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Rezensionen zu
Die Kälte im Juli

Joe R. Lansdale

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Mein erster Gedanke beim Blick auf den Klappentext war, das klingt doch anfänglich wie “Die zweite Haut” von David Ryan Jahn. Ein Einbrecher wird getötet… Der liebende Vater Richard Dane erschießt in seinem Haus einen Einbrecher aus Notwehr. Leider im wahrsten Sinne des Wortes den Falschen. Denn sein böser Daddy Russel kommt aus dem Gefängnis und schwört Rache. Doch schnell kommt raus, dass der totgeglaubte Sohn nicht der ist, den die Polizei vorgibt zu sein. Wer ist also der Einbrecher? Warum vertuscht die Polizei die Identität des Einbrechers? Was ist mit Russels Sohn? Mit Hilfe des Privatdetektivs Jim Bob Luke, ein von sich überzeugter Kerl mit lockeren Sprüchen auf der Zunge, versucht bei der Aufklärung zu helfen. Die Kombination der drei Männer aus sanfter Familienvater, ehemaliger Krimineller und ein witzig ironischer Privatdetektiv, machen die Geschichte zu einer stellenweise schmunzelden Angelegenheit, aber auch derbe und brutale Szenen mischen sich dazu. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Richard Dane erzählt. Der Schreibstil ist distanziert und kühl, passt jedoch sehr gut zu den rauen Charakteren Jim Bob und Russel. Passend zum Filmstart am 05.03.2015 von “Cold in July” (FSK ab 18) wurde dieses Buch neu aufgelegt. Denn bereits 1997 erschien es mit dem Titel “Kalt brennt die Sonne über Texas” im Rowohlt Verlag.

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Klappentext Willkommen in der Finsternis... Richard Dane ist ein anständiger Bürger und Familienvater. Doch eines Nachts ändert sich sein Leben von Grund auf. Richard stellt einen Einbrecher und erschießt ihn. Für die Polizei ist der Fall klar: Notwehr. Doch als der Vater des Erschossenen beschließt, Rache für seinen Sohn zu nehmen, wird eine Kette von blutigen Ereignissen in Gang gesetzt. Um seine Familie zu schützen, greift Richard zu extremen Mitteln ... Quelle Heyne Verlag Meinung Lansdale ist wohl ein sehr bekannter Thriller-Autor. Zum DVD Start des Films "Cold in July" wurde nun auch das Buch dazu neu aufgelegt und ist im Heyne Hardcore Verlag erschienen. Das Amerikanische Original stammt aus dem Jahr 1989, die deutsche Erstauflage erschien 1997 bei Rowohlt mit dem Titel "Kalt brennt die Sonne über Texas". Die Geschichte beginnt gleich spannend und blutig, Richard Dane überrascht einen Einbrecher und als der Einbrecher auf ihn schießt muss er natürlich zurückschießen und ihn dabei tötet. Dann erst wird die Polizei gerufen und der Einbrecher auch sofort identifiziert. Dane quält nun die Schuld. Auf der Beerdigung trifft er dann auf den Vater des erschossenen und dieser schwört Rache für seinen Sohn. Man erwartet als Leser nun eigentlich eine Geschichte über Psychoterror und eine Familie in Angst, man bekommt so etwas ähnliches, hier wird nämlich recht schnell noch eine Wendung eingebaut die der Geschichte wieder etwas Spannung gibt. Der Mittelteil plätschert so vor sich hin, es gibt Schlägereien und derbe Sprüche. Die Ermittlungen hier verlaufen auch etwas anders, nach der Wendung taucht noch ein Privatdetektiv auf, der seine eigenen interessanten Methoden hat. Das Buch punktet nicht unbedingt durch Spannung, für mich war die Atmosphäre hervorragen ausgearbeitet. Das ganze Buch hat einen sehr düsteren und teilweise beklemmenden Unterton. Die Lebensweise die gezeigt wird wirkt aber sehr klischeehaft, der typische moderne texanische Cowboy. Die Charaktere und deren Einstellungen waren gut ausgearbeitet und wiedergegeben. Mir blieben alle allerdings sehr Fremd, grade durch ihre Einstellungen. Ich kann es nicht nachvollziehen wenn man anderen Menschen als wertlos bezeichnet aber zu diesen Charakteren passt es. Der Schreibstil wirkt sehr sachlich, distanziert und recht derb. Vor allem die Dialoge haben es in sich und sind genau so wie man sich den Wortschatz eine typischen texanischen Bürgers vorstellt. Teilweise musste ich auch loslachen weil einfach sehr abgefahrene Vergleiche gebracht werden. 4 Sterne. Gute Mischung aus Noir Thriller und Drama, mit einer interessanten und beklemmenden Geschichte. Wer auf moderne Western steht wird dieses Buch lieben. Als Film kann ich mir es auch perfekt vorstellen und werde als nächstes mal den Film anschauen. Die Schauspieler haben meine Vorstellung der Charaktere übrigens sehr gut getroffen!

