Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Regengötter

James Lee Burke

Hackberry Holland (2)

(13)
(7)
(2)
(0)
(0)
€ 16,99 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

"Regengötter"

Von: Kaisu

05.11.2015

"Ich hab gehört, dass Sie ein Sturkopf sein sollen. Ich hab auch gehört, Sie scheren sich einen Dreck um die Welt außerhalb Ihres Zuständigkeitsbereich." (S.104) Das beschreibt so ziemlich genau den Eindruck, den irgendwie jeder von Sheriff Hackberry Holland hat. Ein mürrischer alter Mann, der seinen Job noch bis zur Rente macht und sich nicht für sein weiteres Umfeld interessiert. Doch der Schein trügt gewaltig. Holland hat sehr wohl ein Auge auf das was in der Welt geschieht. Allerdings bindet er das nicht jedem auf die Nase. Ebenso nicht den Punkt, dass er einen weichen Kern hat, den bisher nur wenige Menschen erblickt haben. So weiß er auch ganz genau, wer hinter den grausamen Morden hinter der Kirche in Chapala Crossing steckt. Aber keiner weiß wo er ist und ob er im Alleingang die Frauen regelrecht hingerichtet und verscharrt hat. Stattdessen läuft den Beamten ein junger Mann in die Arme, der durch Trunkenheit schon desöfteren aufgefallen ist. Was weiß er von der Tat? War er daran beteiligt oder nur ein stummer Zeuge? Zusammen mit der Polizistin Pam Tibbs begibt sich der Sheriff auf Spurensuche. Dabei wird er unfreiwillig vom FBI und einer speziellen Abteilung dort, der Einwanderungsbehörde begleitet. Besonders Agent Isaac Clawson geht ihm hierbei auf die Nerven. Denn statt zusammen zu arbeiten und wichtige Informationen weiter zu geben, startet er einen Alleingang. Eher einen Rachefeldzug, denn er hat mit dem gesuchten Killer namens "Preacher" noch eine persönliche Rechnung offen, was aber weder für Clawson noch die Ermittlungen von Vorteil ist. Das große Chaos ist also vorprogrammiert. Als wäre das nicht schon genug, fangen plötzlich ranghohe Befehlshaber im Drogen- und Prostitutionskartell an sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Keiner will sich die Schuhe der Schuld anziehen. Jeder will sich aus den Schlingen des Gesetzes herauswinden. Nur einer bleibt dabei völlig gelassen: Preacher. Ist er vielleicht doch nicht der Schuldige? "Regengötter" ist kein Buch, was man nach 400 Seiten beendet hat. Bald 700 Seiten verschlingen die Katz- und Mausspiele der Jäger und Gejagten. Für den ein oder anderen mag das jetzt ermüdend klingen. Man hat die Geschichte um den Massenmord von Frauen, die teilweise lebendig mit einem Bulldozer unter der Erde verscharrt wurden auch nicht man eben mit ein paar Worten beendet. Da steckt viel mehr dahinter. Wer alles in dem Geflecht aus Mord, Drogen und Prostitution steckt, wird nach und nach klar. Auch welche unschuldigen Menschen sich darin verheddert haben und nun unweigerlich mitgeschleift werden. Es ist bis zum Ende nicht klar, wer überleben darf und wer hingerichtet wird. Denn Schweigen holt man sich nicht mal eben in einem Gespräch. Hier werden Nägel mit Köpfen gemacht. Wer nicht spurt, wird ebenfalls hingerichtet. Da müsste man doch eigentlich nur warten, bis am Ende einer übrig bleibt - oder? Die Stimmung ist rau und kalt. Die Natur weit und staubig. Die Menschen uneinsichtig und gehetzt. Die Ermordeten geduldig am warten, während ihr Hüllen langsam verwesen. Somit sollte man rasch die Genreeinteilung "Thriller" vergessen. James Lee Burke ist in Amerika ein sehr bekannter Krimiautor, der entsprechend dafür ausgezeichnet wurde. Seit den Achtzigern widmet er sich dieser Richtung und ist recht erfolgreich darin, wie man deshalb hier in Deutschland auf Thriller kommt, ist mir nicht ganz begreiflich. Das schadet dem inhaltlichen der Story zum Glück nicht, wenn man mit den richtigen Erwartungen heran geht. Dieses Buch ist eine amerikanische Geschichte, die sich mit dem beliebten Thema der Schmuggelbanden nahe der mexikanischen Grenze beschäftigt. Es ist eine interessante Thematik, die sehr blutig und brutal vonstattengeht. Burke konzentriert sich jedoch auf einen Fall und deren Drahtzieher und deren Netz ist schon groß genug. Mehr hätte man auch nicht hineinpacken sollen. Trotz der Grausamkeit die in diesem Buch herrscht, wird ein ruhiger Ton angeschlagen. Brutalität - kaltblütigen Mord - das Hinrichten von Menschen, das kann man nicht beschönigen, aber man muss es auch nicht verherrlichen. James Lee Burke hat einen guten Mittelweg gefunden und eine Figur erschaffen, die ich gerne weiterhin begleiten möchte. Wie man sich nun denken kann, war ich sehr positiv überrascht von dem Buch. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen dicken Klopper innerhalb weniger Tage verschlungen haben werde. Trotz seines ruhiges Grundtons habe ich mich nie gelangweilt und das stetige Hin und Her ist zeitweise recht verwirrend. Von daher hat das Buch auf jeden Fall eine Empfehlung verdient!

