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Rezensionen zu
Der Seidenspinner

Robert Galbraith

Die Cormoran-Strike-Reihe (2)

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Der Romanautor Owen Quine verschwindet spurlos. Comoran Strike, Detektiv, wird von Quines Frau engagiert, um ihren Mann zu finden. Quine hat gerade erst einen Roman vollendet. In diesem befindet sich fast jeder Mensch aus seinem Bekanntenkreis als Figur wieder und kommt dabei auch nicht gerade vorteilhaft rüber. Sollte dieses Buch veröffentlicht werden, hätten viele Menschen einen Grund, Quine verschwinden zu lassen. Dann wird Owen Quine aufgefunden. Tot und unter sehr bizarren Umständen. Detektiv Strike gerät auf seinen Nachforschungen in die Welt von Verlag, Verlegern und Autoren. Von Erfolgen und Misserfolgen, Intrigen und Lügen. Gemeinsam mit seiner Assistentin Robin Ellacot versucht Strike, den Mord an Quine aufzuklären. Robin Ellacot möchte in ihrer Tätigkeit nicht nur als Sekretärin, sondern auch als Detektivin wahrgenommen werden. Doch als Strike ihr sagt, dass er über eine zweite Kraft nachdenkt, merkt sie, dass er sie in dieser Hinsicht nicht wahrnimmt. Zudem kommen die Probleme mit ihrem Verlobten, denn ihm passt es gar nicht, dass Robin mit Strike zusammenarbeitet. Hier sind Konflikte vorprogrammiert. Der Leser begleitet Strike und Robin auf der Spurensuche. Die Suche nach dem Täter ist nicht nur für diese beiden schwierig, auch der Leser wird oft auf Spuren geführt, die sich hinterher als Sackgasse entpuppen. Geschickt versteht es Robert Galbraith, das Geheimnis um den wahren Täter bis kurz vor Schluss zu verschleiern. Auch der innere Konflikt von Robin wird gut dargestellt. Hin und her gerissen zwischen Strike, der Detektivarbeit und ihrem Verlobten versucht sie, ihren Weg zu finden. Auch das Kennenlernen beider Männer fällt nicht so aus, wie von ihr erhofft. Ein Roman, der neben der Haupthandlung einen interessanten Nebenschauplatz bietet und den Leser mitnimmt. Über 600 Seiten, die zwar im Mittelteil etwas langsamer dahin treiben, lassen sich rückblickend gut lesen, und die gesamte Geschichte lässt eben diesen Mittelteil schnell vergessen. Wer dieses Genre mag, sollte sich den Roman nicht entgehen lassen.

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Seit seinem letztem großen Fall sind einige Monate ins Land gezogen und dennoch läuft Cormoran Strikes Privatdetektei besser denn je. Es läuft sogar so gut, dass er die ehemalige Zeitarbeitskraft Robin Ellacott fest einstellen konnte, wenn auch zu einem sehr geringen Verdienst, wie deren Verlobter immer wieder anmerkt. Robin jedoch ist sehr zufrieden mit ihrem beruflichen Engagement, denn sie hofft, bei Strike durchaus eine Ausbildung zur Privatdetektivin machen zu können. Tatsächlich läuft Strikes Geschäft so gut, dass er es sich auch leisten kann, unrentable Aufträge abzulehnen. Gewöhnlich bestehen Strikes Ermittlungen aus dem Überwachen von (Ehe)Partnern, um diese der Untreue zu überführen. Wirklich zufrieden ist er damit nicht, doch immerhin kann er davon seine Rechnungen zahlen und seine Schulden abbezahlen. Dann jedoch taucht Leonora Quine bei Strike auf und beauftragt ihn, ihren Mann ausfindig zu machen und dafür zu sorgen, dass dieser wieder nach Hause käme. Bei besagtem Mann handelt es sich um Owen Quine, einen mäßig erfolgreichen Autoren, der auch früher schon mal verschwand, bisher aber immer wieder auftauchte. Derzeit ist Leonora jedoch völlig ahnungslos, wo genau sich ihr Mann herumtreiben könnte, sodass Strike ihn ausfindig machen soll. Obwohl dieser Auftrag alles andere als lukrativ erscheint, bewegt etwas in Leonora den barschen Strike, sodass er den Fall, entgegen aller Voraussetzungen, annimmt und mal ehrlich, wie lange kann es schon dauern, einen (einigermaßen) bekannten Autoren ausfindig zu machen? Tatsächlich hat sich Quine verdammt gut verkrochen, denn egal wo Strike anklopft, niemand scheint etwas über den Aufenthaltsort zu wissen. Schritt für Schritt jedoch kann Strike die letzten Tage vor dem Verschwinden Quines rekonstruieren und findet so heraus, dass die Veröffentlichung eines neuen Werkes unmittelbar bevorsteht und dieses einschlagen könnte wie eine Bombe, denn ganz unverblümt hat der Autor sich der Menschen in seiner Umgebung bedient und deren Geheimnisse offenbart. Klar, dass hier einige Beteiligte kein Problem damit hätten, wenn der Autor (für immer) verschwinden würde - und tatsächlich wird kurz darauf dessen grausam zugerichtete Leiche gefunden. Nun steht die Frage im Raum: welcher der vielen Verdächtigten hatte das stärkste Motiv? Der 2. Band der Cormoran-Strike-Reihe! Der Plot des Buches wurde abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass man hier als Leser einen Blick hinter die Welt der Literaten werfen kann, denn wo nach außen hin alles toll ist und jeder einander liebt, ist es hinterrücks das reinste Schlangennest, in dem man aufpassen muss, wo genau man hintritt. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Besonders beeindruckend empfand ich hier wieder die Figur des Cormoran Strike, denn gerade hier merkt man, dass er, trotz seiner vermeintlichen Schwächen, das Herz auf dem rechten Fleck hat und wenn er in einem Fall erst einmal Blut geleckt hat, nicht mehr locker lässt, bis er den Täter überführt hat. Den Schreibstil empfand ich fesselnd zu lesen, jedoch kam es zwischendurch wieder zu kleinen Längen, die meinen Lesefluss jedoch nur unmerklich gestört haben.

