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Rezensionen zu
All About a Girl

Caitlin Moran

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Meinung: Als ich das Buch zum ersten Mal entdeckt habe, war ich aufgrund des Covers direkt angefixt, denn sowohl die Farbwahl, als auch das Motiv strahlen für mich puren Rock aus und genau das versprach dann auch der Klappentext. Es wanderte umgehend auf die Wunschliste und erreichte mich überraschenderweise genau einen Tag später. Die 14-jährige Johanna Morrigans kommt aus einer sozial am Abgrund lebenden Familie. Ihr Vater ist ein Trinker mit unerfüllten Träumen, ihre Mutter ist nach der Geburt von Zwillingen schwer depressiv. Hoffnungslosigkeit soweit das Auge reicht. Mittendrin lebt Johanna, einer Teenager in der Blütezeit ihrer Pubertät, auf der Suche nach Anerkennung und Liebe (!?). Sie sehnt sich nach ihrem ersten Kuss, nach Sex und vorallem nach ihrem Traum berühmt zu werden. Sie erfindet sich neu, erschafft sich ein zweites Ich und als sich ihr die Chance bietet, ihr Wissen rund um die Musik einzusetzen und als Musikkritikerin für ein Londoner Magazin zu arbeiten, greift sie nach den Sternen. Was folgt sind Sex, Partys, Drogen und Alk. Sex ist es, was Johannas Gedanken dominiert und mir schwierig machte einen Zugang zu ihr zu finden. Sie ist eine abgedrehte Persönlichkeit die oft zu extremen Handlungen tendiert, die mich das ein oder andere Mal fassungslos den Kopf schütteln ließen. Sie bahnt sich ihren Weg durchs Leben, ohne Rücksicht auf Verluste und ohne darüber nachzudenken, was sie mit ihren Handlungen stellenweise bewirkt. Sie ist rotzfrech, hat eine sehr derbe Ausdrucksweise und macht eigentlich was sie will. Ich konnte mich leider kein Stück mit ihr identifizieren und fand sie für eine Pubertierende schon ziemlich häufig ziemlich krass. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und liest sich gut, wenn man davon absieht, das sie das ein oder andere Mal ein bisschen abschweift und wir uns in Johannas verqueren Gedanken verlieren. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Musikauswahl die wir, leider zu oft im Hintergrund erleben. Denn die ist, für meinen Geschmack, wirklich sehr gut und versetzt mich ein ums andere Mal doch ein Stück weit in meine eigene Jugend zurück. Fazit: "All about a girl" war anders als ich es erwartet hatte, dennoch hat mich der Roman auf seine ganz eigene Art sehr gut unterhalten und mich stellenweise, vorallem aufgrund der guten Musik, zurück in meine eigene Jugend in den 1990ern versetzt, auch wenn es mir schwer fiel mich mit der Protagonistin, ihren Gedanken und Handlungen anzufreunden, die mir nicht immer nachvollziehbar schienen.

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Johanna Morrigan wächst in einer Sozialsiedlung in Wolverhampton auf mit einem Vater, der seit über zwanzig Jahren versucht, von einer Plattenfirma entdeckt zu werden, und einer Mutter, die nicht wahrhaben wollte, dass sie schwanger ist, bis die Zwillinge auf der Welt waren, welche auch nach Monaten noch keinen Namen haben, weil man sich dann eingestehen müsste, dass sie tatsächlich da sind. Außerdem hat Johanna noch zwei weitere Brüder: der ein Jahr ältere Krissi und der acht Jahre jüngere Lupin, der gerne an Johannas Rockzipfel hängt. 1990 ist Johanna vierzehn Jahre alt und flüchtet sich in die Welt der Musik. Nachts hört sie unter der Bettdecke die Radiosendung von John Peel an, tagsüber bastelt sie an ihrer Identität. Sie will nicht länger das dicke Mädchen aus der Sozialsiedlung sein, das keine Freunde oder Hobbys hat und nur mit ihren Brüdern rumhängt. Schon bald legt sie sich ein zweites Ich zu, das sie Dolly Wilde nennt, nach der Nichte von Oscar Wilde, und schreibt Musikkritiken, die sie an das Magazin Disc & Music Echo, kurz D&ME, schickt. Dort wird man auf sie aufmerksam und lädt sie zu einem Vorstellungsgespräch ein, das den weiteren Verlauf ihrer Jugend komplett verändern wird... "All About a Girl" ist der erste von drei Bücher, die Johanna auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben begleiten. Der Schluss ist in meinen Augen aber ziemlich rund, sodass sich die Geschichte auch alleinstehend lesen lässt. Zu Beginn wird man gleich mit Johannas Sexualleben konfrontiert. Sie ist vierzehn, noch ungeküsst und Jungfrau und ihrer oberstes Ziel ist es, das schleunigst zu ändern. Bis dahin müssen diverse Drogerieartikel und seltsame Phantasien herhalten, um ihre Lust zu befriedigen. Auch später, als sie älter und mit Männern sexuell aktiv ist, wird dieser intime Lebensbereich ihrerseits ziemlich detailliert geschildert und ich habe mich öfter gefragt, ob so eine starke Fixierung auf Sex und allem, was dazu gehört, wirklich normal ist. Allerdings gibt es einiges, was ich bei Johanna nicht so recht verstanden habe, deswegen hat es mich eigentlich nicht sonderlich gestört. Zwar wurden manche Themen für meinen Geschmack etwas zu sehr ausgereizt, unter anderem auch die Musik und Johannas Arbeit, aber letztendlich geht die Handlung doch vorwärts und auch nach einem Großteil des Buches wusste ich nicht so genau, wie das Ganze wohl ausgehen würde. Ein Knackpunkt sind allerdings die Charaktere. Bei den meisten werden hauptsächlich die Schwächen betont, sodass mir eigentlich niemand richtig sympathisch war. Johanna selbst war mir einfach zu abgedreht, ihre Gedanken und Entscheidungen zuweilen etwas merkwürdig, deswegen würde ich lediglich sagen, dass sie interessant ist. Aber als Freundin, Schwester oder Tochter wäre sie mir wohl zu anstrengend. Da die komplette Geschichte rückblickend aus ihrer Sicht erzählt wird, kommt man ihr allerdings schon recht nahe. Der Schreibstil hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Natürlich fallen einige Flüche und Schimpfwörter und Johannas Ausdrucksweise ist ziemlich unverblümt. Doch sie kann sich auch sehr gewandt ausdrücken, immerhin verdient sie mit dem Schreiben Geld, und ihre schnodderige und sarkastische Art ist recht unterhaltsam. Was manchmal zu viel des Guten war, sind die Namen von Bands, Liedern, Musikmagazinen oder dergleichen. Wer sich für die britische Alternativszene der Neunziger Jahre interessiert, wird vieles Bekannte wiederfinden, für jemanden, der diese Namen nicht oder nur unzureichend kennt, ist es eindeutig zu viel. Zudem fließen auch Verweise auf klassische oder Mainstream-Unterhaltung ein, wie diverse Fernsehserien, Filme, Schriftsteller und ähnliches. Hier habe ich mir, genau wie bei Johannas Sexeskapaden gedacht, dass weniger manchmal doch mehr ist. Dieses Buch ist eindeutig Geschmackssache, deswegen würde ich niemandem empfehlen oder abraten wollen, es zu lesen. Ich fand es interessant, unterhaltsam und einfach mal etwas anderes. Ob ich einen der nachfolgenden Teile lesen werde, weiß ich allerdings noch nicht.

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