Lesen Sie weiter

Auf Grund eines anonymen Hinweises macht Sheriff Hackberry Holland hinter einer alten Kirche in Chapala Crossing eine grausige Entdeckung. Neun asiatisch-stämmige Frauen wurden dort ermordet und vergraben, doch nicht alle waren schon tot, als sie begraben wurden. Die Frauen sollten augenscheinlich in der Nähe der mexikanischen Grenze als Prostituierte arbeiten, doch bei der Obduktion steht fest, nicht nur dafür wurden die Frauen benutzt, denn in ihren Körpern finden sich Ballons voller Drogen. Auf Grund der vorliegenden Information wird Isaac Clawson vom ICE informiert, da es sich bei den Opfern eindeutig um illegale Einwanderinnen handelt. Doch dieser ist wenig kooperativ. Derweil gelingt es Sheriff Holland herauszufinden, wer der anonyme Anrufer war. Es handelt sich um den Kriegsveteranen Pete Flores, der jedoch bereits zusammen mit seiner Freundin Vikki Gaddis die Flucht ergriffen hat. Holland, selbst ein Veteran aus dem Koreakrieg, weiß, dass er alles tun muss, um Pete zu finden, bevor die eigentlichen Drahtzieher des Mehrfachmordes seiner Herr werden, denn wenn sie ihn vor Holland kriegen, ist Pete ein toter Mann. Mit Hochdruck suchen Holland und Deputy Sheriff Pam Tibbs, die mehr als nur kollegiale Gefühle für ihren Vorgesetzten hegt, nach den Flüchtigen, denn im Laufe der Ermittlungen haben sie erfahren, dass auch Preacher Jack Collins in dieses Verbrechen involviert ist und ebenfalls die Mitwisser aus dem Weg räumen will. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn nur wenn es Holland und Tibbs gelingt, Pete und Vikki als erste in Gewahrsam zu nehmen, können sie das Verbrechen aufklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. 1. Band der Hackberry-Holland-Reihe! Der Plot wurde sehr vielschichtig und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders faszinierend empfand ich, dass die Story aus verschiedenen Sichtweisen (Holland, Pete, Preacher, ...) erzählt wird, sodass ich immer das Gefühl hatte, in Echtzeit mitten im Geschehen zu sein. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Erstaunlicherweise ist die Figur, die mich unheimlich beeindruckt zurückgelassen hat, Preacher Jack Collins, der Psychopath, der wenig Mitgefühl mit seinen Opfern hat und dennoch hat er mich von allen Figuren am meisten fasziniert. Der Sprecher, Dietmar Wunder, schaffte es auf lebendige Art, mir die Geschichte bildhaft vor Augen zu führen und gerade seine Interpretation der Figur Preacher Jack Collins empfand ich derart überzeugend, dass ich nur dachte - so jemanden möchte ich im wahren Leben nicht begegnen.

