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Rezensionen zu
Nebelkind

Emelie Schepp

Jana Berzelius (1)

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# von außen # # Cover # Das Cover hat mich direkt überzeugt. Es begegnete mir auf Facebook und ich musste einen zweiten Blick darauf werfen. Bei Thrillern mag ich besonders Cover die atmosphärisch sind und nicht zu viel über den Inhalt verraten. Das Cover verspricht einen schönen Thriller für die kommenden Herbst- & Wintertage... # Klappentext # ER wurde gezeichnet. ER tötet. ER ist neun Jahre alt. Die Staatsanwältin Jana Berzelius wird bei einem spektakulären Fall hinzugezogen: Ein Mann wurde erschossen – die Hinweise verdichten sich, dass die Tat von einem Kind begangen wurde. Dann taucht die Leiche eines Jungen an der schwedischen Küste auf. Seine Fingerabdrücke passen zu jenen des Tatorts, doch warum sollte ein Kind einen Mord begehen? Während die Ermittler im Dunkeln tappen, ermittelt Jana auf eigene Faust. Denn der Junge, der das Wort »Thanatos« als Narbe im Genick trägt, hat ein Geheimnis, das nur Jana kennt: Auch ihr Genick ziert der Name einer Todesgottheit, und nun setzt sie alles daran, herauszufinden, warum. # von innen # # erster Satz # „Notrufzentrale 112. Wie kann ich Ihnen helfen?“ # Inhalt # Der Leiter des Amtes für Migration, Hans Juhlén, wurde von seiner Ehefrau im eigenen Haus tot aufgefunden. Der Tatort gibt kaum Spuren her, die bei der Ermittlung helfen könnten, außer: die Fingerabdrücke eines Kindes. Das Paar war jedoch kinderlos und hatte auch sonst keinen Kontakt zu Kindern. Ein höchst unwahrscheinliches Szenario kristallisiert sich in den Köpfen der Ermittler: kann ein Kind wirklich ein grausamer Killer sein? Die Ermittler Henrik Levin und Maria Bolande sowie die Staatsanwältin Jana Berzelius tappen im Dunkeln. Als dann an einem Morgen die Leiche eines 8-jährigen Jungen am Strand gefunden wird, möchte zunächst niemand an eine Verbindung denken. Doch passen sowohl die Fingerabdrücke als auch die Tatwaffe, die bei der Leiche gefunden wurden, zum Mord an Hans Juhlén. Bei der Obduktion des Jungen wird eine seltsame Kennzeichnung gefunden. In den Nacken des Kindes ist ein Name eingeritzt: Thanatos. In diesem Moment wir der Fall für die Staatsanwältin Berzelius etwas ganz persönliches; denn diese Kennzeichnung ist ihr nicht unbekannt: Sie trägt sie selbst seit vielen Jahren versteckt in ihrem Nacken. # Zitat # Es gab ihr einen befriedigenden Kick, es war wie ein kompliziertes Spiel, mit dem Unterschied, dass es um sie selbst ging. # mein Eindruck # Dieser Thriller läutet bei mir die übliche Herbst-Winter-Thriller-Zeit ein und er machte mir den Einstieg leicht. „Nebelkind“ greift das brisante und brandaktuelle Thema „Flüchtlinge“ auf. Es bleibt nicht nur bei der Ermittlung des Mordes an Juhlén, sondern entführt den Leser auch immer wieder in die Seele eines kleinen Mädchens, welches mit ihren Eltern aus der alten Heimat vor Krieg und Leid flüchtete. Doch schon am Hafen endet die gemeinsame Reise für die kleine Familie. Nur das Mädchen kommt lebend aus dem Container. Eine Geschichte, die mir nicht selten Gänsehaut bereitete, besonders im Hinblick auf die Schreckensmeldungen der letzten Wochen. Der Wechsel der zwei Handlungen ließ mich zwischenzeitlich durch atmen, machte jedoch neugierig und regte zu Spekulationen an. Wie genau passen diese zwei Welten zusammen und wie konnte es zu dem Mord kommen? Doch viele Wendungen und neuste Erkenntnisse brachten immer wieder frischen Wind in die Geschichte und trieben die Spannung voran. Zum Ende hin bleibt einem kaum noch Zeit zum Umblättern und Luft holen. Der Thriller konnte mich absolut überzeugen und es gibt eine absolute Leseempfehlung für Thrillerfans. Ich bin froh, dass der Thriller den Weg von einer schwedischen Selfpublisherin zum Blanvalet Verlag gefunden hat. Bitte mehr davon!!

