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Rezensionen zu
Die Tote im Pfarrhaus

Ruth Rendell

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Ende gut, alles gut?

Von: Elke Heid-Paulus

18.07.2018

Ende gut, alles gut. Ob dieses Zitat auch für „Die Tote im Pfarrhaus“ gilt, im Original zwei Jahre vor dem Tod Ruth Rendells, der britischen Lady of Crime, erschienen, ist die Frage. Ohne vorwegzugreifen, dieser Roman sollte nach 25 Bänden der Reihe mit Inspector Wexford den Schlusspunkt markieren. Obwohl routiniert heruntergeschrieben wie eh und je, merkt man diesem Krimi doch deutlich eine gewisse Ideenlosigkeit an. Ein Phänomen, das auch in den Venedig-Krimis von Donna Leon zu beobachten ist. Im Gegensatz zu Brunetti befindet sich der ehemalige Inspector zwar bereits im Ruhestand, verbringt aber ebenso wie dieser seine Tage/Freizeit mit dem Studium der Klassiker, in diesem Fall dem mehrbändigen Werk „Verfall und Untergang des römischen Imperiums“. Der Zusammenhang mit der Handlung erschließt sich mir jetzt nicht wirklich, es sei denn, es ginge der Autorin um den Werteverfall und die fehlende Moral der heutigen Zeit. Ein bisschen Philosophie, so sie nachvollziehbar im Bezug zu Plot oder Personen ist, schadet mit Sicherheit nicht. Aber die Langatmigkeit und permanenten Reflexionen derselben, in die sich Wexfords Gedankengänge über weite Teile verstricken, und die daran erzwungene Teilnahme des Lesers – man will nichts verpassen, es könnte später ja noch wichtig werden – haben mir recht früh die Freude an dem Buch genommen, zumal dies massiv auf Kosten der Spannung und des Tempos geht. Obwohl alle Zutaten für einen spannenden Kriminalroman vorhanden sind, konnte mich die Story nicht packen. Natürlich gibt es einen Mordfall, die Personen, selbst die nervige Zugehfrau, sind interessant und gut gezeichnet und das in Rendells Krimis wiederkehrende Thema Rassismus ist gesellschaftspolitisch relevant. Alles korrekt, und dafür gibt es Pluspunkte, aber dennoch wirkt „Die Tote im Pfarrhaus“ über weite Strecken wie einer jeder klassischen britischen „cozy crimes“ von Agatha Christie – allerdings nicht zeitlos elegant, sondern einfach nur behäbig und langweilig.

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Reverend Sarah Hussein wird erwürgt im Pfarrhaus aufgefunden. Sie war alleinerziehende Mutter einer fast 18-jährigen Tochter und nicht sehr beliebt. In Kingsmarkham mag man anscheinend keine weiblichen Reverends und mit indischen Wurzeln schon gar nicht. Inspektor Wexford ist im Ruhestand, wird aber von seinem Nachfolger Mike Burden bei diesem Mord zu Rate gezogen. Ich musste mich erst daran gewöhnen, das Inspektor Wexford nicht mehr der Chef ist und eigentlich auch gar nicht ermitteln darf. In den vorangehenden Büchern war er immer so korrekt und jetzt wird er zu einem „Hobbyermittler“. Das hat für mich nicht gepasst. Mit den vielen zum Teil verwirrenden Handlungsstränge haben mir den Anfang nicht leicht gemacht. Mir hätte ein Personenregister geholfen. Der Schreibstil sagt mir nicht ganz zu, etwas sprunghaft. Die Ermittlungsarbeit selber war dann doch so spannend, dass ich bis zum Schluss weitergelesen habe.

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