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Rezensionen zu
Aufstieg und Fall des Wollspinners William Bellman

Diane Setterfield

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Vor einiger Zeit ließen mich lukrative Werbetexte zu einem Buch greifen, dessen Versprechungen – wieder einmal – den gebotenen Tatsachen diametral entgegen gesetzt waren. Das ist mir nun in letzter Zeit so oft passiert, dass „shame on you“ sich ehrlicherweise zu „shame on me“ wandeln muss und ich zwei Konsequenzen ziehe: Ich glaube keinerlei Klappentexten mehr und lese Bücher, die sich interessant anhören, erst, wenn 10 Blogger, auf deren Meinung ich vertraue, sie positiv besprochen haben. Wer meine Besprechungen kennt, der weiß, dass ich gerne zunächst ein paar positive Aspekte nenne, bevor ich zu den negativen komme. Immerhin steckt in allen – oder doch zumindest in den meisten – Büchern Arbeit und Herzblut – da kann man sich als Blogger auch ein bisschen Mühe geben. Leider fällt mir zu diesem Werk nichts nennenswert Positives ein, obwohl ich seit ein paar Tagen fieberhaft nachgrüble. Hübsch anzusehen ist das Buch jedenfalls. Es hat einen interessanten Titel, der sowohl auf dem hochwertigen Schutzumschlag als auch auf dem darunterliegenden Buchrücken schön gestaltet wurde. Ein Lesebändchen gibt es leider nicht, was bei Hardcovern dieser Preisklasse durchaus wünschenswert ist. Der anschauliche Titel lässt – zusammen mit den wohlüberlegten Pressetexten – eine spannende Lebensgeschichte mit mysteriösen Flair im Stile der englischen Schauerromantik vermuten. Darauf wartet der Leser jedoch vergebens. Er muss am Ende feststellen, dass der Titel im Grunde schon alles sagt, was man über die Geschichte wissen muss: Es geht um den schnellen wirtschaftlichen Aufstieg und anschließenden langatmig, einfallslos und unoriginell erzählten, selbstverschuldeten und trivialen persönlichen Fall eines gewissen William Bellman im viktorianischen England des 19. Jahrhunderts – welcher im Übrigen nicht wirklich Wollspinner ist, sondern Direktor einer Tuchfabrik und ansonsten völlig fade und wenig sympathisch. Am Ende sind fast alle – inklusive Bellman – tot ohne dass ihr Verlust einem nahe gehen würde. Diejenigen Figuren, die ansatzweise faszinierend sind, sterben bereits sehr früh, sodass der Fortgang der Handlung den Leser nicht mehr sonderlich erschüttert. Oder auch nur interessiert. Und dann ist da noch die Sache mit den Krähen. Krähen spielen eine subtile aber eindringliche Rolle im Fortgang der Geschichte, denn mit dem Erlegen einer solchen beginnt das Schicksal Bellmans in Kindertagen. Was anfangs noch als opportuner Kunstgriff erscheint, bekommt im Laufe der Handlung den Beigeschmack eines abgedroschenen Esoterikmerkmals mit unausgereiften Motiven: Lose werden anekdotenhafte Passagen zu Krähen eingestreut, die Gedichte, Merkmale oder kryptische Beschreibungen enthalten können. Während Gedichte und Legenden noch den Anschein eines interpretatorischen Gewinns erwecken, erscheinen die vermeintlich mystischen Gedanken über Krähen als Göttervolk und andere Antropomorphismen als abwegig und daneben. Ohne dieses aufgesetzt mystisch wirkende Motiv hätte sich wenigstens ein glaubhaftes Zeitportrait ergeben können. „Aufstieg und Fall des Wollspinners William Bellman“ erinnert entfernt an Stanley Kubricks „Barry Lindon“. Allerdings beinhaltet dieser Roman im Gegensatz zu Kubricks Film, der damals als einer der ersten Kerzenschein per Kamera festhielt, keinerlei Innovation, Charme oder Botschaft. Selbst Krähenliebhaber werden eher vergällt als beflügelt.

