Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Weil ich ein Dicker bin

Bertram Eisenhauer

(1)
(2)
(0)
(0)
(0)
€ 15,99 [D] inkl. MwSt. | € 15,99 [A] | CHF 23,00* (* empf. VK-Preis)

70 % der deutschen Männer laut WHO zu dick

Von: Schönheitssinn aus Hannover

07.12.2019

Der Autor ist kein Elefant, wie der Buchumschlag suggeriert, sondern ein Mensch, noch dazu ein sehr attraktiver. Er will das aber gar nicht sein, denn er geht von vornherein davon aus, dass eine Frau ihn verachtet, weil er Schwierigkeiten hat. In seiner Phantasie kann es deshalb auch nur einen one-night-stand geben. Aber jeder Mensch, der die Lebensmitte erreicht, hat mindestens ein gewaltiges Thema, das die Frage stellt, ob er oder sie so weiterleben will wie bisher. Das Buch lässt den Leser aufgewühlt zurück: wie soll eine Frau mit ihrer Liebe zu dem Autor durchdringen, wenn er sich selbst überhaupt nicht liebt ?

Lesen Sie weiter

Das Buch in drei Worten? Emotional, erleuchtend, eindrücklich. Das Cover/Die Gestaltung? Das Cover im Allgemeinen ist sehr hell und freundlich gestaltet. Zu sehen ist ein Elefant, der auf einer Bank sitzt und den Horizont betrachtet. Neben Fernweh überkommt mich beim Anblick des Buchs eine gewisse Melancholie, die ich vor allem nach der Lektüre des Buchs besser zuordnen kann. Die Gestaltung ist sachlich und klar, ohne überflüssigen Schnickschnack oder Verzierungen. Der Inhalt? Bertram Eisenhauer berichtet in „Weil ich ein Dicker bin“ über sein Leben als Übergewichtiger. Jedem dürften die Gedanken bekannt sein, wenn man ein wenig zugenommen hat, die Lieblingshose nicht mehr passt oder man sich in der Umkleidekabine in ein Teil zu zwängen versucht, das eigentlich die richtige Konfektionsgröße haben sollte, Bertram Eisenhauer kennt diese Probleme in einem stärkeren und viel frustrierendem Ausmaße. Er nimmt den Leser mit auf eine 52 Wochen andauernde Reise durch sein Leben, seine Diätversuche, seine Beziehungen und seinen aktuellen, begleiteten Abnehmversuch. Dabei schildert er mit einer gewissen Selbstironie, viel Charme und Charisma von den Dingen, die ihn zu einem Dicken gemacht haben. Es hat mich tief bewegt, wie ehrlich Bertram Eisenhauer mit seinen Lesern ist. Ich hatte das Gefühl, dass er stellenweise ausblendet, dass das von ihm Geschriebene veröffentlich wird. Es hat den Charakter eines sehr intimen Tagebuchs, das man zum Lesen in die Hand gedrückt bekommt. Er durchleuchtet sich, seine Vergangenheit und seine Gewohnheiten sehr genau, zeigt dabei aber vor allem das Schicksal der Übergewichtigen. Wie es ist, sich nicht mehr alleine richtig anziehen zu können. Wie sehr die abschätzigen Blicke, die einem „pummeligen“ Menschen schon zusetzen, verletzen und nachwirken, teilweise noch Wochenspäter dein Selbstwertgefühl zerstören, sofern davon noch die Rede sein kann, und dich noch tiefer in deine Spirale treiben. Er spricht auch von der Verzweiflung der Verwandten, die mit einem an Übergewicht leidenden Menschen zusammenleben, ihre Hilfs- und Ausweglosigkeit, ohne dabei mitleidheischend zu sein. Er spricht offen und ehrlich über die Folgen und Konsequenzen des Übergewichts und darüber, welchen Anteil die Gesellschaft daran hat. Ich möchte euch nichts vorweg nehmen, ihr sollt den Inhalt selbst erschließen. Mich jedenfalls hat der Inhalt, seine Lebensgeschichte in Abschnitten, sehr berührt und bewegt. Der Schreibstil? Man merkt es Bertram Eisenhauer deutlich an, dass er Redakteur in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist. Sein Schreibstil ist flüssig, sachlich und dennoch packend. Er schreibt humorvoll und emotional, ohne dem Leser ein bestimmtes Gefühl aufzupfropfen. Er lockert einige der Stellen, die mir besonders an die Nieren gingen, gekonnt auf und schafft es, eine Bandbreite von Eindrücken, Gedanken und Gefühlen widerzugeben. Empfehlung? „Weil ich ein Dicker bin“ hatte mich von seiner Thematik direkt angesprochen. Bertram Eisenhauer erzählt offen und ehrlich von seinem Erlebnisse, genauer von seinem Leben und eröffnet einem als Leser einen anderen Blickwinkel. Das Thema Gewicht ist für kaum jemanden ein angenehmes Thema, erst recht nicht, wenn es als krankhaft oder abnormal gewertet wird. Wenn es aber wirklich gesundheitsgefährdende Ausmaße annimmt, wird er wahrhaft ernst. Und aus dieser Perspektive wirft Bertram Eisenhauer seine Lebensgeschichte und Eindrücke in die Waagschale. Er hat es bei mir geschafft, ein neues Bewusstsein bezüglich der Thematik Gewicht/Übergewicht zu erlangen. Ich danke dem C. Bertelsmann Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von „Weil ich ein Dicker bin“.

