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Rezensionen zu
Die Lilie von Bela Vista

Sylvia Lott

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Lange habe ich mich davor gedrückt diesen Roman zu lesen. Sylvia Lotts Bücher sind ja immer toll, aber ich lese nicht gerne Geschichten, die sich in Südamerika abspielen. Das Cover hat mich auch nicht wirklich überzeugt und so lag "Die Lilie von Bela Vista" fast schon jahrelang auf meinem SuB. Doch im Rahmen der #litlovehistory hab ich es hinter mich gebracht - und nicht bereut! Irgendwann im Buch taucht zwar schon eine Hängematte auf, aber dort, wo sie hängt, ist es längst nicht so idyllisch und sauber wie auf dem Coverbild. Bela Vista ist ein kleiner Flecken im grossen Brasilien und die junge Sophie aus Idar-Oberstein möchte dorthin reisen. Sie vermutet ihren Verlobten Karl dort. Welche Strapazen die junge Sophie mit der Reise nach Brasilien auf sich nimmt, ob sie fündig wird und was das alles mit dem geerbten Halsschmuck zu tun hat, erzählt Ada der 38jährigen Josie. Das wunderschöne und völlig überraschend geerbte Collier mit Amethysten ist der Grund, wieso Josie ihren Verwandten in Idar-Oberstein einen Besuch abstattet. Sie weiss zwar, dass ihr Onkel Reinhard in der Edelsteinbranche arbeitet, aber viel mehr auch nicht. Der Besuch bei ihren Verwandten ist sehr aufschlussreich und Josie überlegt sich, selbst nach Brasilien zu reisen und sich mehr mit Edelsteinen zu beschäftigen. Ihr kommt der Tapetenwechsel gelegen, denn sie fragt sich, ob ein Häuschen in Hamburg wirklich ihr Lebenstraum ist, oder nur der Traum ihres Partners, der das Collier so schnell wie möglich zu Geld machen will. Zwei Frauen, zwei Zeitepochen, zwei Länder, zweimal die Suche nach dem Lebensglück. Ich mochte beide Frauen gleich gerne. Bedeutend schwerer als Josie hatte es jedoch Sophie. Ihre Geschichte war natürlich viel spannender und überraschte oft mit unerwarteten Wendungen - darüber vergass ich total meine Abneigung gegen Brasilien-Geschichten! Feinfühlig und erzählerisch stark beschreibt Sylvia Lott wie erstaunlich gut sich Sophie geschlagen hat, auch in bedrohlichen Situationen. Durchzuhalten war oft sehr schwer, doch immer hatte sie ihr Ziel vor Augen. Sophies Entschlossenheit hat schlussendlich auch Auswirkungen auf Josies Lebensglück. Auch ihre Geschichte wird glaubhaft geschildert. Enorm interessant sind die ganzen Hintergrundinfos über die damals beliebte Auswanderung nach Brasilien, aber auch die Details über die damalige und heutige Edelsteingewinnung und -bearbeitung. Die Autorin platziert diese Infos gut eingebunden in die sehr bewegende Geschichte. Wie gern hätte ich mir an Josies Seite Onkel Reinhard Edelsteinsammlung angesehen! Fazit: Ein spannender und mitreissender Roman über eine couragierte junge Frau aus Idar-Oberstein, der den Lesern das Brasilien von 1830 näher bringt und beim Lesen die Zeit vergessen lässt. 5 Punkte.