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Ich war so begeistert, als ich vor kurzem herausfand, dass es endlich, nach so vielen Jahren einen neuen Roman von Diane Setterfield zu lesen gibt! Schon ihr 2007 erschienener Debüt-Roman “Die dreizehnte Geschichte” hatte mich sehr begeistert und über ein langes Wochenende aus der Welt entführt. Dieses Mal schaffte ich das 2014 im Blessing Verlag erschienene Buch nicht direkt an einem langem Wochenende, doch las es sich ebenso flüssig, wie Setterfields Erstling. Der Inhalt ist rasch erzählt: William Bellman tötet als Kind eine Krähe, seinen Freunden zu beweisen, wie geschickt er ist. Der Halbwaise arbeitet sich später in der Wollspinnerei seines Großvaters hoch und ihm ist das Glück gewogen. Alles, was er beginnt, jede Idee, die ihm kommt, setzt er in Geld um. So entspinnt sich in der Wollspinnerei die Erfolgsgeschichte des William Bellman. Er heiratet, gründet eine Familie und hat vier Kinder. Anfangs noch unbemerkt häufen sich jedoch die Todesfälle auf mysteriöse Art in seiner näheren Umgebung. Niemand achtet darauf und bringt diese Todesfälle miteinander in Verbindung. Nur Bellman selbst wird irgendwann misstrauisch, weil er auf jeder Beerdigung immer einen fremden Mann sieht, von dem er sich zunehmend verfolgt fühlt. Im zweiten Teil des Buches bietet dieser Fremde dem verzweifelten Bellman, dessen geliebte Tochter im Sterben liegt, einen verhängnisvollen Pakt an. Bellman willigt ein, um seine Tochter und sich selbst zu retten, doch die Folgen sind bitter und grausam. Während ich damals bzgl. des Debüts in wenigen Worten die Autorin lobte, fällt es mir dieses Mal nicht ganz so leicht, begeistert über den vorliegenden Roman zu schreiben. Vor allem der erste Teil des Buches las sich sehr rasch. Er war spannend geschrieben und die Lesegeschwindigkeit passte sich dem Tempo des Bellmanschen Aufstieg an. Irritiert hat mich hier jedoch, dass Bellman wenig Interesse an seiner Familie zeigte. Überhaupt schien er mir an anderen nicht wirklich interessiert zu sein. Alles Gute, was er für andere tat, tat er nur, um seine Firma zu stärken. Abgesehen von kurzen Zwischenepidosen, in denen es um die mystische Bedeutsamkeit der Krähen geht, bleibt im ersten Teil doch verborgen, was sich im Klappentext so gruselig anlas. Hier hoffte ich auf den zweiten Teil. Doch genau hier wurde ich leider enttäuscht. Der Umschwung in den geschlossenen Pakt Bellmans mit dem dunklen Fremden bleibt undurchsichtig und das Ergebnis ist für mich überaus lächerlich gewesen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass DAS so funktionieren würde. Die Geschichte um Bellman erlahmt für mich und auch der nun intensiver aufgegriffene Nebenstrang um seine Tochter konnte mich nicht mehr so recht bei Laune halten. Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam und ich habe es auch nicht bereut, es zu Ende gelesen zu haben. Es hatte jedoch neben deutlichen Längen vor allem kaum noch einen Spannungsbogen im zweiten Teil und die Mystik der Geschichte blieb mir verschlossen.