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Nachdem ich von Robert Galbraiths Krimi "Der Ruf des Kuckucks" derart angetan war, bin ich nun, Georgie sei Dank, endlich stolze Besitzerin des Folgebands "Der Seidenspinner". Im zweiten Cormoran-Strike-Roman geht es um das Abtauchen des exzentrischen Schriftstellers Owen Quine. Eine angenehme Abwechslung für Privatermittler Strike, denn das Lösen des Lula-Landry-Falls hat ihm und seiner Assistentin Robin Ellacot zwar eine Menge neuer Klienten beschert – allerdings vorwiegend Scheidungsfälle. Zum Brötchenverdienen taugen die zwar wunderbar, doch das Detektivherz sehnt sich eben nach Herausforderung. Daran fehlt es in der Geschichte wirklich nicht und so kann ich dem zweiten Cormoran-Strike-Teil bedenkenlos unseren 200. Inkunabel-Beitrag widmen. Schneller als gedacht wird die Quine-Ermittlung ziemlich komplex, denn das neueste Manuskript des rachsüchtigen Autors enthält pervertierte Versionen fast all seiner beruflichen und privaten Bekannten. Sollte es veröffentlicht werden, könnte das so einige Leben ruinieren. Je länger Strike im Umfeld des verschwundenen Autors herumstochert, desto mehr wächst sein Unbehagen – bis er schließlich befürchtet, dass hinter Quines Verschwinden mehr stecken könnte, als Gier nach medialer Aufmerksamkeit. Als kurz darauf tatsächlich die widerlich zugerichtete Leiche des Schriftstellers gefunden wird, stellt sich die Frage, wer Motiv und Möglichkeit hatte, ihn auf solch groteske Weise umzubringen. Im Vergleich zum ersten Band um das Ermittlerteam Strike und Ellacot baut sich die Spannung in "Der Seidenspinner" etwas langsamer auf. Zwar wird der Detektiv gleich zu Anfang von der besorgten Frau des Verschwundenen beauftragt, doch echtes Unbehagen schleicht sich erst im Laufe der ersten Ermittlung ein. So begibt sich der bärbeißige Schnüffler dieses Mal ins Londoner Verlagsmilieu, unter habsüchtige Literaturagenten, eitle Autoren, egozentrische Verlagsleiter und labile Lektoren. Deren zugespitzte Charakterisierung bereitet wieder sehr viel Spaß, denn mit Schein und Sein der Verlagswelt wird ganz schön abgerechnet. Zudem wird einem bereits zu Anfang klar, dass sich Owen Quines potentielle Feinde zu Recht die Klinke in die Hand geben. Genauso methodisch und durchdacht wie sich der Detektiv seine Verdächtigen vornimmt, ist auch der Krimi selbst konzipiert. Virtuos legt Joanne K. Rowling verschiedene Fährten aus, deutet Geheimnisse an, lenkt gekonnt das Augenmerk des Lesers ab und fordert auf diese Weise unbedingte Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt ist das ihrem clever eingesetzten, wunderbar bildlichen Schreibstil zu verdanken. Die Formulierungen sind nie unnütz verschnörkelt und heben sich angenehm von der häufig unterkühlten, nüchternen Schreibweise anderer Krimis oder Thriller ab. Trotz aller Authentizität hatte ich daher beim Lesen stets das Gefühl, eine Geschichte erzählt zu bekommen – etwas, das mir persönlich besonders gut gefällt, aber wahrscheinlich nicht jedermanns Sache ist. Insgesamt ist der Ekel-Faktor des Bandes höher als im Vorgänger, weil der geschilderte Mordfall überaus bizarr ist. Dementsprechend ist auch die Grundstimmung des Romans etwas ernster, düsterer und der Humor hintergründiger. Ohnehin wimmelt es im Buch von mehr oder minder seltsamen bis unsymphatischen Gestalten, denen man im wahren Leben lieber nicht begegnen möchte. Ein gutes Beispiel hierfür ist Leonora Quine, die Frau des Mordopfers. Sie ist unbequem ehrlich, schroff bis zur Unhöflichkeit, aber doch im Innersten auf schwer zu fassende Art fürsorglich, nahezu aufopfernd. Kurzum: sie macht es weder den Romanfiguren, noch dem Leser besonders leicht, sie zu mögen. Die Dynamik zwischen den äußerst gegensätzlichen Charakteren Strike und Ellacot bleibt weiterhin authentisch. Beide umgibt mittlerweile eine Aura unausgesprochener Wahrheiten, durchsetzt von schwelenden Konflikten. Cormoran hat dieses Mal am meisten mit sich selbst zu kämpfen. Nicht nur sein Knie schränkt ihn wiederholt in seiner Arbeit ein, sondern es taucht auch noch seine ehemalige Verlobte Charlotte als Randfigur auf. All das erschwert die Zusammenarbeit mit seiner Assistentin Robin, die jedoch in Bezug auf ihre Rolle in der Detektei einen ganz eigenen Kampf austrägt. Immer mehr steigert sich ihre Unzufriedenheit, da ihr Boss seine Wertschätzung für sie nur ungenügend kommuniziert. Dabei schlummert in ihr ein Ehrgeiz, ein Wille zu lernen, den sie nicht nur ihrem anstrengenden Verlobten Matthew, sondern auch sich selbst erst eingestehen muss. Handlungsverlauf und Figurenzeichnung sind erneut stimmig miteinander verwoben, sodass der Leser bis ganz zum Schluss an der Nase herum geführt wird. In diesem Punkt hat mir "Der Seidenspinner" sogar besser gefallen als der erste Band. Die Auflösung kam für mich bei aller Schlüssigkeit einfach noch überraschender. Neben der Ermittlungstätigkeit der Hauptfiguren nehmen auch deren private Probleme immer wieder Raum ein, was mindestens genauso unterhaltsam ist. Überhaupt spielt meiner Meinung nach in dieser Krime-Reihe die Entwicklung der Protagonisten neben dem zu lösenden Fall eine nicht zu unterschätzende Rolle. Allein wegen der pointierten Wortwechsel zwischen Robin und Cormoran lohnt sich die Lektüre. Der dritte Band, "Die Ernte des Bösen", liegt jedenfalls bereits auf meinem Nachttisch. Ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen. Katrin

