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Rezensionen zu
Kleine große Schritte

Jodi Picoult

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Ruth Jefferson ist die einzige schwarze Hebamme in dem Krankenhaus, in dem sie arbeitet und eigentlich war das nie ein Problem für sie und ihre Kollegen. Als sie dann jedoch das Baby eines rassistischen Ehepaars untersucht und dieses ihr untersagt, in die Nähe ihres Kindes zu kommen, ändert sich die Situation. Durch einen unglücklichen Zufall ist Ruth alleine auf der Station, als das Neugeborene plötzlich keine Luft mehr bekommt – entgegen der Anweisungen entscheidet Ruth sich, dem Baby zu helfen, doch ihre Hilfe kommt zu spät und Ruth wird für den Tod des Neugeborenen verantwortlich gemacht… Was ist Rassismus – und wo fängt er an? Die Antwort auf diese Frage scheint auf den ersten Blick einfacher zu sein, als sie es tatsächlich ist; die vielen Facetten von Rassismus sind jedoch oft viel näher an der eigenen Wahrnehmung, als man glaubt oder es sich wünschen würde. Wenn Jodi Picoult mit „Kleine große Schritte“ etwas beweist, dann ist es das: wir sehen und erkennen Rassismus, wenn er extrem ist – unseren eigenen Alltagsrassismus nehmen wir jedoch kaum als solchen wahr. An dieser Einstellung möchte Picoult mit ihrem Roman etwas verändern und weiße Menschen für die Thematik sensibilisieren und darauf aufmerksam machen; so ist das Buch auch merklich an eine weiße Zielgruppe gerichtet. Doch besonders in dieser Hinsicht hat der Roman einige kleine Probleme – viele liegen in der Übersetzung begründet, manche in der Verwendung von Stereotypen und Handlungskonstrukten. Zunächst muss an dieser Stelle die Übersetzungsproblematik genannt werden, die zwar schon oft behandelt wurde, jedoch nicht ungenannt bleiben darf. Als Anti-Rassismusroman werden in der deutschen Übersetzung meiner Ausgabe (ich weiß nicht, inwiefern neuere Ausgabe dementsprechend angepasst wurden) rassistisch geprägte Begriffe aus der Kolonialzeit verwendet, die dem Inhalt des Buches definitiv widersprechen: neben der Bezeichnung „Farbige/r“, kommt auch das Wort „Rasse“ immer wieder vor. Insbesondere in der schnelllebigen Zeit des Internets, hätten solche Fehler durch einfaches recherchieren von vorne herein verhindert werden können, um Leser des Buches auch sprachlich zu sensibilisieren. Plakativ, aber wirksam Natürlich bedient Picoult in „Kleine große Schritte“ Klischees und Stereotypen, sodass viele Szenen plakativ und konstruiert wirken, allerdings ist es wohl auch genau das, was letztlich aufrüttelt. Die vielen Kommentare, Sätze und Aussagen, die den Alltagsrassismus darstellen, sollen den Leser über eigene Aussagen grübeln lassen, sollen dafür sorgen, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und sich deutlich zu machen, dass Rassismus klein anfängt. In diesem Sinne empfinde ich Picoults Umsetzung durchaus als gelungen, auch wenn sie nicht unbedingt die dreidimensionalsten Figuren erschafft. Weit problematischer wird es da schon eher mit konstruiert wirkenden Szenen, insbesondere die am Ende des Buches, die überzogen und unrealistisch wirken. Selbst ein so umfangreiches Buch wie dieses, kann solch komplexe Themen nicht so verarbeiten, wie es nötig wäre. Trotz der vielen kritischen Anmerkungen hat mir „Kleine große Schritte“ gefallen – es liest sich schnell und mitreißend, ist spannend und fesselnd erzählt. Auch die Szenen vor Gericht, die wohl eine Art Markenzeichen für Jodi Picoults Bücher sind, haben mich gut unterhalten können. Die Figuren, wenn auch meist sehr stereotypisch, wachsen dem Leser ans Herz und lassen ihn mitfiebern, hoffen und wütend werden, ob der Ungerechtigkeit. „Kleine große Schritte“ ist kein perfektes, aber ein wichtiges Buch. Eines, das einen ersten, kleinen großen Schritt in die richtige Richtung gehen möchte und Probleme verdeutlicht und thematisiert. Eines, das eine spannende Geschichte mit einer relevanten Botschaft erzählt und insbesondere eine weiße Zielgruppe anspricht und für das Thema Rassismus sensibilisieren möchte. Liest man das Buch kritisch und differenziert, wird man definitiv etwas für sich mitnehmen können.

