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Rezensionen zu
Old School

John Niven

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“Old School” ist das neueste Werk von John Niven – dem Autor von den Bestsellern “Gott bewahre” und “Kill your friends”. Für mich ist es der erste Roman des Autors – aber sicherlich nicht der letzte. Julie ist gerade sechzig Jahre alt geworden und führt nach einigen großen Rückschlägen in der Vergangenheit ein sehr bescheidenes Leben, ihren Lebensunterhalt verdient sie gerade so als Aushilfe in einem Pflegeheim. Ihre beste Freundin Susan lebt dafür seit dreißig Jahren ein gutes Leben, arbeitet nicht, unterstützt lediglich ihren Mann Barry, der im Finanzwesen tätig ist. Doch eines Tages wird Barry tot aufgefunden und es offenbart sich, dass er die letzten Jahre über ein sehr skurriles Doppelleben geführt hat – und Susan jetzt hoch verschuldet ist. Als die Bank ihr dann auch noch ihr Zuhause wegnehmen will, machen Susan und Julie Nägel mit Köpfen – und wollen eine Bank ausrauben. Eine Geschichte mit älteren Charakteren zu besetzen ist sicherlich nichts Neues, doch gerade da mir andere, ähnliche Bücher weniger gefallen haben, hat mich “Old School” wirklich äußerst positiv überrascht. Besonders gefallen hat mir nämlich die Verschiedenheit der Charaktere. Da haben wir Susan, die bisher ein sehr ruhiges, gemütliches Leben geführt hat und sich nach dem recht großen Schicksalsschlag doch schnell erholt. Julie hatte früher ein illustres Leben, tolle Männer, viel Geld, viele Reisen. Jetzt ist sie sechzig Jahre alt geworden und hat nichts mehr. Ethel wohnt im Pflegeheim, in dem Julie arbeitet und ist so ziemlich die lustigste Person, die man sich vorstellen kann – sie sitzt im Rollstuhl, eher aus Gemütlichkeit, als aus Notwendigkeit, und nimmt absolut kein Blatt vor den Mund. Jill dagegen ist sehr konservativ, benötigt aber dringend Geld, damit ihr kranker Enkel operiert werden kann. Eine sehr bunt gemischte Truppe also, die sich in “Old School” zusammen schließt. Während die Truppe um Susan auf der Flucht ist, bekommt man als Leser auch Einblick in die Verfolgungsjagd der Polizei – und die ist auch eine Sache für sich, denn die beiden zuständigen Detectives finden es gar nicht so klasse, dass ihnen eine Gruppe älterer Frauen einfach so immer wieder entwischt. Oder dass es überhaupt so weit kommen konnte, dass sie den Bankraub erfolgreich durchführen konnten. Diese Einblicke wechseln sich immer wieder mit der “normalen” Handlung ab und sorgen ungemein für Abwechslung – auch wenn diese eigentlich gar nicht mal so nötig wäre. Trotzdem ist die gesamte Handlung dadurch sehr ereignisreich und lässt sich gerade durch die recht kurzen Kapitel in Windeseile durchlesen. “Old School” ist eine wirklich ungemein unterhaltsame Krimi-Komödie. Niven hat so unterschiedliche Charaktere auf eine tolle Art und Weise zusammen geführt und sorgt dabei noch mit diversen Krimi-Elementen und Plottwists für Spannung und Abwechslung. Für mich definitiv eine sehr gelungene Entdeckung und ganz sicherlich nicht der letzte Niven-Roman. Von mir gibt es deswegen eine klare Leseempfehlung!