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Handlung: Es ist ruhig geworden im Leben des Privatdetektivs Cormoran Strike. Nach seinem letzten großen Fall um Luna Landry verbringt er die meiste Zeit damit, Partner seiner Klienten des Ehebruchs zu überführen. Welch willkommene Abwechslung bietet da Eleonora Quine, die plötzlich in Strikes Büro auftaucht. Sie ist die Frau des unbeliebten Schriftstellers Owen Quine, welcher nach einem Streit mit seiner Agentin wie vom Erdboden verschluckt ist. Eleonora vermutet ihren Mann in einem geheimen Schriftstellerrefugium und beauftragt Strike ihn nach Hause zu holen. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Quine gar nicht im Refugium untergetaucht, sondern vielmehr tatsächlich spurlos verschwunden ist. Zudem hat sein neues Manuskript Bombyx Mori die Verlagswelt in tiefes Ärgernis gestürzt, stellt es doch eine Abrechnung mit selbiger dar. Auf höchst skurrile und sexistischste Art und Weise finden in diesem Werk sämtliche Figuren aus des Schriftstellers privatem und beruflichen Leben eine verzerrte, perverse Entsprechung, ihre intimsten Geheimnisse werden aufgedeckt und zur Schau gestellt. Dieser Schlüsselroman, das ist Strike schnell klar, ist er erst einmal veröffentlicht, könnte eine Vielzahl von Leben ruinieren. Als der Privatermittler dann auch noch die Leiche des Schriftstellers aufspürt, auf gleiche Weise ermordet wie der Held seines jüngsten Werkes, steht die Richtung seiner Ermittlungen unweigerlich fest. Wer hatte Zugang zum Manuskript? Wessen Geheimnisse werden hier enthüllt und wer ist kaltblütig genug für diesen Mord? Bombyx Mori avanciert also sowohl zum Drehbuch des Mordes, als auch zur Anleitung zur Löung des Falls. Rezension: Mit der Figur des Cormoran Strike hat Galbraith einen typischen Privatermittler geschaffen. Ehemals bei der Army und seit jeher mit einer Beinprothese ausgestattet, kommt er verschroben und aufmerksamkeitsscheu daher, haust über seinem kleinen Ermittlerbüro und selbstverständlich hat eine so verkorkste Existenz auch im Privatleben kein Glück. Von seiner langjährigen Jugendliebe getrennt, ist seine Gehilfin Robin nun die einzige Frau in seinem Leben und obwohl diese bereits einem anderen versprochen ist, darf der Leser auf ein amouröses Verhältnis der beiden hoffen. Welch Überraschung! Die Ermittlungen führen die beiden in die Verlagswelt und auch hier wird der Leser mit Klischees konfrontiert. Angefangen beim Autor als schrulliger, weltfremder Künstler, der süchtig ist nach Anerkennung, über die abgebrühte, kettenrauchende Literaturagentin und den trinkenden Lektor bis hin zum abgehobenen Verleger – sie alle kommen nicht gut weg in Galbraiths Beschreibung. Zu viel des Klischees? Leise Ironie meinen Fans des Autors zwischen den Zeilen herauszulesen, seichte Unterhaltung mahnen die Kritker. Ich möchte meinen: Wie auch bei den Figuren des Privatermittlers und seiner Gehilfin, die sicherlich nicht umsonst den Namen Robin trägt, versteht es Galbraith auch in der Beschreibung des Literaturbetriebes die einzelnen Figuren zu überzeichnen, mit ihnen zu spielen, sie für einen kurzen Moment ins Lächerliche zu ziehen, um sie kurz darauf wieder ganz furchtbar realistisch wirken zu lassen. Eine solche Beschreibung braucht Platz und so erklärt sich dann auch der Umfang dieses Krimis. Denn trotz der beinahe 700 Seiten, kommt die Handlung nur schwer in Gang und verzichtet auf unvorhergesehene Wendungen. Der Leser muss sich, was das Voranschreiten der Ermittlungen abelangt, in Geduld üben. Stattdessen entwirft Galbraith vor ihm, wie bereits in seinen vorangegangenen Romanen, ein verblüffend detailliertes und originalgetreues Bild von London und seinen für die Handlung relevanten Bewohnern. So lässt sich abschließend festhalten, dass Der Seidenspinner vielleicht kein großartiger Krimi, aber ein weiterer fabelhafter Londonroman ist. Fazit: Krimimäßig nicht ganz vorne, aber wie immer ist es eine unsagbare Freude Galbraith zu lesen. Niemals anspruchsvoll, aber immer unterhaltend.