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Klappentext Ruth Jefferson gehört zu den besten und erfahrensten Säuglingsschwestern des Mercy-West Haven Hospitals in Connecticut. Als sie eines Tages ein Neugeborenes versorgen will, wird ihr das von der Klinikleitung untersagt. Die Eltern des Babys gehören einer rechtsradikalen Vereinigung an und wollen nicht, dass eine Schwarze ihr Kind anfasst. Doch als Ruth einmal allein in der Säuglingsstation Dienst hat und der Junge eine Atemnot erleidet, gerät sie in ein moralisches Dilemma. Darf sie sich der Weisung widersetzen und dem Kind helfen? Nach kurzem Zögern folgt sie ihrem Gewissen - aber für den Jungen kommt jede Hilfe zu spät. Und es wird noch schlimmer: Der Vater verklagt Ruth, schuld am Tod des Babys zu sein. Es folgt ein nervenaufreibendes Verfahren, das vor allem eins offenbart: den Selbstbetrug, dem die moderne westliche Welt unterliegt, indem sie den unterschwelligen täglichen Rassismus verleugnet ... Einstieg ins Buch Das Wunder ereignete sich an der West 74th Street, in dem Haus, in dem Mutter arbeitete. ... Meine Meinung Ruth ist eine der besten Hebammen am Mercy-West Haven Hospital in Connecticut und seit über zwanzig Jahren im Dienst. Eines Tages wird ein Baby geboren, dessen Eltern überzeugte Rassisten sind. Sie wünschen nicht, dass ihr Baby noch einmal von Ruth oder einer Hebamme mit ihrer Hautfarbe, angefasst und behandelt wird. Ruth ist die einzige afroamerikanische Hebamme im Hospital und fühlt sich diskriminiert, als die Klinikleitung dem Wunsch der Eltern nachkommt. Als es bei dem kleinen Jungen nach einem einfachen Eingriff zum plötzlichen Atemstillstand kommt, ist nur Ruth in seiner Nähe. Sie versucht ihr Bestes, doch es reicht nicht um den jungen Davis zu retten. Kaum ein paar Tage alt, stirbt der Junge unter den Händen der erfahrenen Hebamme. Doch die Eltern des Jungen glauben nicht an einen plötzlichen Tod. Sie geben Ruth die Schuld und beschimpfen sie als Mörderin. Ruth wird festgenommen und ein zermürbender, nervenaufreibender Prozess beginnt. Nicht gegen das Hospital und auch nicht gegen die Ärzte, die das junge Leben nicht retten konnten. Nur gegen die einzige schwarze Hebamme, die zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war. Dieses Buch reflektiert und kritisiert die amerikanische Bevölkerung. Und dennoch kann man die Verhaltensweisen, sowie die Denkmuster auf jedes Land und auf alle Menschen projizieren.  Es geht um die altbekannte Rassenfrage - weiß gegen schwarz. Jodi Picoult hat dieses Thema nicht mit Samthandschuhen angefasst, sondern geht ganz direkt auf das Thema ein. Sie behält sich trotz des schweren Themas einen Schreibstil bei, der flüssig zu lesen ist. Indem sie den Alltag von Ruth erzählt, die immer hart gekämpft hat und erfolgreich war, die gut in dem ist, was sie tut, die trotzdem demütig und dankbar ist und nur das Beste für ihren Sohn möchte, öffnete sie mir die Augen für die Selbstverständlichkeiten, mit denen Weiße durch die Welt gehen. Denn trotz ihrer harten Arbeit musste Ruth sich gegen Hass und Vorurteile durchsetzen, die seit über 400 Jahren in den Köpfen der Menschen verankert sind. Und das jeden Tag! Turk und Brittany Bauer, die Eltern des kleinen Davis dagegen, sinnen nur auf Rache und brauchen einen Schuldigen, um ihre Wut und Trauer an ihm auslassen zu können. Sie standen schon immer für die weiße Rasse und sehen sich jetzt bestätigt, als eine schwarze