es mir zuviel. Ich konnte es kaum noch aushalten, was dieses Mädchen alles ertragen muss. Ich muss aber sagen, dass mich das Ende des Buch dann wieder etwas versöhnt hat, denn das ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen, empfehle ich, "Linkslesestärke" zu lesen oder sogar noch besser vorzulesen oder gemeinsam zu lesen, damit einzelne Szenen auch besprochen werden können. Zudem kann dann gemeinsam an der Wortakrobatik von Mira gekniffelt werden, denn jedes Kapitel startet mit einem lustigen Rebus und auch im Text wurden 'verfremdete' Wörter gestreut. Zu Beginn war es recht kniffelig, die Begriffe wie ah-Rock-kanten, Eck-no-rühren oder oll-impf-Fisch zu verstehen, doch je länger das Buch dauerte, desto mehr hatte man sich in Miras Art eingefühlt und wurde zur Mortweisterin. Die Illustrationen von Stefanie Jeschke lockern die Geschichte toll auf und bringen den Humor darin gut zur Geltung. Fazit: Kinder können sehr brutal sein, das beweist uns auch "Linkslesestärke". Anja Janotta behandelt in ihrem Buch das Thema Freundschaft und Mobing in der Schule derart kompromisslos, dass es wohl keinen kalt lässt. Und genau aus diesem Grund sollte dieses Buch so oft wie möglich vorgelesen werden. Damit man die Augen offen hält und in solchen Situationen auch eingreift und nicht nur zuschaut und abwartet.

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Mit der sympathischen und eigensinnigen Mira hat ein ganz besonderer Charakter mit dem Buch „Linkslesestärke oder Die Sache mit den Borten und Wuchstaben“ bei uns Einzug gehalten. Autorin Anja Janotta hat ein wirklich gelungenes und bezauberndes (Vorlese-) Kinderbuch erschaffen, indem es um allerhand Botschaften und Themen geht, die das Schulleben, das Familienleben und den Umgang mit Schwächen, Stärken, Freundschaften, das Lernen und Helfen und auch das Überwinden von Ängsten indirekt und auch direkt behandelt. Neben den Alltäglichkeiten und den Problemen einer jungen Schülerin werden auch oft tabuisierte Themen wie die Rechtschreibschwäche, Namensschwäche, Mobbing, Verhalten von Lehrern und Klassendynamik in den Fokus gebracht. Dennoch steht hier neben dem pädagogischen Effekt eine herzliche Vorlese- oder Selbstlesegeschichte im Vordergrund, die Spaß macht, wachrüttelt und für Sympathien sorgt. Eine beginnende außergewöhnliche Freundschaft, frustrierende aber auch sehr schöne Erlebnisse, Fortschritte und Rückschläge, viele Lebensweisheiten und Botschaften mit wunderbaren Signalen und erlebbare Illustrationen zu den knackigen und angenehmen Dialogen und Texten. Eine ideenreiche und bezaubernde Geschichte, die motiviert, animiert und stark macht. Gemeinsam in einem gemütlichen Lesemoment kann man sich die Geschichte vornehmen und die wohl klingenden und manchmal auch aberwitzigen Dialoge passend zu den stimmigen Illustrationen vortragen und das Buch erleben und bestaunen. Erschienen im cbt Kinder- und Jugendbuchverlag (http://www.randomhouse.de/cbt/) Zum Inhalt: "Rechtschreibschwäche ist out – Wort-Aggro-Batik ist in! Wer so virtuos Wörter verdreht wie Mira Kurz, der hat ganz klar: Linkslesestärke! Nur Namen kann sie sich nicht merken. Gar nicht. Bei Mira heißen andere Kinder »die Fiese«, »die Schüchterne« oder »längster Freund«. Peinlich. Als nebenan ein Mädchen mit himmelblauen Augen einzieht, hofft Mira, dass sie beste Freundinnen werden. Doch dann läuft alles schief. Mira versagt kläglich beim doofen Namen-Merkspiel in der Schule, »die Fiese« schnappt ihr die zukünftige beste Freundin vor der Nase weg und nimmt Mira danach übel in die Zange. Schärfste Gegenwehr ist angesagt! In letzter Sekunde zeigt sich, dass mehr Kinder zu Mira halten, als sie dachte. Und dass Namen merken gar nicht so schwer ist." Schreibstil: Die Autorin Anja Janotta hat mit ihrem besonderen Buch um die pfiffige Mira nicht nur einfach ein Erstlesebuch mit wichtigen und prägenden Botschaften und einer gelungenen Geschichte