Lesen Sie weiter

Prediger

Von: wal.li

25.09.2015

Sheriff Hackberry Holland hat ein bewegtes Leben hinter sich, Weiberheld und Alkoholiker, im Korea-Krieg fast gefallen, eine Frau hat das Weite gesucht, die andere bedauerlicherweise früh verstorben. Mit etwas über 70 bräuchte er eigentlich nicht mehr zu arbeiten, doch durch seine zweite Frau, die er immer noch sehr vermisst, zu einem der besseren Mitglieder der Gesellschaft geworden, hat er es sich zu Aufgabe gemacht, das Verbrechen zu bekämpfen. In der kleinen Stadt in Texas zu Sheriff gewählt, scheint das gerade die richtige Aufgabe zu sein. Wenn da nicht dieser Anruf wäre, in dem eine Schießerei gemeldet wird. Am Ort des Geschehens traut Hackberry seinen Augen kaum, denn neun tote Frauen vermutlich asiatischer Herkunft werden gefunden. Wie kann so eine Bluttat in seinem Bezirk geschehen. Möchte man eine Vorstellung von dem nur knapp beschrieben Helden haben, genügt ein Blick auf das Foto des Autors. Dieser entspricht genau dem Bild, dass man sich von dem schon älteren wettergegerbten Sheriff machen könnte. Groß, schlank, den Cowboyhut in die dunklen Haare gedrückt, mit einem wissenden Blick des lebenserfahrenen alten Haudegens. Ruhig und bedächtig geht Hack an die Ermittlungen, unterstützt von Pam Tibbs, die ebenfalls im Büro des Sheriffs arbeitet und ihm manchmal im richtigen Moment die richtige Rückendeckung gibt. Schnell stellt sich heraus, dass auch das FBI ein Interesse an dem Fall hat, da scheint etwas Größeres im Gange zu sein. Doch wie so oft klappt die Zusammenarbeit nicht optimal. Und wer ist der geheimnisvolle Prediger, der die Frauen auf dem Gewissen zu haben scheint. Staubtrocken wie die Wüste in Texas so wirkt dieser Roman. Der abgeklärte Held, der seine Kriegserlebnisse doch nicht richtig überwinden konnte. Die jüngere Pam, die auf der Suche nach einer Vaterfigur zu sein scheint und diverse mehr oder weniger böse Wichte, die alle unter einer Decke stecken mögen und sich doch spinnefeind sind. Das geht nicht ohne weitere Tote ab. Spannende sehr bildhaft beschriebene Szenen wechseln sich dabei mit manchmal etwas langatmigen Ergüssen ab, die vielleicht aus europäischer Sicht nicht so nachvollziehbar sind. Dies ist doch ein sehr amerikanischer Roman, wo man schnell mit der Waffe bei der Hand ist, wo Gescheiterte selten Hilfe bekommen, wo ein 70jähriger Sheriff sein kann und wo es aber doch immer einen Silberstreifen am Horizont gibt, weil diese Menschen sich einfach nicht unterkriegen lassen. Eher ein moderner Western als ein Krimi aus dem Land der Cowboys, der einem einen erhellenden Einblick in eine fremde Welt gewährt.

Lesen Sie weiter

Der Geruch des Todes! Auf den Hinweis eines anonymen Anrufers hin, gräbt Sheriff Hackberry Holland hinter einer verlassenen Kirche die Leichen von neun Frauen aus, notdürftig mit einem Bulldozer plattgewalzt. Es handelt sich dem Anschein nach um illegale Einwanderer aus Asien, die in Texas nahe der mexikanischen Grenze als Prostituierte arbeiteten. Bei der Suche nach dem Anrufer gerät Holland mit Isaac Clawson von der Einwanderungs- und Zollfahndungsbehörde ICE aneinander. Nach dem Mord an seiner Tochter ist er auf seinem eigenen Rachefeldzug. Bevor sie den einzigen Tatzeugen, Pete Flores, und dessen Freundin Vikki Gaddis ausfindig machen können, befinden sich diese bereits auf der Flucht vor den eigentlichen Drahtziehern, zu denen Jack Collins ― genannt Preacher― zählt, ein Psychopath, dem man besser nicht zu nahe kommt. (Klappentext) Mitreißend, spannend und absolutely hardboiled! Kürzer kann man "Regengötter" von Burke wohl kaum beschreiben. Wie bereits von einem Buch des Heyne Hardcore Verlags erwartet, besticht es nicht nur durch einen finsteren Kriminalfall, sondern auch durch derbe Sprache - direkt und ohne Umschweife. Die kurzen, aussagekräftigen Sätze sind sehr flüssig zu lesen und werden durch tolle Sprachbilder lebendig gestaltet. Burke zeigt sein schriftstellerisches Können vor allem in den großartigen Dialogen, die die Handlung stetig voran treiben. Sein amerikanischer Schreibstil erinnert stark an Hemingway und klingt, als wäre das Buch von einem abgebrühten Cowboy verfasst worden. Bloß nicht wegen dem Preis zögern es zu kaufen! Man bekommt hier unglaublich viel Buch für sein Geld ohne dass die Handlung vor sich hin kriecht. Mit 672 Seiten ist "Regengötter" natürlich kein Buch für unterwegs, aber eine Garantie für viele spannende Lesestunden!