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Josie Wagner lebt in Hamburg, arbeitet als Modedesignerin, hat mit dem Anwalt Edgar einen ruhigen, soliden und verlässlichen Mann an ihrer Seite und eine gemütliche Wohnung. Das Paar plant, sich um ein kleines Häuschen außerhalb der hektischen Großstadt zu kümmern. Und trotzdem scheint Josie nicht glücklich zu sein. Irgendetwas fehlt in ihrem Leben. Sie ist achtunddreißig und irgendwie immer noch nicht „angekommen“. Als sie wegen eines Schreibens ihrer Bank und des dort befindlichen Schließfaches unerwartet an ihre Großtante Martha erinnert wird, gerät ihr tägliches Einerlei in Bewegung. Beim Öffnen des Schließfaches fallen ihr ein wunderschönes Collier mit großen violetten Steinen, die kunstvoll oval geschliffen und golden eingefasst und miteinander verbunden sind, Ohrgehänge aus passenden Edelsteinen in Hell- und Dunkellila mit jeweils einem tropfenförmigen grünen Stein, ein kleines Ölgemälde mit einer jungen Frau, datiert auf das Jahr 1833, und ein an sie gerichteter Brief in die Hände. In dem Schreiben überlässt Martha ihr das Collier als Vermächtnis einer Sophie. Leider bietet sich sonst keinerlei Hinweis auf die Herkunft der Schmuckstücke. Während Edgar bereits eine Chance sieht, durch den Verkauf des offenbar wertvollen Schmucks schneller an das geplante Haus zu gelangen als gedacht, ist Josie mehr daran interessiert, die Hintergründe ihrer unerwarteten Erbschaft herauszufinden. Die Chance dafür könnte sich bei einem Besuch bei Verwandten in Idar-Oberstein bieten. Zwar herrschte lange nur wenig Kontakt zu diesem Familienzweig, doch Josie wird von Onkel Reinhard, dem Sohn von Martha, und dessen Frau Gisela herzlich aufgenommen und begegnet einer ihr neuen Welt, und zwar der der Edelsteine. Außerdem lernt sie Ada kennen, eine Freundin der verstorbenen Martha. Durch sie entdeckt Josie eine Geschichte, die Auswirkungen auf ihr Leben haben wird. Im Jahr 1827 gehören Idar und Oberstein zu den Schmuckzentren im deutschen Raum, wo unter anderem das dortige natürliche Vorkommen an Achaten verarbeitet wird. Hier lebt Sophie, Tochter eines Steinschleifers, mit ihren Eltern und sechs Geschwistern. Bereits mit 13 wünscht sie sich Karl, fünf Jahre älter als sie und Geselle bei Meister Severin, als ihren zukünftigen Mann. Nicht nur sein gutes Aussehen, sondern auch seine Klugheit – Karl weiß eine Menge über ferne Länder, besonders Brasilien – nehmen ihn für sie ein. Und genau nach Brasilien zieht es Karl. Er sieht nur dort für sich und eine zukünftige Familie die Chance, zu einem sicheren Einkommen zu gelangen. Er macht sich auf, seinen Traum zu verwirklichen. Jahre später kehrt er zurück, und aus Sophie und Karl wird endlich ein Paar. Erneut reist Karl allein nach Brasilien, dieses Mal jedoch bleiben irgendwann die Nachrichten aus. Als Sophie es vor Sorge nicht mehr aushält, begibt sie sich auf die Reise und sucht Karl im fernen Brasilien. Tatsächlich findet sie ihn mitten im Dschungel in einem Indiodorf. Er ist krank. Allerdings hat sein langes Schweigen noch andere Gründe, die sich Sophie nach und nach offenbaren… „Die Lilie von Bela Vista“ bietet mehr als eine Liebesgeschichte. Es ist zunächst ein Roman auf zwei Zeitebenen, die gut miteinander verknüpft sind. Zum einen bewegt sich Sylvia Lott mit der Handlung um Josie in der Gegenwart, zum anderen führen Sophies Erlebnisse in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Dieser Teil ist umfangreicher und intensiver erzählt. Er hat eine düstere Farbe und klammert zu jener Zeit gegebene unbarmherzige Zustände nicht aus, vermittelt auf diese Weise eine ansprechende Schilderung vom damaligen Leben. Dies gelingt der Autorin auch mit der anschaulichen und lebendigen Beschreibung der Schönheit der Natur. Zudem wird der Leser mit der Gewinnung von Edelsteinen, dem Handel, der Bearbeitung bis zum fertigen Schmuckstück (damals und heute) sowie geschichtlichen und ebenso politischen Hintergründen vertraut gemacht, ohne dass die diesbezüglich eingearbeiteten Informationen maßlos und überfordernd sind. Hier hat die Autorin gut recherchiert und reale Ereignisse und Personen mit der Romanfiktion verbunden. Ein Nachwort und eine Zeittafel ergänzen das Wissen nach der Lektüre zusätzlich. Sylvia Lotts Protagonisten sind mit charakterlichen Eigenschaften ausgestattet, die es ermöglichen, ihrem Handeln und Denken zu folgen und dieses zu verstehen sowie mit Sympathie oder Ablehnung auf zu reagieren. Josie ist manchmal ziemlich aufbrausend, beruhigt sich aber auch schnell wieder. Sie beweist im Verlauf der Handlung viel Mut, Tatkraft und Durchhaltevermögen. Auch Karl hat etwas Zupackendes und zugleich Feines. Er ist der ideale deutsche Einwanderer: mutig, bescheiden und dickköpfig. Daneben ist die Darstellung von Josie etwas zurückhaltender. Wobei ihre Entwicklung zu einer selbstbewussten Frau, die beherzt ihr Leben gestalten will, nachvollziehbar ist. Dadurch, dass ihre Begeisterung für Edelsteine steigt und sie darum bei Edgar auf Unverständnis und Ablehnung stößt, wird der weitere Fortgang der Beziehung vorhersehbar. Im Verlaufe des Geschehens nähern sich beide Frauen einander an, auch wenn eine tatsächliche Begegnung ja unmöglich ist. Denn Josie – von Sophies Geschichte in den Bann gezogen – macht sich auf deren Spuren ebenfalls nach Brasilien auf. Und sie findet mehr als „Bela Vista“, eine schöne Aussicht…