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Es ist eine Geschichte aus Übersee, die man immer wieder in den Medien lesen kann. Eines Nachts bemerkt Richard Dane einen Einbrecher in seinem Haus, stellt ihn und es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem der Einbrecher getötet wird. Doch mit seiner Tat, die durch das amerikanische Recht vollkommen gedeckt war, beginnt für den amerikanischen Familienvater erst der richtige Ärger In guter alter Noir-Tradition tritt Richard Dane mit seiner Tat nämlich eine Spirale der Gewalt los, in der einige Überraschungen auf ihn warten. Der Vater des erschossenen Einbrechers schwört nämlich Rache für Richards Tat und so beginnt er, die Familie zu stalken und zu bedrohen. Doch die Polizei hat keine Handhabe, und so droht Richards Familie beständig Gefahr, wenn er sich nicht zur Wehr setzt. Doch bei seiner Konfrontation mit dem Vater des getöteten Einbrechers muss der Familienvater feststellen, dass die Dinge gar nicht so einfach liegen, wie sie scheinen. Mehr soll der Spannung wegen hier nicht verraten werden. Bereits 1997 unter dem Titel "Kalt brennt die Sonne unter Texas" auf Deutsch erschienen hat der Heyne-Hardcore-Verlag nun eine neue Auflage des Buchs mit neuem Titel, Cover, Übersetzung und zusätzlichem Material (u. a. ein Nachwort von Joe R. Lansdale über die Entstehung des Buchs) auf den Markt gebracht. Grund hierfür ist sicherlich auch die 2014 in den Vereinigten Staaten gestartete Verfilmung des Buchs mit den Stars Michael C. Hall (Dexter), Sam Shepard (Homo Faber) und Don Johnson (Miami Vice). Schon optisch sieht man dem Trailer an, dass der Plot dort verortet ist wo das Buch auch tatsächlich spielt, nämlich im Jahr 1989. Das Alter merkt man Lansdales Text nur an wenigen Stellen an. Dass ein Mensch sein neues Sofa telefonisch statt im Internet ordert mutet natürlich etwas anachronistisch an. Auch sind Computer und das Internet in "Die Kälte im Juli" das große Ding, heute liest man diese Stellen mit einem kleinen Schmunzeln. Was mich an diesem Buch hingege etwas störte war die Glorifizierung von Selbstjustiz und dieser unbedingte Wille, dass Männer auch das beenden müssen, was sie begonnen haben. Dieses Prinzip "Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss" war mir (auch wenn Lansdale die Motivation seiner Protagonisten durchaus klar erklären kann) etwas zu dick aufgetragen. Andererseits zehrt das Buch natürlich aus der Kompromisslosigkeit seiner Helden. Nach harten 250 Seiten ist der Ritt dann schon wieder zu Ende und man ist vom explosiven Ende des Buches geplättet. Anders als in Lansdales aktuelleren Werken wie etwa Das Dickicht, Ein feiner dunkler Riss oder Dunkle Gewässer dominiert in diesem Buch - auch wenn es wie fast immer bei Lansdale aus der Ich-Perspektive geschildert wird, weniger der lyrische Ton als vielmehr ein harter Realismus. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass hier kein Erzähler aus seiner Kindheit erzählt, sondern wirklich ein harter Thriller von der Warte eines jungen Familienvaters geschildert wird. Wer sich von Joe R. Lansdale in einen finsteren und kalten Noir-Thriller hineinziehen lassen will, dem sie Die Kälte im Juli ans Herz gelegt!

