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Rezensionen zu
Kein Tag für Jakobsmuscheln

Catherine Simon

Kommissar Leblanc ermittelt (1)

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Die Bretagne hat ihren Commissaire Georges Dupin und die Normandie Dank Catherine Simon seit 2015 ihren Kommissar Jacques Leblanc, der sich von Paris 🇫🇷 nach Deauville-Trouville versetzen hat lassen, wo einst Marcel Proust seine Sommermonate verbrachte. In seinem ersten Auftritt an der normannischen Kanalküste, ermittelt der Kommissar im Fall einer angespülten Leiche, die die Pensionsbesitzerin Marie Bertaux beim Spaziergang mit dem Hund 🐕 am Strand gefunden hat. Es ist ein sonniges Lesevergnügen, in dem man viel über den Fischfang 🐟 und die Normandie lernt und einen kleinen Einblick in das dortige Leben bekommt. Ein mordskomplizierter Kriminalfall 🔪 liegt der Geschichte nicht zugrunde, das ist durchaus noch ausbaufähig, ein bisschen mehr Raffinesse fände ich reizvoll. Catherine Simon, mit bürgerlichem Namen Sabine Grimkowski, ist großer Fan der Normandie und verbringt ihr Jahr teilweise direkt am Handlungsort in Trouville-sur-Mer. Mit ihren detailverliebten Beschreibungen der Landschaft, Menschen und des fantastischen Essens, hat sie mir richtig Lust auf einen Urlaub ☀️ an der Küste der Normandie 🌊 und auf die vielen leckeren Bäckereien, Cafés ☕️ und Fischrestaurants gemacht 😋, die im Buch so ausführlich beschrieben werden. „Kein Tag für Jakobsmuscheln“ 🐚 ist 2015 im Goldmann Verlag als Taschenbuch erschienen. Es ist der erste Teile der mittlerweile fünf Bände umfassenden Frankreich-Krimiserie 📚 um den charmanten und kulinarischen wie leiblichen Genüssen zugeneigten Kommissar Leblanc.

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Kommissar Jacques Leblanc kehrt der Großstadt auf eigenen Wunsch den Rücken und lässt sich in die Normandie versetzen. Überhaupt frönt er viel lieber seinen Leidenschaften Essen und Frauen als brutale Morde aufzuklären. Als seine ehemalige Geliebte Marie am Strand einen Toten findet, ist es mit der Idylle allerdings vorbei. Leblanc muss seine volle Konzentration nun auf den Fall lenken, damit dieser schnell aufgeklärt wird. Zumindest sollte er das... Französische Ermittler gibt es einige, doch glücklicherweise bietet das Land eine große Fläche, so dass sie sich nicht in die Quere kommen sollten. Dennoch ist man schnell geneigt Vergleiche anzustellen, Parallelen zu finden oder einfach voreingenommen an die Lektüre heran zu gehen. Fakt ist jedoch, jeder hat eine Chance verdient, es kommt schließlich nicht nur auf Oberflächliches, sondern vor allem auf den Inhalt und dessen Umsetzung an. Zugegebenermaßen ist man zunächst allerdings ein wenig irritiert ob des vorherrschenden Stils, da dieser doch recht nüchtern wirkt, somit Emotionen vergeblich gesucht werden. Die Protagonisten erscheinen abgeklärt, als würde ihnen nicht einmal der Fund einer Leiche etwas ausmachen. Oder ist das einfach nur der Schock? Entsprechend schwierig gestaltet sich das Hineinversetzen in die Geschichte, man ist sehr außen vor. Auch was die Ermittlungen als solche angeht, scheinen diese nicht an erster Stelle zu stehen, obwohl dies doch eigentlich so sein sollte. Kommissar Leblanc macht jedoch den Anschein, als wäre ihm Privates wichtiger, wodurch die Spurensuche in den Hintergrund rückt. Kurz vor der Halbzeit plötzlich gibt es vielversprechende Hinweise, die hoffentlich zur baldigen Lösung des Falls betragen können. Außerdem hat sich der Erzählstil gewandelt, es wirkt, als würde der Leser mehr in das Geschehen integriert. Auch das Tempo wird angezogen, plötzlich arbeiten alle auf Hochtouren, man merkt, es tut sich was. Am Schluss erscheint die Auflösung vergleichsweise abrupt und möglicherweise auch recht unspektakulär, aber dennoch passend zum Gesamtgeschehen. „Kein Tag für Jakobsmuscheln“ ist ein eher mäßiger Serienauftakt, der aber durchaus Potential zeigt und zumindest insofern Spuren hinterlässt, als dass man doch gerne erfahren möchte wie es mit Kommissar Leblanc und der ein oder anderen Protagonistin weitergeht, was sich hoffentlich im nächsten Band aufklären lässt.