Lesen Sie weiter

Sheriff Hackberry Holland könnte schon im Ruhestand sein. Aber sein Job macht ihm einfach zu viel Spaß und lenkt ihn von seinen düsteren Erinnerungen ab. Eines Tages geht er einem anonymen Hinweis nach. Hinter einer Kirche findet der Sheriff ein Grab mit den Leichen von 9 Frauen. Schnell wird klar, dass hinter diesen Morden mehr steckt als nur das Töten an sich. Und Hackberry legt sich mit einem Gegner an, der kein Gewissen hat... "Regengötter" ist der Auftakt zur Hackberry – Holland – Reihe von James Lee Burke und so ganz anders als mein üblicher Lesestoff. Der Autor beschwört mit seinen Erzählungen ein staubiges, wildes Texas herauf und erzählt fast nebenbei von brutalen Morden. Diese Mischung hat mich fasziniert. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man sowohl den Ermittlungen von Sheriff Holland, als auch der Zoll- und Einwanderungsbehörde. Zudem bekommt man auch einen Einblick in die Welt des organisierten Verbrechens und begleitet ein junges, eher verarmtes Pärchen auf ihrer Suche nach Glück. All diese Stränge gehören zusammen und doch viel es mir zu Beginn schwer, jeden einzelnen zu folgen. Denn der Autor lässt sich viel Zeit mit seinen Figuren und Ausführungen. Diese epische Länge hat mich an Stephen King erinnert, dessen Romane auch erst spät, aber dann richtig an Fahrt aufnehmen. Als ich dann mit den Namen, Figuren und Orten klar kam, las sich der Roman fast wie von alleine. Ich bin tief in die Welt von Texas eingetaucht, habe Staub geschluckt und wollte mir zwischendrin immer wieder an den nicht vorhandenen Cowboyhut fassen. Das Schöne dabei ist, dass James Lee Burke keine Klischees bedient. Für mich wirkten die Beschreibungen realitätsnah und authentisch. Von den Morden und dem organisierten Verbrechen berichtet der Autor vergleichsweise emotionslos. Es gibt keinerlei blutige Szenen und es wird viel der Fantasie des Lesers überlassen, was der Mörder mit seinen Opfern anstellt. Der Thriller ist für mich eher ein Krimi, wenn auch einer mit einem andersartigen Erzählstil. Und dieser macht das Buch zu etwas besonderem. Denn James Lee Burke erzählt so, wie sich ein Ritt auf einem Pferd gen Sonnenuntergang anfühlt: gemächlich, sicher und doch spannend. Obwohl ich nicht durch Texas gejagt wurde, konnte ich gerade ab der 2. Hälfte des Buches kaum aufhören zu lesen. Der Autor hat einen unwiderstehlichen Sog. Ich glaube, dieser Sog wird durch seine Erzählweise und der Geschiche an sich ausgelöst. Denn wäre nur eines von beiden vorhanden, hätte ich das Buch weggelegt. Das Ende lässt einige Fragen offen und das Finale ist auch kein Showdown. Hier blibt sich Burke seiner Linie treu. Er zündet kein Feuerwerk ab, sondern lässt das Feuer, das er entfacht hat, langsam verglühen. Ein für mich passender Schluss. Fazit: ein feiner, wenn auch andersartiger Auftakt. Ich freue mich auf den zweiten Band!

