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Rezensionen zu
Unvollkommene Verbindlichkeiten

Lena Andersson

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Ester Nilsson ist Mitte dreißig, als sie sich Hals über Kopf in den verheirateten Olof Sten verliebt. Doch der Theaterschauspieler betont ziemlich deutlich, dass er keine Beziehung zu ihr eingehen möchte. Unverblümt macht er Ester klar, dass er seine Ehefrau niemals verlassen wird, trifft sich aber dennoch heimlich mit Ester und nährt so ihre Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Olof lässt sich schließlich doch auf eine Affäre mit Ester ein, von der er stets behauptet, dass es keine sei. Er bezeichnet ihre Verbindung als Freundschaft, wobei ihre Beziehung ganz offensichtlich weit über ein freundschaftliches Verhältnis hinausgeht. Ester verliert sich und ihre Wünsche völlig aus den Augen und richtet ihr ganzes Leben darauf aus, Olof zur Verfügung zu stehen. Unaufhörlich interpretiert und analysiert sie Olofs Worte und Nachrichten und versucht sein Verhalten zu begreifen. Als Meisterin der Selbsttäuschung, gelangt sie allerdings immer wieder zur vermeintlich falschen Erkenntnis, dass Olofs Ehe kurz vor dem Ende steht und er sich bald für eine Zukunft mir ihr entscheiden wird. Mehrmals versucht Ester sich von Olof zu lösen, doch sobald sie im Begriff ist den Kontakt zu ihm abzubrechen, ergreift er plötzlich die Initiative und meldet sich wieder bei ihr. Obwohl er sich nicht festlegen möchte, ist er auch nicht bereit Ester gehen zu lassen und der Mitdreißigerin fehlt stets die Kraft ihm zu widerstehen. Sie durchlebt ein dauerndes Wechselbad der Gefühle zwischen Glück und Leid, Nähe und Distanz. Bis irgendwann die Wut auf Olof und die Verzweiflung überhand nehmen und Ester zu einem gewaltigen Befreiungsschlag ausholt. Mit der Fortsetzung des Buches „Widerrechtliche Inbesitznahme“ lässt uns Lena Andersson erneut an Ester Nilssons komplexem Liebesleben teilhaben. Einfach großartig dokumentiert die Autorin in „Unvollkommene Verbindlichkeiten“ die Gefühlswelt und den Gemütszustand einer Frau, die sich zum wiederholten Male in einen Mann verliebt, der sich nicht zu ihr bekennen möchte. Ester und Olof werden präzise charakterisiert und ihre Gespräche werden nicht nur in alle Einzelheiten zerlegt, sondern auch in brillante und geistreiche Worte gefasst. Ester war mir recht sympathisch und ich empfang Mitleid mit ihr und ihrer emotionalen Abhängigkeit, doch meistens benahm sie sich nervig und dümmlich. Für Ester standen Olofs klare Aussagen stets im Widerspruch zu seinem Verhalten, doch diesen Eindruck kann man als Leser einfach nicht teilen. Ester deutet Olofs Worte ausschließlich zu ihren Gunsten und dies war kaum zu ertragen, machte aber auch den Reiz dieser Geschichte aus. Während dem Lesen baut sich eine unfassbare Spannung auf und auch wenn der Roman stellenweise recht langatmig wird, fragt man sich ständig, wie es mit den beiden ungleichen Protagonisten wohl weitergehen wird und wann sich Ester endlich aus dieser Affäre emotional befreien kann. Ein beeindruckender und unterhaltsamer Roman über Selbstwert, Abhängigkeit und die Suche nach der Liebe.