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In einer texanischen Kleinstadt schrecken in einer Sommernacht des Jahres 1989 Ann Dane und ihr Ehemann Richard aus dem Schlaf hoch und hören, wie das Schloss der Glastür zum Wohnzimmer aufgebrochen wird. Instinktiv schnappt sich Richard den kurzläufigen 38er und ein paar Patronen aus dem Wandschrank und schleicht sich ins Wohnzimmer, wo er einen Einbrecher erwischt. Als Richard im Schein der auf ihn gerichteten Taschenlampe des Eindringlings sieht, dass dieser eine Waffe zieht und auf ihn schießt, feuert Richard zurück und tötet den Mann. Für Lieutenant Price ist es ein klarer Fall von Notwehr, der nicht mal vor Gericht verhandelt werden wird. Schließlich handelt es sich bei dem getöteten Mann um den Kleinkriminellen Freddy Russel, dessen Vater auch gerade erst aus dem Knast entlassen worden ist. Obwohl Price dem von Gewissensbissen geplagten Familienvater davon abrät, zur Beerdigung von Freddy Russel zu gehen, sucht er das Grab seines Opfers auf und macht die Bekanntschaft von Russel Senior. Der macht ganz unverhohlen Andeutungen, dass der Mord an seinem Sohn nicht ungesühnt bleiben wird. Tatsächlich terrorisiert Russel die Danes und dringt sogar nachts unbemerkt in das Kinderzimmer des vierjährigen Jordan ein. Als er dabei jedoch seine Brieftasche verliert, entdeckt Richard ein Foto von Freddy und stellt fest, dass dieser dem Toten gar nicht ähnlich sieht. Um herauszufinden, wen Richard da erschossen hat und warum die Cops ihn angelogen haben, machen sich Dane und Russel auf die Suche und nehmen dazu die Hilfe von Russels altem Kumpel Jim Bob in Anspruch, der sie als Detektiv auf eine Spur führt, die Tod und Verderben bringt… „Mein Magen fühlte sich leer an. Vielleicht war, wie bei Russel, ein Loch in mir, aus dem meine Seele rann. Aber ich wußte, daß jeder Versuch sinnlos sein würde, mir auszureden, was ich vorhatte. Das Ehrgefühl, das ich in mir trug, war übermächtig. Es hatte nichts mit gesundem Menschenverstand zu tun. Es rührte von etwas, das ich meinen Dad einmal hatte sagen hören, einem der wenigen seiner Sätze, an die ich mich wirklich erinnere. Er sagte: Du tust, was richtig ist, weil es richtig ist, und du brauchst keinen anderen Grund dafür. Ein Mann muß tun, was ein Mann tun muß.“ (S. 223) Wer sich darüber wundern sollte, dass in „Die Kälte im Juli“ noch in alter Rechtschreibweise präsentiert wird, muss wissen, dass der Roman bereits 1997 im Rowohlt Verlag unter dem Titel „Kalt brennt die Sonne über Texas“ erschienen ist und Heyne bei der Neuauflage zum DVD-Start von „Cold In July“ offensichtlich einfach die Typografie der Erstübersetzung übernommen hat. Über diese leichte Irritation lässt sich allerdings leicht hinwegsehen, weil Lansdale einfach ein großartiger Autor ist, dessen Werke der Heyne Verlag gerade in seiner famosen Hardcore-Reihe (ebenso wie Richard Laymon, Jack Ketchum, John Niven, James Lee Burke, Jim Thompson und Ryan David Jahn) wiederzuentdecken beginnt und dem deutschen Publikum endlich zugänglich macht. Nachdem Lansdale „Die Kälte im Juli“ mit einem Paukenschlag eröffnet, entwickelt der Thriller einen magischen Sog, in den nicht nur der rechtschaffene Rahmenbauer Richard Dane hineingezogen wird, sondern auch der Leser. Dabei fasziniert das Werk vor allem durch die interessante Konfiguration der drei so unterschiedlichen Männerfiguren. Stehen sich der anfangs so bieder wirkende Richard Dane und der grimmige Ben Russel, der den Mord an seinem Sohn gesühnt sehen will, zunächst wie Feuer und Wasser gegenüber, machen sie bald gemeinsame Sache, um herauszufinden, warum die Cops ein so übles Spiel mit ihnen veranstaltet haben. Und Sonny-Boy Jim Bob bringt nicht nur seine detektivische Spürnase ins Rennen, sondern sorgt mit lockeren Sprüchen auch für hohen Unterhaltungswert in einem Roman, der wie „Cold In July“-Regisseur Jim Mickle im Nachwort treffend bemerkt, eine „fulminante Mischung aus Noir, Western, Samuraigeschichte, Moralparabel und Horrorroman“ darstellt. Wie schon in „Dunkle Gewässer“ brilliert Lansdale nicht nur mit einer starken Figurenzeichnung, sondern auch mit einer stimmigen Atmosphäre, die die moralischen Fragen ebenso deutlich vor Augen führt wie den Geruch von Blei und Blut.

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