Lesen Sie weiter

Bei diesem Thriller war es wirklich der vielversprechende Klapptext, der mich absolut neugierig machte. In "Regengötter" schickt der mir zuvor noch unbekannte Autor James Lee Burke einen ganz besonderen Protagonisten und Sheriff ins Rennen. Ich habe schon viel gelesen, und auch schon viele Themenbereiche des (Action-) Thriller beschritten, aber das was mich in "Regengötter" des Autors J. Lee Burke mit seinem sonderbaren Sheriff Hackberry Holland und seinem Kollegen Clawson erwartete, das hat mich definitiv sprachlos gemacht, sprachlos in der Form der Umsetzung, und fasziniert in der Form der Komplexität, des Ausmaßes und der genialen Strategie des serienmordenden Psychopathen in der Kleinstadt Chapala Crossing. Der amerikanische Autor Lee Burke hat sich mit seiner Art der Schriftstellerei und komplexen Umsetzung seines Thrillers eine Marke gesetzt und besitzt absoluten Wiedererkennungswert und bewegt sich auf der Ebene großer Größen. Ich empfinde seinen Schreibstil und seine Intelligenz als eine gelungene Mischung aus den besten Eigenschaften bereits erfolgreicher Autoren. Hier einen sich Noten bekannter Schreiber wie zum Beispiel Simon Beckett, John Grisham, Robert Harris usw. Erschienen im Heyne Hardcore Verlag (http://www.randomhouse.de/heynehardcore/) Inhalt: "Der König der amerikanischen Kriminalliteratur ist zurück. »Ich bin hinter der alten Kirche in Chapala Crossing und habe gerade neun Leichen gefunden, die hier begraben wurden. Alles Frauen. Benachrichtigen Sie bitte das FBI und rufen Sie auch die Kollegen vom Brewster County und vom Terrell County an. Die sollen Unterstützung schicken.« Der Geruch des Todes! Auf den Hinweis eines anonymen Anrufers hin, gräbt Sheriff Hackberry Holland hinter einer verlassenen Kirche die Leichen von neun Frauen aus, notdürftig mit einem Bulldozer plattgewalzt. Es handelt sich dem Anschein nach um illegale Einwanderer aus Asien, die in Texas nahe der mexikanischen Grenze als Prostituierte arbeiteten. Bei der Suche nach dem Anrufer gerät Holland mit Isaac Clawson von der Einwanderungs- und Zollfahndungsbehörde ICE aneinander. Nach dem Mord an seiner Tochter ist er auf seinem eigenen Rachefeldzug. Bevor sie den einzigen Tatzeugen, Pete Flores, und dessen Freundin Vikki Gaddis ausfindig machen können, befinden sich diese bereits auf der Flucht vor den eigentlichen Drahtziehern, zu denen Jack Collins — genannt Preacher— zählt, ein Psychopath, dem man besser nicht zu nahe kommt.." Schreibstil: Der Schreibstil ist unter anderem dass, was diesen Thriller zu diesem Lesehighlight und zu dieser Besonderheit macht. Der Autor James Lee Burke hat hier einen Stil geschaffen, der die allerbesten Noten und Merkmale meiner Lieblingsthriller- und Krimiautoren vereint. So eine geballte und verblüffende Form der Umsetzung und Genialität habe ich zuvor selten gelesen. Thrillerautor James Lee Burke hat eine so bildhafte Sprache, die einem richtig gutes Kopfkino beschert, sodass ich jede freie Minute genutzt habe, um dieses über 670 Seiten starke Buch zu lesen. So viele gute, keineswegs langatmige Beschreibungen einer Handlung und jeder noch so kleinen Nebenfigur liest man selten. Hier sind es nicht nur die Handlung, die den packenden Nervenkitzel ausmacht, hier sind es die einzigartig gezeichneten Schauplätze und Kulissen, die tiefgehenden psychischen Abgründe, die absurden Riten und der fanatische Glaube, dann der Drogenhandel, die mafiösen Machenschaften und zu guter Letzt die untermalende Gesellschaftskritik. James Lee Burke schreibt nicht für die große Masse, er schreibt für ein gewähltes Publikum und hat einen Kern, einen Ton und eine Sparte getroffen, die es selten so intensiv zu lesen gibt. Hat man anfangs den verheißungsvollen Einstieg in den Thriller verdaut, muss sich der Leser an die Bekanntschaft einiger Protagonisten gewöhnen, die für den Thrillerverlauf und für die Handlung allesamt gleich wichtig sein werden. Das ist das Interessante an