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Dieses Thrillerdebüt von Emelie Schepp habe ich in meinem Schwedenurlaub genießen dürfen. Erzählt wird in der Sichtweise der einzelnen Ermittler und durch die verstörenden Erlebnisse eines Kindes in der Vergangenheit. Von der ersten Seite an war ich gefesselt, wobei die Spannung im Laufe der Handlung noch steigt. Das Thema "Immigration" und die dazugehörige Problematik ist brandaktuell und man kann es sich gut vorstellen, dass so etwas passiert, wie es hier geschildert wurde (ich möchte nicht zu viel verraten). Wir erfahren genauso viel Privates von den Ermittlern, dass es zur Handlung passt. Die Ermittler sind alle total verschieden und jeder von ihnen hat so seine ganz eigenen Probleme zu bewältigen. Die Sympathie für einzelne Ermittler verschiebt sich im Laufe der Handlung. Die Staatsanwältin Jana ist ein sehr komplexer Charakter und handelt entsprechend. 5/5 Sterne für dieses Thrillerdebüt, bei dem einfach alles stimmt. Hier wird nicht zu viel versprochen, wenn man die Autorin in die Liga von Autoren wie Lars Kepler einreiht. Ich hoffe noch mehr Fälle lesen zu dürfen, bei dem dieses Ermittlungsteam und die Staatsanwältin Jana Berzelius tätig werden.

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Die Staatsanwältin Jana Berzelius wird bei einem spektakulären Fall hinzugezogen: Ein Mann wurde erschossen – die Hinweise verdichten sich, dass die Tat von einem Kind begangen wurde. Dann taucht die Leiche eines Jungen an der schwedischen Küste auf. Seine Fingerabdrücke passen zu jenen des Tatorts, doch warum sollte ein Kind einen Mord begehen? Während die Ermittler im Dunkeln tappen, ermittelt Jana auf eigene Faust. Denn der Junge, der das Wort »Thanatos« als Narbe im Genick trägt, hat ein Geheimnis, das nur Jana kennt: Auch ihr Genick ziert der Name einer Todesgottheit, und nun setzt sie alles daran, herauszufinden, warum. Die Geschichte war wirklich sehr spannend gestaltet. Ein Spannungsbogen, der von Anfang an bis ganz zum Schluss erhalten blieb. Zwar habe ich recht früh mir schon Gedanken gemacht, wie das Buch wohl weiter geht bzw. wie es zu Ende geht und war der Auflösung mit meiner Idee schon recht nah, und doch konnte es mich über weite Strecken faszinieren. Das lag auch daran, dass die Ermittlungsarbeiten recht vielfältig waren, es immer neue Ideen, Beweise, etc. gab, die untersucht werden wollten. Und dann gab es auch noch dieses Mysteriöse, Unheimliche. Eine besondere Atmosphäre, in der die Geschichte sich abspielte. Der Schreibstil und der Erzählstil war auch sehr angenehm. Sehr gut fande ich übrigens, dass immer wieder Szenen aus der Vergangenheit berichtet wurden. Diese erzeugten zusätzlich nochmal Spannung. Fazit: Ein wirklich überraschend guter Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe!

