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Rezensionen zu
Der Mongole - Das Grab in der Steppe

Ian Manook

Kommissar Yeruldelgger ermittelt (1)

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Ein kleines Mädchen liegt verscharrt in der einsamen mongolischen Steppe. Gleichzeitig werden in der Hauptstadt Ulaanbaatar drei Chinesen tot aufgefunden. Die Geschäftsleute wurden äußerst brutal gefoltert massakriert und hingerichtet. Kommissar Yeruldelgger, seine Ermittlerin Oyun und weitere Kollegen werden mit den beiden Fällen betraut. Nach und nach stellt sich ein Zusammenhang heraus. Sämtliche Spuren führen in Yeruldeggers unglückliche Vergangenheit. Der französische Autor, der unter dem Pseudonym Ian Manook auftritt, legt hier den ersten Band einer Kriminalromanreihe an einem ungewöhnlichen Schauplatz vor, der Mongolei. Sein Protagonist Yeruldelgger ist „der Mongole“. Yerudlelgger ist ein unglücklicher Mann, vor vielen Jahren hat er seine kleine Tochter und seine Ehefrau verloren. Seit dem Fund des kleinen toten Mädchens stürzen diese Ereignisse wieder auf ihn ein. Der Fall zehrt an seiner Substanz, droht ihm jeden zu nehmen, der für ihn noch Bedeutung hat. Sein Jähzorn und Kontrollverlust führt dazu, dass er suspendiert wird. „Man hat dir deinen Dienstausweis abgenommen, man hat dir deine Dienstwaffe abgenommen, du hast Zeugen misshandelt, die chinesische Botschaft verlangt, dass du abgezogen wirst, du hast auf einen Zivilisten geschossen: Willst du ernsthaft behaupten, dass alles glattläuft?“ So stürzt sich Yeruldelgger in einen ganz persönlichen Rachefeldzug und übersieht dabei, dass er auch ihm wohlgesonnene Personen mitzieht in einen Strudel von Gewalt, Aggression, Korruption und Machtgier. Der Autor ist wahrlich nicht sehr freundlich zu seinem Personal, gleich auf welcher Seite des Gesetzes die Personen stehen. Gut und Böse, richtig und falsch ist in Yeruldelggers Universum sowieso nicht mehr klar umgrenzt. So karg und pittoresk die mongolischen Landschaften, so kalt und schmutzig, wie die Straßen von Ulaanbaatar beschrieben werden, so gehen die Menschen dort miteinander um. Die Sprache ist harsch, kaltschnäuzig und aufgesetzt lässig. Man hat den Eindruck, dass die Mongolen feststecken zwischen einem alten archaischen Weltbild und einer urbanen Coolness amerikanischer Serienhelden. Uralte spirituelle Tradition steht neben moderner weltlicher (westlicher) Schnelllebigkeit. Sprücheklopfen wie Horatio Caine und die Beschwörung schamanischer Geister. Alles möglich. So kann ich auch nicht beurteilen, ob uns der Autor mit authentischen Informationen versorgt, oder nur auf den Effekt aus ist. Bei der Beschreibung der Gewalttaten jedenfalls war es mir oft zu viel der Details. Ein andauerndes Schwanken zwischen Faszination über die fremdartige Atmosphäre und Abscheu gegenüber der expliziten Brutalität.