diesem undurchsichtigen und äußerst beklemmenden Fall den Sheriff Hackberry Holland und sein Team zu lösen haben. Alles ist möglich, doch nichts scheint wie es zu sein scheint. Der Autor beschert seinen Lesern höchsten Lesegenuß und absolut wahrhafte Sinnbilder, Situationen und grandiosen Thrill und Nervenkitzel. Die Umstände erschüttern, lassen erschaudern und die Grenze der menschlichen Brutalität und Abgründe erfahren. ... all das ist unsagbar intelligent und nahezu genial und detailliert recherchiert wiedergegeben worden. Hier macht der Autor definitiv keine halben Sachen und überzeugt mit einem grandiosen Schreibstil. Das Lesen gestaltete sich so zu einer ganz neuen und anderen Art des Lesens. Im Laufe der Story und im Laufe der hochtrabenden Ermittlungen gelingt es dem Autor eine Tür zum Leser zu öffnen, und Hackberry Holland und sein Team dort, samt Charakterzüge und Psychogramm, zu platzieren.Eine weitere Besonderheit ist das weitreichende Spektrum an Wissen, was uns hier nahegebracht wird. Zu jedem Alltägllichen hat der Autor eine sagenhafte Wissenschaft, Anekdote, ein Nähkästchenplausch oder eine Weisheit, eine These oder einen Fakt, eine Alltagssituation, ein Geistesblitz oder einen verblüffenden Dialog auf Lager. Sagenhaft! Die Spannung und der Nervenkitzel sind stetig auf Hochniveau, da der Leser nicht wissen wird, wohin uns die Ermittlungen führen werden. Charaktere: Was wäre dieses Buch bloß ohne seine genialen und einzigartigen Protagonisten? Mit Gold nicht aufzuwiegen sind die besonders gestalteten Charaktere hier in dieser Story. Besonders der gealterte Sheriff Hackberry Holland und all seine jahrelange Erfahrung wird den Leser stark beeindrucken. Doch auch das Team um Hackberry Holland mitsamt Kollege Isaac Clawson sorgt für Kurzweil und packende Ermittlungsarbeit sowie Kooperation unter den Behörden und auch hier einigen Querolanten und Querschießern. Aber der eigentliche Star in diesem nagenden Thriller ist Jack Collins. Collins, auch Preacher genannt, dieser macht nicht nur seinem Namen alle Ehre, er hat sich bereits ein Denkmal gesetzt. Ein Denkmal bei seinen Anhängern und ein Denkmal bei der Polizei und dem Geheimdienst. Hier schöpft der Autor aus den Vollen und hat eine Welt aus unbeschreiblichen Darstellern geschaffen, so filmreif, so detailgetreu, so authentisch, so unglaublich abwechslungsreich und vielseitig. Hier habe ich den Eindruck, dass der Autor die beliebtesten und gern gelesensten Eigenschaften eines Sheriffs aus den Südstaaten, die perfidesten Eigenschaften eines Psychopathen und die Eigenschaften einiger Willenlose und Kämpfer auf Hackberry Holland, auf Jack Collins, den Anhängern und den Ermittlerteam umgemünzt hat. Einfach nur perfekt. 5 Sterne Psychogramme und höchster Unterhaltungswert. Charaktere und Blickwinkel aus tiefsten Abgründen, kranken Seelen, gescheiterten Existenzen, helfenden Händen und der Moral der Gerechtigkeit, der Glaube und der Fanatismus. Wenn ich ehrlich bin, so möchte ich so manchen aus dem Buch gerne mal real kennenlernen, andere wiederum möchte ich niemals nie im Leben begegnen müssen. Einer raffinierten Auswahl an Protagonisten und Charakteren begegnen wir durch diese grausame Geschichte in diesem so unscheinbaren Örtchen in Texas. Autor James Lee Burke hat so viele Charaktere erschaffen, die so sonderbar sind, wie keine anderen. Hier gibt es nicht nur ein Spiel mit der Genialität und Unvorhersehbarkeit, hier gibt es auch ein perfides Spiel mit kranken Psychen und deren Opfer, und einer Auswahl an großartigen Hauptakteuren. Schauplätze: Neben dem einzigartigen Schreibstil mit Wiedererkennungswert, den sonderbaren Charakteren, spielen die Schauplätze in diesem Buch ebenso eine große Rolle wie der Fall selbst. Die Schauplätze sind ebenso detailliert, real, authentisch und getreu wiedergegeben und spiegeln das jeweilige Bild der Protagonisten, die dort agieren, wieder. Ein sensationelles Rundumpaket. Der Autor lässt dem Leser viel