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Der erste Fall von Kommissar Leblanc hat mir gut gefallen. Vor allem das Cover und auch die Handlung haben mich neugierig gemacht und ich mag dieses französische Flair in Krimis. Besonders toll fand ich auch die Landkarte wenn man das Buch aufschlägt. Auf der Rückseite ganz hinten ist mal wieder ein wunderschönes Foto abgebildet. Da bekommt man direkt Fernweh. Der Krimi ist solide aufgebaut worden immer im Perspektivwechsel zwischen Leblanc und seiner ehemaligen Flamme Marie, die eingangs auch die Leiche gefunden hat. Die Ermittlungen haben mir soweit gefallen, nebenbei konnte man noch einige Nebenfiguren kennenlernen und es gab oftmals auch sehr detaillierte Essensberichte von Leblanc und seinen Freunden was mir Anfangs doch ein bisschen zu viel des Guten war, aber mit der Zeit habe ich mich dran gewöhnt. Besonderes Augenmerk fanden in diesem Krimi vor allem die Probleme der Fischerei und Zuchtfarmen sowie Homosexualität, beides ja zurzeit immer noch recht aktuelle Themen. Ich finde die Autorin hat in dem ersten Punkt sehr gut recherchiert und ein glaubwürdiges Bild der aktuellen Fischindustrie dargestellt. Mir ging es da wie Leblanc, unweigerlich fragt man sich was kann man denn überhaupt noch bedenkenlos essen, wenn mittlerweile nicht nur das Meer sondern auch die Fische selbst nicht mehr frei von Chemikalien und anderen Substanzen sind? Auf jeden Fall ist es ein sehr interessantes Thema und gut in die Geschichte eingefädelt worden. Die Leiche führt Leblanc und seine Kollegen in die irre und zu keiner genauen Spur, bis er auf den Fischbaron Antoine Monfort-Risle trifft, der ganz zu Leblancs Ärger scheinbar auch ein Auge auf Marie geworfen hat. Was ganz amüsant war, weil Leblanc für sein Alter doch ein ziemlicher Weiberheld ist und ausgerechnet wenn es um Marie geht doch mal etwas eifersüchtig wird. Zuviel möchte ich jetzt auch nicht von dem Fall vorwegnehmen. Leblanc ist eine interessante Figur. Schon in seinem ersten Fall erfährt man viel über seine Familienverhältnisse und wie er aufgewachsen ist, dass ihn ein Traum ruhelose Nächte beschert und er einen wahren Frauenverschleiß hat. Einige kleinere Dinge blieben natürlich offen und ich bin gespannt ob im nächsten Fall darauf eingegangen wird. Über Lebancs Kollegen erfährt man nicht wirklich viel. Nadine wirkt nett, aber man erfährt nicht wirklich etwas über sie, außer das sie hochmotiviert ist und sich in ihrem Beruf tatkräftig in die Arbeit stürzt. Andere Figuren finden zwar noch Erwähnung, kommen in der Handlung aber überhaupt nicht vor. Die Freunde aus Leblancs Umfeld finden dann doch etwas mehr Spielraum. Mit Marie hatte ich Anfangs so meine Probleme. Sie hat die Leiche gefunden, aber in den nächsten Kapiteln hat sie ebenfalls eine größere Rolle gespielt, so dass ich sie nicht richtig zuordnen konnte. Hätte sie nicht die Leiche gefunden und wäre Leblancs ehemals Geliebte hätte ich sie tatsächlich für die Mörderin gehalten. Mir kam es eben sehr komisch vor wie sie sich nach dem Fund der Leiche verhalten hat, als ginge sie das alles nichts an und im nächsten Moment sitzt sie mit Freundinnen im Restaurant und lacht sich die Seele aus dem Leib. Hätte ich eine Leiche gefunden würde mich das wahrscheinlich mehr als eine Woche beschäftigen. Wie gesagt ich konnte mich nicht wirklich mit ihr identifizieren und fand sie nicht sonderlich sympathisch. Wie es mit ihr und Leblanc weitergeht wird sich wohl noch in den nächsten Bänden zeigen. Das Ende war interessant. Vor allem Simons Unterhaltung mit Leblanc fand ich sehr rührend und bewegend. Die Dialoge haben mir allgemein sehr gut gefallen und sind nur selten mal vom Thema abgeschweift. So richtig spannend war das Ende an sich nicht, dafür aber gut ausgearbeitet, so dass der Krimi zu einem ruhigen Ende fand. Mir hat trotzdem ein wenig der Überraschungsmoment gefehlt, auch wenn es ab und an mal einen Aha-Moment gab. Ich glaube man hätte aus diesem Fall durchaus noch ein wenig mehr herausholen können. Ich habe es trotzdem unterhaltsam gefunden den Krimi zu lesen und bin gespannt auf Leblancs zweiten Fall. Fazit: Für zwischendurch ist der 250 Seiten lange Krimi eine tolle Abwechslung, auch für Leser die sich etwas mit der Fischindustrie befassen wollen, einfach mal in die Normandie abschweifen möchten und ich denke auch die Gourmets unter den Bücherwürmern werden ihre wahre Freude mit der französischen Küche haben.

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