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Ein Roman in zwei Erzählsträngen, a) in Deutschland , um die Hamburgerin Josie b) in Brasilien , die Geschichte von Sophie + Karl Josie hat eine aus Idar-Oberstein stammende Kette geerbt. Sylvia Lott,lässt uns mit Josie in die Geschichte um das Collier eintauchen; wir folgen Sophie nach Brasilien ,um Ihren verschwunden Verlobten Karl zu finden und landen in einer verwickelten , dramatischen Lebensgeschichte. Josies eigene Geschichte ist nicht weniger verworren. In Deutschland reisen wir bis nach Ostfriesland. Lernen das Leben der Familie aus dem Efeu verwachsenden Fehnhaus kennen, freuen uns über das Kennenlernen von Marie und dem "neuen" Lehrer. ------- Es ist ein gut recherchierter, flüssig geschriebener Roman für Stunden zum Abschalten. Die verschiedenen Erzählstränge haben mir sehr gut gefallen!

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Autor: Sylvia Lott Verlag: blanvalet ISBN: 978-3-7341-0058-1 Erschienen: 2015 Preis: 9,99 € Seiten: 574 Inhalt: Josie erbt ein Altes Collier von ihrer Tante. Dass sich dahinter eine Geschichte befindet erfährt sie nach und nach. Sie begibt sich auf den Weg zu ihren Wurzeln und entdeckt dabei nicht nur ungewöhnliches in der Ferne sondern auch, dass manche Dinge nicht so sind wie sie scheinen. Ebenso erging es Sophie 1830 als sie ihren geliebten Karl nach Brasilien folgt um ihn zu finden. Dabei geht es durch den Regenwald. Sie begibt sich in Gefahr und verliert am Ende doch so viel was ihr etwas bedeutet. Meine Meinung: Die Autorin Sylvia Lott hat es wieder geschafft mich mit ihrem Buch zu packen. Einmal richtig angefangen zu lesen konnte ich gar nicht aufhören. Die Anzahl der Seiten ist mir erst richtig bewusst geworden als ich mit lesen fertig war. Jede Unterbrechung hat mich gestört, denn ich wollte unbedingt wissen wie es weiter geht. Was mir an dem Buch gefallen hat ist, dass es - genau wie die anderen Bücher der Autorin - von der Person selbst oder einer Anderen die die Geschichte erfahren hat erzählt wird. In dem Fall ist es Ada - eine Person die in Martha's Leben eine sehr große Rolle gespielt hat. Wie alle anderen Bücher der Autorin spielt auch dieser auf zwei Ebenen. Der Gegenwart und der Vergangenheit. Hier sind es knapp 180 Jahre. Beide weiblichen Hauptprotagonisten werden einem sehr nahe gebracht. Sowohl ihre Ängste als auch ihre Glücksgefühle haben mich tief berührt. Ich bin mit den beiden Frauen, Sophie und Josie, durch alle Höhen und Tiefen gegangen und habe mir gewünscht ihnen zu helfen. Was als Leser natürlich nicht möglich ist. Was mich in dem Buch wieder überrascht, aber auch nachdenklich gemacht hat ist die Tatsache wie die Vergangenheit das Leben in der Zukunft beeinflusst. Und was passiert, wenn eine Person alles aufgibt was ihr wirklich wichtig ist, ohne nur einmal zurück zu schauen. Und wofür? Damit alles ‚normal‘ weiter geht. Die Reise in dieses atemberaubende Land, was in beiden Zeiten total unterschiedlich ist und sich doch ähnelt hat ihr übriges getan. Es war mutig von Sophie einfach ins Ungewisse zu reisen um ihre große Liebe wieder zu sehen. Bei ein, zwei Dingen – welche werde ich euch nicht verraten – war sie mir dann doch zu naiv und blind. Doch später hat sie es durch andere Situationen wieder weg gemacht. Fasziniert hat mich ebenfalls Josie's erwachendes Interesse zu den Steinen. Dass sie daraufhin ihr Leben verändert und einen neuen Weg eingeschlagen hat, der ihr gut tut war wunderbar. Ich weiß auch gar nicht welcher Nebencharakter mir am sympathischsten aus der Familie war. Jeder hat seine schönen Eigenarten, seine Macken und es gab sogar Momente wo ich mich in die Gesellschaft hinein gewünscht habe. Einfach um die Wärme zu spüren und das Necken untereinander hautnah mit zu bekommen. Da es eine Familiensaga ist gab es noch ein paar ungewöhnliche Überraschungen auf die man von alleine nur schwer kommt. Ich hier aber nicht verraten werde. Was soll ich sagen? Cover, Geschichte, Charakter, Handlungsorte, die Liebe zum Detail… das alles hat mich so gefangen, dass ich nur 5 Sterne vergeben kann!