erschaffen, nein, sie hat einen Appell gestartet, eine Art Erfahrungsbericht daraus gemacht und für allerlei Facette und Notiz beim jungen und jung gebliebenen, wie auch älteren Leser geschaffen. Anja Janotta hat mit diesem Kinderbuch Mut, Andersartigkeit und Talent bewiesen. Durch ihre schwunghafte und motivierende Art hat sie es geschafft, in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Stefanie Jeschke ein (Vorlese-) oder Selbstlesebuch zu schaffen, welches durch Dialoge, Alltagssituationen und viel Phantasie, aber auch etwas Ernsthaftem, ein Kinderbuch munter und lebhaft mit Inhalt und Wert zu vereinen. In einer textreichen Geschichte, in kurzen Kapiteln und großer Schrift lässt sie die Leser an Miras Leben und Problemen sowie Stärken und Lösungen teilhaben. Anja Janotta klärt auf, zeigt gekonnt Beispiele und lässt trotz allem Ernst die Stimmung im Buch nicht düster oder verloren erscheinen. Der Schreibstil der Autorin ist jung, kindgerecht, frisch und glänzt mit witzigen Sinnbildern, abgestimmt auf die liebevollen Illustrationen. Mir hat es richtig große Freude bereitet, diese wunderbaren und mutmachenden Texte vorzutragen und voller Überzeugung zum Leben zu erwecken. Dieser Schreibstil eignet sich hervorragend zum Vorlesen und Betonen, aber auch wunderbar für Selbstleser zum Lesen und Schmökern. Knifflige Wortspiele sind in kursiver Schrift gesetzt, so werden die Leser nicht irritiert und wissen sofort, dass dieses Wort einen ganz besonderen Begriff der „Linkslesestärke“ betrifft. Die Autorin A. Janotta hat einen ganz besonderen Schachzug in der Umsetzung ihrer Kinderbuchidee getan, denn sie beginnt ihre Geschichte mit der vorwitzigen und sympathisch erscheinenden Mira, unserer Hauptprotagonistin im Buch. Ihr Alltag wird erklärt und die kleinen Leser oder Zuhörer können sich bestimmt schnell mit ihr und ihrem Charakter identifizieren. Dann wird es abenteuerlich, turbulent und auch wirklich mies für Mira, denn sie kämpft nicht nur um eine Freundschaft, sondern auch mit ihrer blöden Namens- und Rechtschreibschwäche, sie kämpft gegen eine ganze Klasse und gegen fiese Aktionen und Scherereien. Aber dieses Buch besitzt einen ganz bezaubernden Lichtblick am Ende der Geschichte… Die kleinen Zuhörer und Leseratten werden gleich animiert mit auf die anstehenden Erlebnisse und Stimmungen einzugehen, und das Abenteuer und Auf und Ab um Mira, der Schule und den Freunden zu erleben. Durch die zuvor schon gelobte und knackige Erzählform und blockwiese Absetzung der einzelnen Dialoge und Verse und der schönen großen Schrift lässt sich dieses Buch sehr flüssig und angenehm vorlesen, gar vortragen. Buch / Cover: Das Buch befindet sich in einem sehr hochwertigen Zustand. Das stimmig gehaltene und schulisch-gestaltete Hardcover sorgt für Stabilität und Haltbarkeit. Das Vorlesen in gemütlicher Haltung und Atmosphäre ist kein Problem. Das Schriftbild ist sehr locker, die Schrift sehr schön groß und die Texte lassen sich wunderbar flüssig vortragen. Die Illustrationen spiegeln Situationen aus dem Buch wider. Sehr abgestimmt und schön. Auch das Schriftbild zeigt eine Besonderheit, denn spezielle Wörter und Passagen heben sich von der gewählten Schrift ab, sodass der Leser hier sofort die Andersartigkeit erkennt. Meinung: Dieses Kinderbuch ist mit Bedacht, Herzblut, Engagement mit vielen wichtigen Botschaften auf das soziale Zusammenleben und der Überwindung von Ängsten bezogen. Es thematisiert die Rechtschreibschwäche und die auftretenden Schulprobleme in einer Schulklasse, in der schnell gehänselt und gemobbt wird und die Lehrer das Ausmaß erst sehr spät deuten und erkennen. Diese Botschaften drängen sich jedoch nicht auf oder prangen wie ein Mahnmal aus den Seiten, man erfährt sie indirekt und zwischen den Zeilen und durch Miras Geschichte. Das finde ich besonders toll. Denn Betroffene oder andere Leser wollen nicht belehrt oder bloßgestellt werden, sie