Raum für Spekulationen und Fantasie, zeichnet jedoch genaueste Bilder der Umgebung, gepaart mit Atmosphäre, Emotion, Gefühl, Idyll, Schrecken, Witterung, Vegetation und Alltag. Er beschreibt Orte, die jeder meint zu kennen und schafft somit Nähe und das Gefühl, selbst einmal dort gewesen zu sein. Andere Orte will man selbst in seinen schlimmsten Alpträumen niemals erleben und sehen. Hier nutzt er gut und gern Details und kleine Alltäglichkeiten. Bizarre Orte, tiefe Abgründe, neue Welten, entsetzliche Kulissen, aber auch die gute biedere Gemütlichkeit und Geborgenheit eines fast heilen Familienlebens mit fragwürdiger Vergangenheit und aktuellem schrecklichen Ereignissen. Der Autor Lee Burke bietet dem Leser einen Blick in die Welt der Erpressung, des Fanatismus, der Prostitution, des Menschenhandel, der Drogen und Mafia… und und und. Meinung: Dieser Thriller ist wahrlich keine leichte Kost, liest sich anspruchsvoll und ist geballt mit Spezialwissen und enormen Besonderheiten. Dieser Thriller bedient die Sparte Hardcore zu Recht und ist fernab vom Mainstream, dieser Titel passt hervorragend ins Verlagsprogramm des Heyne Hardcore. Ich war von Beginn an gefesselt, war entsetzt und fasziniert sogleich. Diese Neuartigkeit, diese Andersartigkeit, diese Erkennungsmarke, diese Novität, all diese vielen Details und die bestialisch erschütternden Hinrichtungen hat mich gleich begeistert und durch die mehr als 670 Seiten fliegen lassen. Zwar ist die Stärke, das Gewicht und das Handling des Buches nicht sehr komfortabel und das Buch leidet doch sehr beim Lesen, aber dafür wird man mit einem Thriller belohnt, den man sicherlich lange nicht vergessen wird. Rasant, actiongeladen, geballt und hochspannend. Der Autor hat mich gleich auf seine Seite geholt und mich ans Buch gefesselt. Ich bewundere und lobe diese Einzigartigkeit des Autors. Ein geniales Spiel mit dem Wort und ein genialer Dialog mit den Lesern. Ganz besonders großartig. Die Handlung gefällt mir gut, auch wenn es mich stellenweise an einen modernen Western erinnert hat. Besonders die kirchlichen Hintergründe, die Art des Spektakels, die ausweglosen Ermittlungen und Recherchen, die Komplexität und das Ausmaß des Grauen haben mich sehr beeindruckt und verblüfft. Verdiente 5 Sterne, da sich das Buch von der Masse abhebt, neuartig und mutig ist, es bietet Einblicke in geschundene Seelen, Geldgier, Macht und abscheuliche Motivationen! Zudem hat es mich gut unterhalten und die Spannung mit Wissen unterfüttert. Einzigartiger Bezug auf die Gesellschaft, die Schwäche und Stärke anderer, Fanatismus, Glaube, Rituale, Verschwörungen und Grundwerte, aktuelle Themen, reale Polizeiarbeit und kleinste Details mit grandiosen Charakteren und zwei dicken Handlungssträngen, die sich zu einem festen Tau verbinden. Cover / Buch: Das Buch ist hochwertig und ansprechend verarbeitet. Das Cover lädt zu Assoziationen ein und spiegelt Passagen aus dem Thriller wieder. Das Schriftbild ist sehr angenehm, die Kapitel von angenehmer Länge. Das Buch ist sehr seitenstark und grenzwertig im Format. Es liegt leider nicht so angenehm in der Hand, da die vielen Seiten dem Buch die Festigkeit und Kompaktheit nehmen. Das Cover gefällt mir mehr als gut, der Klapptext hatte es mir angetan. Wunderbar. Der Autor: "James Lee Burke, 1936 in Louisiana geboren, wurde bereits Ende der Sechzigerjahre von der Literaturkritik als neue Stimme aus dem Süden gefeiert. Nach drei erfolgreichen Romanen wandte er sich Mitte der Achtzigerjahre dem Kriminalroman zu, in dem er die unvergleichliche Atmosphäre von New Orleans mit packenden Storys verband. Burke, der als einer der wenigen Autoren sogar zweimal mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres ausgezeichnet wurde, lebt abwechselnd in Missoula/Montana und New Orleans." Fazit: Ein Thriller von brutaler und rasanter Genialität, der das Beste der Besten vereint und absolut überzeugt und gerne 5 Sterne verdient hat! Ein Lesehighlight!