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Josie Wagner lebt zusammen mit ihrem Verlobten Edgar, einem Juristen, in Hamburg, arbeitet als Modedesignerin für Versandhauskatalogmode. Als sie von ihrer Großtante Martha, die sie oft eingeladen ihr so oft gesagt, sie müsse ihr noch spannende Familiengeschichten erzählen, ein antikes Amethystcollier mit Ohrringen und ein Ölgemälde erbt, möchte sie mehr über die Frau auf dem Bild und die Familiengeschichte erfahren. Deshalb nimmt sie Kontakt zu einem Teil ihrer Familie auf, mit dem sie bisher nur wenig zu tun hatte. Ihre Verwandten führen einen Edelsteinhandel in Idar-Oberstein, wo Verarbeitung und Handel mit Edelsteinen eine lange Traditionhaben. Dort erfährt sie von Ada, einer alten Freundin ihrer Tante, die Geschichte von Marthas und Josies Vorfahrin Sophie, die ihrem Verlobten Karl, der 1830 nach Südbrasilien auswanderte, gefolgt und Jahre später mit einem Sohn zurückgekehrt ist. 1838 hat sie dann in Idar-Oberstein das Familienunternehmen begründet und einen Edelsteinhandel aufgebaut. Josies Neugier ist geweckt und sie begibt sich auf Spurensuche nach Brasilien... Abwechselnd werden nun Josies und Sophies Geschichte erzählt, in der es nicht nur um Liebe, festen Willen und Durchsetzungskraft geht, sondern auch um die Edelsteingeschäfte und das Leben in Idar-Oberstein und Brasilien, vor 300 Jahren und heute. Sehr interessant wurde auch die Thematik der Auswanderung nach Brasilien mitverarbeitet und durch eine Zeittafel im Anhang ergänzt. Darüber und auch über Edel- und Farbedelsteine habe ich vieles Neue ganz nebenbei erfahren, wobei die Geschichte spannend und interessant erzählt wurde. Ein wenig irritiert mich das Cover, denn es hat überhaupt nichts mit der erzählten Geschichte zu tun und mich etwas anderes erwarten lassen. Fazit: spannende Geschichte, gut erzählt, vermittelt nebenbei Wissen über Farb-/Edelsteine

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Inhalt: Als die Hamburger Modedesignerin Josie das antike Collier ihrer Großtante erbt, ahnt sie nicht, dass dieses auf eine dramatische Liebesgeschichte zurückgeht – und ihr Leben verändern wird. Idar-Oberstein, 1830. Sophies Verlobter ist wie so viele Männer nach Brasilien ausgewandert – und entdeckt dort Edelsteine. Als Karl nicht kommt, um Sophie wie versprochen in die neue Heimat zu holen, ahnt sie, dass er ihre Hilfe braucht. Kurzentschlossen reist sie ihm hinterher und wird in einem Indiodorf im Dschungel fündig. Doch Karls langes Schweigen hat Gründe, die Sophie erst langsam durchschauen wird. Meine Meinung: Zunächst zum Cover. Ich finde es wirklich sehr schön, es vermittelt dem Leser gleich ein richtiges Gefühl von Sommer und Sonne. Allerdings finde ich, dass es nicht wirklich zum Inhalt passt. Es verspricht etwas ganz anderes, als der Leser im Endeffekt bekommt. Dabei ist das Buch viel mehr als nur Sommer und Sonne – ich habe die Befürchtung, dass aufgrund des Covers vielleicht einige potentielle Leser gar nicht auf dieses tolle Buch aufmerksam werden. Den Erzählstil der Autorin möchte ich auch noch einmal besonders hervorheben. Sie schreibt fesselnd und unterhaltend und schafft es dabei auf fantastische Weise sogar noch, dem Leser einiges an Fachwissen zu vermitteln. Informationen über Edelsteine und deren Verarbeitung werden so eingestreut, dass man keine Sekunde das Gefühl hat belehrt zu werden oder das Bedürfnis verspürt ein paar Abschnitte zu überspringen, weil es mehr an ein Sachbuch erinnert. Das hat mir wirklich sehr gut an