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Cormoran Strike - Privatdetektiv seines Zeichens - hat seit seinem letzten Fall (Der Ruf des Kuckucks) richtig zu tun. Endlich ist der Terminkalender gut gefüllt und finanziell sieht seine Situation zwar noch nicht rosig, aber auch nicht mehr ganz so schwarz aus, wie es vorher der Fall war. Als Leonora Quine in seinem Büro erscheint und ihn bittet, ihren Mann, den Schriftsteller Owen Quine zu suchen, hat er von Anfang an ein beklemmendes Gefühl. Owen verschwindet wohl des Öfteren für ein paar Tage, aber nie so lange. Was das Ganze noch bedenklicher macht - Owen hatte vor seinem Verschwinden sein neuestes Buch beendet und dieses fertige Manuskript, sorgt bei allen, die es in die Hände bekommen, für Entsetzen, Wut und Angst, das es tatsächlich veröffentlicht werden könnte. Strike macht sich auf die Suche und findet dabei mehr, als ihm lieb ist. Dabei steht ihm wieder Robin, seine Assistentin, zur Seite. Fazit Auf das Wiedersehen mit Cormoran Strike und Robin Ellacott hatte ich mich schon gefreut und wurde nicht enttäuscht. Dieses Mal konnte ich das Buch regelrecht genießen, obwohl oder vielleicht sogar weil es, wie auch der erste Teil, sehr detailreich geschrieben ist. Ich denke, genau das macht die Bücher um das Detektivteam aus. Es handelt sich nicht um einen Krimi, in dem es actiongeladen, spannend und hektisch zugeht, sondern um einen Roman der zum Lesen-genießen einlädt. Ja, es geht um einen Mord und die Aufklärung desselben, aber das alles in Ruhe mit feinen Details, in dem Genuss, das sich langsam ein richtig gutes Team zwischen den beiden Hauptprotagonisten bildet, den Feinheiten der zwischenmenschlichen Beziehungen, die verschiedenen Beweggründe, die sich aus Vergangenem und Gegenwärtigem ergeben. Das Buch ist einfach ein schönes Gesamtpaket: Genussvolles Lesen einer geistreichen, interessanten Krimi-Geschichte. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil. Viele Grüße von der Numi

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Bombyx Mori

Von: leseratte1310

05.05.2015

Inzwischen läuft Cormoran Strikes Büro sehr gut. Die Jobs, die er an Land zieht sind auf Dauer langweilig, aber lukrativ. Dann taucht Leonora bei ihm auf und fordert kurz angebunden, dass Strike ihren Mann Owen Quine suchen soll, die Rechnung würde von der Literaturagentin Elizabeth Tassel beglichen. Strike nimmt den Auftrag wider besseren Wissens an und macht sich auf die Suche nach dem eigenwilligen Autor. Schnell wird ihm klar, dass der Fall recht komplex ist, denn in dem Manuskript seines neuen Roman greift Owen alle Leuten in seinem Umfeld massiv an, indem er Intimitäten öffentlich macht. Wieder einmal gelingt es J. K. Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith einen atmosphärisch dichten und intelligent konzipierten Kriminalroman zu präsentieren. Die Orte sind sehr schön bildhaft beschrieben, so dass man sich fühlt, als sei man selbst auf einem Trip durch London. Aber auch die beteiligten Personen sind sehr gut dargestellt in ihrer Egozentrik und teils aufgesetzten Eigenwilligkeit. Quine selbst sorgt dafür, dass er aufgrund seines Outfits auffällt und im Gespräch bleibt, indem er gelegentlich abtaucht. Feindschaften werden gepflegt und sorgen für Publicity. Cormoran ist sympathisch, intelligent und selbstbewusst. Durch seine Sensibilität hat er auch ein Gespür für andere Menschen und sieht Einzelheiten, die anderen verborgen bleiben. Sein Leben hat ihm eine Menge unangenehmer Erfahrungen beschert, nicht zuletzt der Verlust seines Unterschenkels, der ihm ständig Beschwerden bereitet. Dass er aber auch Sinn für Humor und kleine Biestigkeiten hat, beweisen seine Weihnachtsgeschenke für die Neffen und sein Patenkind. Unterstützt wird Strike durch seine ambitionierte und hübsche Assistentin Robin Ellacott, die nichts lieber tut, als ermitteln, was ihrem Freund und zukünftigen Ehemann Matthew absolut nicht gefällt. Sie agiert mit Feingefühl und Zurückhaltung, aber stets scharfsinnig. Es gibt eine überschaubare Zahl von Protagonisten, die aber alle ein Motiv haben und dadurch verdächtig sind. Die Geschichte entwickelt sich langsam, ist aber aufgrund der eigenwilligen Charaktere und Strikes besonderer Ermittlungsweise interessant und spannend. Wieder einmal blieben mir entscheidende Details verborgen, so dass ich mich zwar gefühlsmäßig auf einen Verdächtigen eingeschossen hatte, aber bis zum Schluss doch im Dunkeln tappte. Ein spannender Kriminalroman mit eigenwilligen Verdächtigen und einem ganz besonderen Ermittlerduo.