wollen selbst erfahren und erleben und sich ein eigenes Bild verschaffen. Die Geschichte um Mira behandelt den Umgang mit neuen und ungewohnten Situationen, die Suche nach Auswegen und Lösungen und echter Freundschaft. Aber auch die Folgen vom Lügen, aggressiven Verhalten, Intrigen, das Tratschen und Schlechtreden, das Thema Toleranz und Hilfe. Als Vorleserin bin ich wunderbar in die Geschichte versunken und habe große Freude an den Entwicklungen von Mira und ihrer Umwelt gefunden. Schöpferin, Ideengeberin und Autorin Anja Janotta hat eine tolle Idee zu einem Kinderbuch mit wirklich außergewöhnlich herzlichen und beeindruckenden Momenten, Wortkreationen, stimmigen Illustrationen, liebenswürdigen Charakteren und den vielen dezenten und offensichtlichen Botschaften umgesetzt und in einem Buch zum Leben und Erleben erweckt. Für Kinder ab etwa 9 Jahren geeignet, aber auch für Erwachsene ein toller (Vor-) Lesespaß. Bei Kindern, die selbst betroffen sind, und Probleme mit dem Schreiben oder Lesen haben, würde ich raten, dass stets ein Erwachsener bei Fragen oder schwierigeren Passagen und Verständnisproblemen helfend zur Seite stehen kann. Die Autorin: "Anja Janotta, geboren 1970, verbrachte ihre Kindheit in Saudi Arabien und Algerien und wusste bereits früh, dass sie Kinderbuchautorin werden wollte. In München studierte sie zunächst Diplom-Journalistik und arbeitet heute als Online-Redakteurin. Seit ihre beiden Kinder Leser und Zuhörer geworden sind, hat sie das literarische Schreiben wieder aufgenommen. Anja Janotta lebt mit ihrer Familie an einem See in Oberbayern." Die Illustratorin: „Stefanie Jeschke studierte Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität in Weimar. Seit 2012 arbeitet sie als freiberufliche Illustratorin in ihrem eigenen "Atelier für Illustratives" in der Kleinstadt Treuenbrietzen. Dort malt, zeichnet, spinnt und erfindet sie beste Freundinnen, klebrige Chili-Lollis, rote Haare, Zahnlücken und was sonst noch so für Kinder- und Jugendbücher gebraucht wird.“ Die Illustrationen: Sehr liebevoll und stimmig auf die Inhalte des Buches und der jeweiligen Kapitel bezogen. Ideenreich, klar und großzügig. Im Buch sind die Zeichnungen Schwarzweiß gehalten. So werden Situationen und auch die Personen greifbar und erlebbar. Top. Fazit: Ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung, Hilfe und Anreiz zu Mut und Offenheit. Eine schöne Geschichte mit Herz, Verstand und tollen Erlebnissen und Wort, Schrift und Bild. Ein gelungenes und treffendes Leseerlebnis, was ich gern empfehlen möchte, es ist mit Bedacht und Herz erschaffen und vermittelt wichtige Botschaften für Kleine und große Leser!

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Mira geht in die 3. Klasse. Eigentlich hat sie ein starkes Selbstbewusstsein und das trotz ihrer Rechtschreibschwäche. Lesen kann sie auch nicht so gut und außerdem kann sie sich nur schlecht Namen merken. Aber Mira arrangiert sich durchaus mit ihren Schwächen. So schreibt sie zum Beispiel lieber auf dem Computer, denn der hat eine Rechtschreibkorrektur. Und es gibt da viele Dinge, die sie gut kann. Sie ist gut in Mathe und sie kann freihändig Rad fahren, während sie auf dem Gepäckträger sitzt. Dann ist da noch Felix, den Mira immer nur ihren längsten Freund nennt, weil sie sich seinen Namen auch nicht merken kann. Mit Felix spielt sie gerne Buchstaben verdrehen. So wird dann aus Schokolade Lokoschade oder aus Rapunzel Parunzel. Felix bringt sie auch auf die Idee, aus einer Schwäche eine Stärke zu machen und so fangen sie gleich mit dem doofen Wort Rechtschreibschwäche an, verdrehen alles ins Gegenteil und kommen so auf den Begriff Linkslesestärke. Nebenher bemerkt, muten Miras Rechtschreibfehler eher wie kreative Wortakrobatik an: Schlamm-Assel = Schlamassel, Po-Sitz-John = Position. So kreativ sind Rechtschreibfehler in der Realität sicher nicht – doch Schwamm drüber. Es macht beim