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Ulaanbaatar PD

Von: wal.li

24.12.2019

Kommissar Yeruldelgger Khaltar Guichyguinnkhens Name bedeutet „Geschenk der Fülle der Familie der Hündin mit dreckiger Visage“ Er soll künftig Yeruldelgger genannt werden. Eben jener Yeruldelgger, Kommissar in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar, wird in die zwei Autostunden entfernte Steppe gerufen. Die dort kampierenden Nomaden haben ein Kinderdreirad gefunden. Schon will sich der Kommissar verärgert wegen der Kleinigkeit aufregen, da taucht die zusammengekrümmte Kinderhand unter dem kleinen Gefährt auf. Nachdem der Älteste dem Kommissar die Seele des toten Kindes anvertraut hat, übernimmt Yeruldelgger die Aufgabe, den Tod des kleinen Mädchens aufzuklären. Unterdessen untersucht seine Partnerin Oyun einen Tatort, an dem drei Chinesen brutal ermordet wurden. Eigentlich ist Yeruldelgger ein gebrochener Mann. Vor fünf Jahren wurde eine eigene kleine Tochter, nachdem sie entführt wurde, getötet. Seine ältere Tochter hat sich von ihm abgewandt und seine Ehe ist in die Brüche gegangen. Etwas anderes als Polizist kann Yeruldelgger nicht mehr, doch darin ist er gut. Nicht immer hat er sich bei den Ermittlungen im Griff, doch mit seiner instinktiven Verbindung zwischen dem modernen Stadtleben und seiner Herkunft von den Nomaden der Steppe, durchschaut er manche Verbrecher eher als seine Kollegen. Diese beiden neuen Fälle stellen ihn jedoch vor ungeahnte Probleme, denn so langsam muss er sich seiner Vergangenheit stellen. Allein schon wegen des aus hiesiger Sicht abgelegenen Ortes macht dieser Kriminalroman auf sich aufmerksam. Das allein würde vielleicht nicht ausreichen, um die immer in über 600 Seiten zu verschlingen. Doch die Mischung aus Information, Lokalkolorit, spannendem Fall und faszinierenden Charakteren ist ausgesprochen gelungen. Man bekommt schon einen Spiegel vorgehalten, wenn man feststellt, dass die Menschen in der Steppe auch nicht hinter dem Mond leben. Und auch die Auswüchse ihrer Interpretation der europäischen Vergangenheit werden verständlich. Für die Fülle, die dieser packende Krimi bietet, reichen die 600 Seiten so gerade aus. Und wer sich dafür interessiert, in diese unbekannte Welt einzutauchen, die doch nicht so total anders erscheint, wird diesen Roman einmal begonnen kaum aus der Hand legen können. 4,5 Sterne

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Das Lesen diesen Buches habe ich aufgrund der etwas furchteinflößenden Dicke von über 600 Seiten doch tatsächlich immer wieder aufgeschoben, um es letztendlich in zwei Tagen förmlich zu verschlingen. Und am Schluß hätte ich sogar noch gerne weitergelesen, denn es endet mit einem Cliffhanger, der bereits ankündigt, dass es weitere Bücher mit Kommissar Yeruldelgger geben wird. Ich freue mich schon darauf. Schon die ersten Seiten haben mich total in ihren Bann gezogen, denn der Schreibstil ist so lebendig, mit der richtigen Menge an Details und vor allem mit einem wunderbaren Humor, der einem sogar bei blutigen Szenen noch ein Schmunzeln entlocken kann. Kommissar Yeruldelgger ist ein Mann, der gezeichnet ist vom Verlust seiner kleinen Tochter, die ermordet wurde. Aufgrund der damaligen Umstände geben ihm viele Menschen eine Mitschuld daran. Und zu allem Überfluss hat ihn dieser Schicksalsschlag auch noch von seiner Frau und der älteren Tochter Saraa getrennt, die nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Ich habe mich sehr schnell mit seiner Art angefreundet und mag ihn als Hauptperson sehr gern. Auch die Inspektorin Oyun und die Gerichtsmedizinerin Solongo sind absolut sympathische Charaktere, die man gleich ins Leserherz schließt, genau wie viele weitere Figuren, die im Laufe der Geschichte auftauchen. Im Gegensatz dazu stehen einige Kollegen von Yeruldelgger, die sehr passend als echte Nervensägen dargestellt werden. Alle Personen sind sehr fein gezeichnet und wirken durchaus authentisch. Auch die Schauplätze kann man sich stets bestens visualisieren und dieses Land und seine Bräuche und Probleme waren mir bis dato noch recht unbekannt. Das konnte das Buch ein bisschen ändern und ich fand den kleinen Einblick sehr interessant. Die Kriminalfälle, die Yeruldelgger aufzuklären hat, sind teils wirklich sehr brutal und es fehlt nicht an Szenen, bei denen man schon einen etwas stabileren Magen braucht. Doch die ironisch-witzigen Stellen überwiegen, so dass die Mischung für einen Krimi wirklich extrem gelungen ist. Es fehlt auch nicht an Emotionalem und wir dürfen auch – wie in Reihen üblich – viel am Privatleben von Yeruldelgger teilhaben. Bestens durchdacht und klug konstruiert weiß diese Story wirklich zu fesseln und den Leser durch überraschende Wendungen und ungeahnte Zusammenhänge von Anfang bis zum Ende grandios zu unterhalten. Kann ich nur empfehlen!