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Der Seidenspinner, Bombyx mori, so nennt der Autor Owen Quine seinen neuesten Roman. Als der Autor spurlos verschwindet, soll Privatdektektiv Cormoran Strike ihn im Auftrag von dessen Ehefrau finden. Doch was Cormoran da erwartet – das hätte er sich nicht träumen lassen. Tief wird er in einen Sumpf aus Intrigen, Vertuschungen, Enttäuschungen und irregeleiteten Personen gezogen und er hat alle Mühe, sich dort wieder herauszuwinden. Doch ihm zur Seite steht ja seine treue Assistentin Robin, ohne deren Hilfe vielleicht alles ganz anders ausgegangen wäre. Cormoran Strike ist zurück. Und mit ihm Robin. Irgendwie erinnern mich die beiden an Brunetti und Elettra und an Lynley und Havers. An Georges‘ Schreibstil gemahnt auch Gelbraiths, wie ich finde. Einige Vorwegnahmen, ein Detektiv der anderen immer einen Schritt voraus ist und viele Andeutungen, die erst später zum Ziel führen, sowie ein total verschrobener Fall, der von Anfang bis Ende undurchsichtig ist. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat. Bücher, bei denen man den Mörder von der ersten Seite an erahnt, nehmen ein wenig von der Spannung. Wobei Spannung hier vielleicht falsch ausgedrückt ist. Galbraith entwickelt einen Fall, wie es ihn noch nie gegeben hat und wohl auch nie wieder geben wird. Ein Schriftsteller und seine eifersüchtigen Frauen und worin das gipfelt – das will ich hier nicht verraten, das muss man selber lesen. Die Charaktere waren mir schon im ersten Band (Der Ruf des Kuckucks) sehr sympathisch und sie haben sich hier weiter entwickelt. Man erfährt einiges von Robin und ihrem zukünftigen Mann, außerdem treffen wir auch wieder auf Charlotte, allerdings nur in Erinnerungen, Gedanken und SMS. Hier ist also noch viel Raum, um im (hoffentlich) nächsten Band um Strike und Robin wieder Erwartungen zu wecken. Galbraith Schreibstil ist gewohnt flüssig, allerdings fand ich auch so manche Länge zwischendurch, die es in meinen Augen nicht gebraucht hätte. Doch der „Autor“ fesselt seine Leser von der ersten bis zur letzten Zeile durch gekonnte Wendungen und tolle Charaktere. Auch bei der Namenswahl musste ich manchmal etwas schmunzeln.