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Nach vierzig, scheinbar glücklichen aber in jedem Fall recht ereignislosen, Ehejahren fällt Susan aus allen Wolken: beim Tod ihres Ehemannes Barry kommt heraus, dass dieser ein seltsames Doppelleben führte und die Familie außerdem mit großen finanziellen Belastungen zurücklässt. In ihrer Not beschließt Susan, gemeinsam mit ihrer Freundin Julie und einem wilden Trupp rüstiger Freunde, selbst tätig zu werden. Gemeinsam möchten sie eine Bank überfallen und mit dem erbeuteten Geld all ihre Schwierigkeiten los werden. Es kommt mir vor wie ein seltsamer Trend, dass bestimmte Handlungen und Themen, wenn sie mit älteren Menschen als Protagonisten besetzt werden, plötzlich humorvoll erscheinen. Wir hätten wohl keinen Bestseller gehabt „Der 30jährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“. In „Grasgeflüster“ ist es die nette alte Dame, die als Drogendealerin plötzlich cool ist und auch hier, bei „Old School“ liegt ein Großteil des Charmes in den Protagonisten. Das macht wohl der schöne Kontrast zwischen dem gebrechlichen und scheinbar per se netten Image alter Menschen und rasanten Handlungen voll Abenteuer und vielleicht sogar Verbrechen. Wie seltsam dieser Trend auch sein mag, bei „Old School“ geht genau diese Mischung wieder auf. Susan und ihre chaotische Verbrecherbande muss man einfach ins Herz schließen. Manchmal sind sie ein wenig überzeichnet, aber doch facettenreich und einfach herrlich kauzig. In der bunt gemischten Truppe gibt es außerdem wenig Zusammenhang zwischen Alter und … ja, Wildheit! Entgegen aller Klischees ist Ethel die 95jährige Rollstuhlbraut nämlich viel zäher als Jill, die Mitfünfzigerin mit Nonnencharme. Auch stilistisch hat mir „Old School“ gut gefallen: es ist eine rasant geschriebene, schnörkellose Geschichte mit einer Menge Humor. Offene Späße der Protagonisten finden sich genauso wie irre Situationskomik, die recht klar beschrieben einfach genau meinen Geschmack getroffen hat. Da die Geschichte außerdem nahezu ohne Füller oder echte Atempausen verfasst ist, habe ich das Buch kaum aus der Hand legen können. Unterm Strich ganz klar 5 von 5 Sternen für diese charmante, rasante Komödie die zwischendurch auch mal leise Töne anschlägt und deren Charaktere mir noch lange im Kopf bleiben werden!

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„Die Alten schlagen zurück“ Nach dem Tod von Susanns Mann ist Susann für dessen Schulden verantwortlich. Um nicht aus ihrem Haus geworfen zu werden, ersinnt sie einen Plan: zusammen mit Julie, die arbeitslos ist, Jill, deren kranken Enkel nur eine teure Operation retten kann und Ethel, die Langeweile im Altersheim hat, will sie eine Bank überfallen. Sie suchen Hilfe bei einem „Spezialisten“. Nur hat der auch schon über 90 Jahre auf dem Buckel und vergisst mal eben, das Fluchtfahrzeug vorzufahren. Kurzerhand wird ein Auto gestohlen und die 4 Frauen sind nun auf der Flucht vor der Polizei. Herrlich kurios! Ein Bankräuberquartett mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren. Was habe ich gelacht, als Ethel mit ihrem Rollstuhl zum Banküberfall fährt. Oder das modernste Abführmittel aller Zeiten, bei dem der Polizeibeamte aber ganz schlecht wegkommt. Natürlich ist das Buch nicht ernst zu nehmen, auch wenn Niven es mit einem kleinen Augenzwinkern erzählt. Altersarmut – nicht nur hierzulande ein Thema. Und da die Frauen da alle mehr oder weniger unschuldig hineinschlittern hat man auch Mitleid mit ihnen und wünscht ihnen ein Entkommen. Auch wenn die Polizei ihnen immer dicht auf den Fersen ist und es am Ende dann recht eng hergeht. Skurriler Humor, ein bisschen Gewalt und viel (schwarzer) Humor zeichnen diesen neuen Roman von Niven aus. Seine flüssige Schreibweise und die kurzen Kapitel, dazu die charmanten, liebenswerten Personen, das macht dieses Leseabenteuer zu einem ganz besonderen Genuss. Natürlich ist alles ziemlich übertrieben und unglaubwürdig, aber hey, wen störts, wenn das Lesen Spaß macht! Ich mag nicht viele englische Autoren, aber Niven ist ein MUSS!

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