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Nebelkind

Von: Thrillertante

18.08.2015

Hans Juhlen, der im Amt für Migration arbeitete, wird von seiner Frau erschossen zu Hause aufgefunden. Als die Spurensicherung ihre Arbeit verrichtet, entdecken sie Fingerabdrücke, die zu der Hand eines Kindes passen. Kurz darauf taucht an der schwedischen Küste die Leiche eines Jungen auf. Seine Fingerabdrücke passen zu denen, die die Polizei in Juhlens Haus gesichert hat. Die Staatsanwältin Jana Berzelius wird zu dem Fall hinzugezogen und diese hat außer beruflichen auch sehr persönliche Gründe den Fall aufzuklären. Mit "Nebelkind" erreichte mich ein sehr ungewöhnlicher Thriller. Wie es bei skandinavischen Thrillern oft der Fall ist, ist auch dieses Buch sehr düster. "Nebelkind" behandelt ein Thema, das nur schwer zu ertragen ist. Gerade in diesen Zeiten ist der Thriller hochbrisant und regt zum Nachdenken an. Die Charaktere, die Emelie Schepp erschaffen hat sind durchweg sehr authentisch beschrieben. Jana Berzelius hat ihrer ganz eigene Vorgeschichte, die von der Autorin Stück für Stück aufgedeckt wird. Emelie Schepp erzählt ihren Thriller auf zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit erfährt der Leser von Flüchtlingen, die in einem Container nach Schweden geschafft werden. Die Gedanken der Familien, die Hoffnungen aber auch die Ängste sind sehr eindringlich beschrieben und man kann sich sehr gut in die Menschen hineinversetzen. Auf der anderen Seite wird die Geschichte der erfolgreichen Staatsanwältin Berzelius beschrieben. Sie ist eine sehr geradlinige, ehrgeizige und teils harte Frau. Jana ist ein sehr introvertierter Mensch. Um nicht zuviel zu verraten, gehe ich nicht darauf ein, was die Staatsanwältin zu dem Menschen gemacht hat, der sie nunmal ist. Natürlich gibt es um Jana auch ein Ermittlerteam, das aus Mia und Henrik besteht, die beide nicht unterschiedlicher sein könnten. Henrik nimmt seine Arbeit sehr genau, steht zu Hause aber mehr oder weiniger unter dem Pantoffel und Mia war für mich eine sehr ungewöhnliche Person. Diese leidet unter chronischem Geldmangel, hasst Jana Berzelius und ist von Neid fast zerfressen. Normalerweise mag ich es nicht unbedingt, wenn das Privatleben der Ermittler Kapitellang ausgebreitet wird aber in diesem Fall, fand ich es sehr spannend, mehr über die Beiden zu erfahren. Die Geschichten der Ermittler sind nicht ganz zu Ende erzählt und so hoffe ich auf einen zweiten Band, der mehr erfahren lässt "Nebelkind" hat mich von Anfang an gefangen genommen. Emelie Schepp hält die Spannung von Beginn an hoch und erzählt eine abgründige Geschichte, bei der ich oft erst mal durchatmen musste, bevor ich weiterlesen konnte. Man mag sich gar nicht vorstellen, dass Flüchtlinge so behandelt werden, allerdings glaube ich auch, dass es möglich sein könnte und die Geschichte gar nicht so weit hergeholt ist.Bei dieser Vorstellung dreht sich mir jedoch der Magen um und schon ist es wieder da, das Gefühl die Augen besser verschließen zu wollen.... Das Debüt von Emelie Schepp, welches in ihrer Heimat hochgelobt wurde, wird mich wahrscheinlich noch lange Zeit gedanklich beschäftigen. Ich gebe eine klare Leseempfehlung!