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Die viel gelesene und mit großer Fan-Gemeinde gekrönte Autorin J.K. Rowling schreibt unter ihrem erfolgreichen Pseudonym Robert Galbraith sagenhaft atmosphärisch dichte Detektiv-Krimi´s. In "Der Seidenspinner" lässt sie uns wieder einmal mit dem sympathischen Ermittler Cormoran Strike und seiner Partnerin Robin Ellacott an seinem zweiten prekären und brisanten Fall mitfiebern. Nach ihrem Auftakt "Der Ruf des Kuckuck" um Cormoran Strike hat sie nun einen weiteren überaus dichten und undurchdringlichen Detektivroman erschaffen, der einfach nur Spaß und größtes Lesevergnügen bringt! Mit ihrem neuen Fall "Der Seidenspinner" greift die Autorin wieder einmal ein ganz nahes, intensives und exzentrisches Thema aus der Literaturwelt auf: ein Manuskript und seine tödlichen Folgen! Ein brisantes Thema mit einer unheimlich unvorhersehbaren und sehr gelungen konstruierten Kriminalhandlung und intensivsten Ermittlungen mit einem tollen Zweierteam im winterlichen und düsterem England. Erschienen im Blanvalet Verlag (http://www.randomhouse.de/blanvalet/) "Nur ein einziges Thema hatte auf ihn je die gleiche Faszination ausgeübt wie Charlotte: unnatürliche Todesfälle." (Seite 289) Klapptext / Inhalt: "Ein neuer Fall für Cormoran Strike- Als der Romanautor Owen Quine spurlos verschwindet, bittet seine Frau den privaten Ermittler Cormoran Strike um Hilfe. Es ist nicht das erste Mal, dass Quine für einige Tage abgetaucht ist, und sie möchte, dass Strike ihn findet und nach Hause zurückbringt. Doch schon zu Beginn seiner Ermittlungen wird Strike klar, dass mehr hinter Quines Verschwinden steckt, als seine Frau ahnt. Der Schriftsteller hat soeben ein Manuskript vollendet, das scharfzüngige Porträts beinahe jeder Person aus seinem Bekanntenkreis enthält. Sollte das Buch veröffentlicht werden, würde es Leben zerstören – zahlreiche Menschen hätten also allen Grund, Quine zum Schweigen zu bringen. Als Quine tatsächlich tot aufgefunden wird, brutal ermordet unter bizarren Umständen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um das wahre Motiv des skrupellosen Mörders aufzudecken – eines Mörders, wie Strike ihm noch nie zuvor begegnet ist … Absolut fesselnd und voller unerwarteter Wendungen: Der Seidenspinner ist der zweite Roman der hochgelobten Krimiserie um den Ermittler Cormoran Strike und seine entschlossene junge Assistentin Robin Ellacott." "Daß doch so ein kleines Buch es in sich hat so viele zu vernichten! [John Webster, die weisse Teufelin]" (Seite 489) Handlung: Ein einziges Manuskript eines exzentrischen Autors, eine wahre Rettenreaktion auf das geschriebene Schriftstück, ein einziger Wunsch nach Ruhm und Publicity. Ein Tag, der das Leben völlig verändert, ein einziger Hinweis, ein einziger geheimer Ort, eine regelrechte Hinrichtung und Inszenierung, wie aus dem Buche.... Leonora Quine, die besorgte Frau des exzentrischen und eigentümlichen Autors, bittet den soliden, jedoch durch die Army angeschlagenen Detektiv Cormoran Strike um unentgeltliche Hilfe. Ihr Mann, der Autor Owen Quine, wird vermisst. Sie beauftragt Strike mit der Suche nach ihrem Mann. Für Strike birgt dieser neue Fall eine Abwechslung zu seinen sonst so elitären und gut betuchten Klienten, die sich um die Treue ihrer Partner sorgen. Hier geht es um mehr und die Ermittlungen bringen Strike nicht nur an seine körperlichen Grenzen, sondern verlangen ihm emotional einiges ab. Aber auch für seine junge Assistentin Robin stellt dieser mysteriöse Fall, dieser bestialisch inszenierte Mord, ihre Beziehung zu ihrem Verlobten Matthew auf eine harte Probe. Detektiv Cormoran Strike ist nach seinem ersten Fall mit einem unauslöschlichen Ruf als Detektiv gebranttmarkt, aber er träumt von einer Karriere in seiner eigenen Detektei, die Chance sieht er, als sie sich ihm bietet: Leonora Quine und ihre Unschuld. Er ergreift sie, und versucht unbeirrt den monströsen Fall, all die Verstrickungen und Heucheleien, die anstrengenden Schuldabstreitungen der Mitwisser und die elendigen Verhöre und die Suche nach Beweisen zu lösen und seiner Intuition zu folgen. Ein toter Autor, ein reißerisches Manuskript, ein enger Verdächtigenkreis, doch nur eine falsche Beweislage...rücken in den Fokus der Ermittlungen und sorgen für ungeahnten und atemberaubenen Krimi-detektiv-lesegenuß. Ist der Mörder von Owen Quine wirklich in der gnadenlosen und profithungrigen Verlagswelt zu finden? Oder war es Quine selbst, der sich und seinem Roman Ruhm und Presse verschaffen wollte? Dieser Krimi ist atmösphärisch sehr nah, eindringlich und erschreckend real beschrieben! "Stille, wenn man von den leise quietschenden Angelnabsah - und dann das Summen von Fliegen." (Seite 187) Zum Schreibstil: Roman-Autorin Robert Galbraith taucht in ihrem 2. Fall um Detektiv Cormoran Strike in die Welt der Literatur, der Schriftstellerei und des Verlagswesens