Hebamme ihr Kind tötet. Ich konnte ihren Hass auf die ganze Welt förmlich spüren. Kennedy ist die Pflichtverteidigerin von Ruth und versucht alles, um einen Freispruch für ihre Klientin zu erwirken. Doch am Ende kommt alles ganz anders, als sie es erwartet hat. Ich bin begeistert von diesem Charakter, weil sie die Chance ergreift, sich selbst zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Besonders spannend fand ich hier, dass die Autorin immer wieder zwischen den einzelnen Perspektiven gewechselt hat und ich als Leser immer direkt in die Gedankenwelt der einzelnen Figuren eintauchen konnte. Dass es im 21. Jahrhundert immer noch Rassismus gibt überrascht nicht. Doch, dass viel zu wenig dagegen getan wird und viel zu wenig hinterfragt wird in unserer zivilisierten Welt, überrascht doch ein bisschen. Dieses Buch öffnete mir die Augen auch passiven Rassismus zu erkennen, z. B. dass ein Bettler mit weißer Hautfarbe öfter ein bisschen Geld zugeschoben bekommt, während um den schwarzen Bettler vorsichtshalber ein weiter Bogen gemacht wird. Wenn wir alle in unserem Alltag auf kleine Anzeichen achten und uns selbst mal vor Augen führen, warum wir nicht hinterfragen und viele Dinge als selbstverständlich hinnehmen weil wir, die Weißen, immer noch privilegiert sind, können wir unsere Verhalten ändern und die Welt in kleinen Schritten, die für andere aber ganz groß sind, etwas besser machen. Mich hat das Buch sehr nachdenklich gemacht und an manchen Stellen war ich wütend, manchmal sehr traurig, oft demütig bei Stellen, die mich meiner selbst reflektieren ließen und ab und zu bekam ich eine Gänsehaut. Emotional hat mich dieses Buch und dieses Thema sehr gepackt und es hat mir wieder einmal eins verdeutlicht: Rassismus geht uns alle etwas an! Vielen Dank an das Team vom bloggerportal für dieses  Rezensionsexemplar! Zitat Als Christina meine Hand hielt und Ms. Mina die Hand meiner Mutter hielt, gab es einen Moment - einen Herzschlag, einen Atemzug lang -, in dem alle Unterschiede in Ausbildung, Vermögen, und Hautfarbe verpufften wie Luftspiegelungen in der Wüste. Wo wir alle gleich waren und es nur eine Frau gab, die einer anderen half. (Seite 13) Fazit Ein mutiger Roman, der den Leser zur Selbstreflektion anregt und einen passiven Rassismus offen legt, der jeden Tag selbstverständlich zur Kenntnis genommen wird. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Erster Satz: "Das Wunder ereignete sich an der West 74th Street, in dem Haus, in dem Mutter arbeitete." Meine Meinung: Jodi Picoult war mir durch die Buchverfilmung "Beim Leben meiner Schwester" und durch ihre Medienpräsenz bekannt. Gelesen habe ich von ihr bis dato noch kein Buch und war daher neugierig auf ihren Schreibstil und wollte nachvollziehen, warum viele meiner Freunde von der Autorin so begeistert sind. Nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich die Schwärmerei verstehen und teile die neu gefundene Begeisterung. Ruth Jefferson ist Hebamme seit über 20 Jahren im Mercy-West Haven Bezirkskrankenhaus und kümmert sich liebevoll um die Paare und ihren Babys. Als sie bei der Schichtübergabe die Familie Bauer übernimmt und den kleinen Davis versorgen will, wird ihr von den Eltern verboten, sich dem Kind zu nähern. Der einzige Grund dafür ist - Ruth ist eine Afroamerikanerin und die Eltern sind Rechtsextremisten. Ruth gerät während einer Doppelschicht in einen Gewissenskonflikt, als sie bemerkt, dass der kleine