dem Roman gefallen. Auch die Thematik der deutschen Auswanderer, die in Brasilien ihr Glück suchen, fand ich toll umgesetzt und immer wieder mit interessantem Hintergrundwissen bereichert. Für interessierte Leser, die sich mehr mit diesem Thema auseinandersetzen möchten – wie ich – gibt es im Nachwort sogar noch Hinweise, wo man dies am besten tun kann. Josie und Sophie sind die beiden Protagonisten und ich finde beide Geschichten gleich gut erzählt. Die Art, wie Sophies Geschichte dabei eine Rolle spielt im Buch fand ich ebenfalls super. Der Leser geht zusammen mit Josie auf Spurensuche und nach und nach wird ein Kapitel nach dem anderen aus Sophies Leben aufgedeckt. Gleichzeitig erfahren wir auch immer, welche Auswirkungen das auf das Leben von Josie hat – und das sind nicht gerade wenige. Manche Dinge waren vielleicht schon vorher etwas eindeutig, wie das große Geheimnis von Karl, das man eigentlich schon sehr viel früher erraten kann. Das fand ich etwas schade, vielleicht hätte man die Andeutungen hier weglassen sollen, sodass noch mehr Spannung aufkommt und man am Ende mit einem großen Knall die Wahrheit herausfindet. Mein kleiner Kritikpunkt ist nur, dass ich mir manchmal gewünscht hätte, mehr von dem Innenleben von Josie und Sophie zu erfahren. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass man den Charakteren nicht so nahe kommt, da mir persönlich mehr an Gedanken, Gefühlen usw gefehlt hat. Auch so fand ich die Protagonisten sympathisch, allerdings könnte man das noch etwas ausbauen – dann wäre das Buch wohl so gut wie perfekt. Insgesamt war ich sehr positiv überrascht von dem Roman und es gibt eine definitive Leseempfehlung von mir.

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Nach dem Tod ihrer Großtante Martha erhält Josie Zugang zu einem Bankschließfach. Dieses enthält ein altes Amethyst-Collier und ein Paar Ohrringe. Während ihr Lebensgefährte den Schmuck am liebsten schnellstmöglich verkaufen möchte, um mit dem Geld endlich ein gemeinsames Eigenheim anzuzahlen, zögert Josie. Sie nimmt Kontakt zu einem Teil ihrer Familie auf, mit dem sie bisher nur wenig zu tun hatte. Ihre Verwandten führen einen Edelsteinhandel in Idar-Oberstein, wo Verarbeitung und Handel mit Edelsteinen eine lange Tradition haben. Sie wird herzlich aufgenommen und findet eine alte Freundin ihrer Tante. Diese beginnt, ihr die Geschichte von Marthas und Josies Vorfahrin Sophie zu erzählen, die das Familienunternehmen Mitte des 19. Jahrhunderts begründet hat. Sophies aufregende und erschütternde Lebensgeschichte rüttelt auch an Josies Weichenstellungen fürs Leben. Ich lese sehr gerne Bücher, die eine Familiengeschichte auf mehreren Zeitebenen erzählen. Da ich schon „Die Glücksbäckerin von Long Island“ unglaublich gerne gelesen hatte, war klar, dass auch das neue Buch von Sylvia Lott auf meiner Wunschliste landet. Während das Cover eine heitere Geschichte verspricht, ist die Stimmung jedoch deutlich ernster und teilweise auch düsterer als im anderen Roman. Das ist keinesfalls negativ gemeint, man sollte sich nur vom Cover hier nicht täuschen lassen. Sophies Lebensgeschichte ist hart und an vielen Stellen wirklich grausam. Als Leser rätselt man lange mit, wie aus dem lebensfrohen jungen Mädchen später einmal die knallharte und gefühltskalt wirkende Geschäftsfrau werden konnte. Ihre Geschichte breitet sich erst nach und nach vor dem Leser aus, immer mehr Puzzlestückchen kann man im Verlauf des Buches zusammensetzen, doch erst am Ende ergibt sich wirklich das ganze