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Mit diesem Buch überreicht uns der Blessing Verlag eine spannende Gesellschafts- und Entwicklungsgeschichte angesiedelt in England Ende des 19. Jahrhunderts. Dies ist keine trockene Abhandlung, sondern eine spannend erzählte Lebensgeschichte, wie sie sich gut und gerne zugetragen haben könnte. William Bellmann ist ein in einfachen Verhältnissen aufgewachsener junger Mann, als sein Onkel ihn mit der Arbeit in seiner Wollspinnerei vertraut macht. Mit Wissensdurst, Intelligenz, sehr viel Ehrgeiz und einer guten Portion Glück überzeugt William nicht nur seinen Onkel, sondern schafft einen enormen gesellschaftlichen Aufstieg. Diane Setterfield gibt uns hier einen guten Einblick in die Gesellschaft und die industrielle Entwicklung der damaligen Zeit. William Bellmann findet seine große Liebe und gelangt an einen Punkt, an dem er alles zu verlieren scheint. Sein Leben wird durch Arbeit, Arbeit und noch mehr Arbeit bestimmt, wobei sein Ehrgeiz darin besteht, immer größere wirtschaftliche Erfolge zu erzielen. Hierbei zeigt er sich dem industriellen Fortschritt offen zugeneigt. Mit fortschrittlichen modernen Ideen schafft er ideale Arbeitsbedingungen, um sein Unternehmen attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten. Bellman stellt eine Art Vorreiter seiner Zeit dar. Nach großen persönlichen Verlusten vergräbt er sich immer mehr in seiner Arbeit und verliert das Zwischenmenschliche fast aus den Augen. Sein schon in frühester Jugend ausgeprägter Hang zum Pragmatismus verstärkt sich mit zunehmenden Alter und den erlittenen Verlusten. Für mich errichtet er sich seine eigene heile Welt, in der er die Selbstbestätigung findet, die ihm das wahre Leben nicht mehr bieten kann. Entsprungen aus der Angst vor weiteren Verlusten, die seine Seele und sein Herz berühren könnten, errichtet er unbewusst eine Art Mauer um sich herum. In einem gewissen Sinn mutiert er zu meinem Eremiten. Mit der Zeit verliert er sogar die Fähigkeit, mit seiner geliebten Tochter das einst enge liebevolle Verhältnis aufrechtzuerhalten. Die beiden entfernen sich immer mehr voneinander. Erst am Ende seines Lebens erinnert er sich der wahrhaft wichtigen Momente, der kleinen Gesten und Menschen, die sein Leben im eigentlichen Sinne bereichert haben. Er verliert seine so verborgenen Ängste, öffnet für einen kurzen Moment sein Herz und erlebt noch einmal einen fast ungetrübten Augenblick des längst verloren geglaubten Glücks. Die Autorin versteht es meisterhaft den Leser zu fesseln. Mit Parabeln sowie Informationen zu den immer wieder präsenten Krähen plus einem Hauch Mystik legt Diane Setterfield einen spannenden Roman vor, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zog. Was es mit den Krähen und dem geheimnisvollen Mr. Black auf sich hat, möchte ich hier nicht verraten oder erläutern. Ich würde euch so die Spannung nehmen und ich fand es unheimlich interessant, was sich hinter diesen mysteriösen Szenen und Einblendungen verbirgt. Vielleicht werdet ihr überrascht. Trotz des dunklen Beginns und der mystischen Momente, ist dies kein Krimi, kein Mystery- oder Fantasy-Roman sondern eher eine Art Lebensgeschichte. Ich denke, der Klappentext und Einstieg in die Geschichte machen recht neugierig, lassen aber zukünftige Leser eine andere Geschichte vermuten, wodurch der ein oder andere das Buch eventuell enttäuscht beiseitelegen wird. Ich empfehle, den Roman ganz unvoreingenommen zu lesen und sich so von einer guten Geschichte überraschen zu lassen.

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William und die Krähe

Von: Moni B. aus Magdeburg

14.12.2014

Zuerst einmal sieht das Buch optisch sehr schön gestaltet aus, sehr klassisch und in einfachen Farben und Formen gehalten. Mit knapp 400 Seiten ist die Länge optimal und auch die Schriftgröße ist nicht zu klein, sodass es sich von diesen Gegebenheiten gut lesen lässt.Die Geschichte selber dreht sich um William Bellman, den aufsteigenden Leiter einer Wollspinnerfabrik, der nach einigem Hin und Her in seiner Familien- und der Fabrikgeschichte doch noch mit seinem Onkel und später allein die Leitung übernimmt. Alles scheint perfekt: der perfekte William lernt seine perfekte Frau kennen und bekommt 4 Kinder mit ihr. Doch ein Ereignis aus seiner Kindheit, bei dem er eine Krähe mit einer Zwille getötet hat, holt ihn wieder ein und fortan sterben alle lieben Menschen in seinem Umfeld weg, auch seine eigene Familie. Die Geschichte geht spannend weiter, denn fortan muss William um sein Leben kämpfen. Doch nicht so viel zur Geschichte, denn die sollte jeder selber für sich entdecken. Die Geschichte liest sich fortlaufend gut. Ich habe das Buch sehr gern gelesen, dennoch ist sie nicht allzu tiefgründig geschrieben. Die Geschichte ist spannend und es macht Spaß zum Ende des Buches zu kommen, dennoch sind manche Passagen etwas oberflächlich und es reihen sich einfach Fakten an Fakten. Andererseits ist die Geschichte sehr schlüssig. Was ich bei Autoren sehr gern mag ist, wenn sie neben ihrer eigenen Geschichte noch einige andere Informationen zu bestimmten Themen geben. Hier werden interessante Fakten zu Krähen beschrieben. Ich finde es schön, wenn sich der Autor mit wissenschaftlichen Themen auseinandersetzt und sie die Informationen in ihre Geschichte einbauen. Alles in allem eine schöne Geschichte, die sich wunderbar liest, also genau das Richtige für kalte Wintertage, die man im warmen Zuhause verbringt und sich ein neues Buch vornimmt.