Davis Probleme mit der Atmung hat. Darf sie ihm helfen, obwohl sie die Anweisung hat, das Kind nicht anzufassen? Letztendlich verstirbt der Junge und Ruth findet sich auf der Anklagebank wegen Mordes. Der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit beginnt ... Diese Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und die ersten Szenen waren schockierend und Fassungslosigkeit machte sich in mir breit. Mir fehlten die Worte, um auszudrücken, was ich in dem Moment fühlte, als Ruth Jefferson verboten wurde, das Kind weiterhin zu betreuen. Und als Davis anschließend verstarb, seine Eltern die Hebamme dafür verantwortlich machen. Alles was danach passierte, stimmte mich nachdenklich und es fiel mir schwer, das Buch zur Seite zu legen - besonders nachdem der Prozess begonnen hatte. Von da an, saß ich nägelkauend in meinem Sessel und schlotterte vor Angst vor dem bevorstehenden Urteil. Jodi Picoult entführte mich in eine hervorragend recherchierte Story, die nicht lebendiger hätte geschrieben werden können. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurden die Charaktere Ruth, Kennedy und Turk in der Ich-Perspektive geschrieben, und ich erhielt dadurch einen tief schürfenden Einblick der Protagonisten. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und mitfühlen. Ruth verzauberte mich mit ihrer liebevollen Art und ihrer Leidenschaft zu ihrem Beruf als Hebamme. Mit vollem Körpereinsatz und Liebe erzählt sie aus ihrem Alltag und der Vergangenheit, oder beschrieb ihr Leben als Schwarze - was wahrlich nicht ganz einfach war und mir nahegegangen ist. Turk und Brittany sind Rechtsextremisten und berichteten über ihre brutalen Aktionen gegen die Schwarzen, Asiaten und Schwulen, die mich schockierten. Beide sind aufgrund ihrer Vergangenheit auf die rassistische Schiene gerutscht, aus der es schwer zu entkommen war, was keine Entschuldigung für ihr Tun sein soll. Eine erschütternde Tat jagte die Nächste und einige Male hielt ich während des Lesens inne, weil ich es nicht begreifen konnte, wie viel Hass in einem Menschen heranreifen kann, der zu solchen Übeltaten fähig ist. Im Mittelteil des Buches zog es sich kurzzeitig etwas, was aber nicht uninteressant war. Zum Prozessbeginn stieg die Spannung atemberaubend an und erreichte seinen Höhepunkt. Ich dachte, schlimmer kann es nicht mehr werden, doch die Ereignisse überschlugen sich und Jodi Picoult schaffte einen grandiosen Abschluss, denn ich so nicht erwartet hätte. Dieses Buch wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und ich danke Jodi Picoult für diese Story, die mir den Atem geraubt hat, mich zu Tränen berührte und mir zahlreiche Denkanstöße bescherte. "Kleine große Schritte" wird übrigens verfilmt mit den Schauspielern Julia Roberts und Viola Davis. Ich möchte noch betonen, dass der Ausdruck "Schwarze" Teil des Buches ist und ich deshalb diesen Wortlaut verwendet habe. Für mich gibt es keine Unterschiede, ob ein Mensch nun hell, dunkel, gelb oder mischfarbig ist. Für mich ist jeder Mensch besonders und einzigartig, egal welche Hautfarbe oder Herkunft er hat. Fazit: "Kleine große Schritte" von Jodi Picoult erzählt über Rassendiskriminierung, Gerechtigkeit und über Veränderungen. Eine bewegende und spannende Geschichte über ein aktuelles Thema, was mich fassungslos aber auch nachdenklich stimmte. ~ berührend ~ fesselnde und authentische Story ~ hervorragend recherchiert ~ Eine absolute Leseempfehlung!