Lesen Sie weiter

Die Geschichte, welche Bertram Eisenhauer hier zu Papier gebracht hat, hat mich doch überrascht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass so absolut offen und ehrlich und vor allem auch humorvoll berichtet wird. Es ist Bertrams ganz persönliche Geschichte über seinen Kampf, nicht mehr ein Dicker zu sein. Schon als Kind und später als Jugendlicher hatte er mit den Kilos zu kämpfen. Essen tröstet, Essen belohnt und Essen macht glücklich. Wen wundert es da, dass er auch als Erwachsener adipös ist? Es ist ein Teufelskreis, in welchem Dicke sich bewegen. Man ist einsam und tröstet sich mit Essen. Man wird noch einsamer, da man als dicker Mensch meist auch wenig soziale Kontakte hat. Um den Frust zu bekämpfen isst man natürlich wieder. Das so angehäufte Gewicht macht einem den Alltag schwer. Schon morgens nach dem Aufstehen, bevor der erste Socken übergestreift ist, schwitzt man. Nach dem Duschen kann man eigentlich gleich wieder duschen, da man schon vom Abtrocknen wieder schwitzt. Wen wundert es da, dass in den Kabinen der speziellen Kleidungsgeschäfte noch eine Box mit Tüchern steht? Trotzdem ist Bertram bereit, sich erneut auf den steinigen Weg des Abnehmens zu begeben und nimmt an einem Abnehmprogramm teil. In den ersten Wochen gibt es nur Flüssignahrung aus Beuteln, später wird eine Mahlzeit eingesetzt und es wird mit roten, grünen und gelben Punkten gerechnet. Schwierig wird es dann, wenn man das erlernte umsetzen muss und normal essen soll. In „Weil ich ein Dicker bin“ beschreibt Bertram auf sehr offene Art und Weise, wie schwierig es ist, wenn man ein gestörtes Essverhalten hat, dieses zu normalisieren. Essen muss man, die Frage ist nur was. Er beschönigt auch nichts, mit welchen Problemen und Unannehmlichkeiten dicke Menschen zu kämpfen haben. Auch das Verhalten der Gesellschaft dicken Menschen gegenüber wird beleuchtet und dies ist nicht schön. Da könnten wir uns vielleicht mal an der eigenen Nase packen! Mein Fazit Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist Klasse was mich aber auch nicht verwundert, da der Autor bei der FAZ arbeitet. Es gibt dem Leser Denkanstösse und räumt auch mit falschen Urteilen auf. Ich glaube es ist eines der schwierigsten Dinge, sich nach einer bekämpften Essstörung soweit im Griff zu haben, dass die Essstörung nicht dich wieder im Griff hat!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.