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Ist Erfolg wirklich alles?

Von: Jennifer St. aus Fürth

13.12.2014

Ich finde das Buch super! Als ich die Buchbeschreibung gelesen hatte, dachte ich, naja... mal was anderes, als das, was du sonst so liest. Man denkt aber insgeheim schon, ob der Abauf in einer Wollspinnerei im 19. Jahrhundert jetzt soooo spannend ist...und ich kann nur sagen: Ja, es ist tatsächlich spannend! Wobei der Ablauf an sich nicht so aufregend wäre, wenn er nicht so hervorrangend beschrieben und geschrieben wäre. Ich finde auch, dass das Buch zum Nachdenken anregt. William Bellman hat anfangs alles: Eine glückliche Familie, Erfolg und ein Händchen dafür alles aus einem Tag herauszuholen, was möglich ist...es kommt einem fast so vor als beherrsche er die Zeit. Dann verliert er nach und nach alles: Seine Familie, zum Teil den Erfolg, seinen Verstand und schließlich sein Leben. Deshalb sollten auch wir uns fragen, wie viele Opfer man für den Erfolg bringen muss und wie lange uns das Glück wohlgesonnen ist. Eine Frage, die gerade in unserer heutigen Leistungsgesellschaft relevant ist. Erwähnenswert sind zumdem die kleinen Anekdoten zu den Krähen, die eine zentrale Rolle im Buch spielen. Ich will auch noch kurz darauf hinweisen, dass das Cover wirklich gut gelungen ist. Es hat einen tollen Effekt, wenn man das Buch in den Händen hält und bewegt. Also seid gespannt! :) Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mir das Buch so gut gefällt und ich habe es wirklich geschafft es recht zügig durchzulesen. Top Buch! KAUFEN! :)

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Guter Ansatz aber nicht mein Fall

Von: Claudia Tramann aus Wiesmoor

12.12.2014

Meine Meinung Ganz ehrlich? Ich habe mich durch das Buch gequält. Es liegt nicht am Schreibstil, der ist flüssig und lesbar. Aber die Geschichte ist einfach nicht mein Fall gewesen. Die Autorin beschreibt alles detailreich und auch die Charaktere sind super ausgearbeitet. Es war sehr interessant die Arbeitsabläufe in den Firmen so detailreich zu lesen. Das war es aber auch schon. Die Grundgeschichte um William Bellmans Leben war aber einfach nicht meins. Die Story springt einfach zu schnell von einem zum anderen. Ich bin da eigentlich der Meinung, dass es weniger Beschreibung der Firmen und Arbeitsabläufe auch getan hätten, dafür mehr in die Story selber investiert werden sollte. Ich fand auch, dass die Autorin sich nicht wirklich auf ein Genre festlegen konnte und dadurch wurde ich noch mehr verwirrt... Auch wurde viel über seine Arbeit und seinen Erfolg erzählt, was aber privat (immerhin hatte er eine Frau und vier Kinder) passierte kam einfach zu kurz. Dass Problem ist, dass von der Geschichte einfach nicht viel hängen geblieben ist und daher erschwert es eine Rezension. Daher werde ich jetzt einfach zum Schluss kommen. Mein Fazit Ein schöner Ansatz, wunderbar Detailreich beim erzählen und beschreiben der Charaktere aber der Rest bleibt einfach nicht hängen. Es gibt mit Sicherheit einige die das Buch hoch Loben, aber für mich persönlich war es nichts. Daher werde ich zwei Blumen vergeben und das nur Augrund der wunderbaren Ausarbeitung der Charaktere und der detaillierten Beschreibung der Arbeitsabläufe und Umgebung.