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Jodi Picoult war mir durch die Buchverfilmung "Beim Leben meiner Schwester" und durch ihre Medienpräsenz bekannt. Gelesen habe ich von ihr bis dato noch kein Buch und war daher neugierig auf ihren Schreibstil und wollte nachvollziehen, warum viele meiner Freunde von der Autorin so begeistert sind. Nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich die Schwärmerei verstehen und teile die neu gefundene Begeisterung. Ruth Jefferson ist Hebamme seit über 20 Jahren im Mercy-West Haven Bezirkskrankenhaus und kümmert sich liebevoll um die Paare und ihren Babys. Als sie bei der Schichtübergabe die Familie Bauer übernimmt und den kleinen Davis versorgen will, wird ihr von den Eltern verboten, sich dem Kind zu nähern. Der einzige Grund dafür ist - Ruth ist eine Afroamerikanerin und die Eltern sind Rechtsextremisten. Ruth gerät während einer Doppelschicht in einen Gewissenskonflikt, als sie bemerkt, dass der kleine Davis Probleme mit der Atmung hat. Darf sie ihm helfen, obwohl sie die Anweisung hat, das Kind nicht anzufassen? Letztendlich verstirbt der Junge und Ruth findet sich auf der Anklagebank wegen Mordes. Der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit beginnt ... Diese Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und die ersten Szenen waren schockierend und Fassungslosigkeit machte sich in mir breit. Mir fehlten die Worte, um auszudrücken, was ich in dem Moment fühlte, als Ruth Jefferson verboten wurde, das Kind weiterhin zu betreuen. Und als Davis anschließend verstarb, seine Eltern die Hebamme dafür verantwortlich machen. Alles was danach passierte, stimmte mich nachdenklich und es fiel mir schwer, das Buch zur Seite zu legen - besonders nachdem der Prozess begonnen hatte. Von da an, saß ich nägelkauend in meinem Sessel und schlotterte vor Angst vor dem bevorstehenden Urteil. Jodi Picoult entführte mich in eine hervorragend recherchierte Story, die nicht lebendiger hätte geschrieben werden können. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurden die Charaktere Ruth, Kennedy und Turk in der Ich-Perspektive geschrieben, und ich erhielt dadurch einen tief schürfenden Einblick der Protagonisten. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und mitfühlen. Ruth verzauberte mich mit ihrer liebevollen Art und ihrer Leidenschaft zu ihrem Beruf als Hebamme. Mit vollem Körpereinsatz und Liebe erzählt sie aus ihrem Alltag und der Vergangenheit, oder beschrieb ihr Leben als Schwarze - was wahrlich nicht ganz einfach war und mir nahegegangen ist. Turk und Brittany sind Rechtsextremisten und berichteten über ihre brutalen Aktionen gegen die Schwarzen, Asiaten und Schwulen, die mich schockierten. Beide sind aufgrund ihrer Vergangenheit auf die rassistische Schiene gerutscht, aus der es schwer zu entkommen war, was keine Entschuldigung für ihr Tun sein soll. Eine erschütternde Tat jagte die Nächste und einige Male hielt ich während des Lesens inne, weil ich es nicht begreifen konnte, wie viel Hass in einem Menschen heranreifen kann, der zu solchen Übeltaten fähig ist. Im Mittelteil des Buches zog es sich kurzzeitig etwas, was aber nicht uninteressant war. Zum Prozessbeginn stieg die Spannung atemberaubend an und erreichte seinen Höhepunkt. Ich dachte, schlimmer kann es nicht mehr werden, doch die Ereignisse überschlugen sich und Jodi Picoult schaffte einen grandiosen Abschluss, denn ich so nicht erwartet hätte. Dieses Buch wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und ich danke Jodi Picoult für diese Story, die mir den Atem geraubt hat, mich zu Tränen berührte und mir zahlreiche Denkanstöße bescherte. "Kleine große Schritte" wird übrigens verfilmt mit den Schauspielern Julia Roberts und Viola Davis. Fazit: "Kleine große Schritte" von Jodi Picoult erzählt über Rassendiskriminierung, Gerechtigkeit und über Veränderungen. Eine bewegende und spannende Geschichte über ein aktuelles Thema, was mich fassungslos aber auch nachdenklich stimmte. ~ berührend ~ fesselnde und authentische Story ~ hervorragend recherchiert ~ Eine absolute Leseempfehlung!