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INHALT: Nichts ist komplizierter als die Beziehung zwischen Mann und Frau. Das muss auch Ester Nilssons feststellen, Mitte dreißig und von Beruf Journalistin und Dichterin. Fünf Jahre sind vergangen seit ihrer unglücklichen Liebesbeziehung mit dem Künstler Hugo Rask, und Ester hat sich vorgenommen, dass ihr so etwas nie mehr passieren wird: einen Mann zu lieben, der sich nicht festlegen und ganz zu ihr bekennen will. Dann trifft sie bei einer Theaterprobe den Schauspieler Olof und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Olof macht kein Geheimnis daraus, dass er verheiratet ist. Trotzdem trifft er Ester. Die beiden gehen eine Beziehung ein, von der Olof behauptet, es sei keine. Er hat schließlich nicht vor, seine Frau zu verlassen. Also worauf wartet Ester? MEINUNG: Schon wie in Widerrechtliche Inbesitznahme, wo Ester sich in die unglückliche Beziehung mit Hugo Rask gestürzt hat, ergeht es ihr wieder ähnlich mit Olof. Man kann beide Bücher unabhängig voneinander lesen. Es wird allerdings das ein oder andere Mal Bezug auf Hugo genommen. Ich würde empfehlen beide Bücher hintereinander zu lesen. Wie gewohnt ist der Schreibstil von Lena Andersson wieder eine sprachliche Wucht und trotz der doch recht trivial anmutenden Story häufig wieder so anspruchsvoll, dass man diesen Roman nicht mal eben so nebenbei liest. Relativ schnell schlich sich bei mir der Gedanke ein, ob es an Ester liegt, dass sie immer in solche schwierigen Beziehungen rutscht oder ob sie einfach immer nur Pech hat. Ich konnte gut nachvollziehen, dass man sich auch mal in etwas verrennen kann, aber bei Ester grenzte es häufig an Besessenheit und es war absolut offensichtlich, dass nicht mehr aus der Affäre wird. Oft tat es mir leid, dass sie sich da so hinein gesteigert hat. Ester hat bei Olof scheinbar auch nicht aus ihrer Beziehung mit Hugo gelernt. Der Roman ist Aneinanderreihung von himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, zwischen ständiger Hoffnung und Desillusionierung Esters. Schon fast ekstatisch nimmt die Autorin jeden kleiner Intermezzo auseinander. Oft gleicht die psychologische Spannung einem Thriller. Immer wieder schwankte ich zwischen Schnappatmung und Ester grob schütteln, damit sie endlich aufwacht. Ich konnte häufig Parallelen und Wiederholungen zu Widerrechtliche Inbesitznahme feststellen, auch wenn es diesmal ein anderer Mann war. FAZIT: Es ist ein Roman, der einem emotional viel abverlangt, vor allem dann, wenn man vielleicht schon einmal in einer ähnlichen Situation war. Ein sprachliches Meisterwerk, welches ich nicht so schnell vergessen werde. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Erneut lässt mich Lena Andersson eine Liebesgeschichte von Ester miterleben, bei der ich Ester hin und wieder am liebsten gepackt und geschüttelt hätte, um sie zur Einsicht zu bringen, weil sie sich erneut einen Mann ausgesucht hat, der ihr nicht zu geben vermag, was sie sich so sehr wünscht. Dieses Mal ist Esters Wahl auf einen verheirateten Mann gefallen. Ich bin sicher: Mein Schütteln hätte nichts geholfen. Ester ist eine Meisterin der Interpretation und sie interpretiert Olofs Verhalten stets so, dass es Hoffnung auf Erwiderung der Liebe und Trennung von der Ehefrau gibt. Sie hält sich bereit, steht zur Verfügung, wenn Olof es wünscht und steckt immer wieder aufs Neue Verletzungen, Zurückweisungen und Demütigungen ein. Ihr dabei zuzusehen ist schwer auszuhalten. "Sie liebte Olof nicht, weil er sie wie den letzten Dreck behandelte, sondern weil es wunderschön war, wenn er das nicht tat. Es war der Kontrast, der explosiv wirkte." Olof sagt Ester immer wieder, dass er sich nie von seiner Ehefrau trennen wird und er und sie keine Beziehung miteinander haben. Dennoch macht er ihr immer wieder auf eine verquere Art Hoffnungen. "Wie so viele andere konnte er es nicht ertragen, das zu verlieren, was er gar nicht haben wollte." Es war nicht das Thema Dreiecksbeziehung, was mich an diesem Buch so fasziniert hat, es war die Sprache. "Genaue Abmachungen sind der Schutz des schwächeren Teils, der stärkere will sich alles offenhalten, falls die Lust plötzlich ihre Richtung ändert. Schwach ist der Teil, der zu viel will, stark ist der, dem es mehr oder weniger egal ist." Lena Andersson bringt das Liebesdilemma mal wieder schonungslos auf den Punkt und obwohl ich immer wieder den Kopf geschüttelt habe über Esters und Olofs Verhalten, so gab es doch auch kurze Momente des Verständnisses - für Beide.

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