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Der französische Autor Ian Manook (d.i. Patrick Manoukian), für sein Debüt „Der Mongole“ (im Original „Yeruldelgger“, 2013) mit dem Quai du Polar ausgezeichnet, nimmt den Leser mit auf eine Reise in ein Land, das wohl für die meisten Krimileser ein weißer Fleck auf der Landkarte ist. Im Zentrum der Handlung steht Yeruldelgger, ein aufrechter Polizist mit tragischer Familiengeschichte, verhaftet in den Traditionen seines Volkes, der in der Hauptstadt Ulaanbaatar arbeitet. Zwei Fälle treiben ihn um. Zum einen ist da die Leiche eines kleinen Mädchens, vergraben in der Steppe und von Nomaden entdeckt, zum anderen der Mord an drei Chinesen und zwei Prostituierten, erstere grausam verstümmelt, die Frauen kahlgeschoren. Je tiefer Yeruldellger und sein Team in die Ermittlungen einsteigen, desto offensichtlicher zeigt es sich, dass diese beiden Fälle verbunden sind und es in seinem direkten Umfeld Menschen gibt, die mit allen Mitteln verhindern wollen, dass die Täter gefunden werden. Keine Frage, einen Großteil der Faszination bezieht dieser Krimi aus der Exotik des Schauplatzes mit seinen Steppen, der Wüste, Jurten und geheimnisvollen Mönchen. Aus den Riten und der Mystik einer längst vergangenen Zeit. Aber Manook zeigt auch die Zerissenheit dieses Landes zwischen Tradition und Moderne. Einerseits die Nomaden, die mit der Hoffnung auf Wohlstand in die Städte ziehen, dort aber bestenfalls in Elendsvierteln unterkommen, im schlechteren Fall in der Kanalisation hausen müssen. Andererseits die cleveren Geschäftemacher in ihren luxuriösen Villen, die die Bodenschätze des Landes skrupellos an den Meistbietenden verhökern und dabei über Leichen gehen. Und dann sind da noch all diejenigen, die auch ihr Stück vom Kuchen abhaben wollen und sich in die Dienste letzterer stellen, um deren schmutzige Geschäfte zu decken. Natürlich spart der Autor nicht mit Klischees. Yeruldelgger, der unkaputtbare Polizist mit mönchischer Kampfausbildung, angetrieben von dem Wunsch nach Rache. Solongo, die sanftmütige Gerichtsmedizinerin, in der traditionellen Heilkunst bewandert. Oyun, Yeruldelggers Assistentin, die keiner Prügelei aus dem Weg geht und absolut loyal ist. Und meine Lieblingsfigur Gantulga, der gewitzte Straßenjunge aus der Kanalisation, der Oyun anhimmelt und dem Team unschätzbare Dienste leistet. Die brutalen Biker-Nazis mit ihrem Anführer Adolf, die die Drecksarbeit erledigen. Korrupte Polizisten, die auch vor Mord nicht zurückschrecken. Gierige Investoren mit dem Dollarzeichen im Auge. Und schließlich der abgrundtiefe Bösewicht und seine Helfershelfer. Aber das passt alles zu dieser gut geplotteten Story, die mit viel Tempo erzählt wird und auch mit der einen oder anderen überraschenden Wendung aufwartet. Gut, manche Passagen schrammen nur knapp am Kitsch vorbei, aber das mich nicht weiter gestört. Für mich war „Der Mongole“ spannende Unterhaltung für zwischendurch, bei der ich auch noch so einige interessante Informationen über dieses ostasiatische Land erfahren habe. Erwartungen erfüllt, und die Nachfolger werde ich, so sie übersetzt werden, mit Sicherheit auch lesen(im Original liegen bereits zwei weitere Bände vor).

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