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Das Buch habe ich vom Bloggerportal zurVerfügung gestellt bekommen und war super fröhlich, dass ich es bekommen habe. Leider lag es jetzt hier schon eine gefühlte Ewigkeit rum und ich habe erst neulich dazu gegriffen. Wofür ich mir dann echt in den Arsch gebissen habe. Zum Buch Ruth Jefferson ist Afroamerikanerin und seit 20 Jahren Säuglingsschwester im Mercy-West Haven Hospital in Connecticut, aber es passiert ihr zum ersten Mal , dass der Vater eines Neugeborenen ihr den Umgang mit diesem Kind verbietet aufgrund ihrer Hautfarbe. Als dieses Kind dann nach einem eigentlichen simplen Eingriff stirbt und Ruth die Wiederbelebung vornimmt, wird sie anschließend von dem Vater vor Gericht gebracht. Die Anklage lautet auf vorsätzlichen Mord. Meine Meinung Es ist schon sehr auffallend, dass in letzter Zeit viele Bücher auf dem Büchermarkt auftauchen , die das Thema Rassismus behandeln, amerikanische Autoren, aber auch Autoren anderer Ländern rütteln auf mit diesem Thema. Mag es daran liegen , dass wir einen Herrn Trump in Amerika an der Regierung haben und viele Rechtspopulisten auch hier in Europa? Umso wichtiger ist es, dass Rassismus zum Thema gemacht wird und dies auch in der Belletristik, denn diese Bücher lesen viele Menschen eher als ein Sachbuch. Auch Jodi Picoult hat sich dieses Themas in ihrem neuen Buch angenommen und herausgekommen ist ein einfühlsames und sehr nachdenklich machendes Buch. Obwohl das Buch recht dick ist, sind die Seiten für mich nur so verflogen. Gerade während des eigentlich Gerichtsprozesses konnte ich es nicht mehr weglegen und musste eine halbe Nacht durchlesen. Die Spannung, mit der dieses Buch geschrieben ist, schaffen nur wenige Autorin so zu vermitteln und ich kann das Buch sowohl als Roman, als auch als wichtiges Zeugnis unserer Gesellschaft absolut weiterempfehlen. Eine Verfilmung ist mit Viola Davis und Julia Roberts geplant - bis dahin sollte man das Buch unbedingt gelesen haben. Fazit Rassismus geht uns alle an und Jodi Picoult schafft es mit diesem Buch, dies allzu gut zu verdeutlichen. Zudem wird große Spannung aufgebaut und man beginnt sich und deine Haltung immer wieder zu hinterfragen. ★ ★ ★ ★ Sterne von 5 möglichen Sternen Zum Autor Jodi Picoult, geboren 1966 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Seit 1992 schrieb sie mehr als zwanzig Romane, von denen viele Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste waren. Die Autorin versteht es meisterhaft, über ernste Themen unterhaltend zu schreiben. Sie wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, wie etwa 2003 mit dem renommierten New England Book Award. Picoult lebt mit ihrem Mann in Hanover, New Hampshire. ©amazon.com Klappentext Ruth Jefferson ist eine äußerst erfahrene Säuglingsschwester. Doch als sie ein Neugeborenes versorgen will, wird ihr das von der Klinikleitung untersagt. Die Eltern wollen nicht, dass eine Afroamerikanerin ihren Sohn berührt. Als sie eines Tages allein auf der Station ist und das Kind eine schwere Krise erleidet, gerät Ruth in ein moralisches Dilemma: Darf sie sich der Anweisung widersetzen und dem Jungen helfen? Als sie sich dazu entschließt, ihrem Gewissen zu folgen, kommt jede Hilfe zu spät. Und Ruth wird angeklagt, schuld an seinem Tod zu sein. Es folgt ein nervenaufreibendes Verfahren, das vor allem eines offenbart: den unterschwelligen, alltäglichen Rassismus, der in unserer ach so aufgeklärten westlichen Welt noch lange nicht überwunden ist …

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Inhalt: Ruth Jefferson ist eine äußerst erfahrene Säuglingsschwester. Doch als sie ein Neugeborenes versorgen will, wird ihr das von der Klinikleitung untersagt. Die Eltern wollen nicht, dass eine Afroamerikanerin ihren Sohn berührt. Als sie eines Tages allein auf der Station ist und das Kind eine schwere Krise erleidet, gerät Ruth in ein moralisches Dilemma: Darf sie sich der Anweisung widersetzen und dem Jungen helfen? Als sie sich dazu entschließt, ihrem Gewissen zu folgen, kommt jede Hilfe zu spät. Und Ruth wird angeklagt, schuld an seinem Tod zu sein. Es folgt ein nervenaufreibendes Verfahren, das vor allem eines offenbart: den unterschwelligen, alltäglichen Rassismus, der in unserer ach so aufgeklärten westlichen Welt noch lange nicht überwunden ist … Meinung: Jodi Picoult hat mit ihrem Buch ein wichtiges Thema auf gegriffen. Rassismus ist ein wichtiges und aktuelles Thema, sowohl in Amerika als auch in anderen Ländern der Welt. Es ist globales Problem, was ich in unserem Zeitalter einfach nur traurig und schade finde.  Das Cover gefällt mir. Es wirkt so ruhig und auch die Farben passen perfekt zusammen. Mich stört es nur, dass der Autorenname größer als der Titel des Romans ist.  Schon ganz am Anfang des Romanes war die Spannung sehr hoch und emotional. Diese beiden Gefühle haben den ganzen Roman mutbegleitet.  Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle und ich habe sehr mit Ruth mitgelitten. Im Allgemeinen war Ruth eine tolle Protagonistin, die mir direkt sympathisch war. Ihr Schicksal und ihr Gerichtsprozess steht für ganz viele andere, reale Schicksale, die es heute leider immer noch gibt.  Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Aber die Thematik ist das wichtigste an dem Roman.  Alles in allem ist dieser Roman von Jodi Picoult ein toller lesenswerter Roman, der sich mich einem Thema beschäftigt, welches aktueller den je ist.