ein, sie versteht ihr Können, denn kaum einer Autorin gelingt es so intensiv Nähe, Verbundenheit und Bilder beim Lesen entstehen und lebendig werden zu lassen. Robert Galbraith hat eine Thematik für ihren neuen Fall gewählt, die jeden Bücherwurm und Detektivfreund tiefenpsychologisch, unvorhersehbar, überraschend und absolut bewegend und dazu auch spannend durch die Seiten führt und ihn begeistern wird. Durch ihre ausführlichen Details, Dialoge, Umschreibungen und der scheinbar unendlichen Zeit, die sie sich jedem einzelnen wichtigen Charakter in dem Buch widmet erfährt der Leser mehr und mehr, dass doch nicht alles Gold ist was glänzt und das Dinge manchmal anders erscheinen als sie sind. Somit nimmt die Autorin Robert Galbraith die Leser inmitten der Ermittlungen mit, sie bringt die Leser an die Orte, unter die Verdächtigen, in das Familienleben, der Verlagswelt und lässt den Leser intensiv an den Ermittlungen teil haben und mit den Ermittlerteam fast verzagen. In ihren Harry-Potter-Romanen hat sie mich bereits als K.J.Rowling durch ihren Schreibstil als Leserin gewonnen, aber in diesem Buch und Genre setzt sie noch einen drauf. Selten, und schon lange nicht mehr wurde ich so atmosphärisch und intensiv in ein Buch katapultiert und es durfte es hautnah miterleben. WOW. Geschickt und authentisch taucht sie ein in die Welt aus Fanatismus, Publicity, Ruhm, Verhöre, Beweislage und Verlagswelt. Gekonnt greift sie die teils schwierige Gedankenwelt der Mitwisser und mutmaßlichen Verdächtigen, vor allem die Gedanken der beiden Ermittler, die so unterschiedlicher und facettenreicher nicht sein könnten. Robert Galbraith versetzt sich, und ihre gebannten Leser, in die Lage der Beteiligten und kann somit für ungefilterte Einblicke und Eindrücke sorgen. Dieser Kriminalfall ist thematisch wahrhaft kein leichter Roman, dennoch ist diese Story mit unheimlich viel Tiefgang und vielen wichtigen Nuancen für ungetrübtes Lesevergnügen gespickt. Die Autorin regt durch ihre sensible und intensive Art zum Mitermitteln und Mutmaßen an. Es ist ein atembraubendes und spannendes Buch mit einer unglaublichen und sehr facettenreichen Ermittlung um einen Mord. Interessante Charaktere, sonderbare Ermittler und Wendungen, die kaum möglich gehalten werden. Robert Galbraith formt frische Dialoge, schreibt unheimlich bildhaft, gibt Situationen aus dem privaten Leben der Ermittler wieder, spielt mit den üblichen Gedanken der Polizei und der Unschuldigen und Schuldigen und verblüfft mit einem sagenhaft dichten Mordfall und guter Konstruktion der Ereignisse. Auch dieses ungeahnte Ausmaß, diese Verkettung von Ereignissen, dieser Aktionismus, der Tatendrang, die Verzweiflung und zuletzt die Resignation, geht dem Leser sehr nahe und regt zum Nachdenken und Agieren an, gepaart mit Spannung und das Lösen des Rätsels ist dieses knapp 680 Seiten starke Buch für mich ein Volltreffer. "Allein die Dämpfe der Salzsäure haben anfangs alle Insekten ferngehalten, sodass der Todeszeitpunkt nicht anhand des Insektenbefalls bestimmt werden kann. Keine Schmeißfliege mit einem Funken Selbstachtung würde ihre Eier in Salzsäure ablegen." (Seite 273) Schauplätze: Hier gibt die Autorin ein tolles Bild aus dunlen Gassen, dichtem Nebel, klirrender Nasskälte, gemütlichem Büroflair, netten Pub´s und Cafés, der zugigen Dachgeschosswohnung, der knallharten Verlagswelt und den Hintergründen zu einem reißerischen Manuskript. Robert Galbraith kann Stimmungen beschreiben und erzeugt authentisch-real-wirkende Bilder. Allergrößtes Kopfkino. In diesem bewegenden und aufwühlenden Kriminalroman stehen nicht ausschließlich die Kulissen und Schauplätze im Vordergrund, sondern glaskar die Charaktere und die Handlung rund um dieses todbringende Spiel aus Lüge und Wahrheit. Dennoch lässt sich die Autorin bei ihren Schauplätzen nicht lumpen, denn sie gibt immer genau soviel preis, wie es die beflügelte Phantasie der Leser benötigt um Düfte, Geräusche, Stimmungen und Temperaturen genau spüren zu können und mit dem Gelesenen zu verknüpfen. Ein Krimigenuß mit allen Sinnen. Mit vielen kleinsten und aber auch dezenten Details schafft die Autorin hier ein buntes Leben aus laut und leise, aus Gedanken und Sichtweisen aus Leben und Tod. Charaktere: Bei der Wahl der Charaktere zeichnet sich das große Können und das Talent der Autorin R. Galbraith wieder hervorragend ab. Hier punktet die Autorin bei mir sehr. Hier ist nun wirklich JEDER Protagonist mit einer wichtigen und weitreichenden Rolle versehen. Durch minutiöse Verhöre der einzelnen Mitwisser und potentiellen Verdächtigen erhalten wir Leser genaueste Psychogramme jedes dieser unterschiedlichen Persönlichkeiten. Wir erleben Entwicklungen, Veränderungen und tiefste Geheimnisse. Wir tauchen mit den Protagonisten und Darstellern des verteufelten Manuskriptes zu Bombyx Mori (der Seidenspinner) ab in ihre Welt aus Vergangenheit und Gegenwart, und wir