Lesen einfach Spaß, den Sinngehalt dieser kleinen Worträtsel zu erraten, die sich überall im Text finden und dadurch erkennbar sind, dass die Schrift von der normalen Serifenschrift in eine Handschrift wechselt. Auch die Überschriften der Kapitel bestehen aus diesen kreativen Schreibschöpfungen. Wie gesagt, eigentlich ist Mira ein Mädchen mit einem starken Selbstbewusstsein. So bietet sie auch dem Leser gleich die Freundschaft an. Denn mit Freunden ist das leider so eine Sache. Bis auf Felix hat sie in ihrer Klasse eigentlich keine Freunde. Im Gegenteil, es gibt dort Kinder, die ihr das Leben schwer machen. Und auch das Mädchen, das neu in die Klasse kommt und mit dem Mira gerne befreundet wäre, wird ihr vor der Nase weggeschnappt. Ein Mädchen hat es besonders auf Mira abgesehen. Die Fiese. Die Fiese schikaniert Mira, wo es nur geht. Zunächst kann Mira gut Paroli bieten und teilt auch aus. Doch das immer stärker werdende Mobbing, bei dem nach und nach auch die anderen Klassenkameraden einsteigen, lässt Miras Selbstbewusstsein schwinden. Und natürlich weiß die Fiese um Miras Rechtschreibschwäche. Und genau in diesem Punkt schikaniert sie Mira am meisten. Die Situation spitzt sich zu, als die Fiese auch noch Klassensprecherin wird und Mira nun noch mehr zusetzt. Mira wehrt sich, doch leider handelt sie sich mit ihren durchaus kreativen Maßnahmen nur noch mehr Ärger ein. Bei den Erwachsenen findet sie keine Hilfe, nicht mal bei ihrer Mutter oder ihrer Klassenlehrerin. Alle scheinen sich gegen sie zu wenden. Erst als Mira auch körperlich mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Ohnmachtsanfällen reagiert, beginnen die Erwachsenen genauer hinzusehen und greifen ein. Das Blatt wendet sich. Am Ende stellt die ganze Klasse eine tolle Zirkusshow auf die Beine und Mira hat erkannt, dass es wichtig ist, sich die Namen ihrer Klassenkameraden zu merken. Ein wenig schade finde ich es, dass die Rechtschreibschwäche von allen Beteiligten als eine Art Schicksal ertragen wird. Die Mutter und die Oma üben zwar mit Mira Lernwörter, aber keiner kommt auf die Idee, dass Mira eigentlich eine professionelle Hilfe für ihre LRS bzw. Legasthenie braucht. Das Buch selbst ist in der Ich-Form geschrieben. Man spürt beim Lesen, wie viel Energie eigentlich in Mira steckt. Sie ist wirklich nicht auf den Mund gefallen und ihre Kommentare sind witzig und humorvoll. Um so mehr trifft es einen als Leser, dass es Mira immer schlechter geht und sie unter der Situation mehr und mehr leidet. Da die Geschichte eine normale Lesbarkeit hat, ist das Buch zum Selberlesen weniger für Kinder wie Mira geeignet. Ich finde es auch schade, dass gerade bei diesem Thema nicht mehr auf eine einfache Lesbarkeit geachtet wurde. Der Text wird nur durch wenige, wenn auch witzige Zeichnungen unterbrochen. Da der Textumfang bei XXL liegt, braucht es zum Selberlesen ein gehöriges Maß an Konzentration und Ausdauer. Auch die Anforderungen an das Lese-Sinn-Verständnis sind recht hoch. Zusätzlich tauchen im Text durch Miras Schreibungen immer wieder kleine Worträtsel auf, die das Lese-Sinn-Verständnis zusätzlich erschweren. Daher empfehle ich bei leseschwachen Kindern, das Buch gemeinsam zu lesen oder es vorzulesen. Es eignet sich auf alle Fälle wunderbar dazu, ins Gespräch zu kommen und ist für Kinder, die ähnliche Probleme wie Mira haben, vielleicht eine Möglichkeit über ihre Erfahrungen mit dem Lesen und Schreiben zu sprechen. Für Leser, die nur Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und Verarbeitung haben, empfehle ich das E-Book. Und wer Spaß an Miras Wortakrobatik findet, der kann auf folgender Webseite noch mehr davon finden. www.Linkslesestärke.de Nebenher gibt es hier auch Adressen von Verbänden und Informationsseiten im Web zum Thema Legasthenie. Denn – Kinder wie Mira brauchen Hilfe. Sehen wir hin und geben ihnen diese Hilfe.

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