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Was habe ich mich auf diesen Roman gefreut! Endlich ein neues Buch von Jodi Picoult, einer Autorin, die es immer wieder schafft, mich mit ihren Geschichten in den Bann zu reißen, die mich dazu bringt, schlaflose Nächte zu haben, die mich immer wieder überrascht. Nun also "Kleine große Schritte". Am Anfang war ich - wie immer - gebannt. Die Spannung hatte mich gepackt. Doch als ich noch nicht einmal die Hälfte erreicht habe, fing ich nach und nach an quer zu lesen. Das Thema des Buches ist Rassismus in Amerika. Schwarze und Weiße. Ein unheimlich wichtiges Thema, aktuell wie nie, nicht nur in Amerika! Die Säuglingsschwester Ruth bekommt die Anweisung, das neu geborene weiße Baby nicht zu berühren. Als das Baby aufhört zu atmen, gerät Ruth in einen Gewissenskonflikt. Soll sie sich der Anweisung widersetzen und dem Kind helfen oder nicht? Sie hilft, doch es ist bereits zu spät. Ruth wird angeklagt. Die Personen blieben mir jedoch fremd. Von Jodi Picoult bin ich es eigentlich gewöhnt, dass sie mit meinen Gefühlen spielt, dass ich einmal mit der einen, ein paar Seiten weiter mit der anderen Person fühle. Das fehlte mir hier gänzlich. Wie so oft in ihren Romanen, nimmt ein Großteil der Geschichte ein Gerichtsprozess ein. Hier ist dieser Teil eindeutig zu lang geraten. Die Spannung verflog. Fazit: Ein sehr, sehr wichtiges Thema, für mich nicht ganz so ideal umgesetzt. Ich habe viele Bücher der Autorin gelesen und die älteren Romane empfinde ich immer noch als die besten. Anhand der unzähligen Rezensionen auf diversen Portalen sieht man aber, dass das Buch unzählige Anhänger hat. Es ist halt nicht meine Geschichte.

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Eine emotional aufwühlende Geschichte

Von: paperlove

17.07.2018

Ich habe die Geschichte völlig unvoreingenommen begonnen - ja ich habe sogar vorher nicht mal die Inhaltsangabe gelesen. Das Einzige, das mir vor dem Lesen bekannt war, war der Umstand, dass das Buch auf Goodreads überdurchschnittlich gute Bewertungen hat. Das war für mich Grund genug herausfinden zu wollen, woran das lag. Und eines kann ich schon mal vorneweg verraten: Ich teile die vielen begeisterten Stimmen zum Buch und war positiv überrascht, wie nachdenklich mich das Buch immer wieder gestimmt hat. Bei dem Cover hätte ich eher mit einer seichten Chick-Lit Lektüre gerechnet, aber tatsächlich gelesen habe ich eine tiefgreifende, emotionale Story, die sich mit vielen Facetten von Rassismus befasst. Zu Beginn lernen wir die afroamerikanische Hebamme Ruth bei ihrer Arbeit im Krankenhaus kennen. Seit Jahren hilft sie hier tagtäglich gebärenden Frauen ihre Kinder in Empfang zu nehmen. Sie arbeitet seit Jahren in ihrem Beruf und ist sehr erfahren in dem, was sie tut. Doch das soll keine Rolle spielen, als sie eines Tages mit Turk und Brit Bauer - einem rechtsextremen Ehepaar - konfrontiert wird, die ihr jeglichen Kontakt mit ihrem neugeborenen Sohn Davis untersagen. Sie wollen nicht, dass ihr Neugeborenes von einer afroamerikanischen Hebamme untersucht oder behandelt wird, denn das würde ihrer Ideologie widersprechen. Und sie machen keinen Hehl daraus, dies auch genauso zu kommunizieren. Ihrem Wunsch wird nachgekommen, was den Bauers letztendlich zum Verhängnis wird. Davis gerät einige Zeit