Bild. Ich muss allerdings gestehen, dass ich mit Josie nicht so wirklich warmgeworden bin. Aber es geht mir oft so, dass ich bei derartiger Lektüre eine Vorliebe für eine der beiden Zeitebenen entwickele und die andere es dann schwer hat. So war es auch hier, ich wollte in erster Linie wissen, wie es mit Sophie weitergeht und die Passagen um Josie herum waren da schmückendes Beiwerk, für mich aber gar nicht so unbedingt nötig, auch wenn ich sie durchaus gerne zwischendurch gelesen habe. Ich habe viel gelernt während der Lektüre, nicht nur über Brasilien, sondern vor allem über den deutsch-brasilianischen Edelsteinhandel, der damals begründet wurde. Die Autorin schildert hier in vielen Dingen historische Fakten, die mir so bisher überhaupt kein Begriff waren. Auch über Edelsteine an sich kann man hier so einiges lernen und ich betrachte Schmuck nun teilweise mit ganz anderen Augen. Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin und bin sehr gespannt, was für einer Geschichte sie sich als nächstes annehmen wird!

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„Nie die Hoffnung aufgeben!“ diesen Rat gibt die sterbende Sophie ihrer Enkeltochter Emma, denn dieses Motto hat sie ein Leben lang begleitet, hätte sie wohl diese Hoffnung nicht gehabt, dann wäre ihr Leben sehr wahrscheinlich anders verlaufen. Sophie ist eine sehr bemerkenswerte Frau, die ihre Träume nie aus dem Blick verliert und für ihre Vorstellungen und Überzeugungen kämpft. Mitte des 19 Jhd. wandern viele Menschen nach Brasilien aus, so auch Karl den Sophie schon lange heimlich liebt, doch sie ist noch viel zu jung, um mit ihm diesen Weg anzutreten. Doch als es zu einem erneuten Wiedersehen kommt, besiegeln die Beiden ihre Liebe, denn sie wissen das sie ihren Lebensweg nur gemeinsam gehen wollen. Doch als von Karl keine Briefe mehr eintreffen, er wollte alles für seine zukünftige Frau in Brasilien vorbereiten, macht Sophie sich auf den Weg nach Brasilien, denn sie spürt, dass sie ihrem Verlobten beistehen muss. Was nun folgt ist die beeindruckende und atemlose Reise einer Frau, die allen Widerständen trotzt und fest an ihr Glück glaubt. Die ungefähr selbe Reise tritt Josie, die Modedesignerin, an, sie begibt sich auf die Spuren von Sophie die wohl ihre Ahnin ist, denn ihr hat das antike Collier gehört. Es ist von der Autorin beeindruckend beschrieben, wie sehr die Wege sich doch unterscheiden, wieviel schwerer es Sophie damals wohl hatte. Die Autorin hat akribisch recherchiert und lässt sowohl Idar-Oberstein, gestern und heute lebendig werden, als auch Brasilien. Als Leser bekommt man ein ganz genaues Bild von den Schauplätzen, den Gepflogenheiten und der Traditionen der einzelnen Orte. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen, am Ende war das Buch für mich viel zu kurz, ich hätte Josie und Sophie gerne noch ein Stück begleitet. Einen Kritikpunkt habe ich dann allerdings doch noch, das Cover entspricht leider überhaupt nicht dem, was das Buch bietet: Ein locker leichter Sommerroman für Frauen ist dieser Roman nicht, er ist vielmehr eine Familiensaga auf zwei Zeitebenen, wobei es um das Lösen eines Familiengeheimnisses geht, doch dies transportiert das Cover leider auf keine Weise. Diesem Buch werden Leserinnen und Leser entgehen, weil sie etwas anspruchsvolleres Suchen, als das Cover generiert. Viele werden das Buch aufgrund des Covers kaufen und „enttäuscht“ sein, dass sie so von diesem wundervollen Buch „gefordert“ werden.

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