Lesen Sie weiter

Keine Sorge, nicht alle Sätze in "Regengötter" sind so unendlich lang, wie der oben genannte erste Satz. Auch wenn man das bei 662 Seiten denken könnte. Das Buch ist ein echter Schinken und gleichzeitig eine willkommene Abwechslung zu den Standard-350-Seiten-Thrillern. Lasst euch von der Länge des Buches also nicht abschrecken, dafür sind die Kritiken viel zu gut. Und es ist auch relativ groß geschrieben, sodass es prinzipiell also gar nicht so lang ist, wie es dick aussieht ;-) Ausgangspunkt der Geschichte ist der grausige und kaltblütige Mord an thailändischen Prostituierten, die nach Amerika geschleust werden sollten. Mit den Bäuchen voller Heroinballons. Dieses Verbrechen ruft folgende Personengruppen auf den Plan: 1. Das organisierte Verbrechen (Zuhälter, Verkäufer der Drogen, Menschenhändler) 2. Auftragsmörder (wahlweise verknüpft mit den erstgenannten) 3. Einen ortsansässigen Sheriff 4. Zeugen der Tat 5. FBI und Einwanderungsbehörde Die Zutaten für ein gutes Buch sind also schon mal alle beisammen, aber kann der Autor auch eine gute Geschichte daraus machen?? Mit einem Wort: Ja!! Das Buch lebt von seiner Atmosphären und besonders von den Charakteren. Ich war die ganze Zeit irgendwie angespannt, eine Bedrohung liegt in der Luft. Obwohl es nicht die ganze Zeit drunter und drüber geht. Burke erzählt die Geschichte grundsätzlich sehr ruhig, er nimmt sich die Zeit, die der umsichgreifende Plot braucht. Wie ein guter Whisky, habe ich mir sagen lassen. Was aber nicht bedeutet, dass die Geschichte langsam und langweilig ist und nur vor sich hin plätschert. Spannende, nervenaufreibende Momente gibt es reichlich. Apropos Whisky und Charaktere: die Hauptfigur in "Regengötter" ist Sheriff Hackberry Holland. Er ist ein Sheriff, wie man sich ihn vorstellt: nie ohne Hut, immer mit einer Flinte, ein bisschen kautzig und vor allem mit vielen Problemen aus der Vergangenheit. Und die ist mit 70 Jahren nicht kurz. Alkohol, gescheiterte Ehen. Passt eigentlich auch auf fast alle anderen Polizisten, die wir aus Büchern kennen, nur eben mit Cowboyhut. Sein Gegenpart ist DER Auftragsmörder überhaupt, ein Mann, den sie "Preacher" nennen. Prediger. Er predigt und führt Gottes Willen aus. Oder zumindest seine Interpretation davon. " "Haben Sie schon mal einen Soziopathen kennengelernt, der nicht der Meinung war, er wäre von kosmischer Bedeutung?" fragte Hackberry. "Was hat dieser Typ denn getrieben, bevor er zur linken Hand Gottes wurde?" "Er war Kammerjäger." " Abgesehen von den beiden oben genannten Protagonisten wird Preacher von einem Mörder unterstützt, der eigentlich nur so mordet um sein Studium zum Innenarchitekten zu zahlen. Immer stilvoll mit Melone auf dem Kopf unterwegs, Clockwork-Orange-Style. Ansonsten haben wir es mit den typischen Mobstern und einfältigen Polizisten zu tun. Die Mörder sind wie das gesamte Buch: unvorhersehbar. Und skrupellos. Alle sind nur auf den eigenen Vorteil aus. Das entsprechende Ende war auch nicht vorhersehbar. Ich habe mir schon viele Möglichkeiten für den Schluss zurechtgelegt, aber es kommt tatsächlich anders, als ich dachte. Passt. Darüber hinaus hat mich das Buch an eine einzige, nicht enden wollende Jagd erinnert: Gangster jagen die Zeugen, die Polizei jagt beide. Ununterbrochen. Gut für das Tempo in der ruhigen Story. Jeder jagt jeden. Und die dabei entstehenden Situationen sind, wie schon erwähnt, äußerst unvorhersehbar. Fazit "Regengötter" ist ein tolles, rundum gelungenes Buch. Mir fällt eigentlich gar nichts negatives ein. Außer einem Aspekt: es hätte auch gerne etwas kürzer sein können. Ja, ich habe nichts gegen solche Klopper und ja, es ist schnell und flüssig zu lesen und ja, das Ende ist auch flott, aber es ist schlicht und ergreifend zu lang. Die Entscheidung fällt mir nicht leicht, aber "nur" 4 Eselsohren.

Lesen Sie weiter

Regengötter

Von: Chrissa

04.06.2015

Zunächst einmal ein wirklich tolles Buch! Schade, dass ich nicht vorher was von dem Autoren gelesen habe, denn das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen und hat mich auf den Geschmack gebracht, sodass ich ganz bestimmt in naher Zukunft auch weitere Bücher lese. Kurz zum Inhalt: Es geht um einen Sheriff. Dieser findet aufgrund eines anonymen Hinweises 9 Frauenleichen. Allen Anschein nach handelt es sich um Frauen die illegal eingewandert sind, die als Prostituierte gearbeitet haben. Doch stimmt das wirklich? Meine Meinung: Ein hochspannendes Buch, welches ich in einem Rutsch durchlesen musste und mir wirklich sehr gut gefallen hat. Burke ist ein großartiger Autor, von dem ich definitiv wieder was lesen werde! Spannend war das Buch auch von der ersten Seite an! Es ist nichts für zartbesaitete, aber wenn man weiß worauf man sich einlässt ist es ein Genuss! Von mir gibt es 5 Sterne. Für mehr Infos, hier die Seite des Verlags: http://www.randomhouse.de/Paperback/Regengoetter-Thriller/James-Lee-Burke/e457857.rhd?mid=1&serviceAvailable=true#tabbox

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.