erleben die gegensätzliche Rachsüchtige Offenbarung eines jeden dieser in der Öffentlichkeit stehenden Personen die im Buche genannt sind. Aber auch das Opfer, Owen Quine, sorgt für reichlich Lesestoff. Denn dieser Autor hatte seinen Ruf, seine Charaktermerkmale bieten enorm viel Potential für voreilige Schlüsse und Konsequenzen. Neben den undurchschaubaren Verdächtigenkreis aus Verlagsmitarbeitern in dieser Literaturwelt können wir auch noch einige Figuren aus dem privaten Umfeld des Opfers, der Witwe, den Ermittlern und einigen Nebendarstellern erleben, wir begleiten die Witwe Leonora Quine, die kranke Tochter Orlando, und wir erleben die beiden Detektive Cormoran Strike und Robin, die durch ihr Feingefühl bei den Befragungen für Verblüffung sorgen. Auch alte Bekannte aus vorherigen Fällen dürfen wir als Nebenrolle wiedersehen. Das Spiel um Wissen und Schweigen verändert die Ermittlungssituation sehr und schafft enormes Lesefutter für diesen Roman. Mit jedem Puzzleteil was sich fügt, bricht ihr unglaubliches Band langsam auseinander. Unermüdliche Psychogramme wurden hier für einzelne Persönlichkeiten erschaffen und entwickeln sich im Laufe des Geschehen weiter. Sehr poetisch, melancholisch und nachdenklich erleben wir Leser eine Veränderung an diesen zunächst unbedarften Persönlichkeiten, die mit Owen Quine verkehrt und gearbeitet haben. Auch all die anderen Rollen zeichnen ein sehr wichtiges, teils verstörendes Bild im Buch ab. Hier hat die Autorin aus den Vollen geschöpft und Charaktere und Probleme der facettenreichen literarischen Welt geschaffen. Eine sehr runde und feine Mischung aus Hauptprotagonisten und Nebenrollen, verletzten Psychen, gebrochenen Seelen und oberflächliche Verhältnisse. Gleich zu Beginn ermöglicht die Autorin ihren Lesern ein klares Bild der einzelnen Persönlichkeiten und lässt die Eindrücke mit jeder Zeile wachsen. "Aber er kannte nun mal keine andere Arbeitsweise; sie entsprach der knappen, aber unverrückbaren Verhaltensmaxime, die schon sein ganzes Erwachsenenleben bestimmt hatte: Tu deine Arbeit und tu sie gut." (Seite 122) Meinung: Meine schier unmenschliche Lese-Euphorie ebbt an zwei gewissen Stellen etwas ab, weswegen ich einen halben Stern abziehe und 4,5 verdiente Sterne abgerundet zu 4 Sternen vergebe. Dieses Buch hat mich unterhalten, verblüfft, bewegt, gefesselt und mitgenommen, wie lange kein Buch mehr, und dass möchte ich zum Ausdruck bringen. * Störend hingegen waren für mich die ständig wiederkehrenden Jammereien über Cormoran Strikes Knieverletzung. Hier hätte diese Anspielung auf die Hälfte reduziert werden dürfen. * Störend empfinde ich auch die etwas langen und nur mühsam vorrantreibenden zähen Ermittlungsverhöre der potentiellen Mitwisser und Mitarbeiter um Autor Owen Quine. Hier hätte an wenigen Stellen etwas mehr Pfeffer und Adrenalin mitspielen dürfen. Nun denn... Aber in der Gesamtheit kann ich nur eines sagen: WOW, was für ein fesselndes und bewegendes Buch, welch eine besonders eindringliche Thematik und welch überraschender Verlauf und Wendung. Ich fühlte mich wirklich mittendrin, das wahrscheinlich auch gerade deshalb, weil mich die Autorin durch ihren nahen Stil und ihre Dialoge direkt anspricht und mich mit in ihre Gedanken und Handlungen nimmt. Mit jeder Seite hab ich den Atem mehr und mehr angehalten und darauf gewartet das endlich jemand diese Lavine und Verkettung der Ereignisse und Folgen stoppt. Aber nichts dergleichen geschieht.... die Welt dreht sich immer weiter und das Verderben naht. Hier hat die Autorin ein ganzen Portfolio an diskutablem Themen verwoben und für Emotionsgefechte und aber auch für Tiefe und Erschütterung im Mordfall gesorgt. Die Autorin Robert Galbraith hat hier sehr genau auf das Ausmass geachtet und ich finde es ist ihr sehr galant und lobenswert gelungen, die Detektivarbeit atmosphärisch dicht und intelligent rüberzubringen. Manches wirkte auf mich im Geschehen sehr beklemmend und ich musste beim Lesen häufig meinen Blickwinkel verstellen, das hat mir wirklich gut gefallen. Ein grandioser, aber sehr spezieller Krimi, wie ich ihn lange nicht erlebt habe. Die Autorin: "Robert Galbraith ist das Pseudonym von J.K. Rowling, Autorin der Harry-Potter-Reihe und des Romans Ein plötzlicher Todesfall. Der Seidenspinner ist der zweite Band der hochgelobten Krimiserie um den Ermittler Cormoran Strike. Band eins, Der Ruf des Kuckucks, erschien 2013." Zum Cover: Die dunklen Gassen, das gelbe Licht der Laternen, die sagenhaften Londoner Kulissen...Dieses Cover läd zu Assoziationen ein und ist gut gewählt. Passt zum Titel und Konzept. Fazit: Dieser geballte und tiefgründig inszenierte Detektivroman lässt mich zurück, mit einem wirklich guten Lesegefühl. Zufrieden, erstaunt und sensationell unterhalten! Trotz minimaler Schwächen war dieses Buch für mich ein 4,5 Sterne Lesehighlight!

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