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Der Leiter des Amts für Migration wird in seinem Haus ermordet aufgefunden. Spuren deuten darauf hin, dass der Mord von einem Kind verübt wurde. Als kurze Zeit später ein etwa 9-jähriger Junge ebenfalls ermordet wird, scheint der Täter gefunden. Bei der Obduktion wird im Nacken des Jungen der Name „Thanatos“ entdeckt und Staatsanwältin Jana Berzelius ist geschockt. Trägt sie doch ebenfalls einen eingeritzten Namen im Nacken. Allerdings weiß Jana nicht, wer ihr diesen Namen eines Todesgottes in ihr Genick eingeritzt hat. Jegliche Erinnerungen an ihre Kindheit fehlen ihr. Auf eigene Faust beginnt die Staatsanwältin zu ermitteln. Es gilt viele Fragen zu klären und lose Fäden von den Kommissaren Mia Bolander und Henrik Levin zu verbinden, zumal im Verlauf der Ermittlungen noch weitere Morde geschehen, die alle im Zusammenhang mit dem Mord am Leiter des Migrationsamtes zu stehen scheinen. Und welches Geheimnis verbirgt die Staatsanwältin, deren Erinnerungen erst mit ihrer Adoption einsetzen und die sich nicht erklären kann, woher der Name „Ker“ in ihrem Nacken stammt. Die Story gestaltet sich durchaus komplex, allerdings fehlt ihr lange Zeit die Spannung. Die Ermittlungen der Kommissare gestalten sich äußerst schwierig und zäh, lange Zeit ist keine heiße Spur erkennbar, geschweige denn, Zusammenhänge zwischen dem toten Beamten und dem kleinen Jungen feststellbar. Zumeist verfolgt man die Ermittlungen von Levin und Bolander wie auch die privaten Nachforschungen von Jana. Hierbei stellt die Staatsanwältin Fähigkeiten an sich fest, die lange Zeit verborgen in ihr geschlummert haben und sie sich nicht erklären kann, woher sie kommen. Ab dem Mittelteil zieht auch langsam die Spannung etwas an und steigert sich bis zum Ende zusehends. Nach und nach werden die Zusammenhänge sichtbar und auch ein zusätzlicher Handlungsstrang, der immer wieder mit kurzen Sequenzen einfließt, bringt mit der Zeit Licht ins Dunkle. Neben der lange Zeit fehlenden Spannung sind aber auch die Protagonisten nicht unbedingt Sympathieträger. Emelie Schepp geht immer wieder auch kurz auf deren Privatleben ein. Mia Bolander hat mit dem Umgang von Geld ein Riesenproblem, schreckt dabei vor Diebstahl nicht zurück und sie ist regelrecht zerfressen vor Neid auf Jana Berzelius, die eindeutig aus betuchtem Hause kommt. Ihr Zickenkrieg gegenüber der Staatsanwältin nervt mit der Zeit, auch wenn Jana deren verbalen Anfeindungen mit stoischer Ruhe begegnet. Henrik Levin dagegen hat zu Hause nichts zu sagen. Der junge Vater ist ein regelrechter Duckmäuser und traut sich kaum, eigene Wünsche zu äußern. Im Berufsleben dagegen tritt Levin recht resolut auf und präsentiert sich als guter Ermittler. Jana Berzelius dagegen ist ein wirklich interessanter, facettenreicher Charakter. Die Staatsanwältin ist eher introvertiert, gibt von ihrem Privatleben nichts preis und verfolgt stringent die Spuren, welche sie immer näher zu ihrer eigenen Vergangenheit führen. Fazit: Wohldurchdachte, komplexe Story, der es jedoch an Spannung fehlt und die nicht gerade mit sympathischen Ermittlern aufwarten kann.