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Industriegeschichte – Tod – Verlust

Von: Sandra V. aus Berlin

05.12.2014

London im viktorianischen 19. Jahrhundert: Der junge William Bellman arbeitet in der Wollspinnerei seines Onkels. Schnell arbeitet er sich hoch, wird Teilhaber und bringt das Unternehmen zu Ruhm und Erfolg. Als in seinem näheren Umfeld mehr und mehr Leute sterben, kommt ihm der Sinn für ein weiteres erfolgreiches Unternehmen – einer Fabrik für Trauerware. Zunächst läuft für Bellman alles nach Plan, bis er die Bekanntschaft mit Black macht … Im Grunde ist die Geschichte um Bellman inhaltlich eine runde Sache. Auch wenn der Leser am Ende des Buches in einigen Sachverhalten mit Vermutungen zurückbleibt, bleibt die Geschichte in sich schlüssig. Man könnte meinen, die hier abgebildete Industriegeschichte könnte den langweiligsten Anteil des Buches ausmachen. Dabei ist der Blick hinter den Kulissen einer Wollspinnerei der damaligen Zeit durchaus interessant. Vielmehr ist es die Figur Bellman selbst, die die Geschichte stellenweise sehr dröge und langatmig erscheinen lässt. Bellman ist durch und durch Unternehmer. Er denkt in Zahlen, Wachstum ist ihm von Bedeutung. Selbst als fast seine gesamte Familie wegstirbt, scheint er dies nur teilnahmslos wahrzunehmen. Er wirkt oft unmenschlich, eine Maschine, die funktionieren muss. Als er den vermeintlichen Pakt mit Black eingeht, zeigt er erstmals große Emotionen, sogar Existenzängste. Nun ist sie da, die Angst vor dem Tod. Erst jetzt, also praktisch am Ende der Geschichte, setzt sich Bellman mit diesem auseinander. Dabei hat der Tod Bellman schon seit geraumer Zeit begleitet. Zum Schluss muss man als Leser dann auch feststellen, dass die Geschichte knapp 400 Seiten benötigt, damit Bellman sich an einen Vorfall aus Kindertagen erinnert. Für diese hohe Seitenzahl ist eine solche Entwicklung einer Romanfigur inhaltlich allerdings zu wenig.

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Bellman & Black

Von: Maren Vollbrecht aus Clausthal-Zellerfeld

26.11.2014

Für William Bellman läuft das Leben gut. Was er sich vornimmt schafft er auch. Er arbeitet erfolgreich in der Fabrik seines Onkels, heiratet, bekommt Kinder. Es könnte nicht besser laufen. Doch dann sterben in seiner Umgebung immer wieder Menschen. Krähen sind allgegenwärtig. Er droht zu verzweifeln, doch dann taucht Black auf… Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet und passt mit seiner Nähnadel und den Krähen gut zur Geschichte. Das Buch teilt sich in drei Teile mit relativ kurzen Kapiteln. Die Sprache ist bildhaft und lebendig und lädt zu weiterlesen ein. Das Buch ist sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben. Die Wichtigste Person des Buches ist, wie der Titel schon verrät, William Bellman. Das Buch begleitet ihn durch die Stationen seines Lebens und bewährt auch Einblick in seine Gedanken und seine Gefühlslage. Man fühlt mit ihm mit und lernt viel aus seiner Sicht kennen. Im Laufe der Geschichte tauchen immer wieder andere Personen auf. Manche nur für eine kurze Weile, andere für länger. Manche dieser Personen bekommen auch ihren eigenen Abschnitt im Buch, so dass der Leser die Geschichte kurzfristig aus einer anderen Perspektive sieht. Die Personen sind alle gut gezeichnet und wirken lebendig, aber bei keinem geht die Autorin so tief wie bei Bellman. Dann gibt es noch mehrere kleine Zwischenkapitel die mit einen & gekennzeichnet sind. Hier erfährt der Leser einiges über Krähen, da diese auch eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen. Das Buch hat mir gut gefallen, auch weil die Autorin es geschafft hat auf den ersten Blick langweiligen Vorgängen so viel Leben einzuhauchen, das es richtig Spaß gemacht hat es zu lesen. Sie schafft es ihre Leser gefangen zu nehmen und auf die Lebensreise Bellmans mitzunehmen. Fazit: Ein sehr gelungenes Buch, das ich nur empfehlen kann. Ich werde die Autorin im Auge behalten und freue mich schon auf weitere Bücher aus ihrer Feder.

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