später in eine Notsituation und da es Ruth untersagt ist, das Neugeborene überhaupt anzufassen, zögert sie, als es um die notwendigen Wiederbelebungsmassnahmen geht. Obwohl kurze Zeit später weitere Leute aus dem Behandlungsteam eintreffen und Ruth eindeutige Anweisungen geben, das Kind durch eine Herzdruckmassage wiederzubeleben, kommt die Hilfe zu spät und Davis stirbt. Für das Ehepaar Bauer ist klar: Ruth hat Schuld am Tod des Kindes. Und sie setzen alles daran, um dies auch vor Gericht zu beweisen. In den darauffolgenden Monaten erwartet Ruth einen nervenaufreibenden Gerichtsprozess. Unterstützt wird sie dabei von der Pflichtverteidigerin Kennedy, die ein besonderes Interesse an dem Fall entwickelt. Was anfänglich eine professionelle Arbeitsbeziehung ist, entwickelt sich mit der Zeit mehr und mehr zu einer tiefergehenden Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Kennedy will den Fall strikt von rassistischen Hintergründen trennen, denn sie ist überzeugt davon, dass dies zum Nachteil von Ruth ausgelegt werden kann und sie den Fall so verlieren würden. Doch nach und nach muss sie feststellen, dass Rassismus sich nicht nur in einer einzigen, aktiven Form (wie bei Turk und Brit Bauer) äussert, sondern ganz viele Facetten haben kann und sich nicht einfach so von Ruths Geschichte abtrennen lässt. Sie muss sich eingestehen, dass Ruth nicht nur bei ihrem Aufeinandertreffen mit den Bauers, sondern in tagtäglichen Situationen mit Vorurteilen und Ablehnung konfrontiert ist, selbst wenn dies manchmal nur unterschwellig wahrnehmbar ist. Immer wieder beginnt sie ihre eigenen Einstellungen zu überdenken und sieht den Fall bis zum Schluss in einem ganz anderen Licht. Die neugewonnene Freundschaft verhilft ihr so zu einer neuen Perspektive zu gelangen, von der sie bisher gar nicht angenommen hatte, dass sie bei ihr verborgen war. Zuletzt überschlagen sich die Ereignisse und im Fall von Ruth wird ein überraschendes Urteil gefällt, mit dem sie – und auch ich als Leser – wahrscheinlich nicht gerechnet hätte. Den Verlauf der Geschichte fand ich sehr gut und nachvollziehbar aufgebaut. Ich habe mit Ruth emotional mitgelitten und sehr viel Mitgefühl für sie entwickelt. Während sich die Geschichte sehr gemächlich entwickelt, war mir das Ende dann im Vergleich etwas zu schnell abgehandelt. Bevor man weiss was passiert, ist das Urteil plötzlich gefällt und man wird gleichzeitig noch mit Enthüllungen aus dem Leben der Bauers überhäuft, die für mich etwas zu viel des Guten waren und auch ein wenig unglaubwürdig wirkten. Für mich hätte die Geschichte auch ohne diese Entwicklungen in den letzten Kapiteln funktioniert und es wirkte für meinen Geschmack teilweise etwas zu konstruiert, was sich die Autorin da noch alles ausgedacht hat, was die Schicksale von Britt und Turk Bauer angeht. Deshalb würde ich dem Buch letztendlich „nur“ 4.5 Sterne vergeben. Fazit: Eine eher ruhige und trotzdem emotional aufwühlende Geschichte über eine afroamerikanische Frau, deren Geschichte sinnbildlich für ganz viele Schicksale aus den USA steht, die tagtäglich mit Rassismus konfrontiert sind. Mich konnte Ruths Geschichte von Anfang an packen und ich habe bis zuletzt emotional mitgelitten. Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Lektüre.

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