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die Autorin: Emelie Schepp, geboren 1979, wuchs im schwedischen Motala auf. Sie arbeitete als Projektleiterin in der Werbung, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Nach einem preisgekrönten Theaterstück und zwei Drehbüchern verfasste sie ihren ersten Roman: Der zuerst nur im Selbstverlag erschienene Thriller »Nebelkind« wurde in Schweden ein Bestsellerphänomen und als Übersetzung in zahlreiche Länder verkauft. Klappentext: ER wurde gezeichnet. ER tötet. ER ist neun Jahre alt. Die Staatsanwältin Jana Berzelius wird bei einem spektakulären Fall hinzugezogen: Ein Mann wurde erschossen – die Hinweise verdichten sich, dass die Tat von einem Kind begangen wurde. Dann taucht die Leiche eines Jungen an der schwedischen Küste auf. Seine Fingerabdrücke passen zu jenen des Tatorts, doch warum sollte ein Kind einen Mord begehen? Während die Ermittler im Dunkeln tappen, ermittelt Jana auf eigene Faust. Denn der Junge, der das Wort »Thanatos« als Narbe im Genick trägt, hat ein Geheimnis, das nur Jana kennt: Auch ihr Genick ziert der Name einer Todesgottheit, und nun setzt sie alles daran, herauszufinden, warum. Zitate: "Sie wusste ja, dass dieser Tag kommen und sie gezwungen sein würde, alles von dem Bösen zu erzählen, das ihr angetan worden war." Seite 137 "Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Sie saß auf der Kante ihres Boxspringbettes der Marke Hästens. Das Zimmer kam ihr klein vor. Es schien zu schrumpfen, und sie hatte das Gefühl, zu ersticken." Seite 182 Charaktere: Der Kriminalkommissar Henrik Levin ist ein Mann mit Prinzipien. Er ist zuvorkommend und hilfsbereit, ganz ein Mann der alten Schule eben ;) Maria Bolander ist Kriminalobermeisterin. Sie hasst Jana Berzelius, denn sie findet sie nicht nur kalt, abweisend und überheblich, nein, zusätzlich ist sie auch unheimlich neidisch darauf, dass Jana aus vermögendem Haus stammt. Da sie selbst in keinster Weise mit Geld umgehen kann, ist ihr das natürlich ein Dorn im Auge. Maria ist ein sehr direkter, temperamentvoller Mensch, jedoch leider mit viel zu wenig Taktgefühl. Sie befindet sich auf Grund ihrer Vorgeschichte in einem ständigen Konkurrenzkampf und muss jederzeit die Beste sein und gewinnen. Das macht sie zu einem schwierigen Menschen und einem für den Leser nicht unbedingt sympathischen Charakter. Jana Berzelius ist eine erfolgreiche, ehrgeizige Staatsanwältin, die hart für ihren Erfolg arbeitet. Mit ihren 30 Jahren ist sie in so mancher Hinsicht bereits bedeutend weiter als die meisten Anderen. Sie bleibt meist für sich und ist eher introvertiert, was vermutlich hauptsächlich ihrer Erziehung und dem kühlen Verhältnis zwischen ihr und ihren Stiefeltern geschuldet ist. Sie hat keine warmherzige Kindheit erfahren dürfen, was sie zu einem Einzelgänger hat werden lassen. Meinung: Ein verzweifelter Notruf, ein Mann ist tot, eine Frau schreit... Mit diesem Sachverhalt werden wir direkt mitten ins Geschehen geschmissen. Bei der Untersuchung kann die Polizei absolut nichts entdecken, außer Handabdrücken von einem Kind. Dabei hat das Ehepaar gar keine Kinder... Schnell finden die Ermittler heraus, dass Hans Juhlén erpresst wurde, aber abgesehen davon, fehlt ihnen leider jegliche Spur. Seine Frau hat angeblich keine Ahnung, wer etwas gegen ihn gehabt haben könnte, aber für Feinde sorgte allein schon seine Stelle im Amt für Migration, hier ist Zündstoff vorprogrammiert. Aber auch das hilft den Ermittlern nicht wirklich weiter, es fehlen einfach die Anhaltspunkte. Um den Mörder zu finden und dingfest machen zu können, sind sie auf jeden Strohhalm angewiesen. Aber noch bevor die Sache so richtig ins Rollen kommt, geschieht ein 2. Mord und dieser lässt eine erschütternde Vermutung zu... Ein getöteter Mann, ein weiterer Toter; der Mordfall Hans Juhlén gibt den Ermittlern Rätsel um Rätsel auf. Parallel dazu erhaschen wir immer wieder einen Blick auf das grausame Schicksal eines kleinen Flüchtlingsmädchens, deren Leben sich zum puren Albtraum wandelt. Die Strapazen dieses Mädchens und der anderen Flüchtlinge ist intensiv, nervenaufreibend und zieht den Leser damit in seinen Bann. Wir werden mit menschlichen Abgründen konfrontiert, die einen oftmals entsetzt zurücklassen... Umso schlimmer werden diese Beschreibungen durch das Bewusstsein, dass, abgesehen von dem in diesem Thriller eingebauten "Extra" (hier werde ich natürlich nicht zu viel verraten) es selbst heute noch Flüchtlinge gibt, die gezwungen sind, derartige Strapazen, -zusammen gepfercht und auf Gedeih und Verderb ihren Schmugglern ausgeliefert zu sein-, auf sich nehmen. Die Kapitel sind jeweils mit dem aktuellen Datum als Überschrift übersehen und schaffen so eine gute Vollziehbarkeit des zeitlichen Ablaufs. Auch erwarten uns des Öfteren Minicliffhanger an den jeweiligen Kapitelenden, was dem Aufrechterhalten der Spannung natürlich zusätzlich gut tut ;) Leider hat sich für mich jedoch auch ein Manko eingeschlichen. Emilie Schepp verwendet viel Zeit und Fantasie in die einzelnen Charaktere, was sie für den Leser zwar sehr authentisch macht und dem Verständnis der jeweiligen Beweggründe und Eigenschaften dient, aber stellenweise ist sie damit nach meinem Geschmack etwas über das Ziel hinausgeschossen. Auf manche detaillierten Umschreibungen -auch von Umgebungen oder Ähnlichem- hätte man gut verzichten können. Einfach, da sich einige der Personen für den weiteren Verlauf dann doch als nicht ganz so wichtig ergeben haben. Dadurch entsteht leider in der ersten Hälfte des Buchs die ein oder andere Länge, die hätte vermieden werden können. Denn sowohl Grundidee als auch Durchführung, abgesehen von diesem Manko, sind wirklich gelungen und spannend! Nach der ersten Hälfte nimmt die Story dann dermaßen Fahrt auf, dass ich das Buch nur noch schwerlich aus der Hand legen konnte. Spannend, abgründig und absolut fesselnd!

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